Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
@Martin Pech Unsinn, die beiden Männer haben das Video nicht ins netz gestellt. Schon mal darüber nachgedacht, wieso der im Umlauf gebrachte 10 Sekunden Schnipsel ( lt. Einschätzung von 2 Richterinnen, 2 Staatsanwältinnen und 2 Gutachtern !!) so eklatant von dem vollstandigen Film abweicht ? Und wer und im welchen Interesse hat die 10 Sekunden so ( Falsch ) manipulativ zusammengeschnitten und verbreitet ? Die beiden Jungs waren das nicht ( diese wurden ,zurecht, wg. Verbreitung des GANZEN Filmes ( der nicht im Netz zu finden ist ) verurteilt. ) Wer hat überhaupt das Know How, einen Film so im Netz, und den offensichtlich relevanten Plattformen zu verbreiten. Auch , wieso sollen Notgeile Männer ausgerechnet den Film so auf 10 Sekunden zusammenschneiden, das ausgerechnet die Sekunden , herausgepickt sind, die GL dabei zeigen, dass Sie dabei ein "Nein " äußert ? Ja, ich habe mir das Schnipsel angesehen. Und komme aus der Schnittbranche. Nach und vor dem "Nein" ist das Filmchen hart geschnitten. Das ganze ist so offensichtlich manipulaitiv angelegt, dass es mich sehr wundert, wieso das nicht thematisiert wurde. Weiß mann dann noch, dass die "Managerin" selbst ein Vorleben, oder aktive Tätigkeit in entsprechenden Plattformen hat, dann erlaube ich mir die Mumaßung, dass dies von #teamLisa" selbst so in Netz gestellt worden ist.
Es macht mich ziemlich sauer, dass nun auch noch die taz auf dieser reaktionären Welle mitschwimmt. Hätte man mir vor einem Jahr gesagt, dass man einer Mehrheit in unserer Gesellschaft erst noch erklären müsste, dass "Nein" bzw. "Hör auf" auch eben das bedeutet, hätte ich es nicht für möglich gehalten. Natürlich bezieht sich das auf die Gesamtheit der Handlungen der anderen Person, solange nicht z.B. ausdrücklich "Hör mit dem Filmen auf" gesagt wird.
Ich habe mir das Video bewusst nicht angesehen, aber was die Leute schreiben, die es gesehen haben, ist eindeutig. Angeblich ist es sogar als Vergewaltigungs-Video verbreitet worden - von den beiden Männern.
Das Gericht hätte ihr beweisen müssen, dass sie vorsätzlich die Unwahrheit gesagt hat - und dafür ist es unerheblich, ob das Geschehene unter die bisherige juristische (!) Definition einer Vergewaltigung fällt oder nicht (Stichwort: "Nein heißt Nein"). Schließlich hat die Justiz die Definitionshoheit über den Begriff nicht für sich gepachtet - es gibt auch andere wissenschaftliche Definitionen. Und im Zweifel wäre für die Angeklagte zu entscheiden gewesen. Was bei dem vorliegenden Beweismaterial diese Zweifel ausgeräumt haben soll, ist mir absolut schleierhaft - denn unzählige Menschen, die das Video gesehen haben, kommen ebenfalls zu dem Schluss, dass es eine Vergewaltigung war. Wie kann man ihr dann nachweisen, dass sie angeblich bewusst und vorsätzlich die Unwahrheit gesagt hätte?
