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Konflikt auf den PhilippinenTod am Ende des Ramadan

Rebellen haben 19 Menschen getötet, Dutzende wurden verletzt. Sie waren zum Ende des Ramadan in zwei Minibussen unterwegs zu Familienangehörigen.

Wegen den Rebellen wurden auf den Südphilippinen Straßensperren errichtet. Bild: dpa

MANILA ap | Bei einem der schwersten Angriffe seit Jahren haben auf den Philippinen Kämpfer der Rebellengruppe Abu Sayyaf mindestens 18 Menschen getötet - darunter auch Frauen und Kinder. Dutzende seien verletzt worden, teilten die Behörden mit.

Die Menschen waren am Montagmorgen zum Ende des Fastenmonats Ramadan mit zwei Minibussen auf dem Weg zu Familienangehörigen, als es in der Stadt Talipao im Süden des Landes zu dem Vorfall kam. 40 bis 50 Kämpfer der Abu Sayyaf seien an dem Angriff beteiligt gewesen, sagte Militärsprecher Martin Pinto.

Talipao liegt in der muslimisch dominierten Provinz Sulu, wo die Abu Sayyaf in mehreren Verstecken im Dschungel trotz der von den USA unterstützten Offensive des philippinischen Militärs überlebt hat. Unter den Opfern hätten sich mindestens vier Mitglieder einer Zivilpolizei befunden, die an Razzien gegen die Organisation beteiligt gewesen seien, sagte der Militärsprecher.

Abu Sayyaf wurde 1991 gegründet und wird von den USA als terroristische Vereinigung eingestuft. Die Gruppe soll rund 300 Kämpfer in ihren Reihen haben, ihr werden Bombenanschläge, Entführungen und zahlreiche Morde vorgeworfen. Derzeit befinden sich etwa zehn Geiseln in ihrer Hand, darunter auch zwei deutsche Touristen.

Der große Teil der muslimischen Rebellen verständigte sich im März mit der Regierung auf ein Friedensabkommen. Sie fordern mehr Autonomie und Einfluss in dem katholisch dominierten Land. Die Abu Sayyaf ist eine von vier Gruppen, die das Friedensabkommen ablehnt.

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2 Kommentare

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  • Jetzt würde ich noch gerne erfahren warum muslimische Rebellen muslimische Frauen und unbewaffnete muslimische Männer ihrer eigenen Volksgruppe ermorden.

    Sollte diesen Mördern weiter nach gegeben werden und sie einen eigenen Staat erhalten tut mir die dortige Bevölkerung jetzt schon leid. Die Frauen und Andersgläubige werden es sicherlich ausbaden müssen.

    • @Leserin1:

      Also den Artikel finde ich auch ziemlich oberflaechlich. Die MILF mit ca. 15000 Kaempfern fuer einen unabhaengigen Moro Staat wird nicht mal namentlich erwaehnt und das obwohl das mit der Regierung verhandelte Friedensabkommen kurz vor dem Abschluss ist. Die Abu Sayyaf sind lediglich eine kleine Terrorgruppe, beheimatet auf kleinen Inseln in der Sulu Sea, die ihr Geld ueberwiegend aus Entfuehrungen erhaelt. Spaetestens seit der Entfuehrung u.a. der Familie Wallert und der Loesegeldzahlungen durch Gaddafi ein gutes Geschaeft. Natuerlich lassen sich dort leicht Kaempfer mit Geld anlocken, denn die meist nur gelegentlichen Arbeitsloehne liegen bei etwa 3 Euro pro Tag.

      Das anstehende Friedensabkommen (wobei es neben der Abu Sayyaf noch viele andere Stoerer gibt) ist zentral fuer die weitere (friedliche) Entwicklung der Philippinen.

      RR