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Kommentar ScheindebattenWo leben wir eigentlich?

Kommentar von Rudolph Walther

Noch nie nach 1945 war die politische Lage an so vielen Orten so explosiv. Doch die deutsche Politik beschäftigt sich mit der Maut.

Trümmerfeld im Osten von Gaza-Stadt. Bild: dpa

L eicht kann man dieser Tage verzweifeln. In der Welt ist buchstäblich der Teufel los, doch hierzulande beschäftigt sich die Politik vor allem mit Wohlstandssicherung und Kinkerlitzchen wie der Maut. Gleichzeitig gibt es eine extensive Berichterstattung über Bürgerkriege und Gewalt, denn an den politischen Brennpunkten von der Ukraine über den Irak und Syrien bis nach Israel und Libyen brennt es wirklich. Noch nie nach 1945 war die politische Lage an so vielen Orten so explosiv wie momentan in Osteuropa und im Nahen Osten.

In den genannten Ländern, aber auch anderswo – etwa in Afrika – schaukeln sich Konflikte reihenweise zu brutalen asymmetrischen Kriegen hoch, durch die Hunderttausende vertrieben und ins Flüchtlingselend gezwungen werden. Die Signatur des noch jungen 21. Jahrhunderts bilden kaum übersehbare Flüchtlingsströme und riesige Flüchtlingslager.

Im Zentrum des medialen Interesses steht aber nicht dieses unglaubliche Elend, sondern die grausamen Propagandavideos etwa der Miliz Islamischer Staat (IS). Ganz im Sinn von IS verbreitet die Presse die spektakulären Nachrichten und Bilder der Massenmorde. Die Empörung darüber verpufft schnell, es geht um Knalleffekte, mehr nicht.

Rudolph Walther

ist freier Publizist und lebt in Frankfurt am Main. 2013 erschien im Oktober Verlag Münster der dritte Band mit seinen Essays, Kommentaren und Glossen: "Aufgreifen, begreifen, angreifen".

Die Verbrechen dagegen sind wirklich geschehen und von für die westliche Öffentlichkeit weitgehend gesichtslosen terroristischen Organisationen zu verantworten, über deren Herkunft, Rekrutierungsmethoden und Finanzierung es vielerlei Gerüchte und Spekulationen gibt, aber nur spärliche belastbare Fakten und Informationen. Belanglosigkeiten ersetzen vertiefende Analysen.

Automobiler Wahnsinn

Blickt man als politisch interessierter Zeitgenosse auf die deutschen Diskussionen in diesem Sommer, kann man nur staunend oder verzweifelnd fragen: Wo leben wir eigentlich? Zum Thema Nummer eins wuchs sich über Tage und Wochen die bayerische Marotte aus, ausländische Autofahrer auf deutschen Straßen und Autobahnen abzukassieren.

Das Vorhaben hat mit der rundum vernünftigen Idee, dass alle jene für Belastungen zahlen sollen, die diese verursachen, gar nichts zu tun. Davon ist seriös nicht die Rede, dafür von allerlei Schein- und Randproblemen, die den Kern – den automobilen Wahnsinn – nicht einmal berühren. Die Bundesregierung plant im Sommerloch ein Gesetz gegen „Sozialmissbrauch“, obwohl Daten dazu fehlen oder – soweit sie vorliegen – diese nur belegen, dass „Sozialmissbrauch“ durch Einwanderer aus dem südöstlichen Europa, die von ihrem Recht auf Freizügigkeit innerhalb der EU Gebrauch machen, statistisch seltener vorkommt als der Missbrauch der Sozialsystem durch Deutsche. Dessen ungeachtet werden Einwanderer aus Südosteuropa pauschal und präventiv unter Generalverdacht gestellt.

Schlampige Flüchtlingspolitik

Stigmatisierung, Diskriminierung und Kriminalisierung diktieren auch den Umgang mit Flüchtlingen und Asylbewerbern, die es trotz des EU-Grenzregimes und der rigorosen Abschiebepraxis nach Europa geschafft haben. Richtig ist, dass die Zahl von Flüchtlingen und Asylbewerbern angestiegen ist.