(Fortsezung:)
Dass Paul Wrusch die Tatsache, dass es keine Spuren direkter körperlicher Gewaltanwendung gab, für einen Beweis dafür hält, dass es keine Vergewaltigung gewesen sein könne, spricht ebenfalls Bände. Es zeigt, wie viel Aufklärungsarbeit noch zu leisten ist. Und dass ein Gutachter zu dem Urteil gelangt ist, dass ein Einsatz von KO-Tropfen "sehr unwahrscheinlich" sei, sagt auch nicht mehr aus als dass vermutlich nicht eben diese Substanzen im Spiel waren. (In Fachforen heißt es hingegen, KO-Tropfen wirkten zunächst euphorisirierend und dann erst sedierend.) Frau Lohfink hatte das aber auch nicht als gesichert behauptet, sondern lediglich eine entsprechende Vermutung geäußert. Wie KO-Tropfen genau wirken, konnte sie als medizinische Laiin gar nicht wissen. Also konnte sie auch nicht sicher einschätzen, ob diese im Spiel waren - und sie hat es so auch nicht behauptet, sondern lediglich in Erwägung gezogen. Das war also vielleicht eine Fehleinschätzung, aber keine bewusste und vorsätzliche Lüge.
Sowohl dieses Urteil als auch die Reaktionen vieler Medien, die sich nun unkritisch hinter die Gerichte stellen, zeigen, wie es in unserer Gesellschaft um den Umgang mit Opfern sexueller Gewalt bestellt ist. Diese Reaktionen schaden den Opfern tatsächlich: Sie bekommen nämlich demonstriert, wie viele Menschen aus Opfern Täter machen, und dass am Ende oft sogar die Opfer verurteilt werden - sogar bei klarer Beweislage.
@ Martin Pech:
Was mich hingegen sauer macht, ist, dass Menschen wie Sie ohne jede Sachkenntnis drauf los plappern und sich auch noch empören:
1) Im Internet kursiert eine 28-sekündige Video-Sequenz. Ein kleiner Ausschnitt aus insgesamt 12 Video-Dateien. Schaut man sich alle an, stellt man beispielsweise folgende Äußerungen von GLL fest:
"Nein! Hör auf! Ein Foto reicht!!! Warum müsst ihr filmen??? Braucht ihr Geld??"
Die ewigen Diskussionen über die Motive des Filmens ziehen sich wie ein roter Faden durch die Videos, während GLL immer wieder die Initiative ergreift, lacht, tanzt, singt und sich sogar selbst befriedigt.
2) GLL gab gegenüber der Polizei an, sie haben nach der angeblichen Vergewaltigung starke Wunden gehabt und mit diesen eine Frauenärztin aufgesucht. Einen Tag später hatte sie jedoch wieder Sex mit dem vermeintlichen Peiniger - wohlgemerkt mit starken Wunden, von denen die Ärztin übrigens keine einzige feststellen konnte.
Vor diesem Hintergrund sind die Ausführungen von Herrn Wrusch zu sehen. Da Sie jedoch anscheinend keinerlei Kenntnis der Fakten dieses Falles haben, kommen Sie völlig durcheinander.
3) GLL hat nachweislich behauptet vergewaltigt worden zu sein. Die Videos, die keine Abwehrreaktionen zeigten, erklärte sie mit der Vermutung, man habe ihr KO-Tropfen eingeflößt.
Fazit: Ihre Empörung basiert auf purer Unkenntnis und Ignoranz der wesentlichen Tatsachen dieses Falles. Bei Ihnen, Herr Pech, ist viel Aufklärungsarbeit zu leisten.
@Ergebniskosmetik Sorry, aber reingefallen. Das Video ist so zurechtgeschnitten, dass der Eindruck entsteht, es sei bewusst so gemacht worden. Selbst ich kann jedes Interview mit wenigen Schnitten ins komplette Gegenteil verdrehen. Was zählt ist das Originalmaterial – Ihre Ansicht fußt auf einem verzerrten Trugbild aus 20 Sekunden.
Tja, wenn man/frau sich auf das Hörensagen verlässt, dann sitzt man/frau schnell einem Trugschluss auf.
Das kursierende Video ist ein geschickter Zusammenschnitt, der u.a. ein "Hör auf ..." suggeriert. Das Gericht hat aber das ganze Material gewertet und da war u.a. "Hör auf, ein Foto reicht." zu hören.
