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Konzerttipps für BerlinOptisch und akustisch

Klänge aus DDR-Zeiten, aus dem Libanon und raumwahrnehmungsverändernde Installationen gibt es diese Woche im Osten der Stadt zu erleben.

Die Pianistin Tuerlinckx spielt am „prepared piano“ Foto: Tuerlinckx

D en Widerhall von DDR-Geschichte hören. So etwas in der Art ermöglicht das auf Neue Musik spezialisierte Ensemble KNM Berlin bei dem Konzert seiner Reihe „Hausmusik“ am Sonnabend auf dem Gelände der Fahrbereitschaft in Lichtenberg. Mit den ehemaligen Hallen, Garagen und Kulturräumen der Staatspartei der DDR treten die Musiker in Dialog, wenn sie dort Werke jüngerer und mittelalter Komponisten spielen, die mit den Resonanzen dieser Räume einiges an symbolischem Gewicht hinzubekommen.

Auf dem Programm stehen deutsche Erst- und Uraufführungen, ebenso neuere Kompositionen von Rebecca Saunders, Simon Steen-Andersen und Martin Schüttler (Fahrbereitschaft, Herzbergstraße 40–43, 2. 10., 19 Uhr, 6 / 8 €, weitere Informationen: www.kammerensemble.de).

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Auch in Prenzlauer Berg gibt es ja noch Orte, an denen Musik gespielt wird, darunter einige mit Neigung zu Abenteuer. Zu den verborgeneren gehört das Panda Theater auf dem Gelände der Kulturbrauerei.

Dort sind in der „Social Music Series“ am Mittwoch die Pianistin Anaïs Tuerlinckx, der Bassist Ulf Mengersen und die Perkussionistin Sofia Borges in frei improvisierten Soundscapes zu hören. Für den Sound nicht unerheblich dürfte sein, dass Tuerlinckx am prepared piano spielt, mit diversen Objekten auf den Saiten. Die Videokünstlerin Linea sorgt für optischen Input (Knaackstraße 97, 6. 10., 20.30 Uhr, 10 €, 3G).

Im Osten bleibt auch das Festival „irtijal berlin 20/21“, das am Freitag (8. 10.) in der Wabe beginnt. „Osten“ ist im doppelten Sinn zu verstehen, denn neben dem Osten der Stadt spielt der Osten auch in weiterer geografischer Bedeutung eine Rolle, geht es bei diesem Festival doch um experimentelle Musik aus dem Libanon – und aus Berlin.

Neben Konzerten angekündigt sind Vorträge und eine Ausstellung, zwölf Musiker aus dem Libanon und zwölf in Berlin lebende Musiker beteiligen sich. Mit dabei unter anderem der in Berlin lebende libanesische elektronische Musiker Rabih Beaini, der Schlagzeuger Tony Buck, aktiv etwa beim Trio The Necks, oder der Trompeter Mazen Kerbaj. Mit Letzterem gibt es am Freitag zudem ein Eröffnungsgespräch mit Mathias Maschat vom Ausland. (Danziger Straße 101, 8.-10. 10., 19 Uhr, Tagesticket 10 €, 3G, Reservieren unter: www.ausland.berlin)

Und wie klingt 4DSound? Das beantwortet ebenfalls von Freitag an die Klanginstallation „Transposition“ im Monom, auch ziemlich weit im Osten übrigens. Vier Künstler haben dazu Arbeiten beigesteuert, Audio-Hologramme, wie sie in der Ankündigung genannt werden: Brandon Wint, Charlotte Day Wilson, Tanya Tagaq und Yu Su.

Von Letzterer gab es zudem im Frühjahr mit dem Album „Yellow River Blue“ ein schönes Beispiel von elektronischem Freiformpop zu hören. Bei „Transposition“ soll sich jetzt die Wahrnehmung des Raums und der Architektur insgesamt ändern. Könnte spannend werden (Nalepastr. 18, 8.-10. 10., 14.30h-23h, Eintritt frei, Registrierung erforderlich).

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Kulturredakteur
Jahrgang 1971, arbeitet in der Kulturredaktion der taz. Boehme studierte Philosophie in Hamburg, New York, Frankfurt und Düsseldorf. Sein Buch „Ethik und Genießen. Kant und Lacan“ erschien 2005.
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