piwik no script img

Kommentar Trennung der WulffsEin bürgerliches Trauerspiel

Bettina Gaus
Kommentar von Bettina Gaus

In der Tragödie der Wulffs können sich viele Leute selbst erkennen. Vielleicht ist der Abscheu, der ihnen entgegen schlägt, gerade deshalb besonders groß.

Inszeniertes Glück: das Ehepaar Wulff. Bild: dpa

I n eine Mietwohnung in Hannover ist er also jetzt umgezogen. Wenn man sich vorher hätte überlegen müssen, welche Nachricht die größtmögliche Häme im Hinblick auf den ehemaligen Bundespräsidenten auslösen könnte: Diese wäre es gewesen. Schließlich war es ein Hauskredit, gewährt unter undurchsichtigen Umständen und für eine auch ästhetisch umstrittene Immobilie in Großburgwedel, die den tiefen Sturz von Christian Wulff eingeleitet hatte. Nun hat er also sogar das Haus verloren, und für die ehemalige First Lady ist es das Letzte, was vom einstigen Leben im Glamour geblieben ist.

Das politische Berlin, für Klatschgeschichten immer aufgeschlossen, ahnte es schon länger. Einen Neuen soll Bettina Wulff haben, auch dessen Name wurde bereits gestreut. Klar doch. War abzusehen, dass sie nicht an der Seite eines Gescheiterten würde bleiben wollen. So hatte sie nicht gewettet. Wollte sie nicht einfach immer nur nach oben, im Rampenlicht stehen? Böse Zungen sagen, dass sie in drei Jahren ins Dschungelcamp einziehen wird. Derlei Spott ist kleine Münze, ein letzter Tritt auf Leute, die schon am Boden liegen.

Zu besichtigen ist ein bürgerliches Trauerspiel. Das niemanden sonderlich berühren würde, könnten sich nicht so viele Leute in irgendeiner Szene des Stückes selbst erkennen. In dem Bedürfnis, eine bedeutende Rolle zu spielen, auf roten Teppichen zu laufen, gefragt und bewundert zu sein, dürften die Wulffs – wenigstens zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Lebens – einander so unähnlich nicht gewesen sein. Vielleicht ist der Abscheu, der beiden entgegen schlägt, gerade deshalb so besonders groß, weil sie diese Sehnsucht auch mit vielen anderen Leuten teilen.

Bild: Katharina Behling
BETTINA GAUS

ist politische Korrespondentin der taz.

Die Geschichte von Bettina Wulff ist in gesellschaftspolitischer Hinsicht nicht besonders interessant, jedenfalls nicht im Hinblick auf das, was man von ihr bisher weiß. Für Christian Wulff gilt das nicht. Er erlebt die Geschichte eines Mannes, der seine Maßstäbe verloren hat. Für das, was man tut, und für das, was man nicht tut.

Die Trennung von seiner ersten Frau und seine Liebe zu Bettina machte Wulff zu einem Zeitpunkt öffentlich, zu dem sich zahlreiche Hauptstadtkorrespondenten auf Einladung des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten in Hannover aufhielten. Der Termin war gewiss nicht zufällig gewählt. Während eines Sektempfangs schlenderte Christian Wulff seinerzeit von Grüppchen zu Grüppchen und erzählte - jedes Mal aufs Neue – mit leuchtenden Augen vom überraschenden Glück, das ihm widerfahren sei. Wie der Darsteller einer Soap, der eine Szene mehrfach drehen muss, bemerkte ein Beobachter bissig.

Vielleicht hätte es dauerhaft funktioniert

Falsch klang das, was Wulff sagte. Süßlich, kitschig. Aber wie hätte er sich ausdrücken sollen, ohne sein Ansehen zu gefährden, ohne seine politische Zukunft in einer konservativen Partei zu riskieren? Dafür gab und gibt es schon lange keine allgemeingültigen Kriterien mehr.

