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Es zeigt sich, dass der PV Boom letztlich auf chinesischem Dumping und billiger chinesischer Kohleenergie beruht, die zur Produktion der Solarmodule verwendet wird. Und die Kohleenergie in China ist billig, weil es keine kostentreibenden Sicherheitsvorschriften gibt. Damit können deutsche Kapitalanleger mit PV Traumrenditen auf Kosten chinesischer Bergleute kassieren.
Das chinesische und amerikanische Export-Solarmodule
besonders häufig einer Sondermüllverklappung von Cadmium
und Quecksilber entsprachen, bleibt einmal
wieder völlig unberücksichtigt.
Und das letzlich China auch aufgrund
europäischer Förderungen,
Know-how Transfers in Wissenschaft
und der allgemein extrem hohen
Finanzinvestitionen europäischer Investoren
in China, mangelnden Umweltschutzauflagen und
ArbeiterInnenausbeutung erst diese Dumpingpreise
ermöglichen, wird wieder verschwiegen.
Der Autor vergißt auch, dass arbeitslose Bürger
hohe soziale Folgekosten bei dauerhafter
Humankapitalminimierung bis in mehrere
Folgegenerationen provozieren,
weniger Steuern zahlen und die Staaten damit
ärmer werden und arme Staaten können
relativ leicht in Korruption, Armutsspiralen
und Konflikten enden. Die Endlagerkosten für
die hochgiftigen Abfälle werden in der Betrachtung
des Autors auch völlig vergessen, von den
Gefahren für Brandschutz ganz zu schweigen.
Für einige Kommunen sind die Firmen regional
schlicht überlebenswichtig und das
Energieproduktionsequipment ist schlicht
eine strategische Technologie zur Wahrung
von Autonomie und damit für eine
Demokratie überlebenswichtig.
Bedauerlich ist auch der aberwitzig geringe
Vorausschauenshorizont des Autors.
Denn dann, wenn in Deutschland die Solarproduktion
eingestellt wäre, droht uns von China
diesselbe Abhängigkeit wie heute schon bei
Seltenen Erden!!! Aber manche werden einfach nicht
weiser!
Ein Staat muss in BALANCE sein und muss die
Früchte seiner Anstrengungen in Forschung
und Entwicklung auch reichlich ernten.
Er muss, weil er meist bis zum Hals in Schulden
steckt und die Lebenswerke dieser Schaffenden
in diesen Branchen nicht zerstören darf,
denn dann hauen auch die schnell ab.
Außerdem werden lediglich die Dumpingpreise
unterbunden, faire Preise, die allen letzlich halt
nutzen, sind weiterhin erlaubt.
Und damit ist auch den Interessen Chinas
Genüge getan.
Die EU hat hier richtig gehandelt.
Sie hätte handeln sollen bevor soviele
Solaranbieter und viele Großkonzerne dieses Geschäftsfeld
aufgaben. Die Liste der Geschäftsaufgaben
der Solarbranche ist weit länger, als es hier steht!
Aber bei so vielen liberalen und betriebswirtschaftlich dumm gebildeten PaukerInnen
des Liberalismuses (der von China trefflich
widerlegt wird), fehlen eben Leute mit
demokratischen Verantwortungsgefühl
in entscheidenden Positionen!!!
Wie dumm viele Großkonzerne sind, sieht man ja
auch an SIEMENS, die sich die Gewinne
aus der Smartphone-produktion,Tabletproduktion
und MP3-Playerproduktion entgingen ließen
und damit Firmen wie Apple und Samsung das
Feld überließen, weil sie sich auf ihre
"Kerngeschäftsfelder" konzentrieren wollten!
Der Stumpfsinn heutiger Meinungsmacher ist echt
abschreckend!
"Hätte es die Konkurrenz aus China nicht gegeben, würden heute vielleicht bei Q-Cells noch Solarzellen produziert. Solarstrom wäre aber weiterhin eine Nische und die Einspeisevergütung läge bei über 30 Cent."
Hätte - würde - wäre... Aufgabe eines verantwortlichen Journalisten wäre (sic!) es wohl, hier mal nachzurecherchieren und durch Zahlen & Fakten für Aufklärung zu sorgen. Wie hoch ist überhaupt der Anteil der Module respektive Zellen an den Gesamtinstallationskosten einer Solaranlage - und damit dem Erzeugungspreis des Sonnenstroms? Wenn die Konkurrenz aus Deutschland wegfällt und auch der Markt für teurere Module, wie wird sich dann die Innovation zukünftig entwickeln? Haben hiesige Unternehmen durch Investitionen in modernere Produktion nicht genauso die Preise gesenkt (wenn auch nicht im selben Tempo)? Werden chinesische Firmen, nachdem sie sich der Konkurrenz entledigt haben, weiterhin freiwillig unter Kosten anbieten? Entspricht es der Idee von Umweltschutz, am anderen Ende der Welt zu produzieren, weil man dort so schön die Umwelt verpesten kann? Wäre es insgesamt nicht einer zukünftigen nachhaltigen Wirtschaftsweise zuträglicher, wenn Know-how und Produktion von Zukunftstechnologien etwas gleichmäßiger, also dezentraler über den Globus verteilt wären?
