piwik no script img

Kommentar SarrazinThilo gegen den Rest der Welt

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Der Rauswurf Sarrazins aus Bundesbank und SPD wäre eine richtige, symbolische Grenzziehung. Doch entscheidend ist, welches Urteil die Öffentlichkeit über seine Ideen fällt.

Sarrazin nach seinem Auftritt beim "ARD"-Talker Beckmann. Bild: dap

T hilo Sarrazin hat es geschafft: Halb Deutschland grübelt, wie man ihn am schnellsten los wird. Die Bundesbankspitze trifft sich zu einer Sondersitzung, das SPD-Präsidium wälzt das Parteiengesetz und will jetzt ein Ausschlussverfahren riskieren.

Das ist vernünftig. Denn Sarrazin wird nur deshalb mit so viel Aufmerksamkeit bedacht, weil er Sozialdemokrat und Bundesbanker ist. Wäre sein Buch von einem der üblichen Verdächtigen aus der islamophoben oder rechtsextremen Ecke verfasst worden, würde kein Hahn danach krähen. Sein Rauswurf aus Bundesbank und SPD wäre daher eine richtige, symbolische Grenzziehung. Wer Ressentiments gegen die Unterschicht schürt und mit Rassethesen hantiert, hat in einer linken Partei oder an der Spitze einer Institution nichts verloren.

So weit, so klar. Allerdings ist offen, ob es so kommt. Die Sache ist aus guten Gründen kompliziert. Parteiausschlussverfahren sind umständlich, außerdem müssen die Urteile vor normalen Gerichten Bestand haben. Der Sinn dieser Prozedur ist es, zu verhindern, dass innerparteiliche Kämpfe per Ausschluss ausgetragen werden. Niemand, der machtpolitisch gerade stört, darf einfach vor die Tür gesetzt werden. Dieses Verfahren ist bürokratisch - aber es schützt die Rechte von Parteimitgliedern vor Willkür. Für den Fall Sarrazin bedeutet dies, dass er wohl nur aus der SPD fliegen wird, wenn man ihm eindeutig Rassismus nachweisen kann. Das wird nicht leicht. Meinungen sind, anders als der Aufruf, andere Parteien zu wählen, deutbar. Und Sarrazin beherrscht das Spiel von Provokation und rhetorischem Rückzug. Entscheidend ist am Ende vielleicht nicht, ob ein Gericht Sarrazins Rauswurf absegnen wird. Entscheidend ist, welches Urteil die Öffentlichkeit über seine Ideen fällt.

Bild: taz

Stefan Reinecke ist Redakteur im Berliner Parlamentsbüro der taz.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
Mehr zum Thema

38 Kommentare

 / 
  • F
    FelixSchwarz

    Mit der Hatz gegen Sarrazin wollen die Berufspolitiker in Bonn verhindern, dass ihr Versagen deutlich wird. Die SPD hat nicht nur in Berlin versagt. Sie versteckt dieses Versagen, indem sie Warrazin ausgrent. Tatsache ist: Die gegenwärtige katastrophale Situation in der Zuwanderung ist das Ergebnis und das Ziel rotgrüner Politik. Es ist eine Politik, in der der Wähler nicht mehr vorkommt. Eine Art Wahlsimulation., in der der Wähler als parteipolitische Restgröße verkommt. Bei der Agenda 2010, bei der Rente, ist jede Diffamierung der Arbeitnehmer recht. Stichwort: Soziale Hängematte. Legitimiert ist dies durch rotgrüne Politik: „Deutschland muß von außen eingehegt, und innen durch Zustrom heterogenisiert, quasi verdünnt" werden." Quelle: Die Welt 7. Februar 2005; Rezension des Buches von J. Fischer (Grünen): Risiko Deutschland. Berliner Integrationspolitik steht dafür. Wir, der deutsche Wähler sind für diese Politikstrategen die eigentlich Gefahr.

