Krieg im Jemen: Einwöchige Feuerpause gefordert
Im Zuge der bevorstehenden Friedensgespräche schlug Präsident Mansur Hadi vor, die Waffen ruhen zu lassen. Die Huthi-Rebellen äußerten sich zunächst nicht dazu.
Der UN-Sondergesandte für den Jemen unternimmt derzeit einen neuen Anlauf, den Krieg in dem Land zu beenden. Am 15. Dezember sollen in Genf Friedensgespräche beginnen, hatte Ismail Uld Scheich Ahmed zuvor mitgeteilt. Zugleich rief er die Konfliktparteien auf, während der Verhandlungen einen Waffenstillstand einzuhalten, um ein günstiges Umfeld für die Gespräche zu schaffen.
Aus Kreisen des Kabinetts von Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi hieß es, geplant sei eine von der UNO überwachte Feuerpause, die auch verlängert werden könnte. Die Huthi-Rebellen äußerten sich zunächst nicht dazu.
Im Jemen kämpfen seit September 2014 die Truppen des sunnitischen Präsidenten Hadi gegen die schiitischen Huthi-Rebellen und deren Verbündete, die Ex-Machthaber Saleh die Treue halten. Nachdem die Aufständischen im März auf die Küstenstadt Aden vorgerückt waren, floh Hadi nach Saudi-Arabien und bat das Königreich um Hilfe.
Bisher gab es rund 5.700 Tote
Riad griff daraufhin an der Spitze einer arabischen Militärallianz mit Luftangriffen in den Konflikt ein. Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt seit März rund 5.700 Menschen getötet, fast die Hälfte der Opfer waren Zivilisten.
Ein Ableger des vor allem in Syrien und im Irak aktiven „Islamischen Staates“ hat den Konflikt genutzt, um sich in dem verarmten arabischen Land auszubreiten und dem al-Qaida-Flügel im Jemen ernsthaft Konkurrenz zu machen.
Auch angesichts der Bedrohung durch die Islamisten bemühen sich die Vereinten Nationen um eine politische Lösung des Konflikts zwischen Hadi und den Huthi. Vorangegangene Versuche, unter UN-Vermittlung eine politische Lösung zu erzielen, scheiterten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!