Aber die deutsche Antwort darauf, die Lager – der abschreckenden Wirkung halber – nicht der Zahl der darin Untergebrachten anzupassen, sondern sie regelrecht verkommen zu lassen, unterschreitet das zivilisatorische Mindestniveau an Solidarität. Jeder Landkreis und jedes Bundesland agiert bei innerdeutschen Unfällen, Notlagen und Katastrophen professioneller und effizienter als die schlampige deutsche Flüchtlings- und Asylpolitik. Diese kennt nur einen doppelten Imperativ: Menschen möglichst bald wieder abschieben! Oder besser: gar nicht erst hereinlassen!

Um Letzteres zu ermöglichen, lockerte die Bundesregierung sogar das geltende Waffenausfuhrverbot im Schweinsgalopp. Statt Menschen in Not aus dem Nordirak und Syrien großzügig zu helfen und diejenigen von ihnen, die nach Deutschland möchten, aufzunehmen, liefern „wir“ jetzt Waffen ins Bürgerkriegs- und Notstandsgebiet. Dass ist etwa so rational und human, wie Menschen, die in Wüstenregionen von Hunger und Durst bedroht sind, mit Skistöcken und Schwimmwesten auszustatten.

Nur unter dem Druck der Opposition von Grünen und Linken ließ sich die Bundesregierung darauf ein, das Parlament zu einer Sondersitzung zurückzurufen, um über die Aufhebung des Waffenausfuhrverbots in Spannungsgebiete zu beraten. Formaljuristisch entscheidet zwar die Bundesregierung allein über die Waffenausfuhr, aber es gleicht einer Selbstdemontage des Parlaments, dass es sich dazu hergab, bei der Farce als Statist mitzuwirken – mit einem für die Entscheidung ganz bedeutungslosen Entschließungsantrag. Das oberste Vertretungsorgan des Souveräns banalisierte sich selbst zur dekorativen Kulisse im Polit-Theater.

Willige Selbstdemontage

Die verbreitete These, die wirtschaftlichen und politischen Eliten betrieben im Schulterschluss mit dem verkommenen Mainstream des medialen Betriebs den Umbau der Demokratie zu einer Postdemokratie, mag für das Berlusconi-Italien oder das Sarkozy-Frankreich eine gewisse Plausibilität beanspruchen. Hierzulande deutet es mehr auf eine Selbstdemontage der Parteiendemokratie hin. Eine überwältigende Mehrheit des Bundestags wirkte willig mit bei seiner Selbstabdankung und räumte dem Koalitionsfrieden und dem Koalitionsvertrag mehr Bedeutung ein als der demokratischen Legitimation, der parlamentarischen Verantwortung und dem Grundgesetz zusammen.

Bei den jüngsten Landtagswahlen in Sachsen verabschiedete sich über die Hälfte des Souveräns in die Bedeutungslosigkeit und ging gar nicht erst zur Wahl. Jeder Zehnte der noch Wählenden entschied sich für die nationalistisch und wohlstandschauvinistisch orientierte „Alternative für Deutschland“.

Auf Bundes- wie auf Landesebene wird die Entmachtung und Delegitimierung nicht „postdemokratisch“ von oben und von außen auferlegt, sondern freiwillig vollzogen. Demokratie und Verfassung werden dabei nicht kassiert, aber entkernt oder verdünnt.

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45 Kommentare

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  • Manmanman -

     

    da fährste mal 'n paar Tage

    zu Flametti nach Zurch -

    und däh -

     

    Rudolph Walther - eins rauf

    mit Mappe -

    &der Chor der Kommentatores

    spiegelt als broken mirror die knochentrockene Analyse des

    Politisch-Medialen-Komplexes

    lauthals wider;

     

    da hat vor allem Traumatänzer ohne wenn und aber den Durchblick durchs Gekläff.

     

    Paul A. Weber hat vor langer Zeit mit seiner Karikatur - Der letzte Privatier -

    all dieser verschwiemelten kleinbürgerlichen Kleingeistigkeit -

    die menschenverachtend

    partout den Schuß

    - und derer sind grad mehr als genug -

    nicht hören will -

    ein ebenso bitteres Denk mal gesetzt.

     

    Denk ich an 'schland in der Nacht…

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Ja und jetzt? Soll Deutschland - ausgerechnet Deutschland - sich auch noch zum Weltpolizisten aufschwingen?

     

    Lieber mal die eigenen Probleme angehen und vor allem: Mehr Flüchtrlinge aufnehmen statt Waffen liefern!

  • "Er verlier sich in Allgemeinplätze"

     

    Er beklagt die Allgemeinplätze die wir hinnehmen (müssen)...

