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Kreuz.net offlineAbsicht oder technischer Defekt?

Das erzkonservative Hetzplattform ist seit Sonntag nicht erreichbar – warum, ist unklar. Gegen das Laienportal Kath.net wird jedoch nicht ermittelt.

Über die tatsächlichen Betreiber von kreuz.net gibt es wenig Wissen. Bild: dpa

Das sich als katholisch bezeichnende Hassportal kreuz.net ist seit dem Wochenende und bis zum Redaktionsschluss nicht mehr erreichbar gewesen. Ob es sich dabei um einen technischen Fehler oder ein absichtliches Vorgehen der Betreiber handelt, um ihre Spuren zu verwischen, ist noch unklar.

Klar ist hingegen: kreuz.net ist offline, alle Aufrufe der Seite laufen ins Leere – und über die tatsächlichen Betreiber gibt es nach wie vor wenig Wissen. Ende vergangener Woche war lediglich bekannt geworden, dass ein Priester des katholischen Bistums Mainz für kreuz.net Texte geschrieben und in einem Brief an seinen zuständigen Bischofshirten um Verzeihung gebeten hatte. Bischof Karl Kardinal Lehmann hat die Entschuldigung des Pfarrers angenommen.

Seitdem die Betreiber Anfang Oktober einen hasserfüllten Text gegen den verstorbenen Schauspieler und Entertainer Dirk Bach veröffentlicht hatten, machten sich Lesben- und Schwulen-Aktivisten, Hacker und Staatsanwaltschaft auf die Suche nach Urhebern und Betreibern des Portals.

Die Seite, die technisch betrachtet offenbar außerhalb der Bundesrepublik und damit außerhalb des Zugriffs der Strafverfolgungsbehörden betrieben wurde, war jedoch kaum zu greifen – genauso wenig wie ihre Macher. Derweil geraten auch andere Seiten in den Fokus: Meldungen, nach denen es Querverbindungen zwischen dem katholischen Laienportal kath.net und kreuz.net geben soll und deshalb die Staatsanwaltschaft Berlin ermittle, erwiesen sich als unzutreffend.

Auf den Seiten des Papstes gab es keine Querverweise auf kreuz.net, allerdings hatte die Website von Radio Vatikan, der „Stimme des Papstes“, zwischen 2005 und 2008 mehrfach auf kreuz.net verlinkt – bis zu einer öffentlichen Distanzierung im Februar 2009.

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3 Kommentare

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  • A
    ABC

    @Celsus

     

    "Natürlich werden diese Hetzer schwerwiegend krank sein. In nicht wenigen Fällen dürften sie ihre eigenen homosexuellen Tendenzen oder andere krichlich nicht erwünschten sexuellen Wünsche verdrängen."

     

    Die Verwendung des Ausdrucks 'krank', wenn vielleicht auch von Ihnen nur beiläufig verwendet, empfinde ich hier als sehr unpassend. Kranken Menschen kann man Fürsorge und Verständnis entgegenbringen. Der menschenverachtenden (und strafbaren) Intoleranz dieser Personen lässt sich nur mit dem Staatsanwalt begegnen

     

    Ansonsten stimme ich Ihnen zu

  • B
    Boing

    Das erzkonservative Hetzplattform

  • C
    Celsus

    Schwule werden ja nach einem wahrheitsgemäßen Bekenntnis zu ihrer sexuellen Orientierung aus dem Kirchendienst entlassen. Da gibt es kein wenn und kein aber. Ich hätte auch niemals gehört, dass da eine Entschuldigung mal gereicht hätte.

     

    Aber jetzt gibt es konservative Kirchenleute, die Schwule hassen und sich über deren Tod freuen. Erwartungsgemöß steckten derartige Leute auch entgegen kirchlichen Beteuerungen hinter kreuznet. Da kommen schlimmste Hetzreden, so dass Homosexuelle bald um Leib und Leben fürchten müssen. Und da ist es mit einer einfachen Entschduldigung getan?

     

    Natürlich werden diese Hetzer schwerwiegend krank sein. In nicht wenigen Fällen dürften sie ihre eigenen homosexuellen Tendenzen oder andere krichlich nicht erwünschten sexuellen Wünsche verdrängen. Aber dann Hassprediger ungeheilt in Amt und Würden lassen?

     

    Unter einem gelebten Bekenntnis zur Toleranz würde ich ein anderes Verhalten des Mainzer Kardinals erwarten, der sich doch immer so liberal gibt. Aber dahinter versteckt sich dann wohl ausschließlich geschickte Werbung für die Kirche.