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Konflikt USA versus Israel"Wir werden weiter in Jerusalem bauen"

Der US-Gesandte George Mitchell verschiebt seine Nahost-Reise: Das Weiße Haus fühlt sich "beleidigt" durch den Siedlungsbau Israels – und verschärft den Ton, aber ohne Erfolg.

Israel tanzt den USA auf dem Kopf herum ... Bild: ap/rtr, montage taz

JERUSALEM taz | Ein paar hundert jungen Palästinensern kam der Aufruf der Hamas zum Tag des Zorns gerade recht. Im Ostjerusalemer Viertel Vadi Joz brannten Autoreifen, Müllcontainer wurden umgeworfen. Mit Tränengasgeschossen versuchte ein Sonderaufgebot von Soldaten und zum Teil berittener Polizei am Dienstag die Demonstration der Palästinenser aufzulösen.

Neben der in Ostjerusalem fortgesetzten Siedlungspolitik hatte die Einweihung einer instand gesetzten Synagoge im jüdischen Viertel der Altstadt die Gemüter erhitzt. Auch an der diplomatischen Front gab es Protest gegen die israelische Regierung. Der US-Nahostgesandte George Mitchell sagte seine für diese Woche geplante Reise in die Region kurzfristig ab. Mitchell wird vermutlich im Anschluss an seine für Donnerstag in Moskau geplanten Beratungen mit dem "Nahost-Quartett" (USA, EU, UN und Russland) nach Jerusalem reisen.

"Das hier ist erst der Anfang", glaubt der 19-jährige Mullar aus Vadi Joz, den die Wiedereröffnung der 300 Jahre alten Hurva-Synagoge in der Altstadt erboste, "weil sie sich direkt unter unseren heiligen Stätten befindet". Mehrere rechtskonservative israelische Politiker hatten die Zeremonie der Wiedereröffnung genutzt, um an die Rückkehr der Juden aus der Diaspora zu erinnern. Nichts sei "gerechter als unser Festhalten an Jerusalem, und nichts ist moralischer als in Jerusalem, in ganz Jerusalem zu bauen", sagte der Knesset-Sprecher Rubi Rivlin (Likud).

An verschiedenen Unruheherden in Jerusalem, in der Altstadt und im Flüchtlingslager Schoafat, wurden gestern über 40 Demonstranten verhaftet. Mehrere Menschen trugen Verletzungen davon. Die israelischen Sicherheitskräfte nahmen den Aufruf zum "Tag des Zorns" ernst und waren mit 3.000 Beamten im Einsatz. Das massive Aufgebot schreckte die Jugendlichen in Vadi Joz wenig. "Am Ende werden wir gewinnen, denn Allah schützt uns", hoffen Mullar und seine Freunde.

... und Präsident Obama verliert die Geduld, ist aber machtlos. Bild: ap/rtr, montage taz

Dass der Konflikt friedlich aus der Welt geschaffen werden kann, wollen die Palästinenser immer weniger glauben. Diese Woche hätten die indirekten Friedensverhandlungen Israels mit den Palästinenser beginnen sollen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas machte aufgrund der 1.600 geplanten neuen Wohnungen für Israelis in Ostjerusalem einen Rückzieher und lehnte einen erneuten Dialog ab. Auch US-Präsident Barack Obama könne nichts ausrichten, sagt der junge Mullar aus Vadi Joz. "Israel braucht das Geld der USA nicht mehr."

Nur um Finanzhilfen geht es indes bei den Beziehungen zwischen den beiden so eng verbündeten Staaten Israel und USA nicht, die von der "schwersten Krise seit 35 Jahren erschüttert werden", wie der israelische Botschafter Michael Oren glaubt. Die innerisraelischen Kritiker appellieren an Regierungschef Benjamin Netanjahu, seine Koalition aufzubrechen. Nur so könne der Friedensprozess vorangetrieben werden, nur so bewahre man sich den starken Freund USA, auf den man nicht zuletzt mit Blick auf die wachsende Atommacht Iran stärker angewiesen sei als je zuvor.

Bislang bleibt Netanjahu starrköpfig: "Wir werden weiter in Jerusalem bauen", verkündete er diese Woche im Abgeordnetenhaus. Nach Ansicht des israelischen Premierministers war die Krise mit den USA noch während des Besuchs von US-Vizepräsident Joe Biden bewältigt worden. Doch diesmal saß der Schmerz deutlich tiefer in der US-Regierung. Außenministerin Hillary Clinton las Netanjahu eine Dreiviertelstunde lang telefonisch die Leviten. Von einem offenen "Affront", einer "Beleidigung" ist offenbar im Weißen Haus die Rede, und der Druck auf Obama wächst, nicht nur verbal den Frieden in Nahost voranzutreiben, sondern konkrete Maßnahmen gegen die Siedlungspolitik einzuleiten.