Es gibt gute Zusammenfassungen der Urteilsbegründung im Netz, die Ihre Einschätzung zu diesem Fall verändern können ... wenn Sie sich die Mühe machen, sie zu lesen. Das Videomaterial brauchen Sie dazu nicht checken ...
"Gina-Lisa Lohfink taugt nicht als Galionsfigur des Feminismus. Im Gegenteil: Sie hat mit ihren Vergewaltigungsvorwürfen, die vom Gericht als falsch verurteilt wurden, allen Frauen und Männern geschadet, die tatsächlich Opfer von sexualisierter Gewalt werden."
Zum Schaden für vergewaltigte Frauen wir dieser Prozess wenn dann nur dadurch, dass einige Feministinnen ihn krampfhaft zu einem Präzedenzfall machen wollten. Gebe es dieses Team Gina Lisa nicht, wäre Frau Lohfink einfach nur verurteilt worden und danach wäre Ruhe gewesen. Für die Gesellschaft insgesamt hätte der Fall ohne diese Kampange überhaupt keine Bedeutung gehabt.
Zu kritisieren ist hier wenn dann die einseitige und verleumderische Vorgehensweise einiger radikaler Feministinnen und Feministen. Denn hier zeigen sie: Es geht ihnen nicht darum mit ihren Taten Positives für Frauen zu bewirken sondern ungeachtet jeglicher Konsequenzen ein bestimmtes Weltbild zu erzwingen. Spätestens hier sollte vielen Frauen klar werden, dass gewisse Teile des Feminismus für sie kein guter Verbündeter sind, da es diesen tatsächlich nur um Selbstdarstellung geht. Und dafür sind sie zu jeglichem Kollateralschaden bereit.
Na da scheint es innerhalb der TAZ Redaktion bzgl. des grenzwertigen Kommentars Ihrer stellvertretenden Chefradakteurin ( qualifiziert dazu aus Ihrer Vorarbeit für das "Missy Magazin..." ) heftigen Bedarf eines Gegenkommentars gegeben haben . Herzlichen Dank dafür. Es steht der TAZ nicht gut an, eine Gesinnungsjustiz als Freisler, wie von Frau Gottschalk angeregt, unkommentiert stehen zu lassen.
Die Urteilsbegründung erscheint schlüssig, man kann ihr folgen. Dennoch: Eines hat GLL geschafft, sie tut mir Leid. Was muss diese Frau nur für ein Leben führen..
Ich verstehe nicht, wie so viele Menschen der Urteilsbegründung zustimmen können.
Das Video kurisert doch im Netz, und fast alle, die es gesehen haben, waren zu der Einschätzung gelangt, dass es sich um eine Vergewaltigung handelt.
Wie kann es sein, dass im 21. Jahrhundert in einem westeuropäischen Land eine Person, die während des Sex erwiesenermaßen mehrfach "Hör' auf" gesagt hat, wegen vermeintlich erwiesener Falschaussage verurteilt wird, weil sie das als Vergewaltigung bezeichnet? Sie darf ja nur verurteilt werden, wenn keine Zweifel an ihrer Schuld bestehen. Woher will die Richterin wissen, dass mit dem "Hör auf" das Filmen gemeint gewesen sei? Kann sie Gedanken lesen? Solange nur ein Satz wie "Hör auf" im Raum steht, ist doch offensichtlich, dass er auf die gesamten Handlungen der anderen Person bezogen werden muss, sofern nichts anderes dazugesagt wird. Dass das nicht für eine Verurteilung der beiden Männer gereicht hat, ist schlimm genug - dass sie aber nun selbst wegen Falschbeschuldigung verurteilt wird, ist geradezu absurd.
Auch das mit den KO-Tropfen war nur eine subjektive Einschätzung von ihr. Woher soll sie als medizinische Laiin wissen, wie diese Substanz genau wirkt? Wie hätte Frau Lohfink ohne dieses Wissen überhaupt sicher feststellen sollen, ob ihr solche Tropfen verabreicht worden sind? Sie hatte lediglich eine entsprechende Vermutung geäußert - nicht mehr.
