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Kommentar ZypernPeanuts für Zypern

Deutschland hat offenbar zu viel Geld, es will 2 Milliarden fürs Betreuungsgeld verschwenden, jährlich. Da sind die die 6 Milliarden für Zypern relativ billig.

Z ypern ist so winzig, dass es nicht zu fassen ist, dass diese Insel jemals wichtig wurde. Rund 16 Milliarden Euro werden dort benötigt, was vielleicht viel klingt, aber für Deutschland nur maximal sechs Milliarden bedeuten würde. Anders als in hiesigen Medien gern dargestellt, müsste nämlich nicht nur der „deutsche Steuerzahler bluten“, sondern die gesamte Eurozone.

Natürlich ist es unschön, sechs Milliarden Euro herauszurücken. Aber es wäre nur eine einmalige Zahlung, keine laufende Zuwendung. Dies macht die Zypernhilfe billig im Vergleich zu diversen Unsinnsprojekten, die die schwarz-gelbe Koalition schon beschlossen hat. Allein Seehofers Betreuungsgeld könnte mit zwei Milliarden Euro zu Buche schlagen – jährlich. Und die Mehrwertsteuerentlastung für die Hoteliers kostet auch eine Milliarde – jährlich.

Deutschland hat also offenbar viel Geld übrig, um es zu verschwenden. Doch ausgerechnet bei Zypern will man nun ein Exempel statuieren und einen Teil des benötigten Geldes bei zypriotischen Bankkunden einsammeln. Diese Idee ist brandgefährlich, weil die europäischen Sparer lernfähig sind. Künftig werden sie jedesmal frühzeitig ihre Konten räumen, sobald sich in einem Land Probleme anbahnen – und damit ihre Banken in den Abgrund stürzen. Die falsche Entscheidung in Zypern macht die Eurokrise zur Dauerkrise.

Bild: taz
Ulrike Herrmann

ist Wirtschaftskorrespondentin der taz

Also eine interessante Konstellation: Die Gefahren sind riesig und die Kosten gering. Die Zyprioten haben als erste bemerkt, dass dies ein immenses Erpressungspotential hergibt. Sie müssen nur auf stur schalten, dann wird sich schon eine Verhandlungslösung finden. Es war daher sehr konsequent, dass kein einziger Abgeordneter in Nikosia der Enteignung der Bankkunden zugestimmt hat.

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Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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34 Kommentare

 / 
  • TL
    Tim Leuther

    Wenn man zypern pleite gehen lässt, dann wissen die anderen wenigstens das man sich auch verzocken kann.

     

    Die Konditionen von Zypern sind dreist.

     

    PS: Selbts der arme Kleinsparer hätte nur die Zinsdifferenz zwischen Deutschland und Zypern der letzten 3 Jahre verloren. Hier gibts knapp über 1%, da um die 4% pro Jahr.

  • TL
    Tim Leuther

    Das kann man mit den Hotels nicht vergleichen. Die geben das ja an die Kunden teilweise weiter. Am ende sind profiteur und gekniffener oft die selben leute. genauso beim betreuungsgelt etc. pp.

     

    Bei Zypern ist das geld aber fort. Hier wird bezahlt, dort wird es verballert.

  • F
    friedrich

    Es ist schon erstaunlich, wie schlecht die Medieninformation über die reale Lage in Zypern ist und welche Informationen daher bei den BRD'lern ankommt.

     

    Ulrike Herrmann denkt die Problemlage zuende. Es ist der Unterschied zwischen kühlen Kopf und glasklarem Rechnen und der Emotion und der darin sich klug gebenden Prinzipientreue. Es geht ums Prinzig, selbst wenn alle Europäer schließlich den Schaden haben und die BRD den größten.

     

    Es geht um die Alternative - jetzt 6 Milliarden oder hunderte bei Räumung der Bankkonten durch Italiener, Spanier, Portugiesen und Franzosen.