Abbas erwartet nicht weniger, als dass die Amerikaner ihren Einfluss auf Israel so stark ausüben, dass der Beschluss für 1.600 Neubauten rückgängig gemacht wird. Ein zumindest inoffizieller Baustopp für Siedlungen in Ostjerusalem gehört vermutlich zu den drei Bedingungen, die Clinton unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegenüber Netanjahu zu Gehör brachte. Bisher hatte Clinton mit ihrer Forderung noch keinen Erfolg.

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27 Kommentare

 / 
  • A
    aso

    @ Tom:

     

    1) „...Diese Ablenkung ist störend...“: Daß Sie solche Fragen bezüglich des türkischen Vorbilds, sowie des von der Hamas geplantem Völkermord

    als unbequem empfinden,

    da sie scheinbar keine plausible Antworten haben, ist schon mehrfach von Ihnen vorgebracht worden.

    Sie liegen hier aber, wie sonst auch, meilenweit daneben:

     

    Wer sich ständig auf internationales Recht beruft, das einzuhalten sei, muß natürlich eruieren, wie eben dieses Recht zu handhaben sei.

    Und zwar insbesondere dann, wenn es Probleme bei dessen Durchführung gibt, wie es offensichtlich in Israel der Fall ist:

     

    Gibt es vergleichbare Fälle? Gibt es Präzedenzfälle?

    Dieses juristische Vorgehen ist auch im Völkerrecht gängiger Standard...

    Vergleiche sind natürlich auch deshalb wichtig, weil das Recht eben für alle überall gelten sollte, und die Staaten eifersüchtig darüber wachen, daß keine Ungleichbehandlung stattfindet.

     

    Dies kann naturgemäß nicht allen, die sich an gefährlichem Halbwissen orientieren bekannt sein:

     

    Thema ist also nicht der Nordzypernkonflikt, sondern die Anwendung internationalen Rechts.

    Dies beinhaltet den Vergleich mit ähnlich gelagerten Fällen,

    u.a. auch das illegale Verhalten der Türkei und dessen Reaktion auf UN-Resolutionen in einem vergleichbarem Fall.

     

    Die Frage war also nach wie vor:

     

    „...warum die Türkei sich keine Spur an internationales Recht hält, und dies bei Israel vehement eingefordert werden soll?“

     

    2) Die falsche Behauptung, es dürfe dort kein Israeli siedeln, haben Sie schon mal aufgestellt. Sie hatten sogar behauptet das wäre Gesetz.

     

    Bei Nachfrage konnten Sie allerdings kein entsprechendes Gesetz nennen.

    Insofern mag diese falsche Behauptung Ihren Wunschträumen entspringen.

    Sie haben aber Recht wenn sie behaupten die Vertreibung der Juden aus Ostjerusalem und die Zerstörung deren Altstadt und Synagogen während der jordanischen Schreckensherrschaft sei völlig illegal.

     

    3)Unterstellt man mal freundlicherweise Ihre Zahlen wären richtig (was noch zu überprüfen wäre...),

    dann ist das doch besser als nichts.

     

    Denn von den Golan-Höhen aus sollte das Wasser den Israelis komplett abgedreht werden (also vor 67...).

     

    Übrigens könnten die Palis auch alle bereits ein Haus mit Pool haben, wenn man berücksichtigt, daß bereits das 4fache des Maschall-Plans an Hilfsgeldern dort im Sande, in den Taschen der Funktionäre, und für Waffen versickerten...

  • T
    TOM

    1: Ich habe dir schon mehrmals gesagt das du im Bereich Türkei schreiben sollst bwz. Themen zur Türkei. Diese Ablenkung ist störend

     

    2: Palästinenser die Ihre Miete nicht zahlen fliegen raus sagst du: Sag mal willst du mich verschaukeln? Selbst wenn alle Palästinenser heute Ihre Häuser abreißen und Zelte hinbauen, ist das IHRE SACHE! Israelis haben dort nicht hinzusiedeln und das ist klar geregelt. Ist das wirklich zu hoch? Selbst wenn Sie alle anfangen wie die Indianer zu leben und um Ihre Lagerfeuer rumhüpfen, haben Israelische Siedler nicht das Recht dort zu bauen. Also hör auf mit deinem Märchen über nichtbezahlte Mieten die keinen Interessieren. Es geht darum das KEIN ISRAELI DORT SIEDELN DARF

