Konflikt zwischen Israel und Palästina: Gewaltausbruch in Nahost
Israels Armee tötet innerhalb von 24 Stunden drei Araber. Palästinensische Angreifer verletzen zahlreiche Israelis, teilweise schwer.
Bei einem Auto-Anschlag in Jerusalem wurden in der Nacht zum Donnerstag nach Armeeangaben zwölf israelische Soldaten verletzt, einer davon schwer. Bei einem weiteren Anschlag in Jerusalem ist am Donnerstag ein israelischer Polizist verletzt worden.
Außerdem griffen in der Nacht israelische Kampfjets erneut Ziele im Gazastreifen als Reaktion auf Beschuss an. Die islamistische Hamas rief zu einer weiteren Eskalation der Situation auf.
Trump hatte vor mehr als einer Woche einen umstrittenen Plan vorgestellt, der nach US-Angaben den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern lösen soll. Die Palästinenserführung hatte nach der Präsentation des Nahost-Plans zu Protesten im Westjordanland und im Gazastreifen aufgerufen.
Der erste Angreifer in Jerusalem konnte nach dem Auto-Anschlag zunächst flüchten. „Ein Terrorist hat sein Fahrzeug in Richtung israelischer Soldaten gelenkt“, teilte die israelische Armee mit. Sicherheitskräfte suchen noch nach dem palästinensischen Täter.
Ein Soldat sei schwer verletzt worden, als der Attentäter mit seinem Auto in die Gruppe fuhr, die gerade die Straße überquerte. In Israel hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Anschläge von Palästinensern mit Fahrzeugen gegen Soldaten und Zivilisten gegeben.
Der israelische Präsident Reuven Rivlin sagte dazu: „Wir werden es dem abscheulichen Terrorismus nicht erlauben, sein Haupt zu erheben, und wir werden ihn kompromisslos bekämpfen.“
Schüsse in Jerusalem
Zu dem zweiten Angriff vom Donnerstag sagte ein Polizeisprecher: „Ein Terrorist hat das Feuer auf einen Grenzpolizisten eröffnet.“ Andere Polizeibeamte hätten in der Altstadt nahe des Tempelbergs auf den Angreifer geschossen und ihn außer Gefecht gesetzt.
Die israelische Zeitung Haaretz schrieb, der Täter sei dabei getötet worden. Dafür gab es aber zunächst keine offizielle Bestätigung. Teile der Altstadt seien nach dem Anschlag gesperrt worden, teilte die Polizei mit.
Zwei Palästinenser wurde in der Nacht zu Donnerstag bei Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten im nördlichen Westjordanland getötet. Nach palästinensischen Angaben waren Soldaten in die Palästinenserstadt Dschenin vorgedrungen, um dort das Haus eines palästinensischen Attentäters zu zerstören.
Bei Konfrontationen seien ein 19-Jähriger und ein Polizist getötet sowie sechs weitere Palästinenser verletzt worden, teilten die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa und das Gesundheitsministerium in Ramallah mit.
Die israelische Armee bestätigte, es sei das Haus eines Attentäters zerstört worden, der 2018 an einem Anschlag beteiligt gewesen sei. „Während des Einsatzes haben die Sicherheitskräfte mehrere bewaffnete Terroristen identifiziert, die Sprengsätze auf sie geworfen und auf sie geschossen haben“, hieß es in der Mitteilung der Armee. Die Soldaten hätten unter anderem mit Schüssen reagiert. Man untersuche den Vorfall.
Aufruf zu Gewalt
Israelische Kampfjets griffen indes nach Armeeangaben in der Nacht „mehrere terroristische Ziele“ im Gazastreifen an. Seit Mittwochabend waren demnach drei Mörsergranaten aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert worden. Schon seit Tagen gibt es immer wieder Angriffe mit Raketen und Brand-Ballons aus dem Gazastreifen. Israelische Kampfjets haben daraufhin immer wieder Ziele im Gazastreifen beschossen.
Am Mittwoch hatte es zum erstem Mal seit der Vorstellung des Nahost-Plans von US-Präsident Donald Trump einen Toten bei palästinensischen Protesten gegeben. Ein 17-Jähriger wurde nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bei Zusammenstößen mit israelischen Soldaten in Hebron tödlich von einer Kugel getroffen worden. Wie die Armee mitteilte, hatte ein Palästinenser eine Brandflasche auf Soldaten geworfen. Diese hätten daraufhin das Feuer eröffnet.
Anschließend rief die im Gazastreifen herrschende Hamas zu weiteren gewaltsamen Protesten auf. „Wir rufen zu einer Eskalation der Konfrontationen mit der (israelischen) Besatzung und seinen Siedlern auf und dazu, ihren Angriffen auf unser Land und unsere heiligen Stätten entgegenzutreten“, hieß es in einer Stellungnahme.
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