  • H
    hackman3

    Die Ablehnung des Betreuungsgeldes ist nachvollziehbar, aber die vorbehaltlose Unterstützung des Schwarzgeldbankensystems in Zypern kommt überraschend. Vielleicht sollte uns Frau Hermann irgendwann aufklären, warum Zypern darf, was sie der Schweiz strengstens verbieten will.

  • D
    dannen

    Einige Stichworte für die eifrigen Mathematiker hier im Blog, die alles pro Nase und Scheintoten aufdröseln:

     

    HRE Bank

     

    IKB Bank

     

    Commerzbank

     

    S21

     

    ...

    ...

    ...

  • N
    Nörd Ørò

    Immer diese deutsche Brille mit globaler Kurzsichtigkeit... Wo steht denn im Kommentar etwas zur politisch-kulturellen Teilung zwischen Griechenland und Türkei? Wo zu den Jahrzehnten schwieriger Unabhängigkeit nach britischer Kolonialisierung? Wo sind Erklärungsansätze zur russischen Ausbeutung der Öligarchen? Das sind doch einzwängende Parameter, die zu diesem Status Quo geführt haben und kommentierbar sind. Die EU reagiert darauf völlig falsch mit ihrem bürokratischen Panoptikum von Gerichtsvollzugsgesetzen. Dazu lassen sich ohnehin abstrakte Geldgrößen kaum an der Bevölkerung messen. Sonst könnte man die kleine Insel auch mit der Pyramidenverwaltung Luxemburg vergleichen. Nichts weiter als eine schwach ausgeleuchtete Polemik mit einschlägigem Sanktionsvisier zum Fremdschämen. Kein Wunder, daß die Zyprioten wie die Griechen Deutschland als EU-Kreditbankstaat anprangern. Als "Exportweltmeister" fallen die gescheiterten Großinvestitionen nie ins Gewicht. Schade, wenn die hiesige Journaille sich als Bankberatung zitiert, statt unabhängige Meinungsfreiheit zu zeigen.

  • KS
    Kurt-Arthur Sieveringsen

    "rund 16 Milliarden werden benötigt" heißt:

     

    Jeder Einwohner Zyperns, vom kleinsten Baby bis zum ältesten Tattergreis, erhält 18078,26. Davon stammen 6779,35 von den Einwohnern Deutschlands. Jeder Deutsche, widerum inclusive Babys und Scheintoten, überweist theoretisch 74,07 an Zypern. Da es aber nur 38,8 Maillionen Erwerbstätige gibt, bringen diese pro Kopf 154,64 für Zypern auf...

  • B
    Bernd

    Es ist unerhört wie hier gegen das Betreuungsgeld polemisiert wird. Seit Menschengedenken ist der wichtigste Bezugspunkt des kleinen Erdenbürgers die Mutter. Und das soll auf einmal schlecht sein? Sind hier ein paar DDR Nostalgiker am Werk die an der DDR 2.0 basteln? Schade, dass die Aufregung darüber nicht größer ist. Aber wir werden erst aufwachen wenn unsere Psychos in 10 Jahren feststellen, dass die flächendeckenden Kitas doch nicht der Weisheit letzter Schluss waren.

  • P
    piratronic

    die gesammte "schuldenkriese" - das richtige wort wäre wohl eher gelddruckmaschiene für die deutsche bank und ein paar weitere - liese sich problemlos in den griff bekommen, wenn es gewünscht wäre. wie das geht hat island vorgemacht, aber da der profit der deutschen bank und co ja heilig sind, wird der isländische weg in europäischen medien konsequent ausgeblendet, selbst hier in der taz ...

  • I
    ironimus

    "Die falsche Entscheidung in Zypern macht die Eurokrise zur Dauerkrise."

    Dauerkrise ? Sie Optimistin , Frau Herrmann ! Der Euro w i r d zu Ende gehen : zusammen mit der tiefen Rezession der Südländer und von Frankreich . Dann werden alle Rettungsmilliarden zusammen mit den schon eingelagerten Giftmüllpapieren nicht mal gut für Kompostierung taugen . Weil : nicht in tausend Jahren mehr in gutes Geld zu verwandeln .