  • „..Wo leben wir eigentlich?.."

    Offensichtlich in einem Land, in dem Leser der taz rhetorische Fragen nicht (er)kennen und nicht verstehen, dass Rudolph Walther mit diesem Stilmittel begreiflich machen will, dass CSU- und CDU-Kaspern mit Maut-Gemoser die Nachrichten befeuern obwohl es an so vielen Stellen auf diesem Globus richtig brennt. MRO hält die Frage: „Wo leben wir eigentlich?“ wohl für die Aufgabenstellung eines Schulaufsatzes für Fünftklässler und zählt brav die vielen Vorzüge auf, die es mit sich bringt, wenn man in D lebt. Der Kern des Kommentars, dass Wähler und Parlamente, wenn es um die Brennpunkte dieser Welt geht, ihr Mitspracherecht mit „Hurra“ aufgeben und dass der Bundestag Scheindebatten zu Themen führt, über die von der Regierung längst entschieden wurde, wird gar nicht begriffen.

     

    Es wird immer mehr offenbar, dass die Titulierung einer Kinderlosen als „Mutti“ einer der genialsten Marketingcoups der letzten Jahre war und ist. Mutti wird`s schon richten, liebe Kinderlein.

    • @lichtgestalt:

      Der Kern des Kommentars?? Der Autor kotzt sich in seinem Kommentar einmal komplett ab, in alle Richtungen, ohne einmal wirklich konkret zu werden oder auch nur realistische Lösungsansätze zu bieten. Er verlier sich in Allgemeinplätze.

      • @MRO:

        Sie stellen hier ihr mangelhaftes Textverständnis noch einmal unter Beweis.

        • @lichtgestalt:

          Dann sind wir ja alle froh, dass Sie genau wissen, was der Autor uns sagen will. Schönen Abend noch.

  • "Wo leben wir eigentlich?"

     

    „Die Herausforderung der postmodernen Welt ist es, mit der Idee doppelter Standards klarzukommen. Unter uns gehen wir auf der Basis von Gesetzen und offener kooperativer Sicherheit um. Aber wenn es um traditionellere Staaten außerhalb des postmodernen Kontinents Europa geht, müssen wir auf die raueren Methoden einer vergangenen Ära zurückgreifen – Gewalt, präventive Angriffe, Irreführung, was auch immer nötig ist, um mit denen klarzukommen, die immer noch im 19. Jahrhundert leben, in dem jeder Staat für sich selber stand. Unter uns halten wir uns an das Gesetz, aber wenn wir im Dschungel operieren, müssen wir ebenfalls das Gesetz des Dschungels anwenden. … Die Chance, ja vielleicht sogar die Notwendigkeit für Kolonialisierung ist genau so groß wie im 19. Jahrhundert.“ Robert Cooper The new liberal imperialism. (2002) http://www.theguardian.com/world/2002/apr/07/1

     

    In der Fassade eines goldenen materialistischen Käfigs!

    • @fornax [alias flex/alias flux]:

      Robert Cooper=Special Advisor at the European Commission und Mitglied im European Council on Foreign Relations (ECFR)

      • G
        Guest
        @fornax [alias flex/alias flux]:

        Vermutlich kannte aber auch er das, von diesem Altvorderen hier, an dem man dann nicht vorbei käme:

         

        "Die vornehmen Rassen sind es, welche den Begriff ›Barbar‹ auf all den Spuren hinterlassen haben, wo sie gegangen sind."

        • @Guest:

          Naja, dass Nietzsche vom Himmel herab Cooper mit Schwefel brandmarkt ist wohl einkalkuliert :-)

          • G
            Guest
            @fornax [alias flex/alias flux]:

            Für "Schwefel vom Himmel" bekommst du ein *

            Gruß H-G-S

  • http://tinyurl.com/nq6cfhv

     

    20-Jahres-Hoch: 727.075 Menschen kamen 2013 aus der EU nach Deutschland

     

    Das mach eine Diffrenz von einer halben Millionen nicht EU-Bürgern, die hier einwanderten.

    Ich denke, das sind fast alles Flüchlinge.

    Oder kamen die alle etwa aus USA/JAPAN/KANADA/AUSTRALIEN?

