Kommentar: Der Mann ...
■ ... der sich einmal diskriminiert fühlte
Quote hin, Gleichstellungsgesetz her – die Diskriminierung von Frauen gehört noch immer zum Alltag. Frauen verdienen bei gleicher Qualifikation noch immer weniger als Männer. Frauen sitzen seltener in Chefetagen als ihre männlichen Kollegen. Frauen werden bei der Einstellung benachteiligt – vorallem, wenn sie in einem Alter sind, in dem Personalchefs ihnen Kinderwünsche unterstellen.
Aber Frauen ziehen seltener vor Gericht – nicht wegen ungerechtfertigter Kündigung oder diskriminierender Bezahlung. Der Fall Kalanke ist interessant. Während Frauen ihre Diskriminierung häufig klaglos hinnehmen, ziehen Männer wie Kalanke vor Gericht. Es war einmal ein Mann, der sich diskriminiert fühlte...
Kerstin Schneider
Die alte Leier: Frauen und ihre Benachteiligung. Sie klagen zu Recht, keine Frage. Und kämpfen auch zu Recht. Kalanke hat viel zu wenig gesiegt, als daß man vom ihm dabei lernen könnte.
Nicht, weil sie so gut klagen können, sollten Frauen siegen, sondern weil sie besser sind. Die erfolgreiche Sachgebietsleiterin, gegen die Kalanke angeht, ist offenbar besser. Warum hat das der Personalausschuß im ersten Bewerbungsverfahren vor sieben Jahren nicht gleich in aller Klarheit gesagt? Das Problem ist, daß das Gleichstellungsgesetz bemüht wurde, um einer Bewerberin, die besser ist, zu ihrem Recht zu verhelfen. Klaus Wolschner
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