Die Taktik von Wulff hat ja funktioniert, zumindest ein paar Jahre lang. Wäre die leidige Angelegenheit mit dem Hauskredit nicht ruchbar geworden: Vielleicht hätte es dauerhaft funktioniert, und das Ehepaar Wulff wäre – nach außen hin glücklich – gemeinsam gealtert.

Und dann? Dann hätte niemand etwas gemerkt. So aber wird Christian Wulff in steigendem Maße zum Sinnbild einer Gesellschaft, die unsicher ist hinsichtlich ihres eigenen Wertesystems: Reichtum und Glamour werden bewundert – und zugleich beneidet. Wer den Staat lächelnd um Steuern bescheißt und das auf Partys erzählt, gilt als clever. Wer sich allerdings dabei erwischen lässt, stürzt tief. Schicke, möglichst junge Lebenspartnerinnen zeugen von der eigenen Potenz. So lange – und nur so lange – sie bleiben.

In welcher Gesellschaft will die Union leben?

Erstaunlich, dass die Unionsparteien noch immer so hohe Umfragewerte verbuchen können, obwohl vieler ihrer Repräsentanten das, wofür Konservative einstmals standen, im Privaten längst nicht mehr vertreten. Man blicke auf Horst Seehofer, auf Ole van Beust oder auf Karl-Theodor zu Guttenberg.

Es wäre verständlich, wenn Christian Wulff es ungerecht fände, – auch – für Ungereimtheiten in den Biografien einstiger Parteifreunde in Mithaftung genommen zu werden. Das wäre sein persönliches Problem. Aber er ist, nicht ohne eigenes Zutun, zugleich zum Symbol für das bröckelnde Wertesystem von Konservativen geworden. Daran können alle für Angela Merkel erfreulichen Meinungsumfragen nichts ändern. Irgendwann werden auch die Unionsparteien ernsthaft darüber reden müssen, in welcher Gesellschaft sie eigentlich leben wollen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
Mehr zum Thema

34 Kommentare

 / 
  • RA
    ralf ansorge

    hallo bettinaversteherin,sie sind also der meinung,die bettina hat ihren krischi aus morlische enttäuschung verlassen? aah,ja

  • B
    Barbara

    Wirklich großer Journalismus - mein Kompliment Frau

    Gaus!

  • A
    aujau

    Wer zum Wasweissich interessiert sich fuer dieses buergerliche Normaldesaster?

  • KK
    Karl K

    @08.01.2013 01:06 UHR

    von Bettinaversteherin:

     

    Hörens - Allerwerteste, bei allem Verständnis

    für schwesterliches Ranwanzen: abendfüllend ist das aber auch nicht.

  • H
    Hans-Werner

    Frau Gaus,

     

    wo haben Sie sich denn in der Wulff-Pose wiedererkannt?

    In der Bettina, die aus einfachen Verhältnissen kommend, mittels ihres Sexappeals den Aufstieg in die sogenannte Highsociety schaffen will, und bei Wulff fast Glück hatte, bis dieser dumme Fehler beging und so seinen Abschied einleutete?

    In der Betti, die das Bett nur mit Gewinnern teilen will und deshalb den Wulff jetzt verlassen hat?

    Der Bettina, die sich einen älteren Mann angelt, weil dieser viel Geld besitzt bzw. verdienen wird und ihn fallen lässt, nachdem nichts mehr von ihm zu holen ist?

     

    Bettina Wulff hat charakterlich solche großen Mängel gezeigt, dass Bezeichnugnen wie Promimätresse gar nicht abwegig sind.

  • MS
    Michael Simon

    Die Wulffs/innen dieser Welt verdienen aufrichtiges Mitleid, weil sie außer Verstand fast alles kaufen können.

  • W
    Wüstenratte

    Ja ja, diese Bett-ina, das wulffen hat sie jedenfalls gelernt. Nichts tun, viel einheimsen. Der Krischan kann einem fast leid, na vielleicht konnte die Dame gut...gut kochen bestimmt nicht, aber Fictoria will sie ja auch nie gewesen sein... wer weiß, wer weiß. Ansonsten berührt mich das Leben dieser Dame und dieses Herrn wie eine Wasserstandsmeldung aus´m Mekongdelta.