  • Wer ist "wir" in dem Artikel Zitat: "Ganz im Sinn von „Islamischer Staat“ (IS) verbreitet die Presse die spektakulären Nachrichten und Bilder der Massenmorde. Die Empörung darüber verpufft schnell, es geht um Knalleffekte, mehr nicht." Berichte über Morde durch Angehörige der Islam-Religion an Nichtgläubigen sind für Herrn Walther also Knalleffekte. Interessant. Er findet weiterhin, das Thema Nr.1 in der letzten Zeit in den deutschen Medien sei die Maut. Und findet das unerhört.

    Gebe ich bei Google-news "Krieg" ein, komme ich ungefähr 182.000 Ergebnisse:

    http://tinyurl.com/m7ov56b

    Gebe ich "Maut" ein, komme ich auf ungefähr 152.000 Ergebnisse:

    http://tinyurl.com/otm6y7h

    Irgendetwas stimmt hier bei seiner einseitigen Argumentation nicht.

    • @Yannick Cülbün:

      Sie finden also, dass die Maut in Deutschland ein sooo wichtiges Thema ist, dass die Kriege der "sonstigen" Welt davon ruhig in den Schatten gestellt werden dürfen?

      • @sema:

        Auch wenn Sie mich nicht direkt angesprochen haben. Maut ist etwas, dass Sie und mich, sofern Sie Autofahrer sind, direkt betrifft. Ein Krieg irgendwo in Afrika oder sonstwo íst nun mal weit weg und betrifft Sie und mich weniger. Selbstverständlich ist der Krieg für die Menschen in dem betreffenden Land einschneidender als für uns die Maut. Genauso ist der Tod eines einzigen nahen Verwandten für uns belastender als der Tod von tausenden fremden Menschen zur gleichen Zeit irgendwo auf dieser Welt. Und anders gefragt: Sollen wir nur, weil es schlimme Katastophen und Kriege woanderes auf der Welt gibt, unsere gesellschafliche Ordnung aufgeben, all das, was uns Feude macht, was uns beschäftigt, die Kinkelitzchen, was uns hier und jetzt beschäftigt aufgeben und sauertöpfisch in der Ecke herumsitzen? Es mögen tausende Menschen in Syrien sterben, der Benzinpreis, die Erhöhung der Grundsteuer beschäftigt mich trotzdem und ist im Moment wichtig für mich.

        • @MRO:

          Ja, und deshalb sind Sie froh über die Kriege in Afrika und sonstwo bzw. sehen lieber da nicht hin, weil die Menschen dort nämlich den(Blut)-Preis zahlen, den Sie nicht zahlen wollen für die Bodenschätze, die Sie hier unbedacht verbrauchen ...

          • @sema:

            Er (MRO) hat nur noch nicht begriffen, daß es bloß der reine ZUFALL ist, daß er auf der S o n n e n s e i t e geboren ist. Ihm fehlt eines, nämlich Empathiefähigkeit. Ihm reichts, wenn er es i h m an nichts mangelt.

          • @sema:

            Vielleicht wollen Sie mich ja nicht verstehen. Selbstverständlich befasse ich mit Kriegen und deren Auswirkungen, es gibt nur viele Dinge in meinem Alltag, die mich mehr beschäftigen und auch wichtiger für mich sind. Und bitte hören Sie auf, mit der Moralkeule zu schwingen, von wegen Bodenschätze. Verzichten Sie etwa auf Bodenschätze? Kennen Sie den Herstellungsweg Ihres PC oder Laptop, auf dem Sie Ihren Kommentar geschrieben haben?

            • @MRO:

              Und vielleicht geht es genau darum.

               

              Ich sehe es genauso wie Sie, dass die Probleme, die einen selbst betreffen, wichtiger sind als irgendwelche Kritiken an der russischen oder sonst irgendeiner Regierung zu äußern.

              Allerdings stellen wir uns auch dieser Sache nicht. Wir wollen wieder, dass der Irak, die Ukraine und natürlich auch Israel und wasweißichnoch am

              deutschen Wesen genesen.

               

              Wir haben wahrscheinlich dermaßen viele Bürgerkriege in den Regionen vom nördlichen Afrika über den Nahen Osten bis nach Europa hinein, dass es Zeit wird, sich darüber Gedanken zu machen, dass wir nicht alle diese Konflikte lösen werden und alle Menschen, die davon betroffen sind, retten können.

