Kommentar zur Klage gegen Nachtflugregeln: Chancen nutzen statt lamentieren
Die Klagen gegen den Großflughafen haben kaum Aussicht auf Erfolg. Die Anliegergemeinde sollten sich lieber über das Einnahmeplus freuen.
D ie Anwohner des geplanten Großflughafens im Süden Berlins sind zweifelsohne die Gelackmeierten: Ist der Flughafen erst fertig, bringt Lärm die Menschen tagsüber und nachts um den Verstand. Der Protest von Bürgern und Gemeinden ist daher mehr als verständlich. Nur: Viel bewirken werden Klagen nicht mehr. Die Menschen um den Airport BBI täten gut daran, den Großteil ihres Engagements lieber in die Suche nach Chancen zu investieren.
Um es klar zu stellen: Wenn die eingereichten und angekündigten Klagen gegen die Nachtflugregeln kleine Verbesserungen beim Lärmschutz erreichen können, wäre das mehr als begrüßenswert. Selbst aus den klagenden Gemeinden indes ist zu hören, dass die Erfolgsaussichten als eher gering eingeschätzt werden. Es sieht wohl so aus, dass sich die Gegend mit den Belästigungen abfinden muss.
Die Flughafen-Ansiedlung birgt auch Potenziale. In den Anrainergemeinden kann sich flugverkehrs-affines Gewerbe ansiedeln; dafür wäre es nötig, frühzeitig entsprechende Gebiete auszuweisen und die Entwicklung so zu steuern. Die Gewerbesteuern dürften in den meisten Kommunen willkommen sein. Nicht zuletzt könnten sie dazu verwendet werden, die sozialen Einrichtungen innerhalb der Gemeinden zu stärken. Speckgürtel-Orte wie Blankenfelde sind seit 1990 um ein Vielfaches gewachsen. Das innere Wachstum konnte kaum mithalten, ein Miteinander gibt es nicht. Die Gemeinden haben nun die Chance, an Profil und an Wirtschaftskraft zu gewinnen. Ein schwacher Trost für die Lärmgeschädigten - aber besser als keiner.
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