Kommission für eigenes Konsortium: EU will Batterien aus Europa
Die EU-Kommission lädt Hersteller und Regierungen zu einem Batteriegipfel ein. Vorbild ist China – mit seiner knallharten Industriepolitik.
Europa agiert da erst mal viel verschnarchter – mit einem Batteriegipfel. Um Kräfte für den Aufbau einer europäischen Batteriefertigung zu bündeln und damit der Konkurrenz aus Asien und Amerika etwas entgegensetzen, lud Vize- Kommissionspräsident Maros Sefcovic Auto-, Chemie- und Technologiebranche am Mittwoch zu einem EU-Batteriegipfel nach Brüssel ein.
„Wir wollen eine echte Produktion in Europa schaffen, über die ganze Wertschöpfungskette inklusive Recycling“, sagte Sefcovic. Möglicherweise könne mit Hilfe der EU ein europäisches Konsortium geschaffen werden. „Wenn wir den Wandel zur Elektromobilität ernst nehmen, müssen wir die Batterieproduktion unterstützen“, warb er. Zu den eingeladenen Unternehmen zählen der Chemiekonzern BASF, die Autohersteller Renault, Volkswagen und Daimler sowie der Münchener Siemens-Konzern.
Die Bundesregierung begrüßte zwar die EU-Initiative, ist derzeit zum Thema aber nicht wirklich sprechfähig. Für die Bundesregierung werde Staatssekretär Matthias Machnig am Treffen in der kommenden Woche teilnehmen, kündigte das Wirtschaftsministerium an. Der SPD-Mann ist aber nur noch wenige Wochen im Amt.
Auch europäische E-Autos fahren derzeit oftmals mit Batterien aus dem Ausland, der Markt wird zurzeit dominiert von Panasonic und Nec aus Japan, LG und Samsung aus Südkorea, BYD aus China und dem US-Elektroautobauer Tesla.
Der musste am Montagabend eine ungewohnte Schlappe verkünden. Im dritten Quartal seien lediglich 220 Fahrzeuge des E-Mittelklassewagens Modell 3 ausgeliefert und 260 gefertigt worden, teilte das US-Unternehmen mit. Es gebe Produktionsengpässe. So habe es länger als erwartet gedauert, die Systeme im Werk Fremont und im Batteriewerk in Reno zu aktivieren. Tesla begann im Juli mit der Model-3-Fertigung. Anfang August hatte das Unternehmen noch angekündigt, im dritten Quartal mehr als 1.500 Fahrzeuge herstellen zu können. Das Model 3 soll 35.000 Dollar kosten, angeblich gibt es bereits 500.000 Vorbestellungen.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Alleingang des Finanzministers
Lindner will Bürgergeld kürzen
Putins Brics-Gipfel in Kasan
Club der falschen Freunde
Deutsche Asylpolitik
Die Hölle der anderen
Kritik an Initiative Finanzielle Bildung
Ministeriumsattacke auf Attac
Linke in Berlin
Parteiaustritte nach Antisemitismus-Streit
Investitionsbonus für Unternehmen
Das habecksche Gießkannenprinzip