              Hier in der BRD können wir jetzt tatsächlich mal anfangen darüber nachzudenken, ob wir unseren Lebensstandard wirklich nur mit Giftgasexporten an Assad u,ä, aufrecht erhalten können. Und wenn ja, wer welchen Preis dafür dann zu zahlen hat. Das gilt tatsächlich auch für meinen Laptop, über dessen Produktionsweise und Herkunftsmaterialien ich gerne mehr wissen würde.

  • "Wo leben wir eigentlich?"

    Sie und ich leben in einem Land, in dem man kritische, ja auch regierungskritische Text veröffentliche kann, ohne dafür im Knast zu landen. Sie und ich leben in einem Land, in dem man nicht zur Arbeit gehen muss und trotzdem ein Dach über dem Kopf hat und nicht verhungert.

    Sie und ich leben in einem Land, in dem man nachts aus dem Haus gehen kann ohne übermäßig Angst haben zu müssen, für ein paar Euro überfallen und getötet zu werden. Sie und ich leben in einem Land, in dem man als Oppositionspolitiker nicht befürchten muss, von der Regierung verfolgt und verhaftet zu werden.

    Die Liste lässt sich noch weiterführen, habe aber keine Lust mehr. Es gibt übrigens nicht so viele Länder auf dieser Erden, wo o.g. Punkte eine Selbstverständlichkeit sind.

    • @MRO:

      Fragen Sie mal ein paar Schwarrafrikaner, ob die sich in allen östlichen Bundesländer nachts alleine auf die Straße trauen.

       

      Falls Sie es noch nicht mitbekommen haben, auch Teile östlich der Elbe gehören jetzt zur BRD.

      Traurig, aber wahr.

      • @Age Krüger:

        Ausnahmen. Selbst Biodeutsche werden hier und da überfallen und abgemurkst. Ändert nichts an der Tatsache, dass es relativ sicher ist, sich in D frei zu bewegen.

        • @MRO:

          Schon richtig, die BRD ist in ihrer Kriminalitätsstatistik relativ gut aufgestellt. Sicher ist es in der BRD.

           

          Und damit das so bleibt, machen jetzt schon Bürgerwehren und Scharia-Polizisten Patrouille hier. Auch eine Tatsache, die man in nicht so vielen Ländern erleben kann.

          • @Age Krüger:

            Kein Mensch braucht Bürgerwehren, das wird auch keinen Einfluss auf die Kriminalitätsstatistik Haben. Aber Sie haben Recht, Bürgerwehren gibt es in anderen Ländern nicht so oft, das übernehmen in der Regel private Sicherheitsdienste.

            • @MRO:

              Nachtrag: kein Mensch bezog sich auf D.

              • @MRO:

                Ja, der Lebensstandard in der BRD ist im Vergleich zu den Nachbarländern Niederlande, Belgien, Dänemark, Osterreich, Schweiz, Luxemburg, Norwegen und Schweden schon niedriger. Da kann die BRD schon lange nicht mehr mithalten.

                 

                Daher ist es hier wohl üblicher, Eigentums- und Lebenssicherung durch freiwillige Mehrarbeit aufbringen zu müssen anstatt das kommerziellen Diensten anvertrauen zu können.

                • @Age Krüger:

                  Bei Belgien, Schweden und den Niederlanden habe ich so meine Zweifel. Wenn Sie dagegen Industrienationen zum Vergleich heransziehen, dürfte es so schlecht nicht sein.

                  • @MRO:

                    Sind Belgien, Schweden und Niederlande keine Industrienationen?

                  • @MRO:

                    Der IWF und das CIA-Factbook haben solche Zweifel nicht.

                     

                    Die Produktivität pro Kopf ist in den NL um 3000 $ höher, in Schweden um 13000 $ und selbst in Belgien (was mich zugegebenermaßen auch sehr wunderte) sogar noch immerhin 1500$ höher.

                    Das mit Belgien hat sich auch erst vor kurzem so geändert, die BRD macht dermaßen miese Politik, dass sogar Island mittlerweile trotz Staatspleite die BRD wieder eingeholt hat und in Kaufkraft sogar überholt hat.

                     

                    Ja, in so einem Land leben wir. Gut, dass man mit etwas Fremdsprachenkenntnisse in besseren Ländern leben kann.

  • Evtl. ist es ja auch gar keine Ignoranz, sondern wohlüberlegte Handlung.

     

    Ich sehe kaum einen Staat, der in diesem Weltbürgerkrieg verwickelt ist, in dem nicht das deutsche Kapital (und damit auch seine Handlanger, die Politiker) nicht auch mindestens versucht haben, Regime zu etablieren, die ihnen genehm sind, um ihren Profit zu erhöhen.

