Konflikt zwischen Kanada und China: Trudeau feuert Botschafter in China
Die Verhaftung der Finanzchefin des Huawei-Konzerns hat eine Krise ausgelöst. Der kanadische Botschafter schlug sich auf Chinas Seite und muss jetzt gehen.
McCallum hatte der Zeitung „Toronto Star“ zuvor gesagt, dass es „großartig“ wäre, wenn die USA den Auslieferungsantrag für die im Dezember 2018 in Kanada festgenommene Huawei-Managerin Meng Wanzhou fallenlassen würden. Trudeau und Außenministerin Chrystia Freeland haben allerdings klargestellt, dass Kanada ein Auslieferungsabkommen mit den USA habe, an dass es sich halten müsse.
Erst zu Wochenbeginn hatte McCallum in seiner Heimat für Irritationen gesorgt, als er eine mögliche Überstellung Mengs an die USA im Gespräch mit chinesischen Medien als „einen nicht glücklichen Ausgang“ in dem Fall bezeichnete. Er deutete an, dass das Ganze politisch motiviert sei.
Den USA legte McCallum zudem einen Deal mit Peking nahe, bei dem eine Auslieferung Mengs nicht länger angestrebt werden sollte. Zwei nach deren Festnahme in China festgesetzte Kanadier könnten dann freikommen, schlug er vor. Doch am Donnerstag erklärte McCallum, er habe sich „versprochen“, nur um tags darauf im Gespräch mit „Toronto Star“ nachzulegen.
China inhaftiert Kanadier
Kanada und China befinden sich seit Wochen politisch auf Konfrontationskurs. Auslöser dafür war Anfang Dezember die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Telekom-Riesen Huawei, Meng Wanzhou, in Kanada.
Der Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei wird in den USA Bankbetrug im Zusammenhang mit Verstößen gegen Sanktionen gegen den Iran vorgeworfen. Ihr Arbeitgeber Huawei hat indes einen Verstoß gegen Iran-Sanktionen bestritten. Meng wurde in Vancouver gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt und harrt dem Prozedere rund um die Überstellung. Bis Mittwoch müssten die USA Dokumente für deren Auslieferung einreichen.
In China werden seitdem zwei Kanadier festgehalten, denen vorgeworfen wird, in Aktivitäten verwickelt zu sein, die „die nationale Sicherheit gefährden“. Manche Kritiker werten die Inhaftierungen als chinesische Vergeltung für das Vorgehen gegen die Chinesin. Außerdem verurteilte vergangenen Montag ein chinesisches Gericht einen Kanadier zum Tode. Der 36-Jährige war im November wegen Drogenschmuggels zunächst zu 15 Jahren Haft verurteilt worden, das Gericht änderte diese Strafe dann in ein Todesurteil ab.
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