  • C
    Casanova

    Ein Chef-Redakteur ( noch dazu ) der Bildzeitung fühlte sich einst der Wahrheit besonders stark verpflichtet und hat einen durchschnittlichen Menschen und Bundespräsidenten der Medien-Meute zum Fraß vorgeworfen und somit ihn und sein gesamtes privates Umfeld zerstört. Da nun der finale Vorhang noch nicht gefallen ist und die Wulffs es immer noch nach all den Erniedrigungen auf die erste Seite einer Zeitung schaffen, darf man auf die Schlagzeilen eines nun möglich gewordenen Nachrufes in der

    Bildzeitung neugierig sein. Eher ist wohl keine Ruhe.

  • M
    manfred (61)

    Wen interessiert das? Das Beste an diesem Beitrag ist Arnes Kommentar dazu.

  • W
    wauz

    Moralisch fragwürdig?

     

    Ja. Und zwar alle beide. Frau Körner hat sich mit einem Mann eingelassen (gesucht?) der verheiratet war und Kinder hatte. Traditionell nannte man das Ausspannen und es galt zumindest früher mal als mehr als nur unfein. Aus Macht-Kalkül haben die ach so konservativen Kreise der CDU darüber hinweg gesehen und die Presse hat es geradezu bejubelt.

    Dann hat Frau Körner hart an der Karriere ihres nun (juristisch gesehen) Ehemanns gearbeitet und auch da die Finger drinne gehabt, wo sie das auf keinen Fall hätte haben sollen.

    Und Christian Wulff hat das alles mitgemacht und gut geheißen. Die Wünsche "seiner" Bettina waren ihm anscheinend Gesetz, alles andere zählte nicht.

     

    Der Pfarrer, der diese Beziehung gesegnet hat, hat sich mit Schande bedeckt.

     

    Und wenn das jetzt noch so amerikanisch klingt: Ich werde mich in Zukunft über das "Privatleben" von Politikern genauer erkundigen. Hier zeigt sich doch, dass es viel anzeigt.

    Gerhard Schröder, Joseph Fischer, Christian Wulff: alles Männer, die sich familiär als unzuverlässig erwiesen haben. Und politisch katastrophal waren.

  • J
    J.Riga

    Mein Vorschlag:

     

    Der "Hauptstadt-Flughafen" BER wird nicht nach Willy-Brandt benannt, sondern als Christian-Bettina-Airport Internäschenell weiter als Dauerbaustelle betrieben. Das klingt locker, (international ist das Dutzen ja üblich - jedenfalls in der angelsächsischen Welt, zu der wir so gerne gehören wollten- )und bringt unser Land genau das Image, das es sich mittlererweile erworben hat zum Ausdruck. Nämlich regiert und unfähig geführt zu werden von einer Laientruppe von Selbstdarstellern und Parvenues aller Parteien und Farben (von Gysi und Wagenknecht bis Rössler und Seehofer und den Piraten.

    Armes Deutschland, armes Schland!

  • O
    Ott-one

    Artikel perfekt!

    Doch das könnte man auch ungeschminkt sagen.

    Wo sind den die hohen Werte aus der alten BRD geblieben?

    Die alten Haudegen von damals, haben gesagt, wo es langzugehen hat!

    Dazu kann man nur sagen, heute steht alles auf dem Kopf. Was damals als Recht und Ordnung galt, ist schon längst hinfällig.

    Die jetzige Generation, egal in welchem Bereich tätig, ist doch nur noch auf Macht und Profit aus!

    Leider! So kann man den Untergang auch schon mal einleuten.

  • S
    sand

    Zitat/These:

    "In der Tragödie der Wulffs können sich viele Leute selbst erkennen. Vielleicht ist der Abscheu, der ihnen entgegen schlägt, gerade deshalb besonders groß."