     

    3: Eingeschränkte Recht bezieht sich z.B auf das Wasser. Wie nennst du es denn, wenn von 80% der Wasserversorgung im Westjordanland NUR die Israelis erhalten? Heißt 20% bekommen ca. die Palästinenser, der Rest wird nach Israel geleitet. Du meinst es ist wohl keine Benachteiligung wenn man selber nicht genug Wasser hat, aber mit seinem eigenen Wasser noch den Pool des Israelischen Siedlers der einen gerade vertrieben hat bewässern muss?

    http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Palaestina/wasser.html

  • A
    aso

    @ Tom:

     

    „...Irgendwas hast du missverstanden glaube ich.

    Warscheinlich liegt aber der Fehler wieder bei mir...“:

     

    So ist es...Soviel Selbstkritik ist lobenswert:

     

    „...so hahnebüchend auch die Vergleiche werden....“:

     

    Besser könnten Sie Ihre eigenen Pseudo-Vergleiche kaum auf den Punkt bringen...:

     

    „...Man darf Menschen vertreiben, Ihre Rechte einschränken, Ihnen das Wasser klauen...“:

     

    Abstruser gehts kaum noch...Sie wollen sich der Leserschaft mal wieder als Märchenonkel präsentieren...

    Wo wird denn jemand vertrieben? Wenn Palis irgendwo sich weigern ihre Miete zu zahlen (wie in Jerusalem) fliegen sie eben raus, wie andere Mieter auch...

    Eingeschränkte Rechte? Wo?

    In Gaza haben die Palis inzwischen ihren eigenen Gottesstaat Hamastan, in der Westbank verwalten sie sich auch autonom selbst. Einschränkungen wegen der Terrorabwehrzäune sind glasklar selbst verursacht:

     

    Nach dem Bau gingen die Terroranschläge massiv zurück. Und die Zahl der toten Zivil-Opfer auch...

    Wasserklau war der Grund die Golanhöhen zu besiedeln.

     

    Der Türkei-Vergleich hat mit Ihrer Herkunft nichts zu tun, erklärt höchstens daß sie dieses Thema gern unter den Teppich kehren wollen, genau wie den Völkermord in der Hamas-Charta in Anlehnung an den verleugneten Völkermord an den Armeniern.

     

    Wer wie Sie und andere Israel-Kritiker gern auf die Einhaltung internationalen Rechts pocht, muß natürlich auch zugeben, daß dies eben für alle überall gelten sollte.

     

    Und wenn wir uns vergleichbare Konflikte anschauen und nur mal als Beispiel den Nord-Zypern Konflikt fokussieren (es gibt noch etliche andere, Zypern liegt eben gleich in der Nähe...),

     

    dann sieht man doch ganz deutlich, daß hier internationales Recht seit 1974 konsequent nicht beachtet wird.

    Die Besetzung ist illegal, die Besiedelung auch. Das Gebiet ist nicht etwa umstritten wie die staatenlosen Gebiete mit Pali-Bewohnern in Israel, sondern glasklar zypriotisches Staatsgebiet!

    Sämtliche UN-Resolutionen, diesen illegalen Zustand aufzuheben werden von der Türkei ignoriert.

     

    Erklären Sie doch mal die einfache Frage, warum die Türkei sich keine Spur an internationales Recht hält, und dies bei Israel vehement eingefordert werden soll?

     

    Und bitte jetzt nicht wieder ablenken mit den üblichen Paliwood-Schauermärchen, die auf die Tränendrüse drücken sollen...

  • T
    TOM

    Also lass mich festhalten. Man darf Menschen vertreiben, Ihre Rechte einschränken, Ihnen das Wasser klauen und sie hin und wieder töten weil die Türkei Nordzypern hat und dort nicht weiter Griechen vertreibt, nicht weiter reinwächst, nicht die Rechte der Griechen weiter beschneidet und nicht weiter Griechen tötet??? Irgendwas hast du missverstanden glaube ich.

     

    Warscheinlich liegt aber der Fehler wieder bei mir, hätte ja schließlich nicht erwähnen müssen das ich Türke bin und dich somit in der Argumentationslosigkeit noch unterstützen. Du nutzt jede Gelegenheit um zu zeigen das Israels Politik gerecht sei, so hahnebüchend auch die Vergleiche werden.

