Kommentar: Im Hafen versunken
■ Warum die Waterkant die Demarkationslinie der SPD ist
Hamburgs Schicksal, das behauptet die real regierende Sozialdemokratie dieser Stadt seit Jahrzehnten, hinge am Hafen. Die realo-gewandete GAL ist in eben diesem versunken.
Der anvisierte Ausstieg aus Brunsbüttel, keine Frage, ist ein grüner Erfolg. Allerdings steht er nur auf dem Papier. Ob er gegen den Widerstand von HEW und PreussenElektra auch durchzusetzen sein wird, wird erst die Zukunft zeigen. Die Absicht aber ist zu loben.
Ganz anders das gestrige Abnicken der finanziellen Kopplung der Hafen-City mit der Hafenerweiterung in Altenwerder. Der Zwang entsteht, die Flächen der Hafen-City so schnell und so teuer wie möglich zu verkaufen. Die Folge: Südlich der Speicherstadt wird nicht die lebendige Mischung aus Wohnen und Arbeit entstehen, die der bisherige Senat versprochen hatte. Das Ergebnis wird eine monotone und mono-strukturierte Gewerbe- und Büro-City sein: die Kehrwiederspitze in gigantomaner Maßstabsverfehlung. Dies ist eine weitere schmerzhafte Niederlage der Öko-Partei.
Die Waterkant ist eben die Demarkationslinie der hanseatischen SPD. Hafenerweiterung, Elbvertiefung, keine Anhebung der Gewerbemieten im Hafen – wann immer es um den „Lebensnerv“der Stadt geht, haben die Grünen nichts zu melden. Verhandlungen über die Dasa-Erweiterung ins Mühlenberger Loch können sie sich deshalb schenken. Das Ergebnis steht bereits fest.
Es werde, so hat der frühere Bürgermeister dieser Stadt an die GAL gerichtet oft und gern erklärt, „keine Anti-Voscherau-Politik mit Voscherau geben“. Ohne ihn aber auch nicht.
Sven-Michael Veit
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