  • B
    BPecuchet

    Viele der zitierten Umfragen mit den hohen Zustimmungszahlen sind kostenpflichtige TED Umfragen (pro Anruf 15-20 cent). Um den tatsächlichen Wert der Umfragen mal zu beleuchten, nenne ich als Beipiel eine TED Umfrage von SAT 1 zum Thema der Sonntagsfrage vom 30.08.10. Danach würden die Deutschen zur Zeit so wählen:

     

    CDU 6-12%

    FDP ca. 7%

    Grüne ca. 7%

    SPD 36-38 %

    und die 34-35%

     

    Glaubt jemand ernsthaft, dass solche Zahlen irgendetwas belegen?

  • W
    Wiili

    Bei der ganzen Diskussion stellt sich eigentlich nur eine Frage. Wie kann das Volk daran mitarbeiten, dass diese Diskussion nicht wieder im Sande verläuft. Es hilft m.E. nur die Solidarisierung mit Herrn Sarrazin. Also, lebt die Solidarität, in dem Ihr Euch auch zu dem bekennt, was Ihr in diesem Forum kundtut. Jeder auf seine Weise. Aber lebt es!

  • H
    hschweizer

    "Halb Deutschland grübelt, wie man ihn am schnellsten los wird." Ob Sie sich da nicht verzählt haben, Herr Reincke.

  • E
    ELLAS

    Zitat Erich:

    """

    Was mir aber auffällt, ist, daß er nicht auch nur einen einzigen Lösungsvorschlag zu den von ihm selbstherrlich verkündeten Problemen abgibt.

    """

     

    Es gibt ja auch keine Lösung, die nicht in den Bereich des Völkermordes fallen würde.

     

    Somit ist der Titel des Buches schon ganz passend.

     

    Vor dem Hintergrund, dass das Deutsche Kaiserreich die Türken vor der Vertreibung aus Europa bewahrt und die kleinasiatische Katastrophe mit verursacht hatte, ist die momentane Situation eine Art Gerechtigkeit der Geschichte.

  • E
    Erich

    Gratuliere zu dem Titel des Artikels, er ist sehr treffend, wenn man sich die Eigendarstellung dieses Egomanen anschaut. Er schwadroniert gerne vor seiner Fantasiemehrheit in diesem Lande und hat sicher nicht den leisesten zweifel daran, daß ihm 99% aller - natürlich "echten" - Deutschen zustimmen.

     

    Was mir aber auffällt, ist, daß er nicht auch nur einen einzigen Lösungsvorschlag zu den von ihm selbstherrlich verkündeten Problemen abgibt. Oder daß er vielleicht reumütig erkennt, daß Bildung der Schlüssel sein könnte, die er aber als Finanzsenator in Berlin kapputtgespart hat und nun wenigstens seinen Nachfolgern empfiehlt.

     

    Stattdessen sehe ich nur einen kleinen Mann, der sich selbst gerne im Mittelpunkt sieht und durch alle Porzellanläden Deutschlands marschiert, weil ihm rein gar nichts passieren kann: Feuert man ihn, bekommt er seine Millionen bis 2014 weiter. Feuert man ihn nicht, weil man ja die Bundesbank und ihre Mitglieder gesetzlich ach so autonom gemacht hat, kann er weiter ihre Bühne mißbrauchen.

     

    So oder so: Sarrazin gewinnt.

  • I
    Isnogud

    Sarrazin nutzt Wahrheiten und zieht seine Schlüsse daraus. Die Schlußfolgerungen sind zumindest zum Teil nicht richtig. Seine Lösungsansätze sind zwar in der Sache nicht völlig falsch, entsprechen allerdings in wesentlichen Teilen nicht unserer "freiheitlich-demokratischen Grundordnung". Ein mündiger Bürger dieses Landes wird vielleicht beim Nachdenken über Sarrazin's Lieblingsthemen kurzfristig ähnliche Lösungen streifen und um der Menschlichkeit willen wieder verwerfen ohne sie je auszusprechen. Die entsprechende soziale Kompetenz scheint Herrn Sarrazin entweder fremd oder unwichtig zu sein. Natürlich soll, wer kann, arbeiten für seinen Lebensunterhalt. Wer das nicht kann, sollte anständig leben können, von dem was man ihm zuteil werden läßt. Gerade Menschen, die von HARTZ IV leben müssen, schaffen die konsequente Sparsamkeit nicht, die HARTZ IV erfordert. HARTZ IV sollte alein schon aus diesem Grunde überdacht werden. Eines möchte ich mir nicht verkneifen: Sarrazin ist ja so ein typisch urdeutscher Name. Wie er wohl über seinen Vorfahren urteilen würde, der einst hierher kam?