     

    Abscheu? Wirklich? Wo? Ein bisschen Schadenfreude gewiss. Ein bisschen Identifikation vielleicht - von Verlassenen mit Wulff, von sich Befreienden mit Bettina.

     

    Wertediskussion? Bestimmt nicht. Beziehungen sind Dienstleistungen, Waren, Produkte. Und in jedes Produkt werden Kaputtmacher eingebaut, damit der Laden läuft. Früher wurde repariert, heute weggeschmissen. Das ist alles.

  • KK
    Karl K

    Ausgewufft - na Gott sei Dank!

     

    Und - klar, da ist sie ja: Bettina Gaus - la schwurbalita!

     

    Ein mehr als mittelmäßiger Jurist und eine

    - ja was? ok, Macht-ist-geil-Tante!

    Was bleibt? eine ohnmächtig häßliche Hütte in

    schwerstem provinziellem Geläuf.

    Ergo: game over! So what?

     

    Auf einem so schmalen Brett ne Ehe?!

    Sorry, Frau Gaus - aber das können se eher mit

    der Lupe suchen. So blöd sind nur wenige.

    Sie tingeln zu viel im Politzirkus rum.

  • N
    noname

    "Irgendwann werden auch die Unionsparteien ernsthaft darüber reden müssen, in welcher Gesellschaft sie eigentlich leben wollen.

     

    Richtiger wäre es , wenn nicht nur die Unionsparteien und ihre Wähler , sondern w i r a l l e uns damit befassten , wie und in welcher Gesellschaft wir

    n i c h t (länger)leben wollen . D a s wäre der erste Schritt .

  • HO
    Hotel Ostoria

    Ach, Frau Wulff liegt also am Boden?

    An dieser Stelle wäre doch ein Verweis auf jenes unsägliche Buch der sich geradezu traditionell verhaltenden Exfrau angebracht. Das ist nichts anderes als ein einziges kaltschnäuziges Nachtreten in Richtung des "Versagers". Und die Klassifizierung der Geschichte jener Exfrau als "gesellschaftspolitisch uninteressant" adressiert zudem wieder mehr oder weniger geschickt die Verantwortung in klassischer, nachtretender Weise an den Mann.

    Hies es nicht noch eben Jugend, Kinderlachen und modernes Patchwork zieht endlich ins Bundespräsidialamt ein? Aller Fokus auf diese moderne, junge, tolle, emanzipierte Frau. Wie sehr dies bei der Ex-Präsidentengattin berechnende Fassade war, will Frau Gaus nicht thematisieren. Der Lack am sterilheiligen Bild der Frau könnte unschöne Kratzer bekommen.

  • J
    jessas

    @Polyphem , als erblindeter humoristisch aspirierender Narziss , sich über gescheiterte Narzisse verbreitend zu erheben . Igitt .

     

    Immer wieder zum Staunen : man braucht nur zehn , zwanzig Leserkommentare zu studieren , und meint die ganze Gesellschaft (wiederzuer-)kennen .

  • I
    ironimus

    "Google ist eben die kollektive Intelligenz, und die ist größer als die einzelner."

     

    Jaja , ein wahrer Segen das , @ Tim Leuther ! Wenn Sie Ihre eigene Fehlende hier nicht zur Schau stellen würden , fiele sie nicht so auf .

  • W
    Wolfgang

    Das gibts häufiger und ist nichts als ein Ausdruck von Leere, Anerkennungssucht und käuflichen Reizen im allgemeinsten Sinn, also Spiegel unserer Gesellschaftsform.

     

    Wie sagt noch Brecht: Haben Sein und Gelten,das wolln alle Menschen, doch das gibts leider selten.

  • S
    sfsffs

    Endlich kann Vicoria wieder ihrer Arbeit nachgehen. Ich habe sie schon vermisst.

