Kommentar: Mit Insolvenz zu neuem Ansehen

Eine Insolvenz wäre das beste, was der Treberhilfe passieren kann. Denn so lange Ehlert weiter hinter den Kulissen die Fäden zieht, wird der Ruf der Treberhilfe beschädigt bleiben.

Eine Insolvenz wäre das beste, was der Treberhilfe passieren kann. Nachdem Geschäftsführer Harald Ehlert wegen seines Dienst-Maseratis und seines luxuriösen Lebenswandels in die Kritik geriet, hat das Unternehmen keinen Neuanfang geschafft. So lange Ehlert weiter hinter den Kulissen die Fäden zu ziehen scheint, wird der Ruf der Treberhilfe beschädigt bleiben. Die Politik und weite Teile der Öffentlichkeit finden es unlauter, wie er persönlichen Profit aus dem gemeinnützigen Unternehmen gezogen hat. Das selbstherrliche Auftreten hat seinem Ansehen zusätzlich geschadet.

Durch eine Insolvenz werden die bisherigen Eigentümer entmachtet - dadurch ist es möglich, Ehlert und seine Gefolgsleute aus dem Unternehmen zu drängen. Das Insolvenzrecht bietet Möglichkeiten, ein Unternehmen weiterzuführen oder es in eine Auffanggesellschaft zu überführen. Bei einer geordneten Insolvenz geht ein Unternehmen nicht unter. Sie kann auch bedeuten, dass sich für die Mitarbeiter und die betreuten Obdachlosen überhaupt nichts ändert. Und das wäre hier auch wünschenswert.

Das Geschäftsmodell der Treberhilfe ist durchaus tragfähig - das zeigen auch die vielen anderen gemeinnützige Unternehmen, die mit dem Geld der Bezirke Sozialprojekte betreiben, ohne pleite zu gehen. Doch eine Firma, die sich zu wesentlichen Teilen über öffentliche Gelder finanziert, kann ohne das Vertrauen der Politik und der Öffentlichkeit schnell in finanzielle Schieflage kommen. Mit einer neuen Geschäftsführung und einem glaubwürdigen Neuanfang kann das Unternehmen sein gutes Ansehen zurückgewinnen. Die Treberhilfe sollte in die Insolvenz gehen, weil ihre Arbeit in der Stadt weiter gebraucht wird.

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