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Kommentar Sarrazin-KäuferLest den Feind!

Ines Kappert
Kommentar von Ines Kappert

Wenn ein Buch so hohe Wellen schlägt, gibt es für jeden kritischen Geist eine Informationspflicht, und nichts ist informativer als das Original. Bleibt der Unwille, Geld dafür auszugeben.

Ein Sarrazin-Exemplar in den Händen: Noch mehr Geld in den Taschen des privilegierten Spießers! Dabei gibt's auch das Netz. Bild: dpa

E r ist männlich, er sieht gerne Nachrichten, liebt das Boulevardtheater und liest am Wochenende regelmäßig die Frankfurter Sonntagszeitung - der Sarrazin-Käufer. Ich bin weiblich, halte mich stets vom Boulevardtheater und Kabarett fern, lese die taz, erstehe öfter Bücher und habe mir "Deutschland schafft sich ab" nicht gekauft. So wie viele meiner KollegInnen auch nicht. Ein Fehler? Vielleicht.

Wenn ein Buch so hohe Wellen schlägt, gibt es für jeden kritischen Geist eine Informationspflicht, und nichts ist informativer als das Original. Rassismus lässt sich aus einer Abwehrhaltung heraus weder verstehen noch bekämpfen. Probleme erfordern Offenheit - selbst gegenüber widerlichen Opportunisten, selbst gegenüber den Sarrazins dieser Welt. Es gibt also ein gutes Kaufargument. Zudem ja auch völlig offen ist, ob, wer ein Buch kauft, dieses auch liest und die dort ausgeführten Ansichten teilt.

Andererseits: Jeder weiß, dass Sarrazin sich mit seinen rassistischen Thesen dumm und dämlich verdient hat. Diese Geldgier zu unterstützen verbietet sich. Warum jemandem Geld geben, der seinen Unwillen, vielleicht auch seine Angst vor Vielfalt und Veränderung, mithilfe einer Freund-Feind-Logik abtöten will, nur um einen Stillstand abzusichern, der ihm, dem deutschen Spießer, maximal viele Privilegien sichert? Und: warum überhaupt so ein Buch besitzen wollen, tue ich damit meinem Bücherregal nicht Unrecht? Nein, denn Bücher sind ja nicht ansteckend. Eine solche Sicht ist sentimental, also falsch, auch wenn sie mir nicht fremd ist.

Unterm Strich bleibt damit allein das ökonomische Argument gegen den Bucherwerb. Doch sich ein eigenständiges Bild zu machen und Zeitdokumente als solche zu bewahren hat ihm gegenüber Vorrang. Wissen ist wichtiger als der Geldbeutel von Sarrazin.

Was also tun? Nun, man könnte sich das Buch unentgeltlich aus dem Netz herunterladen. Ein Freund sagte, es hätte ihn fünf Minuten gekostet.

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Ines Kappert
Gunda-Werner-Institut
leitet seit August 2015 das Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung.   Mich interessiert, wer in unserer Gesellschaft ausgeschlossen und wer privilegiert wird - und mit welcher kollektiven Begründung.   Themenschwerpunkte: Feminismus, Männlichkeitsentwürfe, Syrien, Geflüchtete ,TV-Serien.   Promotion in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft zu: "Der Mann in der Krise - oder: Konservative Kapitalismuskritik im kulturellen Mainstream" (transcript 2008).   Seit 2010 Lehrauftrag an der Universität St. Gallen.

110 Kommentare

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  • SS
    Savvas Savvidis

    Es ist sehr respektlos, sich so über Frau Kappert herzumachen, wie es teilweise in diesen Kommentaren gemacht wurde. Selbst wenn sie eine Praktikanten ist, sollte man es nicht unterlassen, wengistens höflich oder respektvoll zu sein. Ausserdem ist das was sie schreibt völlig korrekt. Ihre Kernaussage ist nämlich nur:

     

    Man sollte ein Buch nicht nicht kaufen, nur weil man sowieso davon ausgeht, dass in dem Buch Müll steht. Wenn ganz Deutschland darüber spricht und Sarrazin noch dazu soviele Anhänger, bzw. Menschen hinter sich und seinen Thesen stehen hat, dann ist allein dieser Grund hinreichend, um das Buch zu kaufen, oder zumindest es zu lesen. Man sollte sich selber eine Meinung machen, anstatt auf der Straße, wenn man mit Leuten reden, einfach nur zu sagen: "Furchtbar was dieser Sarrazin schreibt" oder "Sarrazin hat vollkommen recht, diese Ausländer in meiner Straße nerven mich grenzenlos".

    Was Kappert sagen will, ist, dass nur weil man ein Buch, dass angeblich rassistisch sein soll, kauft, nicht gleich ein Nazi ist. Dass Sarrazin mit dem Buch reicher wird, als er ohnehin schon ist, ist zwar ein schlechter Beigeschmack. Aber entweder sollte man über Sarrazin nicht reden, oder aber das Buch kaufen, oder es zumindest lesen. Man kann nicht "für" oder "gegen" ihn sein, wenn man seine Thesen nur vom "Hörensagen" oder von Zeitungsausschnitten, die auch nur das zitieren, was ihnen passt, kennt. Mehr wollte Frau Kappert nicht sagen, deshalb sind Zitate aus dem Buch Sarrazins für diesen Artikel überhaupt nicht nötig und wäre völlig fehl am Platz.

     

    Wer sich noch für meine Meinung über das Buch interessiert, da ich es gelesen habe, der kann gerne weiterlesen.

     

    Es ist nicht alles furchtbar was Sarrazin schreibt, aber es ist auch nicht, wie manche Kommentatoren meinen, alles durch Quellen bestens belegt. Jeder der meint, dass das was Sarrazin schreibt, völlig fundiert ist, sollte sich ein Buch "Einführung in die Statistik" kaufen. Alleine dadurch, dass man gewisse Kategorien wählt, z.B. die eine Kategorie lautet: "Einwanderer aus muslimischen Ländern", oder "Einwanderer aus Nah-Ost und Afrika", diese dann hin und wieder seperat betrachtet, die "Türken" wiederum in eine eigene Kategorie verlegt, dann wieder die Türken zusammen mit Arabern, Marrokanern, Tunesiern in eine Gruppe zu den "Muslimischen Migranten" zählt, usw. usw.

    Wenn Araber den Schnitt der Moslems, woran die Türken sozusagen nicht schuld sind, runterziehen, oder umgekehrt die Türken den Schnitt der Iraner runterzieht, dann kann das nicht allzu aussagekräftig sein. Sarrazin bestimmt selber die Kategorien. Er überlegt sich ob er Bosnische Muslime mit in den Top nimmt, ob er es einmal nur von Türken hat, einmal von allen muslimischen Migrannten, einmal nur von denen aus Nahost, etc.

    Die Werte, die Fakten, die Statistiken, von den die Rede ist, sind zwar zahlenmäßig vielleicht völlig korrekt, aber wie man die Kategorien wählt, ist so wichtig, dass es sich hierbei nicht um völlige Objektivität handelt. Ich könnte ein Buch über meine Heimatstadt veröffentlich und jedem statistisch Beweisen, dass die muslimische Integration auf einem völlig guten Weg ist.