  • FH
    Franz Heinzel

    Nun ja, sechs Milliarden sind nicht Nichts, wenn man bedenkt, wo in Deutschland zu wenig investiert wird: Schulen, Kitas, Infrastruktur usw.

     

    Da macht es sich eben für die Regierung schwer zu erklären, warum man zyprische Banken, die nicht systemrelevant sind, erhalten muss, in dem man den Staat, der sie stützt, bedinglos hilft.

     

    Auch wenn sechs Milliarden relativ wenig sind - es geht auch ums Prinzip. Und da handelt Merkel richtig. Wie würde denn die taz eine Zypernrettung kommentieren, bei der - wie vom Parlament der Insel gewollt - alle Kontobesitzer auf der Steuerdumping- und Geldwäscheinsel ungeschoren davonkommen?

  • C
    Cometh

    Ich finde, der Kommentar hat Recht. 6 Mrd. sind rein gar nichts.

     

    Wenn man Hartz IV auf auf einen menschenwürdigen Satz von 1000 Euro anheben würde, käme man auch nicht auf mehr und würde die Binnennachfrage ankurbeln !

     

    Dasselbe könnte man erreichen, wenn man es den Flüchtlingen geben würde. Was könnte man z. B. in Rumänien damit für Schulen bauen; davon würde auch die Binnennachfrage profitieren.

     

    Oder man könnte Lehrer einstellen! Für 6 Mrd. Euro könnte man dafür sorgen, dass kein Kind sitzengelassen wird und wir die Potentiale aller Kinder nutzen. Das würde sich von selbst finanzieren!

     

    Wieviel Solarenergie und wieviel Antifa-Kampagnen könnte man damit bezahlen. Das wäre auch toll. Oder Kitas bauen mit ökologischen Materialien oder veganen Lebensstil fördern, oder Hochzeitsgeschenke für Lesben-Ehen - mit 6 Mrd. ist das kein Thema. Oder Taz Abonnenten.

     

    An sich ist das überhaupt kein Geld, wenn man es richtig bedenkt. Und man kann es sich von den Reichen wiederholen, das ist das Beste.

     

    usw.

  • H
    Herbert

    Was für eine sinnfreie Argumentation!

    Zypern hat mit Steuerdumping (zu Lasten anderer Länder) und mit einem Zins-Schneeballsystem (4,45 % für 2 Jahre) für Kleinsparer und Reiche (aus Russland und GB) ein parasitäres Geschäftsmodell entwickelt.

    wie jedes Scheneballsystem ist es jetzt gecrasht.

    Warum in aller Welt soll Deutschland das mit 6 Milliarden belohnen? Die 6 Milliarden würde ich lieber den deutschen Rentnern geben.

  • I
    ion

    "Es war daher sehr konsequent, dass kein einziger Abgeordneter in Nikosia der Enteignung der Bankkunden zugestimmt hat."

     

    Frau Herrmann, inzwischen ist man ja so einiges von Ihnen gewohnt, aber: Versuchte Erpressung ist: "konsequent"?!

    Die (und vorlaufende) Abgeordnete-n haben den Laden Zypern (seit den 80-ern) konsequent in die Scheiße geritten, indem sie das Land zu einem internationalen, (semi-)kriminellen Finanzplatz, resp. Park- u. Wasch-platz für auch graues, russsiches Geld umfrisierten; Echte Wirtschaftsleistungen wurden und werden dort (ausser Tourismus)nicht erbracht. Und von einer "Enteignung" zu schreiben, ist typisch simplifizierende Herrmann-Propaganda! Es bliebe den zyprischen Abgeordneten unbenommen, die ‘einfachen’ Kontoinhaber zu verschonen! Von mir aus könnte man (nicht zuletzt infolge der aktuellen Reaktionen von dort) die Insel mit Kind & Kegel meistbietend versteigern, vorausgesetzt, derlei wäre mit dem Austritt aus der EU verbunden.

