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KommentarElite statt Qualität

■ Hamburgs Wissenschaftsbehörde will das Architekturstudium ruinieren

Die Qualität der Architekturausbildung will Hamburgs Wissenschaftsbehörde steigern. Und setzt den Rotstift an. Die Hälfte der Studienplätze an der Fachhochschule (FH) und der Hochschule für bildende Künste (HfbK) soll gestrichen werden, genauso wie die Hälfte der Professuren an der FH. Die „Ressourcen“der TU Harburg sollen gar in die HfbK integriert werden. Sprich: Dem Studiengang Städtebau an der TU droht die Auflösung. Und alles zur Steigerung der Qualität.

Die Studiengänge sollen sich voneinander unterscheiden, fordern die Gutachter. Damit haben sie im Prinzip auch Recht. Drei gleiche Studiengänge in einer Stadt sind unnötig. Nur: Es gibt in Hamburg heute schon keine drei gleichen Architektur-Studiengänge. Die TU Harburg bildet Städteplaner aus. Die FH bietet eine Vollausbildung mit fundierten technischen Grundlagen, aber auch mit der Möglichkeit, sich auf den Bereich des Planens und Entwerfens zu spezialisieren. Die HfbK schließlich hat ihren Schwerpunkt im Entwurf.

Das Gutachten aber läuft auf etwas anderes hinaus: Die Professuren an der HfbK sollen – bei halbierten Studierendenzahlen – erhalten bleiben. 50 StudienanfängerInnen ständen 13 Profs gegenüber – Ausbildung für eine handverlesene Elite. Die Zeche würden die Fachhochschüler und die TU-Studenten bezahlen. Eine stärkere Profilierung der Studiengänge ist denkbar.

Ein Zerschlagen der bisherigen Strukturen zum Wohle weniger Auserwählter ist unnötig – und unsozial.

Achim Fischer

(Bericht Seite 22)

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