Korallenbleiche am Great Barrier Reef: Kränkelnde Korallen
Zum dritten Mal in 18 Jahren gibt es ein Massensterben vor Australiens Küste. El Niño und der Klimawandel erwärmen das Wasser. Aber es gibt wenigstens einen Lichtblick.
„Es ist die dritte Korallenbleiche in 18 Jahren, die auf den Klimawandel zurückzuführen ist, und sie ist deutlich extremer als alles, was wir vorher gemessen haben“, stellte Meeresforscher Terry Hughes fest. „Diese drei Bleichen sind in einer Zeit passiert, in der die Temperaturen weltweit nur ein Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau lagen. Uns läuft die Zeit davon, um die Treibhausgase zu reduzieren.“
Das Great Barrier Reef ist das größte Korallenriffsystem der Welt. Es erstreckt sich 2.300 Kilometer entlang der Ostküste Australiens. Korallen sind Nesseltiere. Sie leben in Symbiose mit Algen, die sie mit Nährstoffen versorgen. Wenn das Wasser zu warm wird, produzieren die Algen Gifte.
Durch das Wetterphänomen El Niño lagen die Wassertemperaturen in diesem Jahr teils bei mehr als 30 Grad. Dann stoßen die Korallen die Algen ab. Sie verlieren ihre Farbe und sterben. Korallen können sich regenerieren, wenn noch einige Algen überleben oder sich neue Algen ansiedeln. Wie groß das Zeitfenster ist, in denen die Korallen wieder aufleben können, hängt von den Sorten ab.
Doch auch einen Lichtblick gibt es: Zwar sind mehr als 90 Prozent der Korallenriffe von Bleiche betroffen. Aber südlich von Cairns haben 95 Prozent der Korallen überlebt. „Wie rechnen damit, dass diese nur leicht geblichenen Korallen ihre Farbe in einigen Monaten zurückgewinnen“, meinte Hughes Kollegin Mia Hoogenboom.
Das Great Barrier Reef ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen Australiens. Die Einnahmen belaufen sich auf umgerechnet mehr als drei Milliarden Euro im Jahr. In der Tourismusindustrie gibt es direkt und indirekt 70.000 Arbeitsplätze. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass nach einer Intervention Australiens Passagen zum Great Barrier Reef aus einem UN-Klimabericht gestrichen worden waren.
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