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Konstanze KlosterhalfenSchlechte Gefühle beim Comeback

Nach langer Zwangspause muss Konstanze Klosterhalfen beim Halbmarathon in den Emiraten nach schneller Zwischenzeit vorzeitig aufgeben.

Konstanze Klosterhalfen ist noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte Foto: Beautiful Sports/imago

E ine erste Standortbestimmung nach acht Monaten Verletzungspause sollte für Konstanze Klosterhalfen der Halbmarathon am Samstag in Ras al Khaimah, einem Küstenort in den Vereinigten Arabischen Emiraten, sein. Doch so viel schlauer sind die 27-Jährige und ihr neuer Trainer Gary Lough, der Ehemann der britischen Ausnahmeläuferin Paula Radcliffe, nicht geworden.

Die 10-Kilometer-Marke überquerte Klosterhalfen nach 31:09 Minuten zwar in persönlicher Bestzeit, damit waren ihre Kräfte allerdings offenbar ausgereizt. Kurz danach brach sie ab. „Ich habe mich nicht gut gefühlt, daher bin ich aus dem Rennen gegangen“, erklärte sie. Und Radcliffe sagte: „Es ist schade, dass Konstanze das gute Training in Addis Abeba heute im Wettkampf noch nicht umsetzen konnte.“

Die letzten sechs Wochen hatte sie auf der Hochebene Äthiopiens trainiert, um nach ihrer langen Zwangspause wieder wettbewerbsfähig zu werden. Drunter und drüber ist es bei Deutschlands bester Mittel- und Langstreckenläuferin zuletzt zugegangen, deren größte Erfolge über jeweils 5.000 Meter, EM-Gold 2022 und WM-Bronze 2019 erlaufen worden waren. Vor der Weltmeisterschaft in Katar trainierte sie noch beim höchst umstrittenen Nike Oregon Project mit, das kurz darauf eingestellt wurde, weil dessen Cheftrainer Alberto Salazar wegen Dopingverstößen und sexuellem „Fehlverhalten“ sanktioniert wurde.

Traum vom olympischen Doppelstart

Vergangenes Jahr wollte Klosterhalfen im April mit dem irischen Trainer Alistair Cragg neue Impulse setzen. Doch eine langwierige Fußverletzung setzte sie außer Gefecht. Die WM in Budapest im August musste sie absagen.

Klosterhalfen hat sich indes wieder ehrgeizige Ziele gesetzt. Bei den Olympischen Spielen in Paris träumt sie von einem Doppelstart über 5.000 und 10.000 Meter. Viel Zeit bleibt ihr nicht mehr für die Qualifikation. Doch sie darf auch nicht zu viel auf einmal wollen. Auf Klosterhalfen wartet ein schwieriger Balanceakt.

Im schwülen Ras al Khaimah hatte sich Klosterhalfen scheinbar zu viel zugemutet. Ihr Manager Dany Biegler sagte mit Verweis auf die lange Pause, sie habe etwas gespürt: „Die Beine haben zugemacht.“ Mit der Fußverletzung vom Vorjahr habe die Aufgabe nichts zu tun, diese sei ausgeheilt. Zu bedenken ist auch: Klosterhalfen trat erst zum zweiten Mal in ihrer Karriere über die Distanz von 21,1 Kilometern an. Bei ihrem Debüt kam sie allerdings im Oktober 2022 in Valencia als Erste ins Ziel.

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taz-Sportredakteur
Jahrgang 1971, bis Ende März 2014 frei journalistisch tätig. Seither fest mit dem Leibesübungen-Ressort verbunden.
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