    Was meine Ansicht nach Sarrazin verheimlicht, ist, dass die dritte und vierte Generation der Einwanderer viel viel besser Deutsch kann als die Generation davor und diese wiederum besser als die Generation davor. Schliesslich geht Deutschland nicht völlig an Einwanderern vorbei. Alle meine Freunde können perfekt Deutsch, deren Eltern aber fast garnicht. Wenn meine Freunde Kinder bekommen, werden diese angehalten gut in der Schule zu sein, weil nur mit Abitur kann man überhaupt eine Ausbildung kriegen. Das ist bei den Immigranten so langsam auch angekommen.

  • P
    ProDiskussion

    Der Kommentar von Frau Kappert ist "unter aller Kanone". Degeneriert die taz jetzt zu einem "linken Boulevardjournalismus"? Peinlich und zugleich erschreckend.

  • S
    Silke

    107 Kommentare und nur 11x geflattrt.

     

    Das sagt wohl schon alles zur Qualität dieses Beitrags.

  • L
    Lucia

    Das bestverkaufte politische Sachbuch seit 1945 ist schon jetzt ein zeitgeschichtliches Dokument, gehört zum Allgemeinwissen.

     

    Deshalb Obacht, Ignoranten: Falls jemals einer der Realitäts-, und Leseverweigerer bei Günter Jauch landen sollte: er könnte danach fragen...

     

    Das Buch ist ein Sachbuch, und kein Roman, dessen Lektüre Spaß machen soll.

    Die Lektüre empfiehlt sich ebenso wie die von „Mein Kampf“, dessen Autor man auch nicht mögen muß.

     

    INES KAPPERT's Äußerungen zum Buch lassen den Schluß zu, daß sie das Buch selbst nicht gelesen hat.

    Ihm dann pauschal zu unterstellen, er verbreite rassistische Thesen ohne ein Beispiel zu nennen, ist journalistisch äußerst unkoscher.

     

    Solches Vorgehen erinnert stark an islamophile Beschwichtigungsformeln wie „Islam heißt Frieden“, o.ä. von Schönrednern,

    die den Koran nichtmal gelesen haben...

  • V
    vic

    Geld ausgeben für sowas? Never!

    Bei mir muss der leider draußen bleiben.

  • T
    thiotrix

    Frau Kappert stellt sich mit diesem Kommentar ein intellektuelles Armutszeugnis erster Güte aus!

     

     

    Hat Frau Kappert das Buch überhaupt gelesen und vielleicht auch verstanden – oder eifert sie nur Merkel, Gabriel und Co. nach, die auch den Stab über Sarrazins Buch gebrochen hatten, ohne es zu lesen? Frau Kappert liefert mit ihren unterirdischen Äußerungen ein intellektuelles Armutszeugnis erster Güte ab. Sarrazin hat eine glasklare Analyse zur demografischen Entwicklung, zum Bildungswesen und den Problemen der Zuwanderung in die Sozialsysteme vorgelegt und er bietet zahlreiche Lösungsvorschläge. Alle seine Thesen sind durch eine Fülle von Zahlen und Fakten untermauert. Die Fakten sind eindeutig und nicht zu widerlegen. Seine Aussagen zur Erblichkeit von Intelligenz entsprechen dem Stand der Wissenschaft. Das ist kein Rassismus, sondern die Beschreibung der gesellschaftlichen Wirklichkeit in unserem Land. Allerdings wird wohl kaum ein Mitglied unserer politischen Klasse zugeben können, das Sarrazin recht hat – und erst recht kein Journalist/In der taz oder einem anderen links eingestellt Blatt. Sie bleiben weiter in ihrem bunten Multikulti – Wolkenkuckucksheim und lassen sich ihre Vorurteile gegen „Rassisten“, „Spießer“ und „widerliche Opportunisten“ auf gar keine Fall von der Wirklichkeit kaputtmachen.

     

    PS. Viele seiner Vorschläge zur Einwanderungspolitik sind in den klassischen Einwanderungsländern USA, Kanada und Australien seit Jahrzehnten verwirklicht, um eine Einwanderung in die Sozialhilfe zu verhindern! Offenbar alles Länder, die von „Rassisten“, „Spießern“ und „widerlichen Opportunisten“ bewohnt sind und natürlich auch von solchen beherrscht werden!

  • B
    bel

    was für ne tolle idee, sich für einen rassisten strafbar machen. machen wir doch sofort. -

     

    Im übrigen bin ich der meinung, man müsse nicht jeden geschwurbelten kwatsch lesen, denn das leben bietet erheblich zu wenig zeit um sie mit schlechten büchern und schlechtem wein zu verschwenden.

     

    bel

    ps: @redaktion: ich schlage vor das nächste mal eure praktikanten nicht nach eignung auszusuchen.

  • HL
    Hans Lotus

    Offene Aufforderung zu einer Straftat. taz, Ihr werdet auch immer "besser" ...

  • A
    abc

    @ broxx: Allein in Berlin gab es in den letzten Wochen mehrmals Brandstiftung an Moscheen.

  • S
    Swanni

    "Wenn ein Buch so hohe Wellen schlägt, gibt es für jeden kritischen Geist eine Informationspflicht,"

     

    Na denn mal los, Mädel, informier Dich und lass deinen kritischen Geist blitzen. So wie oben geht´s jedenfalls nicht.

    Der Leser einer Zeitung will Informationen und kritische Reflexionen, aber keine politischen Glaubensbekenntnisse von Journalisten, das verschafft nämlich keinen Erkenntnisgewinn.

  • MP
    Markus Pfeffer

    Ich schließe mich Ihrer Meinung über Herrn Sarrazin und sein Machwerk an, aber möchte entschieden gegen die mehr als notdürftig verhüllte, mit anderen Worten dummdreiste Aufforderung zur Raubkopie protestieren.

     

    Ich bin Buchhändler, und lebe davon, dass Menschen Bücher, die sie lesen möchten, bezahlen. Der Handel mit "echten" Büchern ist für Menschen wie mich, denen eben diese noch etwas bedeuten, schon schwer genug, da uns Digitalisierung und Filialisierung des Marktes schon genug zu schaffen machen. Jetzt auch noch so dreist darauf hinzuweisen, dass man ein Buch, dass man lesen möchte, ja auch einfach illegal kopieren kann, ist inakzeptabel.

     

    Egal, welchen Inhalt ein Werk hat: Wer ein Buch haben will, muss es kaufen, oder sich von jemandem ausleihen, der es gekauft hat. Was Sie hier "empfehlen", kostet Menschen wie mich und den Buchhandel als Ganzes eines Tages die Existenzgrundlage.

  • K
    Kati

    @ Kaboom: hüstel, hüstel, Kaboom. Haben Sie das Buch wirklich gelesen? Die Fußnoten gelesen? Die Fußnoten/Quellen recherchiert? Wohl nicht, wie ich vermute.Sie sind dabei allerdings ganz auf dem Niveau der taz.

    Geben Sie doch einmal mit Seite und Satz einen Sarrrazin'schen 'Blödsinn' aus dem Buch an. Und geben Sie ehrlcih Ihre Recherche (oder eben nicht) zur Quelle an. Na....