  • A
    aso

    @ Tom:

     

    Möglicherweise sollte ich auch immer eine einfach zu verstehende Kinderversion für „@ Tom“ beifügen?

     

    „...Jetzt ist es ein Witz auf einmal?...“:

     

    Nein... Nur dieser Satz hier war witzig gemeint:

     

    „...Resolution 478 sollte die marode Umzugsbranche unterstützen...denn in der Praxis bedeutete sie nichts anderes, als das die Mitgliedstaaten ihre diplomatischen Vertretungen nach Tel Aviv verlegten...“:

     

    der Rest nicht...

     

    „...Du hast doch mit den Resolutionen in Jerusalem überhaupt angefangen...“:

     

    Auch wieder falsch...aber verständlich, da Sie die Texte immer nur halb lesen...bzw. halb verstehen...:

     

    Am 17.03.2010 17:31 Uhr erklärte ich folgendes:

     

    „..1.Resolution 181 war nicht bindend, und war nach Ablehnung der Araber ungültig.

     

    2.Jerusalem war nie Bestandteil von Resolution 242...“:

     

    Vielmehr waren Sie derjenige, der eine Jerusalem-Resolution erwähnte (478 )...

     

    „...warum du nicht ernsthaft darauf eingehen kannst das Israel dort nicht bauen darf?...“:

     

    Auch hierzu äußerte ich mich bereits mehrfach...:

     

    Warum sollte etwas, was für die Türkei in Norzypern geht, nicht auch in Jerusalem gehen...?

     

    Also illegal besetzen und Siedlungen bauen...soll für die Türkei kein Problem sein, für Israel schon?

     

    Es ist immer von Vorteil einem hervorragend funktionierendem Beispiel nachzueifern...

  • T
    TOM

    Jetzt ist es ein Witz auf einmal? Na gut, dann antworte endlich warum du nicht ernsthaft darauf eingehen kannst das Israel dort nicht bauen darf? Du hast doch mit den Resolutionen in Jerusalem überhaupt angefangen. Zuerst kam nichts, dann kam etwas als angeblichen Scherz. Wann kommt was gescheites?

  • A
    aso

    @ Tom:

    Es ist ja bekannt, daß Sie Probleme mit der Deutung von Texten haben...

     

    Ich sprach scherzhaft davon, daß die Umzugsbranche, nicht die Immobilienbranche unterstützt wird...

     

    Auch, daß Sie sich längst als Witzfigur geoutet haben ist bekannt:

    Wer wie Sie Unwahrheiten verbreitet, wie:

    er habe Fragen beantwortet, ohne dies nachweisen zu können, und Suren verlangt, mit deren Deutung er überfordert ist,

    den Koran mit Grimms-Märchen vergleicht,

    kann in der Tat nicht erwarten, daß ihn die Leserschaft ernstnimmt...

     

    Man macht also Resolutionen in der UN Vollversammlung und dann auch noch im Sicherheitsrat, damit sie wie das Beispiel Zypern zeigt, völlig ignoriert werden. Genau:

     

    Warum sollte Israel nicht einem erfolgreich präsentiertem türkischem Vorbild nacheifern?

  • T
    TOM

    Ich dachte mich schockt nichts mehr, aber Respekt du hast es tatsächlich noch geschafft. Man macht also Resolutionen in der UN Vollversammlung und dann auch noch im Sicherheitsrat, damit die Immobilienbranche in Israel unterstützt wird. Du bist gerade für mich als Diskussionspartner untragbar geworden und ehrlich gesagt eine Witzfigur. Warscheinlich sind dann Resolutionen im Westjordanland auch nur gedacht als ne kleine Finanzsprite für Bankiers. Ich hoffe unsere Merkel verlangt auch mal bald ein paar Resolutionen gegenüber Deutschland, um unsere Wirtschaft wieder etwas aufzupeppeln. Ich wünsche dir nen schönen Tag und noch weiter viel Spaß im Wolkenkuckucksland.

  • A
    aso

    @ Tom:

     

    „...nachdem ich dir klargemacht habe das es eine bindende ist?...“:

     

    Was wollen Sie schon klarmachen? Ihre Beiträge offenbaren meist mehr Verwirrung als Klarheit.

     

    „...daß es eine bindende gibt?...“:

     

    sollte es wohl heißen.

     

    Resolution 478 sollte die marode Umzugsbranche unterstützen...denn in der Praxis bedeutete sie nichts anderes, als das die Mitgliedstaaten ihre diplomatischen Vertretungen nach Tel Aviv verlegten.

    Die Resolution ist also bedeutungslos, deshalb, richtig erkannt: uninteressant...