    Wie auch immer, reden darf jeder, zuhören auch. Schlimm ist allerdings, wenn solch ein Mensch weitreichende Entscheidungsbefugnisse hat. Der Mann hat die Regelaltersgrenze erreicht. Also wäre pensionieren eine anständige Lösung.

  • B
    Bio-Italiener

    Tja. Und da habt ihr jetzt den Salat mit den ganzen Internetberufspolitikern, die ihrem kruden Gedankengut freien Lauf lassen.

    Man muss sich mit Sarrazin wesentlich näher befassen und die Ängste der Menschen, die er anspricht ernstnehmen, ohne sie direkt in eine faschistische Ecke zu drängen. So wie es in den Medien derzeit läuft, erreicht man garnichts, ausser der Radikalisierung seiner nicht unbedeutenden Anhängerzahl islamophober Antigutmenschen...

  • MU
    Mehmet U.

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. Ich bin Blut vom Blute und Fleisch vom Fleische der deutschen Arbeiter und bin deshalb als ihr revolutionäres Kind später ihr revolutionärer Führer geworden."

     

    – Ernst Thälmann: Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, Berlin 1961, S. 73.

  • T
    Toby

    Für die künftige Rezeption Sarrazins ist es vollkommen wurscht, wo er rausfliegt. Der Mann ist längst für die Titelseiten gebucht. Der kann die nächsten zehn Jahre salbadern, was er will, von Bild bis Springer bis taz werden ihn alle in schöner Regelmäßigkeit auf den Titel holen und jeden abgenagten Themenknochen aportieren, den er wirft. Ein jeder in dem ihm eigenen Duktus.

  • H
    HamburgerX

    Sarrazin hantiert nicht mit Rassetheorien. Genau so wenig wie die Forscher, die herausgefunden haben, dass viele Juden ein gemeinsames Genom haben.

     

    Die unscharfe Verwendung und Überzeichnung des Rassismus-Vorwurfs seit vielen Jahren ist Schuld daran, dass viele Kommentatoren nicht mehr zwischen Genforschung und "Rassenkunde" unterscheiden können.

     

    Gemeinsame Gene sind jedenfalls kein Beleg für die Existenz von Rassen. Noch nicht mal für die Ausformung von Verhaltensmerkmalen.

     

    Aber dass es Gengemeinsamkeiten gibt (z.B. auch bei vielen Asiaten), ist Konsens der Wissenschaft.

     

    Traurig, dass man im Wissensland Deutschland damit verfolgt wird. Ist eben noch viel zu tun, um die Bildung voranzubringen - auch bei Deutschen.

  • K
    Karl

    P.S.: Uebrigens entstammen Sarrazins Gen-Thesen der Studie des juedischen Genetikers Gil Atzmon. Nachzulesen auf WELT Online....

  • GL
    gast leser

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Es ist pathetisch, dass keine andere Debatte als über Herrn Sarrazin selbst entfacht ist. In den USA ist die Heirat zwischen Neffen-Kusinen verboten und straeflich. Trotz 40 jahre Zuwanderung von türkischen Ehepartnern aus dem nahen Verwandtenkreis scheinen deutsche Mediziner aus dem Hibernate nicht erwacht. Bei soviel Ignoranz ist es kein Wunder dass Fakten und Statistiken viele zu erschüttern scheinen. Wer die Geburtenrate von Muslims verharmlost sollte wissen das Aegypten, Pakistan und Türkei sich innerhalb von 40 Jahren verdoppelt haben.

  • GL
    gast leser

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Es ist pathetisch, dass keine andere Debatte als über Herrn Sarrazin selbst entfacht ist. In den USA ist die Heirat zwischen Neffen-Kusinen verboten und straeflich. Trotz 40 jahre Zuwanderung von türkischen Ehepartnern aus dem nahen Verwandtenkreis scheinen deutsche Mediziner aus dem Hibernate nicht erwacht. Bei soviel Ignoranz ist es kein Wunder dass Fakten und Statistiken viele zu erschüttern scheinen. Wer die Geburtenrate von Muslims verharmlost sollte wissen das Aegypten, Pakistan und Türkei sich innerhalb von 40 Jahren verdoppelt haben.

