Kommentar: Ende der Gutmenschen
■ Arbeitsprojekte brauchen Manager
Beschäftigungsprojekte für Sozialhilfebezieher und Arbeitslose sind in Kreisen der Linken und der Gewerkschaften heilige Kühe. Angriffe gegen diese Formen des zweiten Arbeitsmarktes, die aus den Reihen der Unternehmer kommen, werden auf das schärfste zurückgewiesen. Umso wichtiger, daß in dieser Sphäre öffentlich geförderter Arbeit alles mit rechten Dingen zugeht.
Denn die Möglichkeiten, Projekte mit privaten Interessen zu verknüpfen, sind immer wieder gegeben. Besonders im Bau- oder Gartenbaubereich gibt es viele, die mal eben ein paar helfende Hände gebrauchen können, auch wenn sie öffentlich bezahlten Beschäftigten gehören. Daß manche Verantwortliche der Versuchung erliegen, zeigt der Fall in der Bremer Arbeitslosen-Selbsthilfe (Bras): Ein Projektleiter ließ seine Schützlinge den Garten eines Bekannten herrichten – das kostet ihn seinen Job.
Die schnelle Reaktion der Bras-Führung ist richtig – aber sie belegt auch, daß die führenden Köpfe der Beschäftigungsträger den Zug der Zeit verstanden haben. Und der geht eindeutig in die Richtung, ABM-Maßnahmen aus der Aura des freien „Gutmenschentums“ zu holen und zu professionell geplanten und kontrollierten Unternehmungen zu machen. Erhöhungen in Etats für Arbeitsförderung werden sich nur durchsetzen lassen, wenn Effizienz und Integrität der einzelnen Träger außer Zweifel stehen. Joachim Fahrun
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