  • Was wollen Sie uns eigentlich mit diesem Kommentar sagen? Sie sitzen in Ihrer sicheren, gemütlichen Schreibstube und kotzen einmal ab, weil wir uns alle, auch Sie, um unseren normalen Alltag kümmern, um das jetzt und hier? Dass wir nicht alles Leid dieser Welt Schultern, sondern schnöde Dinge tun, wie unser Zusammenleben zu organisieren, wozu übrigens auch die Maut oder sonstige Kinkerlitzchen gehören? Ist es das was Sie stört? Krieg auf dieser Welt ist übrigens keine Erfindung des Jahres 2014. Kriege und humanitäre Katastrophen gab es auch schon in der guten alten Zeit (das Jahr dürfen Sie sich aussuchen). Kleiner Vorschlag: Wenn Sie das alles so ankotzt, dann gehen Sie doch raus in die weite Welt, Syrien, Somalia, Mali oder wo auch immer und helfen Sie praktisch den Menschen. In seiner Schreibstube abkotzen und auf die Welt schimpfen kann jeder. @Moderator: bitte verzeihen Sie die wiederholte Verwendung des Wortes Kotzen. Mir ist leider kein anderes,passenderes Wort eingefallen.

    • @MRO:

      " Sie sitzen in Ihrer sicheren, gemütlichen Schreibstube und kotzen einmal ab" .... Also irgendwie sind doch eher Sie derjenige, der hier "abkotzt", in diesem Kommentar... .

      Scheint ihnen ja ganz schön zu missfallen, wenn die Kriege und andere Katasrophen der Welt, bzw unser Umgang damit hier thematisiert werden. Schlechtes Gewissen? Oder einfach Notorische Ignoranz, die nicht gestört werden will?

      • @sema:

        Ich habe nichts dagegen, Kriege und Katastrophen zu thematisieren. Schlechtes Gewissen habe ich auch nicht, Kriege und Katastrophen gibt es schon, solange es Menschen gibt. Mich stört nur massiv die Einleitung, dass die Politik sich "nur" mit Wohlstandsicherung und anderen Kinkerlitzchen beschäftigt, um danach mit dem Rundumschlag zu kommen, was angeblich alles schief läuft. Die Politiker wurden gewählt um sich eben um Wohlstandssicherung und diverse andere Kikerlitzchen zu kümmern und nicht um die Welt zu retten.

        • @MRO:

          Das ist ihre persönliche Meinung - ich finde indessen schon, dass das Weltgeschehen auch für uns nicht unwichtig ist, und das in steigendem Maße. Ich möchte nämlich, dass auch meine Kinder noch eine Zukunft haben. Und diese Frage hat sehr wohl etwas mit der globalen Entwicklung zu tun, auch wenn Ihnen das im Moment nicht begreiflich ist.

  • Wohlstandssicherung betreibt die Politiker-Kaste höchstens für ihre eigene Zunft! Der Bürger, und vor allem der Hartz IV-Empfänger - der ja scheinbar kein normaler Bürger mehr ist - sehen von dieser Wohlstandssicherung nicht viel, eher im Gegenteil.

    ca. 950,-€ mehr für schlecht verdienende Politiker im Monat - 8,-€ für die gut lebenden Hartz IV-Empfänger, das ist unser Sozialstaat! Hartz IV-Empfänger verfolgt man wegen fehlender GEZ-Gebühren (von denen sie eigentlich befreit sind), reichen Bänkern werden ihre Straftaten und die Plünderung der Armen noch als Verdienst angerechnet.

    Das soziale Deutschland! Und die meisten Medien tragen mit ihrer falschen Berichterstattung zu diesem schiefen Bild bei. Hauptsache den Politikern und ihrer Hofschar von Journalisten geht es gut!

    • @antares56:

      Definieren Sie doch mal "Der Bürger". Ich bin ein Bürger und mir geht es finanziell recht gut, in den letzten Jahren sogar immer besser, und dabei bin ich kein Politiker. Den HarzIV Empfängern geht es übrigens auch nicht so schlecht, das weiss ich aus eigener Erfahrung. Reisen Sie mal und gucken, wie es arbeitslosen Menschen in den meisten anderen wohlhabenden Industriestaaten geht. Sie werden sich wundern.