  • K
    Karl-August

    Den Zyprioten geht es einzig und allein um den Erhalt ihres "Geschäftsmodells", d.h. um die Aufrechterhaltung eines aufgeblähten Bankensektors, bei dem reiche (zwielichtige) Ausländer zu hohen Zinsen ihr Geld anlegen können. Auch diese Gruppe würde durch die Zwangsabgabe ordentlich zur Kasse gebeten werden. Das zyprische Parlament hat im Übrigen eine modifizierte Fassung mit einem Freibetrag von 20000 Euro abgelehnt. Der Kleinsparer wäre also kaum betroffen gewesen.

     

    Aber schön, dass Frau Herrmann hier eine so herzerwärmende Solidarität mit raffgierigen Banken, reichen Zyprioten und russischen Oligarchen offenlegt. Ganz zu schweigen von der Freude über das Erpressungspotenzial gegen das böse böse Deutschland.

     

    Frau Herrmann ist einfach nicht ernst zu nehmen.

  • H
    Holländer

    Ich bin noch kleiner und mit 10 Million zufrieden. Peanuts.

  • K
    kommentator

    peanuts - ja, genau das!

     

    'früher' (noch vor kurzem) waren millionen viel geld, heute muss es gleich immer 1000 mal so viel sein, milliarden, und selbst das sind dann PEANUTS ... egal, ob nun ein bahnhof soviel kostet oder ein flughafen oder mal wieder bruderbankenrettungshilfe - umgeschichtet wird von arm zu reich, von steuerzahler zu 'investoren' und banken

     

    gesamtbankenhilfen der EU bisher: 1,6 billionen - man sollte sich schon mal an die nächste dimension gewöhnen: 1000 mal 1000 mal mehr als eine million!

  • H
    hermit

    @tazleser;

    dank dir - da du den punkt getroffen hast, brauch ich dir nur noch zustimmen.

    selten so einen blödsinn als sogenannten kommentar gelesen.

  • J
    John

    "Nur" 16 Millarden? Für gerade mal gut 800.000 Einwohner? Macht ca. 20.000 EUR pro Nase.

    Da ist das Geld als Betreuungsgeld hierzulande weitaus besser angelegt als bei dieser Schwarzgeldinsel.

  • EI
    Eugène Ionesco

    Sehr geehrte Frau Herrmann,

    ich finde Sie haben vollkommen recht, hier eine kleine Analogie zur Ihrer Argumentation: Wenn man mal sieht wie viele Atomkraftwerke es auf der Welt gibt, dann kann Deutschland doch auch noch 2 bis 3 neue bauen, dass fällt ja nicht ins Gewicht, eben Peanuts. Interessant ist auch Ihre Sicht, dass durch die Haltung der EU die zyprische Finanzindustrie bzw. Politik geradezu zur erpresserischen Haltung gezwungen wird, wobei diese zyprische Finanzindustrie und Politik ja eigentlich nur selbstlos am ungetrübten Weltfrieden unter Beachtung von Selbstbestimmung, Gerechtigkeit, Ökologie und der Rechte von Arbeitnehmern gearbeitet hat. Warum ist eine nicht deutsche Mischung aus korrupter Politik und Finanzindustrie eigentlich besser als die deutsche? Weil so der Nationalstaat überwunden werden kann, also durch die globale Finanzindustrie oder Globalisierung, die sich die Staatsfinanzen einverleibt und nebenbei so die Demokratie durch supranationale Kommissionen ersetzt, endlich alle gleich ausgebeutet werden können. Und um die Gleichheit ging es doch schon immer, oder? Finde ich für eine linke Tageszeitung richtig klasse, Orwell hätte seinen Spaß.

  • TB
    Teil B

    Kein Deutscher Häuschenbesitzer

    (Bankvermögen und Bargeld gehen sowieso weg, die Einlagensicherung reicht nicht mal bei einer mittleren Bank aus)

    wird sicher sein, wenn die Zwangsabgaben auf Vermögen kommen.

     

    Nur die, die sich seit 2008 völlig ungehemmt die Taschen vollstopfen, werden noch mehr gewinnen.