  • T
    TOM

    Was ist mit der Resolution die du erwähnt hattest? Hat sich etwas an deiner Einstellung geändert nachdem ich dir klargemacht habe das es eine bindende ist? Oder ist dir das von Anfang an sowieso egal gewesen? Wenn dem so ist, warum erwähnst du es überhaupt als Argument? Also solange sie NICHT bindend war, nutzt du es als Argument (obwohl das schon schwach ist) und nachdem dir gezeigt wird das es auch eine bindende gibt, schweigst du dich aus und es interessiert dich nicht. Dann lass doch in Zukunft solche Schattenspiele bitte und sag gleich es ist dir Wurscht was die Welt dazu meint und einzig und allein Israels Recht des stärkeren hat Gültigkei. Wäre wenigstens ehrlich

  • A
    aso

    @ Beobachter:

    In der Tat stimmt Ihr Vergleich nicht, denn das Land wurde nicht enteignet.

    Da müßte es ja vorher jemandem gehört haben.

    Wen wollen Sie mit dieser bewußten Irreführung und Unterschlagung von

    historischen Fakten täuschen?

     

    Bereits Napoleon hatte 1799 eine Proklamation erlassen, die dem jüdischen Volk das Recht auf den Besitz Palästinas zusprach.

    Doch besonders populär war die Idee, dieses dürre, unfruchtbare Land in die dauernde Heimat der Juden umzuwandeln, vorerst selbst unter den Juden nicht.

     

    Um 1880 entstanden mehrere internationale Organisationen, die die Errichtung jüdischer Siedlungen in Palästina vorbereiten sollten.

    Sie kauften den Paschas

    in Beirut, Kairo oder Damaskus Ländereien ab, die jene meist nie gesehen hatten, weil sie schon seit Generationen an Menschen verpachtet waren, die sich als ihre Eigentümer fühlten.

    Die ersten beiden Einwanderungswellen fanden übigens mit Zustimmung der Osmanen statt.

     

    Als klar war, das das Osmanische Reich den Krieg verliert, wurde das Gebiet im Sykes-Picot-Abkommen in Interessenssphären unter Briten und Franzosen aufgeteilt.

     

    Die arabischen Nationalisten sahen Jerusalem schon als neue Hauptstadt Großarabiens. Doch im Frieden mussten sie erfahren, was T. E. Lawrence später in einem bitteren

    Rückblick so formulierte: „Von Anfang an war es offenkundig, dass im Fall unseres Sieges diese Versprechungen nichts weiter waren als totes Papier.

    Und wäre ich ein ehrlicher Berater der Araber gewesen, hätte ich ihnen empfohlen, nach Hause zu gehen und nicht ihr Leben für so was zu riskieren.“

     

    Die Briten hatten also zuerst das Gebiet den Arabern versprochen, dann sich selbst zugeschanzt und schließlich noch ein drittes Mal verteilt, in diesem Fall

    an die zionistische Bewegung. Aus dieser schwankenden und doppelzüngigen Schaukelpolitik, vor allem der britischen Regierung, resultiert in erheblichem Maße die heutige israelisch-arabisch-palästinensische Problematik.

    Denn beiden Seiten wurden Versprechungen gemacht, die nicht oder nur zu einem Teil erfüllt wurden.

    Denn auch die Balfour-Erklärung wurde mehr behindert als umgesetzt.

    Nachdem die Araber den Krieg auf dem nach Wegfall des Mandats staatenlos gewordenem Gebiet erklärten, verursachten sie damit selbst das Flüchtlingsproblem.

    Jedoch erkannte die Arabische Liga sehr schnell, welche Vorteile sie aus dem Flüchtlingsproblem ziehen konnte.

    Die Politik der Arabischen Liga bestand darin, eine Integration in den arabischen Ländern zu verhindern, um das Flüchtlingsproblem weiterhin als Waffe gegen Israel einsetzen zu können.

    Damit wurde die Situation der Palästinenser zum Angelpunkt

    des arabischen Nationalismus. Die Einheit der arabischen Staaten sollte im Namen der Rückeroberung von Palästina zustande kommen. Was bis heute misslang.

    Da der Status eines Flüchtlings erblich ist hat sich deren Zahl inzwischen vervierfacht.

     

    Zum Vergleich: von den aus den Ostgebieten Vertriebenen 8 Millionen Deutschen wurden nach Kriegsende mal eben 7 Millionen in D integriert.