  • B
    broxx

    Liebe Ines, vielleicht hättste doch besser das Buch gekauft UND gelesen...dann hättste nicht so´n Blödsinn geschrieben. In dem Buch steht nichts rassistisches.

    Aber deine Idee die Bücher des Feindes zu lesen (das klingt allerdings nach Stalin oder Kulturrevolution) ist schon in Ordnung-sonst hättet ihr nicht so viele Leser...

     

    @Feraye Bolat Zensur ist Faschismus!

    @leif-Schwachsinn, wo brennen denn hier Moscheen???

  • D
    derrusse

    Sehr geehrte Frau Kappert!

    Ich bin absolut Ihrer Meinung. Ich teile Ihre Emotionen.

    Ich finde Ihren Kommentar interessant und angemessen.

    Alles, was hier geschrieben ist, zeigt, dass TAZ- und FAZ-Leser in diesem (Sarrazin) Fall tauschbar sind.

  • R
    Rumpelstilzchen

    2020 - die taz eine Zeitung für ergraute Leser, die - auf seltsam spießig-bunte Weise in Vorurteilen befangen - mittlerweile so weit von der realen Wahrnehmung entfernt sind, dass die Enkelkinder - sofern es welche gibt - nur noch verwundert den Kopf schütteln: "Ach die alten Herrschaften!"

    Die heutigen Meinungsführer sind die Spießer von morgen - oder schon von heute?

  • K
    Kaboom

    Als Privatmensch kann man so argumentieren. Man fragt sich allerdings, wieso hunderte von Zeitungredaktionen offenkundig nicht in der Lage oder Bereit sind, die Fakten in Sarrazins Buch zu prüfen.

    In dem ( von mir ausgeliehenen :-) ) Buch dieses feinen Herrn fand ich bei 50 zufällig ausgewählten Seiten in dem Buch nicht eine einzige, auf der nicht falsche Daten, Lügen, Verdrehungen oder dilettantisch-lächerliche Interpretationen eines von entsprechenden Basiskenntnissen offenkundig völlig unbeleckten Laien zu finden waren.

    Es ist ein Witz, und ein Armutszeugnis für den deutschen Journalismus, das Sarrazin mit dem Nonsens den er zusammengeschrieben hat, durchkommt. Unglaublich.

  • M
    Mann

    Sarrazins Buch und Mein Kampf in einen Topf werfen?

     

    Die eindeutigen aktuellen Faschisten und Rassisten mitten unter uns sind diejenigen, die Menschen umbringen zu versuchen, töten wollen, weil diese Karikaturen gezeichnet haben!

     

    Das hatten wir in der Tat bereits in der Geschichte mehrfach gesehen... bei totalitären Ideologien.

  • M
    Marlies

    Wer journalistisch arbeitet, sollte seinen "Unwillen" aufgeben, Bücher zu lesen, über die er schreibt. Wenn er das womöglich tut, bevor er über sie schreibt, kommt am anderen Ende weniger Müll raus. Tipp: man kann das gekaufte Buch sogar von der Steuer absetzen!

     

    Dieser Artikel ist so peinlich - gibt's in der online-taz eigentlich keine Chefredaktion, die sich sowas anschaut, bevor es online geht?

  • S
    spin

    lustig, jetzt schreiben die sarrazin-verteidiger, kappert hätte das buch gar nicht gelesen, und könne es daher nicht beurteilen.

    das ist quatsch. sie schreibt, sie hätte es nicht gekauft, was allemal was anderes ist. von lesen schreibt sie gar nichts.

    wie so oft der versuch der pro-sarrazin-fraktion, die dessen sozialrassismus entweder nicht sehen oder teilen, kritik zu denunzieren.

  • TT
    Thomas Trasolt

    Andersdenkende sind also "Feinde".. Wieso fordert ihr nicht gleich dazu auf, Sarrazins Bücher öffentlich zu verbrennen?

  • B
    Buzzebaer

    Habe mir nun die heutigen Kommentare angeschaut. Sehr interessant: Da bezeichnen viele Sarrazin als rechtsextrem und ausländerfeindlich. Aber wahrscheinlich haben sie das Buch nicht gelesen, woher nehmen sie sich also das Recht dazu?

     

    Tatsächlich ist es genau umgekehrt wie bei "Mein Kampf". Hätten die Leute es damals wirklich gelesen (nicht nur im Regal stehen), hätten sie um die geplanten Verbrechen frühzeitig gewusst. Würden die Leute Sarrazins Buch einmal lesen, wüssten sie, dass er sich Sorgen um die Zukunft macht und mit konkreten Vorschlägen aufwartet, alles durch einen wissenschaftlich-kritischen Apparat belegt.

     

    Aber wahrscheinlich ist für manche Leute das Wort "lesen" bereits zu schwierig zu buchstabieren! Diese hatte ich bislang eigentlich im rechten Glatzenmilieu erwartet, nicht bei den Linken...

  • R
    Redbranch

    Ich finde es schade, dass in der taz immer wieder Kommentare wie der vorliegende abgedruckt werden.

     

    Ein Kommentar gibt die Meinung eines Journalisten wieder und so soll es auch sein.

     

    Allerdings erwarte ich, dass der Autor zur qualifizierten Meinungsbildung wenigstens ein klein wenig Zeit in die notwendige Recherche investiert und sich differenziert mit dem Thema auseinandersetzt.

     

    Frau Kappert gibt offen zu, dass sie den Diskussionsgegenstand nicht gelesen hat, maßt sich aber an, darüber zu urteilen. Eine inhaltliche Auseinandersetzung ist nicht erkennbar.

    Darüber hinaus schlägt die Autorin vor, den Text illegal zu besorgen - ohne die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, sich das Buch einfach mal auszuleihen (ein offensichtlich recht naheliegender Gedanke).

     

    Aus meiner Sicht geht das, was Frau Kappert der Leserschaft hier vorsetzt, nicht über plumpes Stammtischniveau hinaus.

    Die Beiträge Frau Kapperts aus der Vergangenheit sind leider auch nicht besser.

     

    Ich frage mich, ob diese Art der Kommentierung dem Selbstanspruch der taz gerecht werden kann?

  • S
    Stefan

    Klar, entweder positioniert man sich ohne den Schimmer einer Ahnung mal eben so "gegen Rassismus" oder man ignoriert das Urheberrecht des Autors. Tolle Alternativen.

  • H
    Holfo

    Am Besten man lädt es sich von einem Freund aus dem Internet herunter ;-)

  • DJ
    Dirk Jäckel

    Hmm, Frau Kappert schreibt, sie habe das Buch noch nicht gelesen, lässt aber bereits die eine oder andere (bereits kanonisch gewordene) Hasstirade gegen den Verfasser ab. Selbstentlarvender geht es kaum. Manchmal verstehe ich den Autor, wenn er sagt, er habe für die meisten seiner "Kritiker" nur noch Verachtung übrig.

  • RP
    René Pichl

    Liebe Autoren dieses Artikels!

     

    Ich nehme einmal an, dass Sie Journalistin sind, oder etwa nicht???

     

    Ich verstehe Ihre Argumentationen, allerdings möchte ich Sie auf etwas aufmerksam machen: Wer weiß vielleicht kennen Sie das ja noch nicht...