  • OP
    Otto Pardey

    Als Christian Wulff aus den bekannten gruenden politisch

    in der Bedeutungslosigkeit verschwunden ist,

    war fuer Bettina Wulff schon klar das sie fuer ihre Geltungssucht und

    dem Glamour keine Buehne mehr vorhanden ist.

    Eine Frau mit Berechnung,da erscheint Christian Wulff in der Rolle

    eines Trottels.

  • A
    Arne

    Eigentlich habe ich ja zuerst gedacht, dass mir das doch egal sein kann, ob die sich trennen oder zusammenschweißen lassen oder zerfleischen oder was weiß ich.

    Nur fällt mir hier bei dem Kommentar von Frau Gaus auf, dass das doch etwas einseitig gesehen wird, wenn man das auf ein Problem der Konservativen beschränken will.

    Die haben sich längst entschieden, was sie wollen. Keine langfristigen Bindungen an Menschen, sondern diese Bindungen an Menschen sollen der Profitverwertbarkeit unterworfen werden. In diesem Sinne verhält sich Frau Wulff schon ideal. Das ist aber kein Problem der CDU alleine. Am deutlichsten wurde es doch bei Schröder, als der seine Hillu verließ, mit der er vorab durch Fernsehshows tourte und die ihm das Image einbrachte, dass diese ein Korrektiv zu seinen reinen neoliberalen Trend sein könnte. Das brachte ihm einen Aufstieg innerhalb der SPD. Als dieses geregelt war, musste schnell eine Hournalistin her, die dort die Klaviatur beherrschte, damit er zum Kanzler aufgeputscht werden konnte.

    Naja, wenn die Leute bei sowas glücklich werden...

     

    Gustav Heinemann antwortete, als er Bundespräsident war, auf die Frage: "Lieben sie Deutschland?" mit "Ich liebe meine Frau!"

    Es wird wohl immer schwerer selbst einen Bundespräsidenten zu finden, der mit einer solchen Antwort nicht die Gegenfrage "Welche?" provozieren würde.

  • B
    Bettinaversteherin

    Auf einen alternden, moralisch fragwürdigen Mann hätte ich als Frau auch keine Lust. So einfach ist das möglicherweise - und doch offenbar zu schwierig für die Autorin dieses Taz-Artikels.

  • H
    Harald

    Also es ist doch so, dass Bild, die sich fälschlicherweise als Zeitung bezeichnen eine neue Debatte darüber anleiern wollen, wie man Herrn Wulff sein Altersgeld wegnehmen kann. Frau Wulff hingegen braucht ihren Bucherfolg ganz dringend, weil ihre Äusserungen dazu führen werden, dass ihre Unterhaltsansprüche massiv gekürzt werden. Da versteht die deutsche Justiz keinen Spass

  • T
    Thomas

    Na ja, was ist denn aus den Zielen der linken 68-er Generation geworden? Sie sind nun die Besitzstandwahrer, Spiesser, Antimodernen und Antisemiten (Grass, Augstein). Bevor man den Tod der Konservativen feiert, würde ich lieber mal den eigenen Zerfall beklagen, z.B wie Obama Friedensnobelpreisträger sein und zeitgleich mit Drohnen Tausende Menschen töten. Es sind die Linken, die all ihre Ideale für Karriere, Geld und Macht billigst verraten haben.

  • PB
    Peter Bürger

    Dies ist bislang der klügste und stilvollste Beitrag zum Thema im deutschen "Blätterwald". Kompliment, Bettina Gaus!

  • P
    polyphem

    Ein Trauerspiel. Gewiss.

     

    Wenn zwei unerwachsene Rollenspieler und Dauerlehrlinge vom Typ Narziss sich verbinden, wird es bei Problemen natürlich dramatisch. Und dieser Typ der unerwachsenen Menschen die in pubertären Träumen verharren und die sich auf rote Teppiche sehnen, die überspringen bei Problemen die Spätpubertät und schliddern direkt in die Midlifecrisis. Solche Figuren gebiert unsere Gesellschaft mehr und mehr.