     

    Für einen Rückzug aus dem Euro wird es bis zur Bundestgswahl zu spät sein- dafür wird alles getan, das ist seit Jahren Hochverrat! (Neben einigen anderen vefassungsrechtlich haarsträubenden Geschichten, die ebenfalls Hochverrat sind.

    Das Wort mag altmodisch klingen, aber es ist der einzig juristisch korrekte Terminus.

     

    Das Bundesverfassungsgericht hat Deutschland und das Grundgesetz verraten.

     

    Als letztes Druckmittel schwant Juncker auch schon Krieg vor, als Vorbereitung werden seit 2008 die Bevölkerungen der EU gegeneinander aufgehetzt.

    Damit lassen sich, wie jetzt schon in Griechenland mit dem Militär, die Massen in Schach halten.

    Das praktische bei einem Krieg zwischen Staaten der EU ist, dass es in dem jeweiligen Land leichter ist für "Ruhe" zu sorgen als bei einem Bürgerkrieg.

  • TA
    Teil A

    Nicht Griechenland, Portugal, Irland, Spanien haben Geld bekommen, sondern BANKEN.

     

    B A N K E N !!

     

    Auf Pump. Ich bekomme einen Kredit aufgebrummt, für den meine Ur-Urenkel noch zahlen sollen.

     

    Die Finanzmärkte haben in den letzten 4 Jahren in der EU mehr eingenommen als in den 10 Jahren zuvor.

     

    Die Lügen zum Thema sind endlos.

     

    Der Angeblichen Schuldenschnitte waren keine.

    DAS GEGENTEIL fand statt unter der Bezeichnung Schguldenschnitt.

     

    Die Wertpapiere, die nichts mehr Wert waren, weil die Zocker eigentlich zu hoch gepokert hatten, wurden gegen solche mit fundamentaler Garantie getauscht, nämlich dem Privatbesitz aller Deutschen als Pfand.

     

     

    Es geht seit 2008 nicht eine Sekunde um die Rettung des Euro, sondern alleine um restloses Auspressen in Form von Garantien der europäischen (ausser der englischen, die City of London ist ja Zentrum der Zocker), insbesondere der deutschen Vermögen.

    Nur so werden auch alle Privatvermögen mit abgegriffen, das ist der Sinn der ganzen Kriselei und Retterei.

     

    (Wie es Herr Juncker, lange als Eurogruppenchef Leiter des Zirkus, so schön ausgedrückt hat: "Wir beschließen etwas, was die meisten gar nicht verstehen,..., Schritt für Schritt,

    bis es kein Zurück mehr gibt", Zitat von seiner Pressestelle bestätigt)

     

    Sobald die Garantien hoch und unwiederruflich genug sind, wir der Euro zerschlagen und 99% der Mensche n sind enteignet worden.

  • B
    Brandt

    Das Betreuungsgeld soll vor allem akademisch ausgebildete weibliche Fachkräfte vom Arbeitsmarkt fernhalten. Man kann deutschen Frauen nicht übel nehmen, wenn Sie jede Gelegenheit wahr nehmen dagegen zu polemisieren.

     

    Wir - Männer - sollten dann auch so ehrlich sein, dass wir die weibliche Konkurrenz von den Futtertrögen weg haben wollen.

     

    Zahlenmässig sind Frauen in den Bildungs- und Erziehungsinstitutionen in der Mehrheit. Je früher und je mehr Kinder in den Kindergarten kommen, desto mehr feministisches Sozial-Engineering wird möglich.

  • CT
    Christophe T.

    ich hab von Wirtschaft nun von Gott keine Ahnung - aber ich habe das Gefühl dass dieses Geld hin und Geld her kein wirkliches Thema ist. Alle Deutschen die ich persönlich kenne (mich eingeschlossen) fahren dickere Karren besitzen mehr Immobilien, und haben auch sonst den modernsten Krempel. Und das ist so seit 30 Jahren (das dürfte der Zeitraum sein den ich beurteilen kann).