     

    Es gibt so gut wie in jeder größeren Stadt diverse Archive von Büchern, man nennt sie BIBLIOTHEK!

     

    In solchen Bibliotheken kann man sich Bücher AUSLEIHEN. Das bedeutet wiederum, dass man sie nicht kaufen muss, um sie lesen zu können. Ökonomisch ist das ebenso!!!

     

    Was Sie am Ende Ihres Artikels vorschlagen, ist zu 99,9 Prozent illegal!

  • L
    leila

    @ Feraye Bolat

     

    "Man könnte doch einfach den Besitz und die Verbreitung des Buches unter Strafe stellen. Schon hätte man dieses Rassistenhetzer im Griff."

     

    "Man" könnte das ...in einer Diktatur. aber in Deutschland gilt das Grundgesetz und das Strafgesetzbuch.

     

    Um ein solches Buch zu verhindern steht es Dir frei Strafanzeige wegen Volksverhetzung zu stellen und wenn es sich tatsächlich als Volksverhetzung letztinstanzlich erwiesen hat, würde Sarrazin verurteilt werden. Aber bisher hat noch nicht eine einzige Anzeige zu dem von Dir gewünschten Ergebnis geführt, was Deine und die ausfürungen von anderen in den Bereich der üblen Nachrede setzt.

     

     

    Das macht den Rechtsstaat aus. Ihn in Anführungszeichen zu setzen zeigt mir dass Du noch nie in einem unrechtsstaat Leben musstest. Du kannst sarrazin das millionärsein meinetwegen neiden, aber es ändert nichts daran, dass er seine Millionen genauso rechtmäßig erworben hat wie Charlotte Roche oder Oskar Lafontaine. Niemand in Deutschland ist dazu gezwungen dieses Buch zu kaufen oder zu lesen oder darüber zu diskutieren, ihm zuzustimmen oder es abzulehnen. allerdings sollte zu einer qualifizierten Diskussion über ein Buch der Inhalt im Zusammenhang präsent sein, ansonsten gilt eseinfach die Klappe zu halten. Grundlage für den Erfolg dieses Buches ist auch die hysterische Ablehnung. Etwas mehr Gelassenheit wäre hilfreich. und sei beruhigt es hat die einfachen gläubigen Menschen nichts gekostet, sondern der Staat, dessen Bürger sie sind hat ebenfalls Einnahmen in Millionenhöhe zu verzeichnen. Nicht nur durch das buch, sondern auch durch die Auflagensteigerungen, die in diesem Zusammenhang bewirkt wurden.

  • M
    miller

    unglaublich, man überschüttet den autoren mit häme und hass und macht sich - dummarrogant ohne ende -nicht mal die mühe das buch zu lesen, pisa lässt grüßen

  • C
    carn

    Gegen Sarrazin argumentieren, gerne.

     

    Aber warum wird bei Leuten die andere oder auch abstossende politische Positionen vertreten grundsätzlich vermutet, dass die Position aufgrund einer Gefühlslage vertreten wird?

     

    Hier im Kommentar:

    "Warum jemandem Geld geben, der seinen Unwillen, vielleicht auch seine Angst vor Vielfalt und Veränderung, mithilfe einer Freund-Feind-Logik abtöten will, nur um einen Stillstand abzusichern, der ihm, dem deutschen Spießer, maximal viele Privilegien sichert?"

     

    Unwillen, Angst, Spiesser, Privilegien.

     

    Da wird so getan, als würde Sarazin rein aus pschologischen Motiven hunderte Seiten mit mehr oder minder richtigen Argumenten und Belegen zusammengetragen haben. Warum nicht einfach annehmen, dass Sarazin sich mit dem Thema Immigration und Integration - vielleicht nicht eingehend genug - beschäftigt hat und geschlussfolgert hat, dass bei weiterlaufen von ihm wahrgenommener Trends erhebliche oder existenzgefährdende Probleme auf uns zukommen?

     

    Das hat dann doch erstmal nichts mit Angst, Spiesser oder Privilegien zu tun, sondern er ist aufgrund einer Analyse zu einem Schluss gekommen. Und die Analyse und den Schluss greift man dann an, aber wozu unterstellen, er würde das aus irgendwelchen psychologischen Motiven machen?

  • D
    dieter

    Herr Sarrazin ist Banker.

    Wenn er glaubt auf Grund von Statistiken die Zukunft zu kennen, dann soll ein Buch schreiben über ein Thema mit dem er sich auskennt.

    Warum hat er nicht die Krise 2008 vorhergesehen, er kann doch angeblich in die Zukunft gucken.

    Ein Ökonom der in der jetzigen weltwirtschaftlichen Situation nicht über die Bankenkrise veröffentlicht, begeht Fahnenflucht. Lesen muss man das nicht.

    Er wird schon wissen, warum er lieber Nebelkerzen zündet...

  • S
    Sebnem

    Liebe Mitbürger,

     

    ich finde die Vorstellung, dass sich viele Bundesbürger eine feste Meinung über einen Menschen und sein Buch gebildet haben, sich mehrfach dazu äußern, um es erst Monate später illegal zu beschaffen, eine eigene Untersuchung wert.

    Besonders interessant finde ich das, was manche Bürger an Buch und Mensch kritisieren selbst noch viel weiter treiben und sich dessen nicht bewusst sind, da sie das Buch ja garnicht gelesen haben.

     

    Müssen wir nun nachdem uns Buchkritiken ohne vorherige Lektüre serviert wurden, in Zukunft auch mit derartig qualitativen Theater-, Opern-, Kinokritiken, Veranstaltungsberichten etc. rechnen?

     

    Was ich immer besonders an "den Deutschen" gemocht habe, war ihre Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Sachlichkeit und Grundlichkeit. Mir scheint hier haben sich einige ganz gut in eine andere Kultur integriert.

    Herzlichen Glückwunsch!

  • R
    Rollo

    Wie wäre es mit gebraucht kaufen? So schwer ists ja nicht, und der feine Herr verdient ja nicht zwei mal dran, nech?

  • J
    Julia

    Ich bin weiblich, jung, lese die taz und Spiegel, kaufe in Bioladen ein und schaue Arte, trotzdem habe ich das Buch von Sarrazin gekauft, es auch gelesen und muss dem Man recht geben, seine Beschreibungen decken sich mit meinen eigenen Beobachtungen.

    Der Aufruf zu einem illegalen Download halte ich für mehr als bedenklich.

  • M
    Matto

    Wer sich informieren will, findet sicher eine

    Bibliothek, die das Pamphlet mittlerweile angeschafft hat.

  • P
    P.Haller

    Das Buch runterladen ??

    Soll man sich jetzt freiwillig einen üblen Virus auf die Festplatte holen ?

  • DD
    Daniel Danzer

    Auch nach einer halben Stunde Internet-Sucherei habe ich leider keine unentgeltliche Möglichkeit zum Download gefunden. Man landet stets auf gebührenpflichtigen Seiten oder bei der Leseprobe "1. Kapitel". Schade, da auch die Exemplare der Bibliotheken ausgeliehen und mehrfach vorbestellt sind.

     

    Kaufen werde ich es mir nicht deswegen.