  • W
    Wolf

    Man muß nicht seiner Meinung sein, aber ein mutiger Mann verdient immer Respekt! Thilo - bleib standhaft!

  • A
    'arl

    Falsch. Nicht Sarrazin gegen den Rest der Welt, sondern Sarrazin gegen die Oberen der Politik. Die grosse Mehrheit der Deutschen(80-95%, je nachdem welcher Umfrage man Glauben schenkt) steht hinter ihm und seinen Ausfuehrungen!

  • T
    tdp

    [[...hat in einer linken Partei..]]

    die SPD ist ´ne linke Partei - seit wann??

  • S
    Sethos_1

    "Sein Rauswurf aus Bundesbank und SPD wäre daher eine richtige, symbolische Grenzziehung. Wer Ressentiments gegen die Unterschicht schürt und mit Rassethesen hantiert, hat in einer linken Partei oder an der Spitze einer Institution nichts verloren.Entscheidend ist, welches Urteil die Öffentlichkeit über seine Ideen fällt."

     

    Die Masse an Medien und Politker fallen über Herrn Sarrazin her. Dies hat nichts mit einer vernünftigen sachlichen Diskussion zu tun.

    Es sind die herkömmlichen Mittel wie Diffamierung, Manipulation der Öffentlichkeit (wie sie es ja Sarrazin vorhalten) der Medien und Politiker wieder mal ein der Themen versucht abzuwürgen, welches bereits seit 20 Jahren einen offenen und ehrlichen Diskurs fordert.

     

    Er hat wohl die Büchste der Pandora geöffnet. Wenn Regierungen und nicht wirklich unabhängige Medien seit gut 20 Jahren mit gesteuerter volkspadägogisch wirksamer Berichterstattung unter dem Deckmantel der Demokratie berieselt braucht sich nicht zu wundern, wenn irgendwann jemand versucht sich dagegen vehemment zu wehren.

     

    Ja die Öfentlichkeit wird entscheiden. Und das ist auch gut so. Der der Souverän entscheidet in einer Demokratie und das is bekanntlich das Volk.

  • R
    robert

    wenn ich die öffentliche stimmung richtig deute, dann würe sarrazin ein rauswurf momentan eher nützen, da er sich als märtyrer inszenieren könnte. getreu dem motto: "Sehr her! die linken gutmenschen wollen meine meinung unterdrücken!" leider würde dies bei vielen mit sicherheit auf fruchtbaren boden stoßen. die spd hätte den mann schon viel früher rauswerfen müssen!

  • T
    Tzosch

    Der letzte Satz trifft den "Nagel auf den Kopf".

  • TF
    Thilo for President!

    Das Urteil der Öffentlichkeit über Thilo Sarrazin ist schon jetzt eindeutig: Er hat in der Sache recht. Er sollte außerdem eine eigene Partei gründen, um das SED-Meinungskartell aufzubrechen.

     

    Und er ist beileibe kein Rassist, wenn auch der rote Mob versucht, ihn wegen der Genetik-Thesen als solchen zu denunzieren. Stalinistische Reflexe in Reinkultur. Die Untersuchungen zum Thema jüdisches Genmaterial sind übrigens in Israel wohlbekannt und keinerlei Aufreger, auch "Nature" berichtete darüber.

     

    Die Öffentlichkeit hat sehr wohl erkannt, dass eine linke Parallelwelt in Deutschland existiert: Medien, Integrationsbeauftragte, Sozialarbeiter, Integraionsminister leugnen die haarsträubende Realität. Denn diese anderweitig unnütze Migrationsindustrie lebt prächtig von einer islamischen Unterschicht.

     

    Wie sagte Bassam Tibi einst: Die Linke importiert sich ihr islamisches Prekariat, um es als neues Proletariat anzuwerben. Für die geplante Revolution gegen "den Kapitalismus", bleibt hinzuzufügen.

     

    Angesichts solcher neuer Alliierter schauen Typen wie dieser Kommentator bei den Themen Meinungsfreiheit, Frauenreche, Rechte für sexuelle Minderheiten gerne mal über die geringfügigen Defizite der islamischen Kultur hinweg. Wie widerlich.

