■ Kommentar: Im Windschatten der Lady
Kaum hat sich Verkehrs- und Bausenator Jürgen Klemann (CDU) von seiner letzten Schlappe erholt, setzt er auch schon zum Tritt ins nächste Fettnäpfchen an. Hat er es bei dem monatelangen peinlichen Bezirksgerangel um die Marlene-Dietrich- Ehrung nicht für nötig gehalten, auf den Tisch zu hauen und ein Machtwort als Verkehrssenator zu sprechen, schlägt er jetzt auf den Sarg von Lady Di und fordert eine Straße für die Kindergärtnerin mit der Krone auf dem Kopf, die am vergangenen Samstag beerdigt wurde. Begründung: Prinzessin Diana sei wegen ihres sozialen Einsatzes „ein Vorbild für viele Berliner“. Einen „sehr angemessenen“ Ort für eine „Prinzessin-von-Wales- Straße“ will Klemann auf dem ehemaligen Gelände der britischen Alliierten in Gatow gefunden haben.
Doch leider hat Klemann, wie es so seine Angewohnheit ist, im Eifer des Gefechtes einige wichtige Dinge übersehen. Erstens: Lady Dis soziales Engagement hat mit Berlin so wenig zu tun wie Diepgens Regierungstätigkeit mit dem Aufstieg von Hertha. Zweitens: Auf dem Gelände des einstigen Flugplatzes errichtet der Bund Wohnungen für Mitglieder des Deutschen Bundestages, über deren soziales Engagement das Wählervolk bekanntlich nicht besonders amused ist. Barbara Bollwahn
Siehe Meldung Seite 22
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