  • B
    Beobachter

    @Jan: Vergleich stimmt nicht, denn die Bewohner Palästinas (die dann 1948/49 vertrieben sind und deren Reste heute in Israel und im Westjordanland leben, der Rest in den Anrainerstaaten), hatten ja keinen Angriffskrieg in dem Sinne begonnen, sondern fremde Menschen aus Europa strömten ins Land und beanspruchten dieses für sich. Das Ergebnis ist heute sichtbar. Die arabischen Nachbarn reagierten auf diese Enteignung arabischen Landes mit Krieg, das trifft zu!

  • T
    TOM

    An Jacek: Sie dürfen nicht bauen auf der Hälfte der Palästinenser, weil die Hälfte der Stadt Palästinensern gehört. Das wäre wenn du schon Berlin vergleichst, wie wenn die Sowjetzt in Westberlin zu Zeiten der Mauer begonnen hätten zu bauen und dabei die Westberliner verdrängt hätten und deren Häuser abgerissen. Wenn schon vergleiche, dann richtig.

     

    An Leser: Ja gell, die Palästinenser ziehen voll die Vorteile wie du sagst daraus. Darauf muss man jetzt nicht ernsthaft eingehen hoffe ich, oder? Schließlich weiß doch jeder wie glücklich man als Palästinenser lebt. Frei und unbeschert seines Lebens und der Planung für die Zukunft sicher. Ist übrigens immer ähnlich verpackt so eine ""Argumentation"". Sie besagt auf vielfältige Weise nur einzig und allein das man Palästinenser Ihrer Rechte beraubt, weil Sie es ja so wollen. Bist nicht der erste der ähnlich zynisch argumentiert ohne es zu merken

     

    An Lunaria: Siehe Text an Leser

     

    An Aso: Hehe, du bist schon ein lustiges Kerlchen und verbreitest hier ungeniert Halbwahrheiten. Resolution 181 sei nicht wichtig und nicht bindend? Geschenkt! Du willst eine Bindende Resolution von dem Sicherheitsrat zu Jerusalem? Wie wäre es mit dieser hier

    http://de.wikipedia.org/wiki/Resolution_478_des_UN-Sicherheitsrates

     

    An Jan: Mir ist nicht bewusst das die Polen heute noch nach Deutschland weitermarschieren und Deutsche vertreiben. Dir vielleicht? Ostjerusalem gehört Israel nicht und täglich marschieren sie dennoch rein und erklären täglich den Palästinensern den Krieg und vertreiben Sie. Und da du dich für Polen so interessierst, habe ich auch etwas für dich. Hier kann man schön nachlesen wie Polen aufgeteilt wurde auf bestreben Preußens. Aber ich denke das dies eigentlich hier nichts zur Sache tut. Dachte nur wenn du damit argumentierst, solltest du auch wissen worüber und was mit Polen so geschah als Spielball der anderen

    http://de.wikipedia.org/wiki/Teilungen_Polens#Die_erste_Teilung_1772

    Ich glaube kaum das Israel solche Probleme hat gerade und der Spielball anderer Mächte ist. Du vielleicht?

  • M
    max

    bei all dem unsinn, der hier in den kommentaren von aso und co verzapft wird, fragt man sich immer wieder:

    glaubt ihr euren kram eigentlich (die palästinenser wollen keinen frieden / unterdrücken die israelis und außerdem darf israel alles, aber das wiederum ist gut und gerecht) oder seid ihr beauftragt, diesen krempel abzusondern? mit verstand ist das nicht mehr zu erklären.

    und da du schon wieder dabei bist und allen das internationale recht - dass du besser kennst als die un und der europäische gerichtshof - zu erklären, lieber aso, erklär doch gleich noch mal, was der staat israel eigentlich mit dem von ihm nicht besetzten (aso sagt "umstritten") aber auch nicht annektierten (was sie auch nicht dürfen; auch ostjerusalem übrigens, welches israel als annektiert ansieht, ist es nicht, da die un die annektion mit der resolution 478 für nichtig erklärte ebenso für die golanhöhen mit resolution 497. aber aso sagt: annektieren? das geht!) machen wollen. werden die palästinenser irgendwann deportiert? oder in reservate gesperrt (ist ja fast schon soweit)? oder werden sie alle eines tages israelische staatsbürger mit gleichen rechten sein dürfen? oder muss man sie zur erhaltung des friedens abmurksen?

    würde mich ganz im ernst interessieren, wie menschen wie du sich das vorstellen.

  • L
    Laila

    @Jacek Szczerba, leser, Lunaria u.a.:die Manipulatoren aus den radikal-israelischen Westbanksiedlungen melden sich wieder.