     

    Natürlich gibt es soziale Verlierer (arme Leute) aber die gabs schon immer egal wieviel man für irgendwelchen Unfug ausgegeben hat. Reiche Leute passen halt sehr gut auf Ihr Geld auf und leisten sich ne Lobby, Steuerberater, Steuerlöcher ect. deswegen bleiben die reich (wer hat der hat) und die Armen arm (nix Lobby, nix Steuer dingsbums ect).

     

    Das auf die Zypern, Ostdeutschland, Türken, Euro, Ölpreise, Merkel, oder sonstwas abschieben zu wollen ist naiv ... und hält keiner Analyse die über einen relevanten Zeitraum hinausgeht stand (so glaube ich).

     

    Aber wie schon gesagt - ich hab von Wirtschaft & Geldtheorie keinen Schimmer.

  • W
    weihnachtsmann

    wie der us bundesstaat delaware den deutschen konzernen und oligarchen is zypern für die russischen konzerne steuerliche spielwiese und investitions rückzugsgebiet und basis

     

    hier gehts hauptsächlich um steuern und transparenz.für europäische schwarzgeldbesitzer is luxemburg zehnmal wichtiger

     

     

    die dauerretter fangen langsam an, sich selbst retten zu wollen.zeit wirds...

     

    die eu will die finanzplätze london, paris, luxemburg und frankfurt stärken und damit gazprom und konsorten in tranparenzverhältnisse knechten.

     

    schließlich wird gegen gazprom seit ewigkeiten erfolglos in sachen versorgung,preisbildung und machtmisbrauch ermittelt

     

    frau hermann sollte vorschlagen zypern mit den in deutschland schlapp 150 milliarden jährlich hinterzogenen steuern zu retten,dann sinds keene peanuts mehr sondern brosamen und ihre denke noch orgineller

     

    die zwei zyprischen großbanken hamn übrigens von der EZB schon 7 milliarden vereinnahmt.dafür steht deutschland letztlich ooch grade

  • S
    Sören

    Die Bundesregierung setzt auf Austerität für die anderen Euro-Länder, mit ensprechenden Folgen für das Wirtschaftswachstum und die soziale Lage, und gibt im Inland Geld aus. Bei der Haushaltskonsolidierung verlässt sie sich auf die Konjunktur, obwohl jedem klar sein dürfte, dass das spätestens in der kommenden Wahlperiode nicht mehr reichen wird.

     

    Aber das ärgerliche an Zypern ist, dass hier wieder der Bankensektor ein ganzes Land ins Unglück stürzt. Deswegen ist entscheidend für die Zukunft, diesen Wirtschaftszweig umfassende zu regulieren und sturmfest zu machen.

     

    Wir brauchen eine Bundesregierung, die sich nicht vor der Meinung der Leser von Boulevard-Zeitungen fürchtet, sondern in Europa positive Akzente setzt. Die Länder im Süden brauchen einen Marshall-Plan, um ihre Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. So entsteht Beschäftigung und daraus resultieren Steuereinnahmen.

     

    Und es muss endlich das Denken in nationalstaatlichen Bahnen enden. Deutschland ist eine Region in einem vereinten Europa, und könnte eine positive Rolle spielen, wenn es das akzeptiert. Aber es ist nur ein Land unter vielen, und kann nicht alle anderen dirigieren.

  • N
    Nonnen

    Mit dem Betreuungsgeld wird in gewisser Weise vermieden, dass der wichtigste Schatz, den Deutschland besitzt, nur ungenügend sprachlich und kognitiv entwickelt vorliegen wird.

    Denn die Krippe scheint eine Einrichtung zum Wohlergehen von Erwachsenen zu sein: Als ein bezüglich der sehr frühen Krippenaufbewahrung nicht ausreichend beachtetes Problem (neben zu erwartender erhöhter Stresshormonausschüttung infolge "learned helpnessless" und Wachstumshormonmangel infolge reduziertem Langsamen-Wellen-Schlaf in der Krippe) ist die mögliche Störung bzw. Verzögerung der frühkindlichen Sprachentwicklung zu befürchten. Mangelnde primäre (besonders 0 - 1,5 Jahre) frühkindliche Sprachentwicklung hat oft die Folge von Lese- und Rechtschreibstörungen und letztlich ungünstiger kognitiver Entwicklung.