  • B
    Buzzebaer

    Sehr gut, ich war selbst überrascht, als ich das Buch dann doch gelesen habe, dass es mit dem in den Medien aufgepuschten Einerlei wenig zu tun hat. Man muss es wirklich selbst mal lesen, es wird einem zugleich auch einen neuen blick auf die Medien und ihre Arbeitsweise verschaffen.

     

    Übrigens gibt es eine schöne Institution, mit der sich das illegale! herunterladen vermeiden lässt:

     

    Die öffentliche Leihbücherei.

  • M
    Mexxi

    Ist dieser Artikel ein Aufruf zum illegalen Download? Sehr doppelmoralig!

  • A
    Anonym

    ACHTUNG: Die Kanzlei Waldorf Frommer versendet im Auftrag des Random House Verlags Massenabmahnungen.

     

    Wer das Buch herunterladen möchte sollte unbedingt für eine angemessene Anonymisierung sorgen (Proxy-Server im Ausland). Sonst kommt kurz später die Forderung über 806 EUR von der genannten Kanzlei.

     

    Mich hat es leider erwischt und inkl. Gebühren für den eigenen Anwalt wird es wohl auf einen Gesamtschaden von ca. 400 EUR hinauslaufen (die Forderung der Abmahngeier ist zu hoch, aber um einen Teilbetrag kommt man wohl nicht herum).

     

    http://www.recht-gehabt.de/anwaltstipps/markenrecht-urheberrecht/hinweis-zur-abmahnung-thilo-sarrazin-deutschland-schafft-sich-ab-buch.php

  • SS
    Susi Sorglos

    Ja, auch mich interessierte das Buch, auch ich wollte den Millionär nicht noch reicher machen. Aber glücklicher Weise haben wir ja Globalisierung und sind Modernisierungsliebhaber, so können wir ja - wie jeder beliebige Konzern - die weltweit unterschiedlichen Rechtssysteme ausnutzen, um der Informationspflicht nachzukommen...

     

    Sarrazins rassentheoretischer Diskurs macht eigentlich nur einen Komplex des Buches aus. Sein Titelthema ist ja die Demographie. Ich vermute mal, daß die Kommentatorin zwar studiert, aber keine drei Kinder hat - wodurch sie in seinen Augen ganz persönlich eine Ursache der »demographischen Katastrophe« ist. Ich habe zwar auch keine drei Kinder - weil ich aber unstudiert bin und nichts zum wirtschaftlichen Fortschritt beitrage, dürfte ich wohl nicht zur »fortpflanzungswürdigen« Kaste im System Sarrazin gehören. Wäre ich selbständig oder meine Abteilungsleiterin, dann könnte ich unter seiner Regierung ab dem dritten Kind mit einer großzugigen Wurfprämie rechnen, um mir ein Eigenheim anzuzahlen...

    Genaugenommen kommen Leute, die weder zur Unterschicht, noch zum Establishment oder wenigstens zum akademischen Edelproletariat gehören, in seinen Ausführungen gar nicht vor.

    Übrigens: Das Wort »Mann« kommt in den Geburtenratenkapiteln ebenfalls nicht vor...

  • M
    miles

    '[...] Bücher sind ja nicht ansteckend.'

     

    Das ist so peinlich, was hier regelmäßig unter dem Stichwort 'Sarrazin' ins Blatt sickert, daß es einen beutelt.

     

    m.

  • NF
    Norman Frey

    In der Bibliothek ausleihen?

  • BS
    Bernhard Schrieber

    Liebe Frau Kappert,

    die Informationspflicht des kritischen Geistes läßt sich auch ohne dafür Geld auszugeben über eine öffentliche Bibliothek erfüllen. Das ist im Gegensatz zur Lösung Ihres Freundes auch nicht strafbar. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich den Sarrazin über diesen oder einen anderen Weg besorgen würden und dann eine Kritik schrieben, die begründet, warum Sarrazin der Feind und Rassist ist, so Sie dann immer noch dieser Meinung sind. Im Moment sind Ihre Vorurteile von einer ganz anderen Qualität als die Sarrazinschen Wertungen - er hat sich im Gegensatz zu Ihnen mit der Materie beschäftigt, von der er schreibt.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Bernhard Schrieber

  • P
    Peter

    Den Gedanken, das Buch zu lesen, sich diesen Rassismus erst aneignen und dann, wenigstens für mich, zu zerstören, hatte ich auch schon. Man könnte ja auch ein gebrauchtes Exemplar erwerben, dann verdient er nichts mehr daran.

    Aber noch etwas schreckt ab: Die Zeit, die man für gut 400 Seiten braucht, kann man besser nutzen. Werde ich, wenn ich das Buch lese, nicht ständig mit mir hadern, wegen der verplemperten Zeit? Und muß mich mit dem Gedanken bei der Stange halten, daß es ja sinnvoll sein wird. Wird es das wirklich sein?

    Andererseits, in einem Jahr brauche ich es nicht mehr lesen.

  • R
    Riin

    Ha! Netter Versuch. Fast wär ich drauf reingefallen.

     

    Hätte aber eh nicht geklappt. Ich kann ja nicht mal 10 Minuten einen ganz normalen Spiegel-Artikel lesen (muss nicht mal Kommentar sein) ohne danach den Glauben an die Menschheit verloren zu haben.

  • K
    Konformist

    ... der Verlag lässt abmahnen, kostet ca. 800 EUR...also Vorsicht....vielleicht doch besser irgendwo ausleihen....

  • HS
    Hans Stoffel

    Ich habe mich ganz bewusst dagegen entschieden, das dieser Typ an mir Geld verdient. Momentan reichen mir die "Sekundärquellen", um mir eine Meinung zu bilden. Falls ich doch irgendwann einmal das Bedürfnis verspüren sollte, das Buch im Original zu lesen, würde ich es mir vielleicht leihen (die örtliche Stadtbibliothek verfügt über mehrere Exemplare) oder es mir antiquarisch besorgen (auf einschlägigen Internetplattformen wird es mit ungewöhnlich niedrigen, aber dennoch vorhandenen Abschlägen auf den Neupreis gehandelt).

     

    Es grüßt Euch: Stoffel

  • L
    Leser

    Ich habe das Buch von Sarrazin gekauft und mit Genuss gelesen. Zu Ihrer Kenntnis:

    Ich bin männlich, über 70,seit 20 Jahren in der Bundesrepublik, Akademiker, erfolgreiicher Wissenschaftler (hard science, keine Unterhaltungsausbildung).

    Ich betrachte den Umgang mit Herr Sarrazin und (neulich) auch mit seiner Familie als Beweis dafür, dass sich in den Köpfen in diesem Lande sehr wenig geändert hat: die andersdenkende werden vernichtet, die Familie diskreditiert und gemobbt. Als nächste Stufe erwarte ich., das die Kinder von Thilo Sarrazin (falls er welche hat) werden verfolgt.

    Weiter so, Genossen!

  • DW
    Die Wahrheit

    Ich bin Anwalt und vertrete meinen Mandanten, gegen einen anonymen Veröffentlichter einer kommentierten Ausgabe seines Buches.

     

    Ich habe wenig Aussicht auf Erfolg, da es sich hierbei um eine Art Wiki handelt, bei dem jeder einer Seite kommentiert hat und Diskussionen geführt wurden, die das "Werk" entkernten und zu einer rapiden Abnahme der Verkaufszahlen führten.