     

    Am 3.3.2012 schrieb ich andernorts:

    "Ein Fuchs, der jede Lücke findet

    Und jede Rechtsnorm überwindet,

    Zieht sich zurück mit seiner Frau.

    Malepartus ist ein Klinkerbau.

    Ob Zapfensold, ob Ehrenstreich,

    Er denkt nur eins: „Wie werd ich reich?“

     

    Bei diesem schlechten Schmierenstück

    Wünscht man die RAF zurück.

    Kalaschnikow und Handgranaten

    Gegen Winkeladvokaten,

    Könnte das die Lösung sein?

    Aber mein Verstand sagt „Nein!»

    Zwar ärgert mich sein Eigennutz,

    Doch Wulff steht unter Artenschutz.

    (Trotz Syltbesuch und Freundeshandy,

    ein steifer Stock wird nie ein Dandy.)"

     

    Heute muss ich nur Goethe zitieren (Reineke Fuchs):

     

    Malepartus, sein Schloß, hat er verlassen und baut sich / Eine Klause zur Wohnung. Wie er so mager geworden, / Bleich von Hunger und Durst und andern strengeren Bußen, / Die er reuig erträgt, das werdet Ihr selber erfahren.

     

    Doch eher eine Tragikomödie.

  • R
    R.J

    Was sollen solche spekulativ bleibende Erzählungen?

     

    Die mögliche Bestechlichkeit eines Politikers ist für die Öffentlichkeit wichtige, aber was Herrn und Frau Wulff zueinander oder auseinandergebracht hat ist deren Privatsache.

     

    Wichtig wäre, wenn dem Leser verständlich gemacht werden kann, wie politische Entscheidungen zustande gekommen sind, nicht aber Behauptungen, man wisse ob Zuneigung und Liebe oder Prestigesucht die wichtigsten Rollen in dem Privatleben eines Paares gespielt haben sollen.

  • P
    peterwmeisel

    Die 3 Nord-Süd-Dialoge, Wulff - Oettinger, haben auch Günther Oettinger zu einer Neuen geführt, die junge Friederike Beyer. Hängt das mit Stuttgart 21 zusammen? Sie baut ein großes Einkaufzentrum für ECE auf dem neuen Gelände in Stuttgart.

  • TL
    Tim Leuther

    4 Jahre Ehe.

    Dafür ein Haus für 500.000 Euro, und das Altbundespräsidentengehalt zahlt ab.

     

    Irgendwie hat Google am ende recht.

     

    Google ist eben die kollektive Intelligenz, und die ist größer als die einzelner.

     

    Ein Argument für die freie Marktwirtschaft!

     

    Die wird allerdings -im gegensatz zum FDP gedenke- eher von der (Finanz)Industrie bedroht als von irgendwelchen Linken.

  • W
    Wolfram

    Is noch wo auf der Welt ein Sack Reis umgefallen?

  • L
    Luxusprobleme

    Die einzige die sich darüber köstlich zu freuen scheint ist die Verfasserin dieses "Artikels".

     

    "ein letzter Tritt auf Leute, die schon am Boden liegen"

     

    Frau Wulff liegt am Boden? Oder Herr Wulff? Aus welchem Grund? Weil Ihre Ehe nicht gehalten hat? Danach liegt man am Boden? Gehen Sie mal Sonntags zur Tafel in eine Stadt Ihrer Wahl. Die Menschen liegen am Boden, teilweise wörtlich.

  • N
    Nordwind

    Tja, da hat es mit der geistig moralischen Wende doch geklappt.

  • F
    Fritz

    "Kuess-Sucht" hat es einmal eine Beobachtering beschrieben. Wer den Nachruf auf die Ehe in der NZZ gelesen hat, weiss, das Wulff den Verstand verloren hatte. Ganz so bloed kann er an sich nicht gewesen sein. Vielleicht erbarmt sich seiner seine alte Frau.