    (Siehe Ärztereport der Barmer Ersatzkasse vom Januar 2012 mit bereits jetzt schon ca. 40% sprachgestörten Kindern im Alter von 5 - 6 Jahren (Gründe: Zunahme Tagesmütter: 2006 ca. 14%, bereits 2010: 23%;; enorme Lärmpegel in Kitas); logopädische Behandlungskosten etwa 1 Milliarde Euro).

    Warum heißt es Muttersprache und nicht Vatersprache?

    Bereits ab der 20. Gestationswoche hört der Foet im Mutterleib flüssigkeitsangekoppelt die Mutterstimme und ist nach der Geburt massiv darauf fixiert, sodass eine längere (max. bis zu 3 Jahren) dyadenspezifische Beziehung zwischen diesen beiden Personen notwendig ist, zumal in diesem Zeitraum zumindest zwei kürzere Phasen besonders begierigem Sprechlernen des Kleinkindes individuell verschieden auftreten (siehe Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 3. Auflage, Logos-Verlag, Ansbach, 2013)

  • GG
    Geheimrat G

    Das Zyprische Geschäftsmodell sieht aus wie ein Auto ohne Lenkung, das gegen die Wand gefahren wird. Und dann bekommt man wieder Geld für ein Auto ohne Lenkung, das man wieder gegen die Wand fährt....

    Und dann bekommt man wieder Geld für ein Auto ohne Lenkung, das man wieder gegen die Wand fährt....

    Und dann bekommt man wieder Geld für ein Auto ohne Lenkung, das man wieder gegen die Wand fährt....

     

    Mission impossible.

     

    Super auch wie hier für Steuerhinterziehungsmodelle geworben wird auf Basis eines Fasses ohne Boden.

     

    Die Zypriotische Elite und die Spekulanten sollen nicht zur Kasse gebeten werden, deshalb sucht man nach Ausflüchten und belastet die Kleinen (Sparer), hier wie in Zypern.

     

    Gehirn mal wieder einschalten.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Ach, wenn das Geld an Eltern ausgegeben wird welche sich in die Kindererzeihung einbringen, dann ist das Geld verschwendet?

     

    Sehr interessante These der taz....

  • D
    Detlev

    Heute Zypern, morgen ... wofür steht diese EU noch? Für den EURO und für jährlich entstehende Krisen, die dann Rettungsgeld benötigen? Der EURO ist ein Flop, aber eben einer, der unterschiedliche Seiten zum Vorteil, anderen zum Nachteil gerinnt. Wahrscheinlich hätte auch Zypern niemals in diese Währung gedurft, aber das ist jetzt wohl egal, denn es geht um andere Sachen.

     

    Der Bundesbürger wählt Jahr aus, Jahr ein FDP, CSU, CDU und SPD (plus Grüne) und die brocken ihm das dann ein. Und sich dann über das zypriotische Gyros zu beschweren oder die Hände hoch zu reissen, ist nicht ehrlich.

     

    Der EURO ist eine Fehlkalkulation und nur eine andere Wirtschafts- und Sozialpolitik stoppt das ewige Retten von einzelnen Euro-Mitgliedern.

     

    Nur: Wachstum, niedrige Arbeitslosigkeit und gerechte Steuern führen aus dem Elend heraus. Und hier macht Deutschland exakt nichts. Deutschland ist der asoziale Partner in dieser EU: Hier wird mit Absicht die Reichtumspolarisierung, Arbeitslosigkeit und Armut gefördert, akzeptiert. In Wirklichkeit rechnet sich auch die Zypern-Krise noch für einige Machtgruppen in Deutschland, deswegen wird das am Ende ohne Probleme auch gemacht werden.