    Die Bild hatte eine solche Plattform errichtet, um Sarrazin zu huldigen. Die Internetgemeinschaft aber lehnte sich, informiert durch Facebook und Twitter und zahlreichen Blogs, gegen Oswald Spengler, meinen Mandanten, auf. Durch die rege Beteiligung der breiten Bevölkerung an diesem Projekt wurde eine unabhängige Informationsplattform von der Bild geschaffen.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    xxxxx xxxxxxx

  • A
    anke

    Das wäre entschieden zu viel der Ehre, Frau Kappert! Sarrazin ist nicht mein Feind. Das Wort Feind nämlich kommt, behaupten die Linguisten, vom althochdeutschen "Hass" und ist ursprünglich (insbesondere ergänzt um die Vorsilbe "Erz-", welches den einfachen Widersacher zum feindlichsten aller Feinde aufpumpt), eine Bezeichnung für den Teufel gewesen. Ein Sarrazin, den niemand liest, wäre ein ziemlich armseliger Teufel, finden Sie nicht auch? Wieso sollte ich so einen hassen? Weil alle anderen dumm genug sind, es zu tun? Oder etwa weil Sie der Welt verkündet haben, nur unkritische Geister hätten keine absolute Informationspflicht?

     

    Ich weiß ja nicht, wo Sie diese Weisheit her und was Sie dafür gegeben haben, Frau Kappert, aber sie ist definitiv Schrott. Man muss sich nicht mit jedem Müll befassen. Auch und gerade als kritischer Geist nicht. Ich für meinen Teil führe keine heiligen Kriege, wenn es sich vermeiden lässt. Und Sie, Frau Kappert, haben keinerlei Waffe auf mich gerichtet. Sie sind nicht einmal unsere demokratisch verbockte Verteidigungsministerin.

     

    Halten Sie von mir was Sie wollen, Frau Kappert. Ich jedenfalls werde den Mann nicht mit Bedeutung aufladen, indem ich ihn zum Hassobjekt erhebe – und zu allem Überfluss auch noch bezahle. Ideen wie seine kann ich in jeder Kneipe kostenlos kriegen. Der Mann ist weder der erste noch wird er der letze sein, der aus Unsinn Geld und/oder Aufmerksamkeit zu machen versucht. Er ist nicht einmal der erste oder der einzige, der dieses Kunststück auf Kosten der Zugewanderten probiert. Derartiger Quatsch wird kein Gramm interessanter dadurch, dass man ihn zwischen zwei Buchdeckel quetscht, nachdem man ihn in ein grammatikalisch und orthografisch erträgliche Form gebracht hat.

     

    Meine Zeit ist kostbar. Ich muss sie nicht mit jedem Mist verschwenden. Ja, wenn es noch mit den fünf Minuten fürs Runterladen getan wäre... – aber lesen soll ich Sarrazins Ergüsse ja auch noch! Wenn Sie, sehr geehrte Frau Kappert nichts besseres zu tun haben, als das Zeug auf Spuren von Relevanz hin zu untersuchen, ist das Ihr Problem. (Ein Mensch muss tun, was ein Mensch tun muss, auch wenn er im Einzelfall eine Frau ist.) Mich aber sollten Sie mit derartigen Ratschlägen verschonen. Es kann Ihnen sonst passieren, dass Sie nach dem dritten oder vierten derartigen Text in eben jene Schublade geraten, in der Herr S. bereits steckt. Die ist beschriftet mit: "Verfasst überwiegend Müll. Nur im äußersten Notfall lesen!"

     

    Die Tageszeitung, hört man, hat es schon schwer genug. (Die ganze Konkurrenz und so...) Man muss ihren potentiellen Lesern nicht auch noch die letzte freie Zeit stehlen, finde ich. Vom letzten nicht unbedingt benötigten Euro ganz zu schweigen.

  • B
    barbara

    ja, 5 minuten, aber ist es die Tinte wert und die Seiten, die ich dafür opfern muss?

  • F
    fritz

    ...oder in echt klauen. oder ausleihen. oder gebraucht kaufen.

  • A
    Andre

    Andererseits: Jeder weiß, dass Sarrazin sich mit seinen rassistischen Thesen dumm und dämlich verdient hat. Diese Geldgier zu unterstützen verbietet sich.

     

     

    Woher hat der Schreiber diese Erkenntnis??

    Welche der Thesen sind denn Rassistisch?

    Eher ist die Denunzierung und Diffarmierung eine ekelhafte Eigenart die auch schon die Nazis beherschten!

    Fragt sich nun, wer Rassistisch ist...

  • A
    Andre

    Das sagt sich so einfach.... Wer gibt einen die verlorene Lebenszeit zurück?

  • P
    Peter

    Eine verpackte Aufforderung zum Diebstahl.

  • K
    Karla

    Ein kleiner Hinweis:

    Bei Amazon steht das gesamte Buch zur Verfügung! Sprich das gesamte Buch steht in digitaler Form “gratis” zum Lesen bereit!

     

    Ob dies ein Fehler ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen.

     

    :)

  • A
    Andre69

    Was soll uns dieser Dumme Beitrag nun sagen?

  • M
    Mahnkopf

    ... was allerdings auch wieder Geld kostet und dem Sarrazin in die Hände fällt. Oder will die Autorin etwa zu illegalen Downloads aufrufen? Falls nein, dann widerspricht sie sich.

  • HO
    Homo Oeconomicus

    Sarrazin ist also ein Opportunist? Ein Rassist? Bei allem Respekt Frau Kappert, aber die Opportunistin, die nicht weiß was sie redet, sind Sie ganz allein.

    Sie schreiben:

     

    Jeder weiß, dass Sarrazin sich mit seinen rassistischen Thesen dumm und dämlich verdient hat.

     

    Sie gerieren sich hier als aufgeklärte, intelligente Bürgerin, sind in Wirklichkeit aber nur ideologisch aufgeladen und meinen zur Zunft der "besseren Menschen" zu gehören. Typisch linke Arroganz und Hybris. Ich sage Ihnen auch warum:

     

    Wie genau sind sie denn zu der Erkenntnis gelangt, dass Sarrazin rassistische Thesen nutzt, wenn Sie besagtes Werk noch gar nicht selber gelesen haben? Diese Aussage können Sie nicht aufgrund der Bewertung seiner Thesen durch eine eigene, individuelle Schlussfolgerung getätigt haben. Dem liegt kein eigener Denkprozess zu Grunde. Sie machen sich lediglich das Stimmungsbild des linksintellektuellen Mileus zu nutze und glauben, damit kommen sie durch. Das steigert ihre Glaubwürdigkeit in keiner Weise. Und es lässt nicht Sarrazin in einem schlechten Licht dastehen, sondern primär seine Kritiker.

     

    Oder um mal linke Rethorik zu bemühen: Dies ist ein linkspopulistischer, polemischer Artikel.

     

    Bietet inhaltlich nichts, dafür aber einen guten Einblick in das Denken eines Menschen der sich für "besonders edel" hält.

  • L
    Luftschloss

    "Jeder weiß, dass Sarrazin sich mit seinen rassistischen Thesen dumm und dämlich verdient hat."