Feminismus ? Maskulinismus ? Ich habe nichts dagegen, aber ich frage mich, ob diese Begriffe nicht ein wenig angestaubt sind ?
Jau -
Es lebe der Isthmus von Korinthe!;)
Und mit der Bibel in der Hand und glühenden Glauben in der Brust rief er "VERBRENNT DIE HEXE!" Das fehlte noch am Schluss...
@34970 (Profil gelöscht) Zumindest auf dem Foto sieht sie eher aus wie eine Mischung aus Michael Jackson, Computernerd mit aufblasbaren Lippen.
Das Urteil könnte Anlass für eine "ehrliche" Diskussion über Falschbeschuldigungen sein.
Das mantraartig vorgetragene Recht Israels auf Selbstverteidigung verschließt in Deutschland den Blick auf die brutale israelische Kriegsführung.
Kommentar #teamginalisa: Die stilisierte Vorkämpferin
Gina-Lisa Lohfink taugt nicht zur Galionsfigur des Feminismus. Deshalb ist die breite Solidarität mit ihr auch falsch.
Gina-Lisa sprach gerne ins Mikro, aber vor Gericht aussagen wollte sie nicht Foto: dpa
Mag das #teamginalisa noch so sehr über die Verurteilung von Gina-Lisa Lohfink schimpfen, mögen ihre UnterstützerInnen den Gerichtssaal mit Buhrufen überziehen, wie am Montag geschehen, es ist richtig, dass Lohfink wegen falscher Verdächtigung erstinstanzlich zu einer Geldstrafe verurteilt wurde.
Denn der Prozess hat gezeigt, dass eine Sedierung und Vergewaltigung durch zwei Männer so nicht stattgefunden hat. Die Liste der Ungereimtheiten ist lang. Umfangreiche Videoaufnahmen zeigten keinen Zwang. Sachverständige schlossen mit großer Wahrscheinlichkeit aus, dass K.-o.-Tropfen zum Einsatz kamen.
Eine Gynäkologin hatte kurz nach der angeblichen Vergewaltigung weder frische oder ältere Hämatome noch Kratzspuren oder Verletzungen festgestellt. Lohfinks „Hör auf“ bezog sich laut der Richterin Antje Ebner aufs Filmen. Als sie einmal wirklich keinen Sex mehr wollte, hätte ein Angeklagter sofort aufgehört.
Nicht nur FeministInnen solidarisierten sich mit Lohfink, sondern auch die BundesministerInnen Heiko Maas und Manuela Schwesig von der SPD. Ohne Aktenkenntnis forderten sie eine Verschärfung des Sexualstrafrechts. Ein fatales Zeichen.
Dabei hat Richterin Ebner recht, wenn sie sagt, der Fall habe nicht zur Verschärfung des Sexualstrafrechts geführt. Die Vorgänge der Kölner Silvesternacht waren der Anstoß dafür.
Lohfink hat sich dennoch als Vorkämpferin für Frauenrechte stilisiert, hat das Gericht als Bühne genutzt, sich medial geäußert, aber bis zuletzt nicht vor Gericht ausgesagt.
Gina-Lisa Lohfink taugt nicht als Galionsfigur des Feminismus. Im Gegenteil: Sie hat mit ihren Vergewaltigungsvorwürfen, die vom Gericht als falsch verurteilt wurden, allen Frauen und Männern geschadet, die tatsächlich Opfer von sexualisierter Gewalt werden. Daran sollte das #teamginalisa denken, wenn Lohfink in Berufung geht.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Paul Wrusch
Ressortleiter wochentaz
Jahrgang 1984, hat Journalistik und Soziologie in Leipzig studiert. Seit 2009 ist er bei der taz. Nach seinem Volontariat war er Redakteur in der sonntaz, bei taz.de, bei taz2/Medien und im Inlandsressort. Jetzt Ressortleiter der wochentaz.
Themen