  • T
    taz-Leser

    Soso, eine finanzielle Unterstützung für Eltern, die ihren Kindern die bestmögliche Betreuung sowie ungeteilte Liebe und Zuwendung bieten wollen, ist also Unsinn und Verschwendung. Okay, ich sehe es ein, die Kinder für ein Vielfaches des Geldes in eine Satt-und-Sauber-Kita-Abfertigung zu schieben ist natürlich besser. Wie damals in der DDR, da wurden auch alle ab dem Kreißsaal auf Linie getrimmt.

     

    Wirklicher Unsinnn ist es, einem verkorksten Finanzsystem das Geld in den A.... zu schieben.

     

    Und obiger Artikel ist zum grössten Teil auch Unsinn. Dafür zahle ich .... nicht.

  • BG
    Bernd G.

    "Aber es wäre nur eine einmalige Zahlung, keine laufende Zuwendung."

    Das sagte man vor dem ESM auch und versuchte zu betonen, dass das es nur dieses eine mal Griechenland gerettet werden müsste. Inzwischen sind wir beim gefühlt 20. Rettungspaket inklusive der dauerhaften Rettungsmannschaft, welche aus 'Kommissaren' besteht, die weder gewählt noch rechtlich antastbar sind. Es geht hier nicht nur um 6 Milliarden, es geht um WEITERE 6 Milliarden und die skandalösen Entscheidungsprozesse auf nationaler und europäischer Ebene.

  • M
    menschenfreund

    Der Kommentar ist unpassend und dümmlich. Was hat Betreuungsgeld mit Zypern gemeinsam? Allenfalls das Merkmal "hohe Summen"...

    Dennoch. Der Unsinn des Betreuungsgeldes betrifft "nur" die deutschen Steuerzahler als Leistende und die deutschen "Nutznießer".

    In Zypern wurde Mißwirtschaft getrieben, zugunsten der reichen In- und Ausländer. Das hat allein die zypriotische Regierung und deren "Lobbyisten" zu verantworten.

    Das widerliche ist auf Zypern wie hier in Deutschland, daß die "kleinen Leute" für den Reibach der skrupellosen, asozialen Reichen einstehen müssen.

    Um noch etwas oben drauf zu setzen, werden hier wie dort die kleinen Leute aufeinandergehetzt und schlagen sich verbal die Köpfe ein, während das Gesocks sich das Ganze beim Champagner lächelnd anschaut.

  • PM
    Peter Meisel

    Frau Herrmann, ich habe Ihre sehr guten Argumente im SWR2 mit Interesse verfolgt.

    Hier mein Kommentar zur Kurzsichtigkeit unserer Regierung: Zypern hat gute Alternativen und Deutschland behandelt die Menschen zu Greichenland, Italien, Spanien Zypern etc. Von Europa als Werte - Gemeinschaft?

    Zypern hat noch andere Optionen z.B. Plan B

    Es erscheint mir ökonomisch Schwachsinn, was Deutschland hier treibt:

    Die Wirtschaft Zyperns gibt es nicht, fast wie in UK? Es geht um ca 8 Mrd € für Europa bzw 2 Mrd für Deutschland und Frau Merkel will für 8 Mrd einen Bahnhof in Stuttgart 21 bauen?

    Für Zypern empfehle ich als Plan B aus dem Euro auszusteigen und den Rubel zu übernehmen! Das muss aber nicht sein, sie können auch drin bleiben, die Summen der Schulden zahlen die Russen/Oligarchen aus der Portokasse und erhalten dafür den Geburtsort der Aphrodite, der Göttin der Liebe.

    Darüber hinaus könnte ihnen eine Militärbasis, falls Syrien ausfällt, viel wert sein?

    Unsere Gier nach Geld, hat nichts mehr mit der Christlichen Religion der Liebe zu tun. Das Goldene Kalb hat uns um den Verstand gebracht. Aber die Bibel liest hier auch keiner mehr? Dort wie im Koran gibt es ein Zinsverbot, aber wir verlangen von den Griechen auf zehn Jahre 45 % bis 17 % Zinsen.

    Zypern als russische Steueroase mitten in Europa empfinde ich als attraktiv. Leider versteht unsere Regierung so wenig von Wirtschaftswissenschaft wie von Atomkraft?