     

     

    Die Rassismus Lüge wird nicht zur Wahrheit wenn man sie in der TAZ zig fach wiederholt. Ich habe das Sarrzin Buch auch und ich finde die interessante Faktenzusammentragung Klasse, die als Rassismus zu geiseln ist ein wenig einfach!

  • AJ
    Arkadi Jampolski

    Liebe Frau Kappert,

     

    wie kommen Sie auf die Idee, das in Erwägung Ziehen von einem illegalen Download eines Buches beinahe als empfehlenswert in der taz darstellen zu wollen?

     

    Liebe Verantwortliche der taz,

     

    wieso veröffentlichen Sie einen solchen Kommentar von Frau Kappert? Es ist nicht Aufgabe der Medien ihre Leser darüber zu informieren, dass man die Kostenpflicht bei einem Bücherkauf umgehen kann, unabhängig vom Buch selbst!

     

    Gruß

     

    P.S. es gibt Büchereien

  • M
    maxito

    Man kann sich Bücher auch einfach ausleihen oder gebraucht erwerben. Es gibt viele Wege den Autor nicht zu entlohnen.

    Eine Sammlung 'heruntergeladener' Zeitdokumente auf der eigenen Festplatte??? Hilft das dem Intellekt???

  • S
    Stimmvieh

    Erstens habe ich keine Lust, Herrn Sarrazin auch noch Geld dafür zu geben, dass ich hinterher sagen, dass das (mal ohne das moralisch zu bewerten) Quatsch ist, was der schreibt. Zweitens ist mir neben dem rein finanziellen Aspekt auch meine Zeit zu schade.

  • LS
    Ludwig Staab

    Ach, Frau Kappert. Irgendwann werden Sie hoffentlich begreifen, daß in einer Demokratie Leute mit einer anderen Meinung als Sie nicht automatisch "Feinde" sind. Wenn ich Ihren Artikel lese, vermute ich mal daß Sie für diese Einsicht ein Weilchen brauen werden.

  • TZ
    Ötzi ze Türk

    Herunterladen aus dem Netz sollte man es nur mit exzellentem Anti-Virenprogramm und zusätzlichem Kondom.

  • A
    Aletheia

    Bei diesem Artikel dachte ich sogleich an unsere Meinungsführerschaft (von Print, Radio und TV), die immer öfter weismachen wollen, dass die Barbarei des 1000jährigen Reiches undenkbar gewesen sei - wenn die Deutschen das Machwerk "Mein Kampf" gelesen hätten... obwohl ein Jeder von den - wesentlichen - Zielen wissen musste, sofern keine Blind- und Taubheit bestand (Presse, Kino-Wochenschauen etc.) oder man nicht durch besonders herausragende Politblödheit geschlagen war.

     

    Das gleiche gilt heute für die - wesentlichen - Thesen Sarrazins, die (und bereits vor der "Buch"veröffentlichung) mittels Exklusivvertrag zw. Verlag und Bild wie Spiegel DEM ("wissbegierigen") DEUTSCHEN VOLKE vermittelt wurde; und Sarrazin gar noch (bis zum Erbrechen) eine öffentlich-rechtliche Plattform dargeboten wurden, bezahlt von uns GebührenzahlerInnen...

     

    Wozu also diese Abwägung eines "Buch"erwerbes?

     

    Zumal die (von uns finanzierten) Stadtbibliotheken tatsächlich Geld für dieses Machwerk ausgegeben haben... und folglich für Jeden (der sich einen B.ausweis leisten kann), doch die Möglichkeit einer Ausleihe bestünde.

     

    ?

  • S
    Specchio

    Nur Mut, zur Lücke. Vom meisten kann man sich nicht persönlich überzeugen udn muss trotzdem was BEstimmtes davon halten. Was in in dem Buch "Feuchtgebiete" drinsteht, weiß man ja auch, wenn man ein paar Zitate daraus gehört hat. Alles ist nur so gut wie das Schlechteste daran.

  • B
    Benjamin

    Warum soll ich mich bei dieser Mediennummer beteiligen?

    Dieses Buch kaufen, damit er sich noch weiter auf die Brust trommeln kann?

    Ich les ja auch keine Pilcher, Jerry Cotton oder Hans-Werner Sinn.

    Gebt mal bei Google TRENDS "Sarrazin" ein und ihr werdet sehen, dass das alles nur eine aufgebauschte Sache war...

     

    Nicht mal ignorieren!

  • K
    Klappstuhl

    Das ist ja mal wieder typisch links. Ein Buch illegal aus dem Netz ziehen und es dann auch noch öffentlich beschönigen. Vielleicht wird die Autorin ja wenigstens durch das Lesen dieses illegalen Downloads geistig ein wenig bereichert.

  • R
    Realist

    Inhaltsleeres Bla Bla. Nichts weiter. Weiter gehts.

  • RS
    Rudolf Steger

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Hallo. liebe Ines,

    Ihr Kommentar ist aber lustig. Sie haben vollkommen recht, um sich eine Meinung zu bilden, sollte man sich informieren, am besten beim Original. Denn was die Medien im Großen und Ganzen zum Thema Sarrazin geliefert haben ist grauslich.

    Ihr Kommentar ist ein schönes Beispiel dafür: kein einziges Sachargument zum Inhalt des Buches, nur Beschimpfungen und Beleidigungen, was für ein journalistisches Niveau. Wie Sie mit der Totschlag-Keule "Rassismus" umgehen!

    So inflationär wie viele heute den Begriff verwenden, könnte man Sie selbst als große Rassistin bezeichnen. Ihre Zielgruppe ist der "deutsche Spießer", der sich von den Thesen Sarrazins angesprochen fühlt. Trotzdem ist es nett von Ihnen, dass Sie empfehlen, das Buch zu lesen. Man muss nicht alles "glauben", was drin steht, das sollte man bei keinem Buch tun. Der Inhalt ist in jedem Fall eine Bereicherung. Sarrazin ist kein "Feind", für mich jedenfalls nicht. Man muss auch Meinungen ertragen können, die nicht den eigenen entsprechen, ohne den Anderen zum Feind zu erklären. Also ich habe das Buch gekauft und gelesen, schon vor Monaten, aus Interesse und weil man sich informieren muss, bevor man sich eine Meinung bildet, schön, dass Sie auch schon an diesem Punkt angekommen sind, nachdem Ihre Vorurteile offenbar nicht mehr weitertragen. Ich bin übrigens seit 40 Jahren Sozialdemokrat, lese Zeit, TAZ, FAZ, Spiegel, Welt und andere nach Bedarf. Mir graust es, muß ich sagen, mehr vor der Qualität unserer Medien und dem teilweise schrecklichen journalistischen Niveau, nicht vor Sarrazin. Ich habe mich in meinem Text etwas angepasst, ich hoffe, Sie sind nicht beleidigt.

  • MS
    Michael Schmidt

    Meine Lebenszeit ist begrenzt und reicht kaum oder auch gar nicht für alle Dinge, die ich tun möchte.

     

    Auch eine "Abschaffung" Deutschlands träfe mich nicht sonderlich, verbinde ich damit aus welchen tiefenpsychologischen Momenten heraus auch immer keinen Schrecken.

