Kommentar zu Parking Days: Mach was aus deinem Parkplatz!

Warum nicht einmal anders denken, wenn es um Parkplätze geht? Aktivisten nutzen sie fürs Grillen und Tanzen. Eine gute Idee für die Kreativhauptstadt - damit sie nicht bald zu Paris, Madrid oder Düsseldorf wird.

Parkplätze sind das Langweiligste, was eine Stadt bieten kann. Sie sind grau, sie sind rechteckig - und sie sehen immer gleich aus, von Sydney bis Spandau. Doch das muss nicht sein. Der Parkplatz kann auch ein Platz der Freiheit werden.

Berlin will die Kreativhauptstadt sein, eine Szene anlocken, die gern einfach mal was Verrücktes startet - etwa Grillen und Tanzen auf dem Parkplatz, wie es gestern die Aktivisten auf der Friedrichstraße gemacht haben. Näher betrachtet, ist das gar nicht verrückt, sondern normal: Menschen wollen sich ausleben, auch im öffentlichen Raum. Da ist manches italienische Bergdorf weiter als die Hauptstadt. Dort treffen sich die Amigos auf dem Bürgersteig, trinken Vino und schütteln die Hände beim Reden. Hier treffen sich die Menschen in trendigen Bars, trinken teures bayrisches Bier und schütteln die Köpfe zum Elektrobeat. Andere Treffpunkte gibt es kaum. Eine unkommerzielle, freie Straßenkultur sieht anders aus.

Die Freiräume und Brachflächen verschwinden. Eine Baustelle für Büros reiht sich an eine Baustelle für Lofts. Wer die Beine in der Spree baumeln lassen will, findet dafür kaum noch einen Platz. Das alles mindert das Berlin-Feeling. Die Stadt sieht immer mehr aus wie Paris, Madrid, Düsseldorf.

Die Verkehrsordnung stellt uns nur vor die Wahl zwischen Vorwärts- und Rückwärtseinparken. Es gibt aber auch das Kreuz und Quer. Und der Raum dafür wäre nicht nur der Park, sondern auch der Parkplatz.

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