  • TN
    Titanic ? Nein

    Entscheidend ist, welches Urteil die Öffentlichkeit über seine Ideen fällt.

     

    Ich persönlich glaube das Europa wie die USA eher brennen als das sich linke faschistoide Politik durchsetzt bzw weiter Bestand haben wird. Der Verrat der Konservativen wirkt dabei im Volk wie ein Brandbeschleuniger.

    Immer mehr Menschen fühlen doch was für eine menschenverachtende Suppe ihnen da vorgesetzt wird.

    Wer die Kultur der Menschen attackiert vergreift sich an ihrer Seele. Das kann nicht gut gehen.

    Wie und Warum haben sich Völker entwickelt, wo verlaufen die Bruchlinien zwischen diesen. Es ist doch so das bereits wieder Menschen für die Visionen von wenigen ihr Leben lassen.

    Die EU, welche sich als der größte Staatsstreich der Geschichte offenbart hat wird innerhalb Europas wieder einmal zu Millionen Toten führen.

    Ironie der Geschichte ist das Multikulti welches der Kitt dieser EU sein sollte für die Auflösung dieser EU sorgt. Mal abgesehen von der Angelsächsischen Geldpolitik die sich damit aber zumindest auch ihr eigenes Grab schaufelt. Leider nur eine bescheidene Genugtuung.

    Titanic? Nein, denn auf dieser wurde der Eisberg zu spät gesichtet.

  • S
    Stefan

    "Entscheidend ist, welches Urteil die Öffentlichkeit über seine Ideen fällt."

    Eben, trotz der unsachlichen Hetze auf breiter Front gegen Sarrazin - okay, von der TAZ erwartete man nichts anderes - hat dieser eher dröge daherkommende, rhetorisch nicht gerade sprudelnde Mensch höhere Symathiewerte als alle Parteien. Das hätte vielleicht Erwähnung finden sollen.

    Ein Partei-Ausschluss-Verfahren wäre eine lustige Angelegenheit: Dann müßte der eine oder andere Ignorant das Buch mal lesen.

    Verbesserungsvorschlag: Alle Verfasser diverser Sarrazin-Artikel hätten einleitend bekunden sollen, ob sie das Buch gelesen haben. Dann hätten sie den Lesern die Ungewissheit genommen, die diese bis zum Lesen des dritten Satzes hatten, bis sich spätestens herausstellt, dass der Autor das Buch nicht gelesen hat.

    Außerdem finde ich es unfair, dass Beckmann einen Schauprozess zu inszenieren versucht, aber ihm die passenden Kompetenzen versagt bleiben.

    Habt ihr eigentlich die empörten Gesichter der Journalistenelite auf der Buchvorstellung gesehen?

    Diese "diesem Nazi werden wir es zeigen, obwohl es schwer ist unsere Fassung zu bewahren"-Gesichtsausdrücke? Köstlich. Da kann unsere Bundes-Empörungsbeauftragte Claudia Roth einpacken.

  • HF
    Hans Fornoff

    Lieber Stefan Reincke,

    sie kennen die Meinung der Öffentlichkeit nicht? Sonst würden Sie nicht so leichtfertig nach deren Urteil fragen. Gefühlte 90% stehen hinter Sarazins Thesen! Und dafür gibt es Gründe. Das wüssten Sie aber wenn SIe denn mal aus Ihrem kuscheligen Redaktionsbüro rauskommen würden und mal in die Öffentlichkeit gingen um etwas Realität zu schnuppern. Und bitte nicht auf dem Weg dorthin wieder auf die parlamentarische Ebene verirren, denn das ist nur die Basis der veröffentlichen Meinung. Und Diese ist wie wir jetzt wissen Lichtjahre von der Realität entfernt. Zu ihrem Trost: Das gilt für alle Parteien.....

  • L
    linsenspaeller

    Normalerweise werden Leute, die es verstehen, mit solcherart minimalem Aufwand dermaßen viel öffentliche Resonanz zu erzeugen, diskret von den Agenten diverser Parteien angesprochen, ob sie sich nicht vorstellen könnten, für ein höheres politisches Amt zu kandidieren. Mal abwarten.

