piwik no script img

Krise in griechischen FlüchtlingslagernHamburg ist bereit

Hamburg kann kurzfristig Minderjährige und deren Familien aus Flüchtlingslagern aufnehmen. 3.000 Plätze stehen zur Verfügung.

Hamburg könnte helfen, wenn es dürfte: Geflüchtete auf Lesbos Foto: dpa

Hamburg taz | Hamburgs Innensenator hat dem Bundesinnenminister einen Brief geschrieben. Darin bekräftigte Andy Grote (SPD) noch einmal die Bereitschaft, minderjährige Flüchtlinge und ihre Familien aus griechischen Lagern aufzunehmen. Grote twitterte: „EU und Bundesregierung sind in der Verantwortung, hierfür jetzt die Voraussetzungen zu schaffen.“

Horst Seehofer (CSU) hatte sich am Dienstag überraschend offen für die europäische Aufnahme von rund 5.000 Kindern­ und Jugendlichen aus griechischen­ Flüchtlingslagern­ gezeigt und warb für eine „Koalition­ der Willigen“ in der EU. Am Mittwochabend wollte er sich mit seinen EU-Kollegen in Brüssel treffen, um über die Lage an der türkisch-griechischen­ Grenze und in den griechischen Lagern zu beraten.

Dass die katastrophal dort ist, hat auch Hamburgs Diakonie-Chef Dirk Ahrens verstanden und appelliert, eine klar definierte Zahl von Flüchtlingen, vor allem „besonders Gefährdete wie Kinder und Kranke“ aufzunehmen. Das griechische Militär beschieße mit Rückendeckung der EU Geflüchtete, Frauen und Kinder, twitterte der Landespastor am Mittwoch. Einen „Schutzschild der Menschlichkeit“ und schnelle humanitäre Hilfe für Geflüchtete an der syrisch-türkischen und türkisch-griechischen Grenze fordert Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs gegenüber Hinz&Kunzt.

Dass Hamburg durchaus in der Lage sei, schnell Geflüchtete aufzunehmen, machte die Innenbehörde gegenüber dem NDR klar. Bei Bedarf könnten innerhalb kurzer Zeit 3.000 Unterkunftsplätze­ für Geflüchtete eingerichtet werden.

Bischöfin fordert einen Schutzschild der Menschlichkeit und schnelle humanitäre Hilfe für Geflüchtete

Die Stadt halte vollständig ausgestattete und betriebsbereite Reserve-Unterkünfte vor, die zur Zeit nicht genutzt würden. Weitere Notfallstandorte könnten ebenfalls als Unterkünfte hergerichtet werden.

Für den Fall, dass die Zahl der Geflüchteten signifikant ansteigt, sorge die behördenübergreifende Stabstelle Flüchtlinge für die Reserve-Planung von Unterkünften. (taz/epd/dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Sehr schön! (nzuli sana).