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Kommentar US-Wahl und Russlands HackBumerang für die CIA

Dorothea Hahn
Kommentar von Dorothea Hahn

Die CIA ist auf weltweite Wahlmanipulation spezialisiert. Jetzt wirft sie Russland vor, Trump an die Spitze gehackt zu haben. Was fehlt, sind Beweise.

Das Gewissen reinwaschen? Die CIA wirft Russland Wahlmanipulation vor – darin hat sie Erfahrung Foto: ap

M oskau sei schuld. Die russische Regierung habe Donald Trump als Präsident gewollt und dafür im Wahlkampf der USA getrickst und gehackt. Diese Aussage treibt das politische Washington um und sorgt für öffentlich diskutierte Revanchegedanken gegen Russland. Die Quelle ist eine Institution, die wissen müsste, worum es geht: Die CIA ist seit Jahrzehnten auf Regimestürze, auf Wahlmanipulationen und auf anderes geheimes Vorgehen gegen demokratische Prozesse in aller Welt spezialisiert.

Damit war sie – vom Iran über Guatemala und Vietnam bis Haiti – auf oft tragische Weise erfolgreich. Wenn Geheimdienste anderer Länder genau diese Methoden in den USA einsetzen, klingt das wie die Geschichte von einem Bumerang, der an den Ort zurückkehrt, von dem er losgeschickt wurde.

Doch das Problem ist, dass niemand weiß, ob die aktuelle Geschichte überhaupt stimmt. Bislang gibt es lediglich Behauptungen und Hypothesen, keine Belege. CIA-Leute äußern sich höchstens anonym. Und es gibt einen konkurrierenden „Dienst“ in den USA, das FBI, der bezweifelt, dass Russland ein Motiv gehabt habe, Trump zu unterstützen.

Die Konkurrenz zwischen den beiden großen „Diensten“ in den USA ist legendär. Nun hat sie zusätzlich wahltaktische Bedeutung. Denn die CIA hat Hillary Clinton unterstützt, während FBI-Direktor James Comey dafür gesorgt hat, ihre Glaubwürdigkeit zu untergraben. Unbewiesene Behauptungen aus Geheimdiensten haben schon Kriege ausgelöst. Dass sie jetzt in Washington erneut einen derart hohen Stellenwert haben, spricht Bände über die Befindlichkeit des politischen Washingtons.

Die Demokratische Partei tät sich selbst und ihrem Land einen Gefallen, wenn sie endlich damit anfangen würden, ihre eigenen Fehler zu analysieren, daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen und sich auf die Opposition gegen den angehenden Präsidenten zu konzentrieren.

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Dorothea Hahn
Korrespondentin
Kommt aus Köln. Ihre journalistischen Stationen waren Mexiko-Stadt, Berlin, Paris, Washington und New York.
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5 Kommentare

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  • Es scheint zurzeit keine anderen Probleme für uns zu geben, als dass von Russland aus die Wahl Trumps beeinflusst worden sei. Und bereits mit Blick auf die BTW 2017 wird spekuliert ohne Ende. Man stelle sich vor, Frau Merkel verliert diese Wahl, (was wünschenswert wäre), die CDU/CSU müsste die von den Konzernen reichlich bestückten Fleischtöpfe verlassen, welch eine Katastrophe für das Land, äh für die CDU/CSU. Oder vielleicht doch eher nicht? In jedem Fall wird schon einmal vorgebeugt durch Meldungen wie diesen, denn noch immer gilt Frau Merkel als unschlagbar.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Zu den wenigen guten Ideen von Trump:

    Da der Meister sowieso die täglichen Geheimdienstberichte nicht lesen will (oder kann),

    können sich jetzt CIA und NSA zusammensetzen (denn die wissen doch immer alles) und unter Federführung des FBI diskutieren und Fehler suchen. Dann könnten auch die unendlich vielen eigenen Verfehlungen der amerikanischen Geheimdienste ans Licht gebracht werden. Dafür wird die Amtszeit von Trump gar nicht ausreichen. Das FBI kann schon mal Gefängniszellen freischaufeln.

    Snowden soll angeboten haben, gerne dabei mitzuhelfen.

  • Ein guter Kommentar. An dieser Stelle einfach mal danke taz.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Die Demokratische Partei tät sich selbst und ihrem Land einen Gefallen, wenn sie endlich damit anfangen würden, ihre eigenen Fehler zu analysieren, daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen..."

    https://www.youtube.com/watch?v=MMzd40i8TfA

    • 3G
      33293 (Profil gelöscht)
      @10236 (Profil gelöscht):

      ..danke, das ist witzig!