Aber nein, Herr Böck versteht es, Neoliberalismus (oder vielmehr seine totalitäre chinesische Spielart) und Umweltschutz eine perfekte Symbiose eingehen zu lassen. China liefert uns Sonnenkollektoren, und wir schicken die Luxuslimousinen für die neuen Wirtschaftsbonzen zurück, evtl. auch noch paar Panzerwagen, falls die Massen aufmucken. So ist doch jedem geholfen. Nur halt Umwelt und Demokratie nicht so recht.
Dieser Bericht ist nicht durchdacht - die chinesischen Solarmodulhersteller wirtschaften höchst defizitär und einige mussten bereits, durch die angesetzten Strafzölle in den USA, ihr Geschäft schließen. Die chniesische Regierung pumpt trotzallem weiterhin viel Geld in die Modulproduktion um dem Marktpreis zu verzerren und die günstigsten Produkte anbieten zu können!
Es kann nicht sein, dass Produkte von einem Staat (ob China oder Deutschland)übersubventioniert werden - gesunde Subventionen zum Ausbau der Technologie und Stärkung einer neuen Branche sind nicht das selbe.
Hier aber ging und geht es um einen knallharten Wirtschaftskrieg bei dem die Chinesen den kompletten Markt übernehmen wollen - mit einer Strategie die höchst bedenklich ist!
vor allem nützt es den Super grünen Herrn Asbeck, wenn das alles so kommt, liegt dem Ankauf eines 3.Schlosses nix mehr im Wege !
Ja, hier zeigt es sich wem es wirklich um die Sache geht und wem nur ums Geld
Dies ist ein wunderbarer Vortrag zu erneuerbaren Enegien:
"Ich bin weder pro noch contra erneuerbare, ich bin pro Arithmetik"
Hier eine bestens recherchierte Dokumentation zum Thema Energie:
https://www.youtube.com/watch?NR=1&v=pA-N9fqA7OQ&feature=endscreen
Kommentar Strafzölle auf Solarmodule: EU bremst Energiewende
China hat den deutschen Solarboom ermöglicht. Die neuen Strafzölle für Importe bremsen die Geschwindigkeit der Energiewende – nutzen aber der hiesigen Industrie.
Günstig im Preis: Solarpanels aus China Bild: dpa
Die EU-Kommission hat entschieden: Mit saftigen Strafzöllen will sie künftig Importe chinesischer Solarmodule belegen. Es ist ein Schuss, der nach hinten losgehen könnte. Denn die chinesischen Hersteller haben den Boom der Solarstromerzeugung überhaupt erst möglich gemacht.
In den letzten drei Jahren wurden in Deutschland jeweils sieben Gigawatt an neuen Solaranlagen installiert. Damit einher gingen heftige Debatten um steigende Kosten durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz, aber was man nicht vergessen darf: Solarstrom ist heute so günstig wie nie. Wurde vor einigen Jahren noch eine Einspeisevergütung von über 40 Cent pro Kilowattstunde gezahlt, liegt diese inzwischen unter 20 Cent. Trotzdem wird weiter ausgebaut.
Der enorme und rasche Bau von Photovoltaikanlagen führt dazu, dass heute darüber diskutiert wird, ob man die Energiewende viel, viel schneller schaffen könnte. Im sonnenreichen Spanien werden erste Solarprojekte gebaut, die gänzlich ohne staatliche Förderung auskommen. Auch China selbst hat inzwischen ambitionierte Ziele in Sachen Solarstromerzeugung.
Der drastische Preisrutsch war nur möglich, weil Yingli, Suntech und Trina immer wieder mit kostengünstigen Solarmodulen auf den Markt drängten. Hätte es die Konkurrenz aus China nicht gegeben, würden heute vielleicht bei Q-Cells noch Solarzellen produziert. Solarstrom wäre aber weiterhin eine Nische und die Einspeisevergütung läge bei über 30 Cent.
Für die deutsche Solarindustrie mag die Entscheidung der EU-Kommission eine gute Entscheidung sein. Für die Energiewende könnte sie sich als Bremse erweisen. Denn der Zeitpunkt, zu dem Solarstrom auch ohne Förderung am Markt überleben kann, wird dadurch nach hinten verschoben.
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Kommentar von
Hanno Böck
Autor*in
Schreibt über Klimaschutztechnologien, Energie und IT-Sicherheit.
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