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Kommentar zu Schul-WachschutzSchüler brauchen Sicherheit

Kommentar von Sebastian Puschner

Wachschützer an Schulen können in Extremfällen unvermeidbar sein. Allgemein sollte aber auf Freiwilligendienste gesetzt werden - und auf Laternen.

U niformierte Sheriffs vor dem Schultor sind keine nachhaltige Lösung von Gewalt- und Drogenproblemen an Brennpunkten. Daran ändert auch der gestrige Vorfall an der Neuköllner Albert-Schweitzer-Schule nichts. Doch in der Schultoilette plötzlich inmitten von Junkies und Spritzbesteck zu stehen, ist Schülern nicht zuzumuten. Darum ist der Wachschutz zumindest an dieser Schule bis auf Weiteres unverzichtbar.

Die Albert-Schweitzer-Schule ist eine Vorzeigeschule mitten im Brennpunkt. Klar, auf die Dauer helfen nur drogenpolitische und Gewaltpräventions-Maßnahmen, um die Gegend zu befrieden. Um Schülern aber ein sicheres Lernumfeld garantieren zu können, muss der rot-schwarze Senat mit finanzieller Ausstattung helfen: Gerade die CDU hatte den Wachschutz vor Schulen immer in höchsten Tönen gelobt. Und jetzt stellt sie bekanntlich den Innensenator.

Guter Draht zu Schülern

Für eine sichere Schule braucht es aber nicht überall Wachschützer, bisweilen genügt es schon, Laternen auf dem Schulhof aufzustellen. Das ist weitaus billiger zu haben. Und noch eins berichten Schulleiter: Die Wachschützer hatten vielerorts einen guten Draht zu den Schülern: Sie waren immer da und ihre Aufgabe bestand nicht darin, die Schüler zu bewerten; darum wendeten sich viele Pubertierende mit ihren Alltagsproblemen an die "großen Brüder" am Schultor. Das könnten auch ehemalige Schüler im Rahmen eines Freiwilligendienstes erledigen.

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Redakteur taz.Berlin
Jahrgang 1985, ist Redakteur im Berlin-Ressort der taz und kümmert sich vor allem um Arbeits- und Wirtschaftsthemen. Vor seiner Ausbildung zum Redakteur an der Deutschen Journalistenschule in München hat er in Potsdam Politik-, Verwaltungswissenschaften und Philosophie studiert.
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3 Kommentare

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  • EW
    Eva Willig

    Peinlich!!! Die schwarzen Sheriffs waren auch an manchen Schulen verhasst.

    Warum wurde nicht recherchiert, wie es vor deren Einsatz an Neuköllner Schulen aussah? Es gab vielversprechende Trainings zur Schulung der Kinder als Konfliktlotsen, d.h. Kinder und Jugendliche lernten Sozialverhalten und so auch sich mit gewaltfreien Mitteln für einander einzusetzen und Konflikte zu lösen. Diese Fortbildungen waren preislich "peanuts" gegenüber den Kosten für die Sicherheitsdienste, aber bei einer dauergrinsenden Volksbildungsstadträtin, die den Verbleib von Kindern in verschimmelten Nachmittagsunterkünften rechtfertigte und akzeptierte, dass für 45 Kinder nur eine Fachkraft zur Verfügung stand, wundert mich gar nichts mehr. Sie ist die Hofnärrin unseres Napoleonkomplexbehafteten Bürgermeisters aus Rudow.

  • SZ
    Sascha Z.

    bissl oberflächlich oder herr puschner?

  • W
    wonky

    Man liest es und glaubt es nicht. An alles wird gedacht, nur Beleuchtung gibt es keine? Die für fünf Euro in der Stunde arbeitenden Wachschützer ersetzen die Ansprechperson, die sich früher mal "Lehrer" nannte? Wenn kein Wachsschützer vor der Tür steht, kommen sofort Junkies ins Haus? Geht's noch? Kann denn niemand vom Personal (Hausmeister? Gibt es sowas noch?) oder vom Lehrkörper einen Junkie rauswerfen? Kommt denn die Polizei nicht, oder was?

    Und als Höhepunkt: nicht mal für die eh völlig unterbezahlten Wachmänner ist mehr Geld da, also sollen ehemalige Schüler ran (sollten die nicht eine weiterführende Ausbildung aufnehmen und nicht auf dem Schulhof rumhängen?)

    Man fasst es nicht. Eine Stadt, die solche Minimalaufgaben nicht mehr gewuppt kriegt, hat die eigentlich noch was mit "Gemeinwesen" zu tun?