    Schreibt nur fleißig, die Wahrheit überholt euch.

  • J
    Jan

    An Beobachter:

     

    Es gibt auch Leute die behaupten Danzig, Ostpreußen und Oberschlesien seien immer noch ein Teil Deutschlands, Sie erinnern somit an die ewiggestrigen Vertriebenenverbände, Jerusalem ist die Hauptstadt von Israel damit sollte man/frau sich endlich abfinden.

  • A
    aso

    @ Beobachter:

     

    „...Ostjerusalem wurde völkerrechtswidrig von Israel annektiert und gehört NICHT zu Israel...“:

     

    Falsch:

    1.Resolution 181 war nicht bindend, und war nach Ablehnung der Araber ungültig.

     

    2.Jerusalem war nie Bestandteil von Resolution 242.

     

    3.Daß jemand, der in Selbstverteidigung Gebiete erwirbt, die zuvor vom Aggressor Jordanien in der Tat völkerrechtswidrig besetzt wurden, andere Ansprüche hat, als der Aggressor, versteht sich von selbst.

     

    4.Bereits 67 teilte Eban der UN mit, daß Jerusalem nicht annektiert, sondern nur verwaltungstechnisch integriert sei (Wiki).

     

    5.Daß während der jordanischen Besetzung die jüdische Bevölkerung vertrieben wurde, das jüdische Viertel in der Altstadt zerstört, und der Zugang zur Klagemauer, dem heiligsten Ort des Judentums, fortan versperrt blieb, sei nur am Rande erwähnt.

  • B
    Beobachter

    @Becky, jacek & Leser:

     

    FALSCH, Ostjerusalem wurde völkerrechtswidrig von Israel annektiert und gehört NICHT zu Israel, wie es in seinen Grenzen von der Weltgemeinschaft anerkannt wird.

     

    Jerusalem ist auch NICHT die international anerkannte Hauptstadt des Juden-Staats sondern Tel Aviv.

     

    Man sollte sich schon richtig informieren und nicht nur papageienhaft die zwar stets wiederholten, dadurch aber nicht wahreren Behauptungen nachplappern.

     

    Ich kann nicht "beanspruchen" was mir längst gehört!

  • RR
    Robert Ritter-Rayer

    Der Staat Israel führt sich in Ost-Jerusalem auf wie eine Besatzungsmacht. Auch wenn "Becky" und "Jacek Szczerba" es nicht wahrhaben wollen: nach dem Völkerrecht ist Ost-Jerusalem eben kein Teil Israels.

  • B
    Becky

    Was fällt der Welt nur ein? Wie können die es wagen sich einzumischen in die Angelegenheiten Israels? Sie haben jedes Recht der Welt, in GANZ Jerusalem zu bauen. Was die Palästinenser für "Ansprüche" stellen, ist vollkommen unerheblich. Der faire UN-Teilungsplan hat ihnen nicht gepasst, aber jetzt Forderungen stellen? Und die ach so tollen Freunde Israels (USA) fühlen sich von sowas "beleidigt"? Die sollen sich mal anschauen, was sie in den letzten Jahren alles getrieben haben und auch mal, was in ihrem Land so für Ungerechtigkeiten vor sich gehen. Die sollten den drohenden, moralischen Zeigefinger aber ganz schnell wieder senken!

  • L
    Lunaria

    Als ob die Palästinenser überhaupt zu einem friedlichen Zusammenleben mit Nichtmuslimen in der Lage wären, und sei es auch nur im Sinne einer Zweistaatenlösung. Ihre Unterstützung für die Hamas, die Israel vernichten will, würden sie auch nicht aufgeben, wenn sie einen eigenen Staat bekämen. Die Forderung nach einem eigenen Staat ist doch für die Palästinenser nur Mittel zum Zweck, Israel zu schwächen. Wenn den Palästinensern überhaupt an Frieden gelegen wäre, hätten sie schon längst die Regierungsgewalt über ihre Gebiete an die UNO zurückgeben und diese somit zum Handeln zwingen können. Aber nein, die armen unterdrückten Muslime halten sich lieber an ihre Hamas und ihren Hass auf Juden. Genau das ist der Grund für das Elend der Palästinenser, die Abriegelung ihrer Gebiete ist nur die Folge davon. Die bessere Lösung wäre die Umsiedlung der Palästinenser in arabische Anrainerstaaten, wo ohnehin schon zwei Drittel von ihnen leben. Damit würde freilich den arabischen Staaten, die doch sonst so gerne den Zusammenhalt unter Glaubensbrüdern vor sich her tragen, ihr kleiner Stellvertreterkrieg verloren gehen, und der ist ihnen viel wichtiger als die Lage der Palästinenser.

