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KommentarGiftschutz: Dummheit!

■ TBT-Gift wird „gepapenburgert“

„Hip“, sagte der Bremerhavener Hafenchef Hinrich Gravert vor sieben Jahren. „TBT stellt kein Problem dar“, so beruhigte er Weserfischer, die ihn gerade wegen der Verklappung dieses tückischen Giftes in die Nordsee verklagt hatten. Gravert versprach Besserung. Die Fischer zogen ihre Anzeige zurück. Gravert ließ das Gift jahrelang weiter in die Nordsee verklappen.

„Hop“ sagte der Bremer Häfensenator Uwe Beckmeyer (SPD) vor drei Jahren: TBT stelle kein Problem dar. Die taz war anderer Meinung. Beckmeyer warf sich vor der Bürgerschaft in die Brust: „Die taz spinnt!“ Heute zahlt Bremen mehr als 100 Millionen Mark um das TBT-Problem loszuwerden.

„Eggen“, ordnete jetzt Papenburg an und spült das Teufelszeug TBT so aus dem Hafen. Diese Blödheit hat Vorbilder. Zwang der britische Landwirtschaftsminister in Zeiten des Rinderwahns seine Kinder nicht britisches Rindfleisch zu essen? Verrückt! Ab jetzt wird das TBT gepapenburgert: Um das Gift zu vernichten, wird es in die Milch gespült und weggetrunken. Da geht einiges.

Die wegen des geplanten Emssperrwerkes gerichtlich blockierte Papenburger Meyer-Werft muß diesmal in Schutz genommen werden. Sie testet immerhin TBT-freie Farben. Sie sollte das „Papenburg“ aus ihrem Firmennamen wegen Geschäftsschädigung streichen lassen. Thomas Schumacher

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