Kommentar über Weserburg: Was das Museum braucht
Der Streit um das Museum Weserburg gewinnt an Unterhaltungswert. Entscheidungen sind nicht in Sicht. Dabei ist klar, was nötig ist.
D er Streit um die Zukunft der Weserburg gewinnt immer mehr an Unterhaltungswert. Das ist fast das einzig Positive, was sich noch sagen lässt. Gewiss: Der sich abzeichnende Verbleib von Museum und GAK auf dem Teerhof ist eine sehr gute Lösung. Aber das Schauspiel drumrum ist eine Provinzposse.
Der Rücktritt des von der SPD entsandten Stiftungsratsvorsitzenden Klaus Sondergeld wäre da nur der nächste – sinnvolle – Schritt. Was das Museum auf diesem wichtigen Posten braucht, ist jemand, der sich für Kunst interessiert und dem der Erhalt der Weserburg als Museum ein echtes Anliegen ist. Und der notfalls dafür streitet, gegen die Stadt, so wie einst das Marcks-Haus.
Was die Weserburg noch braucht? Keine weiteren Gutachter, die nur für viel Geld abschreiben, was man sich selbst auch gedacht hat. Keine Berater, die als Parteifreunde einfach nur ein bezahltes Pöstchen brauchen. Schnell einen neuen Direktor, der die guten Ideen von Peter Friese fortsetzt – etwa mit Jungen Sammlungen. Und einen Umbau, der nicht wahnsinnig aufwendig sein muss, aber einen netteren Empfang schafft und das Studienzentrum für Künstlerpublikationen angemessen unterbringt. Wenn dann dafür eine Etage vermietet wird – okay.
Die Weserburg, aber auch die rot-grüne Politik haben die nötigen Entscheidungen lange verschleppt, bis heute. Die Zeit arbeitet aber gegen das Museum. Jetzt muss es endlich mal gerettet werden – notfalls in den Koalitionsverhandlungen.
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