Kommentar: Gut gerechnet
■ Gekonnte Zahlenspiele vom Hardliner
Gut gerechnet, Innensenator Ralf Borttscheller (CDU): Die Ängstlichen finden endlich wieder ihre liebe Ruh'. Wissen sie jetzt doch, daß es nichts zu fürchten gilt, solange nur Innensenator Borttscheller das innenpolitische Zepter führt. Mehr Fische sind 1997 ins Netz gegangen, und bei der Beschaffungskriminalität zeigen die Zahlen auch noch einen Rückgang: Die Repression siegt, folgert daraus der CDU-Hardliner. Alternativen dazu gibt es keine, argumentiert er mit dem jetzt vorgelegten Zahlenwerk.
Denn irgendwo lauern sie ja immer noch im Dunkeln – und potenzieren sich jedes Jahr ständig weiter in höchst gefährliche Höhen: Die ausländischen Täter und Tatverdächtigen nämlich, die im Viertel und am aufgefahren, um den ausländischen Anteil zumindest im subjektiven Empfinden der BürgerInnen so hoch wie möglich zu treiben. Damit sich auch der letzte bestätigt fühlt und denkt: Klar, da sehen wir sie doch immer stehen und dealen, die bösen Westafrikaner.
Daß sich aber die Nichtdeutschen mit ihren angegebenen 20 Prozent völlig im Rahmen halten – weil sie zu etwa genau jenem Anteil auch in der bremischen Bevölkerung vertreten sind –, paßt natürlich nicht ins gut konstruierte Bild. Und deshalb auch nicht in die Drogenbilanz des Innensenators. Er hat bewußt anders gerechnet – und nicht nur die rechts der Mitte werden es ihm danken. Katja Ubben
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