Kommentar zur SpaceX-Landung: Toys for Boys im Weltraum
Die Zukunft hat begonnen und Milliardär Elon Musk freut sich: Erstmals landet eine Rakete nach erfolgreicher Mission unversehrt wieder auf der Erde.
D ie Erde geht den Bach runter: „Islamischer Staat“, Klimawandel, AfD. Aber nun ist es endlich so weit, die leuchtende Zukunft hat begonnen: Am Montag ist auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida nach gelungener Mission die erste Stufe einer Trägerrakete unversehrt gelandet. Die Falcon-9 der Firma SpaceX setzte elf Satelliten im Orbit aus, drehte sich um 180 Grad und flog wieder zurück. Bislang glückten solche Landungen nur nach Testflügen.
Das Tolle daran ist, durch die Wiederverwendbarkeit der Raketenstufen wird der Aufbruch ins All endlich bezahlbar. Stanley Kubrick hat es schon 1968 gewusst. In „2001: Odyssee im Weltraum“ werden detailliert kommerzielle Weltraumflüge beschrieben. Das von PanAm geplante Tourismusprogramm im All musste leider ausfallen, die Firma existiert nicht mehr.
Seitdem die Nasa die Space Shuttles eingemottet hat, bezahlt die US-Weltraumbehörde viel Geld, um die Konkurrenz privater Anbieter auf dem Markt zu fördern. Ganz vorne dabei sind die zwei US-Milliardäre Elon Musk (Tesla) mit SpaceX und Jeff Bezos (Amazon) mit Blue Origin. Richard Branson, ein weiterer Milliardär, war mit Virgin Galactic einer der Pioniere auf dem Gebiet privatwirtschaftlicher Raumflüge, ist aber nun etwas ins Hintertreffen geraten. Die sieben bisherigen Raumflüge von Touristen wurden hingegen alle von Space Adventures organisiert und mit russischer Technik durchgeführt. Die war vorher schon günstig und robust.
Falcon-9, eine mächtige und 80 Meter lange Trägerrakete: Toys for Boys. Für Menschen wie Musk und Bezos klingt Downsizing wie eine Krankheit. Ihnen geht es um die milliardenschweren Zukunftsmärkte Satelliten- und Personentransport in Orbit und All. Musks ultimatives Ziel: „Eine Stadt auf dem Mars aufbauen. Das ist es, worum es geht.“
Die Zukunft hat begonnen – aber bisher nur für Eliten. Und wieder mal weiß keiner, wo die Reise hingeht.
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