  • JL
    Jörn Ludwig

    "Halb Deutschland"? - Eher grübelt eine verschwindende Minderheit von Politclowns darüber, wie sie sich des Störers ihrer Realitätsfremde entledigt.

  • T
    Till

    "Halb Deutschland grübelt, wie man ihn am schnellsten los wird."

    _____________

     

    Halb Deutschland ? Nein, nach allen Umfragen im Fernsehen und sonstigen Medien liegt der Anteil derjenigen die Sarrazin zustimmen und unterstützen je nach Medium zwischen 80% und 95%.

     

    Dazu gesellt sich die Tatsache, daß in mehr oder weniger allen Buchhandlungen Sarrazins Buch bereits am Erscheinungstag dem Verkaufspersonal restlos aus den Händen gerissen wurde.

  • R
    Rudolf

    Wer solche Forderungen nach Ausschluß und Absetzung verbreitet oder gutheißt, ist genauso wirklichkeitsfern wie die Runde bei Beckmann, außgenommen den brillianten Ranga Yogeshwar, die außer der Standardphrasendrescherei der genauen Analyse nichts entgegenzusetzen hatte. Es kann nicht Aufgabe eines Staates sein ganzen Bevölkerungsgruppen grundlegende Kulturtechniken (wieder)nahezubringen, als Ergebnis einer allzu offenen Einwanderungspolitik, in der Gäste das Gastland mit Füssen treten. Eine kleine Exkursion in die Zielgebiete würde den Kritikern mit bisher wohlbehüteter Karriere, die anscheinend wenig und vor allem existenziellen Kontakt mit den im Buch beschriebenen Mitbürgern hatten, eine völlig neue Sichtweise geben. Über den Umfang, die Art und Weise der Darstellung der Probleme mag man in der üblichen Weise gern weiterdiskutieren, nicht aber über die Kernaussage des Buches, denn die trifft die Grundeinstellung und somit den Willen der Mehrheit. Die will die derzeitige Situation einfach nicht mehr dulden, das hat weder mit Rassenhaß, fehlender Gastfreundschaft oder mangelnder Hilfsbereitschaft zu tun, sondern einfach mit in diesem Land geltenden Maßstäben einfachster Natur. Und das die Beachtung und nachfolgende echte Integration möglich ist beweisen tausende Menschen in Deutschland, die sich hier einbringen und auch Krisen in Privat-und Arbeitsleben bewältigen, gern gesehene Mitmenschen sind, sich nicht in Parallelwelten bewegen und zwielichtigen Geschäften nachgehen. Das Angebot des einfachen Aufenthalts und Zuzugs muss einfach vom Tisch und auch das Heer von Helfern, die dann meist erfolglos versuchen Schadensbegrenzung zu betreiben.

    Ich hoffe nur das diese Diskussion den Stein ins Rollen bringt, Anforderungen formuliert, die vor allem im Sinne der Betroffenen zeitnahe und sichtbare Änderungen bringen um extremistischen Tendenzen die Daseinsberechtigung zu nehmen.

  • DG
    Der Gast

    Also die Behauptung, das "Halb Deutschland grübelt, wie man ihn am schnellsten los wird" ist eine rechercheresistente Behauptung die durch nichts zu halten ist. Aber auch die taz ein Recht zur Polemik.

     

    Fakt ist doch, das Hr. Sarrazin (trotz gelegentlicher Verzerrungen in seinen Thesen) einen Zuspruch von riesigem Ausmaß verzeichnen kann.

     

    Allein die Kommentare zu den Artikeln der deutschen Presse im Internet lassen deutlich werden, das an der Basis nur selten Widerspruch zu hören ist. Das tägliche Erleben ist einfach eine gescheiterte Integrationpolitik, ohne Antworten und Visionen.

  • M
    Mohammad

    Die Öffentlichkeit hat ein Urteil gefällt und steht weitgehend hinter Sarrazin. Nur die Medien und Parteien hetzen gegen ihn. Das hatten wir schonmal, vor 70 Jahren...

  • B
    broxx

    Halb Deutschland grübelt...

    Kann ja wohl nicht ganz richtig sein wenn er 80-90% Zustimmung im Volk hat.