  • L
    Leser

    Der Mob regt sich auf, weil eine neue Synagoge gebaut wird und weil Juden in Jerusalem, also in ihrer Hauptstadt bauen. Niemand regt sich auf, dass die arabische Bevölkerung dort 20.000 Wohneinheiten ohne Genehmigung bauen ließ.

     

    Palästinenser fanden schon immer Gründen, um nicht mit Israel verhandeln zu müssen. Sie sind wie schon seit Jahren geschickt, sogar einen Vorteil daraus zu ziehen, um israelische Seite zu diskreditieren.

     

    Man stellt sich nur vor, die deutsche Bevölkerung wurde protestieren, nur weil eine neue Synagoge nicht weit einer deutschen Kirche eingeweiht wird.

    Übrigens diese Synagoge in Jerusalem steht schon seit 300 Jahren dort.

  • M
    moshe

    israel ist ein apartheidstaat und das volk, da muss ich meinen vorschreibern recht geben, überhaupt nicht am frieden interessiert. ich habe 5 jahre lang in israel gelebt und kann beurteilen, was israel wirklich ist.

  • JS
    Jacek Szczerba

    Ostjerusalem ist ein Teil von Jerusalem, der wiederum die Hauptstadt von Israel ist, warum dürften dann die Israelis in der eigenen Hauptstadt keine Häuser bauen?

     

    Dürfen die Deutschen auch keine Häuser in Berlin bauen?

     

    Hallo!? Geht's noch?

  • J
    Jakob

    Zitat:

     

    "Das Weiße Haus fühlt sich "beleidigt""

     

    Sind die jetzt zum Islam übergetreten?

  • FR
    Frank Rademacher

    ## Israelisch – Jüdische Bevölkerung will einfach keinen Frieden ##

    Es sind nicht die Regierenden wie z.B. Rubi Rivlin, Benjamin Netanjahu und deren Anhänger, die keinen Frieden wollen, es ist mehrheitlich das Israel – Jüdische Volk.

    Es traurig, dass die Medien nicht zu dieser Wahrheit finden. Stattdessen gebetsmühlenartig versuchen uns bei zu bringen, dass die Ursachen die bisher keinen Frieden ermöglicht haben bei ein paar Spinnern in der israelischen Regierung zu suchen sind.

     

    Auch wir wollen, dass unsere Politiker das umsetzten das was wir von ihnen als Wähler erwarten. Politik gegen die Mehrheit der Bevölkerung führte noch nie zu etwas fruchtbaren.

    Bei den letzten Knesset Wahlen waren 120 Sitze zu bestimmen. Davon erhielten 3 Sitze die Meretz Partei, die als einzige jüdische Partei, einen Frieden mit den Palästinensern in ihrem Wahlprogramm fordert.

    1,7% der Wahlberechtigten Israelis stimmten für eine Friedenspartei.

     

    Bevor die westliche Staatengemeinschaft nicht bereit ist gegen Israel, empfindliche Sanktionen zu verhängen bis hin zu einem Totalembargo, wird sich in nahen Osten auch in 100 Jahren nichts ändern. Vielleicht, das bis dahin die Palästinenser aus der Region und aus ihrer Heimat endgültig vertrieben wurden.

     

    Endlich Farbe bekennen.

  • A
    Ahmad

    Der Titel der taz stimmt zu 100 Prozent. Aber damit wird es nicht genug sein, die Israelis werden auch weitrer in der West-Bank bauen und umfangreiche Sicherheitsanlagen, Zäune und Kameras aufstellen, damit sie die Palästinenser unterdrücken können. Wenn die Israelis das aber tun, dann haben sie offenbar genug Unterstützung von Seiten der EU und der USA.

    Und da frage ich mich, warum ausgerechnet diese Machtblöcke es zulassen, dass ein Volk in dieser Art und Weise unterdrückt werden kann. Am Ende sollte jeder wissen: Israel finanziert sich zu einem guten Teil aus Zuwendungen der EU und der USA. Und das gilt auch für die Palästinenser - auch die erhalten viel Unterstützung von der EU und den USA, aber auch von den arabischen Staaten.

    Frage ich mich, wozu?

    Nach der Obama-Rede zeigt sich jetzt, wo die USA wirklich stehen und wie sie mit ihren palästinensischen Freunden umgehen ...