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KommentarDie Kirche hat doch noch Macht

Kommentar von Stefan Alberti

Ein echter Hammer: Das Volksbegehren "Pro Reli" hat Erfolg in der Stadt der Atheisten.

Links lesen, Rechts bekämpfen

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Redakteur für Berliner Landespolitik
Jahrgang 1967. Seit 2002 mit dreieinhalb Jahren Elternzeitunterbrechung bei der taz Berlin. Schwerpunkte: Abgeordnetenhaus, CDU, Grüne.

3 Kommentare

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  • MW
    Martin W

    WENDE TAZ ???

     

    Macht hier Erfolg sexy oder wie ?

     

    Vor zwei Tagen war das Volksbegehren zum Wahlpflichfach Reli / Etik noch "Verrat am christlichen Auftrag " und mit übler Polemik, Halbwahrheiten und moralinsaueren Bedenken wurde in der TAZ dagegen "gepredigt" und nun : ein realitische Bericht und positiv bzw. neutraler Kommentar.... da fragt man sich schon :-) .

     

    Ich kann den Organisatoren von Pro Reli nur zu diesem Teilerfolg gratulieren. Endlich bekommen Vertreter der klein geschrumpften "Großkirchen" mal eine Kampagne hin und sind sich nicht zu schade für das in der Verfassung garantierte Recht auf einen von Religionsgemeinschaften selbst verantworteten Unterricht, für religiöse Bildung, auch an den Berliner Schulen einzutreten, Argumete zu bringen und offensiv dafür zu werben.

     

    Es wird spannend den weiteren Verlauf des Volksbegehrens zu verfolgen. Hoffentlich trägt dieses Volksbegehren zu mehr direkter Demokratie bei und hilft mit allen laufenden Diskussionen der Qualtät und der öfentlicehn Anerkennung sowohl des Reli- wie des Etikunterrichts.

  • M
    Mensch

    Das ist doch auch völlig OK!

     

    Atheismus ist eben NICHT gleichzusetzen mit weltanschaulicher Neutralität!

     

    Sogar Gregor Gysi (bekennender Atheist) sagt, daß ihm eine Gesellschaft ohne Gott-gläubige Menschen Angst machen würde... (Dostojewski: "Ohne Gott ist alles erlaubt").

     

    In die gleiche Kerbe schlägt übrigens auch Joschka Fischer...

     

    Die taz sollte sich tunlichst überlegen, die so primitiv anti-religiös daherzukommen!

  • M
    Martin

    Ist schon toll. Eine deutlich kritischere und ehrlichere Bewertung der Aktion kann man von Herrn Schlink lesen.

    Vor allem haben die Kirchen und "Pro-Reli" nämlich eines getan:

    Gelogen, gelogen und gelogen. Sie haben willentlich, bewußt und mit vollem Kalkül mit Falschaussagen, Verzerrungen und Tatsachenverdrehungen gearbeitet.

     

    Und damit haben sie vor allem eins gezeigt: Die Wahl besteht tatsächlich aus Ethik ODER Religion. Beides geht offensichtlich nicht zusammen. Wo der Glaube vorherrscht, da ist für ethisches Verhalten kein Raum mehr. In der Gesellschaft sowenig wie beim Individuum.