  • M
    Marc

    Eine Volkspartei darf niemanden schassen für Ansichten, die von einem Großteil der Bevölkerung geteilt werden. Welches Signal sendet das denn aus? Viele fragen sich zu Recht: Bin ich bei denen denn dann noch als Wähler erwünscht?

  • FL
    Frida Lux

    Schon traurig, wie zaghaft die Öffentlichkeit und Politikerkollegen Sarrazins reagieren. Was Herr Sarrazin da fröhlich (aus Marketingzwecken hin oder her) herausposaunt ist glasklarer Islamfaschismus und spätestens seit der Genthese auch rassistisches Gedankengut, wie es allenfalls die Buren in Südafrika noch öffentlich pflegen können. Das hab ich zumindest bis vor kurzem gedacht, die Gegenwart beleert mich eines Besseren. Die Aussage Gabriels: Es sei der SPD schwer gefallen ein Ausschlussverfahren einzuleiten, zeigt mir, dass dieser auf dem rechten Auge auch schon ziemlich an Sehschärfe verloren haben muss. Diese Sehschärfe haben rot/grün aber schon zu Regierungszeiten verloren, spätestens seit sie damals das neue Ausländerrecht justierten, insofern ist Sarrazin vielleicht doch nur derjenige, der einmal offen ausspricht, was die Mehrheit von rot/grün schon seit Jahren gedacht und längst in Gesetzesform gegossen hat.

  • G
    guvo

    Pfui, Teufel wie die Kritiker von Sarrazin versuchen, sich selbst als rechtschaffende Demokraten aufzuspielen. Ist das noch demokratisch, anders Denkende an den Rand der Integrität, gar in den braunen Sumpf abzudrängen (Zitat: "Sarrazin, halts Maul!")? Es ist eine Tatsache, dass es gravierende Integrationsprobleme gibt. Die Jugendrichter können ein Lied davon singen. So zu tun, als ob nicht sein kann was nicht sein darf, ist grundlegend falsch und scheinheilig.

  • K
    Kommentator

    Alles schön und gut, aber was ist an der SPD links?

     

    Was ist links?

     

    Und bitte nicht mit sozialdemokratisch definieren.

    Denn inwiefern ist die SPD sozialdemokratisch?

     

    Bitte korrigieren!

  • IN
    Ihr Name Werner Conrad

    Nicht gegen den Rest der Welt. Nur gegen weicheierige Politikerinnen und Politiker sowie die ganze extrem linkslastige Journaille.

  • P
    Peter

    Sie schreiben:

     

    "Halb Deutschland grübelt, wie man ihn am schnellsten los wird."

     

    Aber er hat doch 95% Zustimmung bei der N-TV-Umfrage. Demnach müsste die Bürgergruppe, die die Hälfte von Deutschland ausmacht nach Köpfen 5% der Bevölkerung betragen.

     

    Na, da bin ich ja froh, dass die Medienlandschaft und die Politik (die 5%-Minderheit) so bescheiden ist und sich nicht gleich als ganz Deutschland sieht und den anderen 95% noch die Hälfte lässt. Wie grosszügig!

  • E
    exgutmensch

    Tja, Sarrazin hatte gedacht, daß es aufgrund gehäufter "innerfamiliärer" Eheschließung und Fortpflanzung bei vielen Muslimen zur Verdummung kommt. Es kommt auf jeden Fall vermehrt zu Behinderungen hierbei, ein Grund, weshalb bei uns Inzest unter Strafe steht. Mit Sicherheit ist jegliche Form von Inzucht aber nicht intelligenz/begabungsförderlich, und das ist eine simple Tatsache und kein Rassismus. Zudem sind diejenigen, die die Inzucht betreiben, die eigentlichen Rassisten, denn das hiermit verbundene Ziel ist ja gerade die "Reinerhaltung der Rasse".

     

    Aber das, was wirklich zur Verdummung und Verrohung so vieler Muslime führt, ist natürlich ganz einfach ihre "islamische" Erziehung. Es ist der von unseren ahnungslosen Eliten und Gutmenschen, die allesamt zu faul sind, Koran & Co. zu lesen und sich über ihn, seinen Stifter, seine Geschichte und Aktualität zu informieren, so fröhlich blind hofierte Islam.