     

    Nein, bloß weil Feuilletonisten einen mir unwichtigen Menschen ernst nehmen und dieser möglicherweise soviele Bücher verkauft wie Bild an einem Tag Zeitungen druckt, muß ich noch lange nicht tätig werden und "mich informieren" - was auch immer dies in diesem Zusammenhang heißen mag.

     

    Ich bin aber gerne bereit, das Buch zu kaufen und auch zu lesen, wenn ich dadurch neue Möglichkeiten lerne, wie man mit Rassisten und Rassismus umgeht.

     

    Dies ist jedoch wohl kaum der Fall.

     

    Btw: ich habe Sarrazin nicht als Rassisten bezeichnet, da ich ihn nicht kenne. Ich weiß aber, daß Rassisten sein Buch gut finden - na, und das reicht mir.

  • MS
    Mirko Schuhmann

    Sehr geehrte Frau Kappert,

    ich habe mir das Buch auch lediglich zugelegt, um mir eine eigene Meinung, die nicht lediglich aus gefärbten Zeitungsberichten besteht, anzueignen. Über den Inhalt sind sich, glaube ich, viele intelligente Menschen einig. Es geht jedoch auch ohne kriminelle Handlungen zu propagieren, undzwar indem man das Buch käuflich erwirbt und nach der Lektüre über einen Händler seiner Wahl wieder veräußert. Wenn man sich als "kritischer" Geist versteht, muss man auch nicht jedem Knochen nachjagen.

     

    Mirko Schuhmann

  • PE
    Peter Eich

    Passen Sie gut auf sich auf, denn Lesen schadet der Dummheit.

  • G
    gelderlander

    Warum sollte man als gebildeter Mensch Sarrazins "MEIN KAMPF" kaufen?

     

    Das Ergebniss seiner primitiven Rechtsextremen Hasstiraden kann man ja schon sehen: Brandanschläge auf moscheen.

     

    Zumal seine Theorien bereits widerlegt sind - ausgerechnet von der Bertelsmann-Stiftung, die ja nun keinesfalls in den Verdacht gerät "links" zu sein!

  • J
    Jeff

    oder man tut was altmodisches und geht in die bibliothek ;)

  • S
    Stan

    Wie wäre es mit GEBRAUCHT kaufen im Internet :)

     

    Da würde Sarrazin nicht dran verdienen :)

  • O
    Omega

    Nichts mehr über Sarrazin. Bitte. OK?

  • TS
    Timo S

    Es gibt eine Alternative: Öffentliche Bibliotheken!

  • PP
    Pöser Pursche

    Wer nicht gleicher Meinung ist, der ist also "der Feind". Ich habe das Buch gelesen und entspreche nicht dem Profil welches man sich hier bastelt. Irgendeine Äußerung zur Rasse konnte ich in dem Buch nicht finden. Seit aber selbst Religionskritik "rassistisch" ist, allerdings nur bei Islamkritik, kann man den Begriff eh vergessen. Eine durchschnittliche Debatte mit jemandem der sich "links" nennt endet spätestens bei fehlenden Argumenten mit "Rassist" oder "Nazi". Da könnte das Gegenüber auch ein schwarzer Jude sein. Ich hätte an Sarrazin einiges zu kritisieren, am meisten, daß er das Geschriebene nicht benannte als er noch politisch aktiv war. Dann hätte er an einer Verbesserung der Zustände mitarbeiten können. Wenn jetzt aber die Autorin fordert sein Buch zu lesen und vorher schon weiß wie falsch und rassistisch der Inghalt ist, dann würde ich mir das Geld und die Zeit sparen. Leute mit solcher Einstellung erfuhren früher wie die Welt gefälligst ist aus "Neues Deutschland" und davor aus "Der Stürmer". Da nicht sein darf was nicht sein kann um seine Weltsicht zu behalten,einfach weiter wie gehabt. Sarrazin erlebt eine schlimmere Hetze als Dutschke, da mit Dutschke wenigstens ernsthaft debattiert wurde wie jeder bei youtube sehen kann. Sarrazin erschien vor Tribunalen. Sollte jemand Sarrazin niederschießen, dann wäre der Jubel bei einigen richtig groß. Da ist nur noch Hass und Argumente oder Fakten spielen keine Rolle. Zahlen bastelt man sich zur Not in "Studien", deren Protagonisten schon vorher wissen wie das Ergenis der Studie lautet. Ihre Unabhängigkeit hat die Qualität und Objektivität einer Probefahrt des neuen Mercedesmodels durch einen Mercedesverkäufer. Der Fehler den man heute macht wird man früher oder später politisch gewaltig ausbaden. Wer es nicht glaubt lebt in einer linken Scheinwelt. Ich empfehle einen Blick nach Österreich, die Niederlande oder gar Ungarn. Wer zugunsten der Multikultiidee eine immer größere Anzahl von Menschen mit ihren realen Problemen, Sorgen, Ungerechtigkeit und Ängsten zurücklässt und mit der großen "Integration" glaubt alles kitten zu können, der wird sich wundern. Viele von Sarrazins Positionen höre ich übrigens seit Jahren von arabischen Bekannten die keine Lust mehr haben von kriminellen Sippen mit ins Boot genommen zu werden und die bei Reden einer Claudia Roth Magengeschwüre bekommen. Die werden die Zeche für die "bunte Politik" am Ende am meisten bezahlen und tun dies heute schon oft. Beim Thema Islam sollte man mal einen Christen aus dem Sudan, Ägypten oder allen anderen arabischen Staaten mit Ausnahme des Libanon und Syriens mal fragen was mal bei uns gefordert werden sollte und wer das Land verlassen sollte. Die sind da sehr differenziert und sehr realistisch. Anders als unser politisch-mediale Mainstream. Sarrazins Daten sind fast zu 100% unbestreitbar, seine Folgerungen meiner Meinung nach zu 80% richtig. Ich habe mir aber auch erst mal seine Meinung durchgelesen. Die Gen-Nummer ist ein mediales Konstrukt durch krampfhaftes Mißverstehen seiner Aussagen zu einem Artikel in "Nature". Den hat übrigens lange vor Sarrazin auch der Tagesspiegel genutzt um die Sache unter "Abrahams Kinder" zu besprechen. Da wäre für so manchen etwas Recherche ohne Schaum vor dem Mund und Nazikeulen-Reflexe gar nicht schlecht.

  • T
    Torben

    Genau dieser Logik folgend habe ich mir das Buch vor einer Weile auch heruntergeladen. Allerdings hat es mich etwas mehr als 5 Minuten gekostet. Auch bei Büchern sollte man die Gefahren von Tauschbörsen eben nicht unterschätzen, sonst kann schnell mal Post der Kanzlei Waldorf Frommer ins Haus stehen (http://de.wikipedia.org/wiki/Waldorf_Frommer). Und diese Leute will man erst recht nicht finanziell unterstützen.

  • J
    Jochen

    Ganz unabhängig vom eigentlichen Thema dieses Artikels fragt ich mich direkt am Beginn des Textes, ob Ihnen Frau Kappert die Widersprüchlichkeit dessen aufgefallen ist, was Sie hier schreiben. Ich bin seit ca. einem Jahr treuer Leser der taz, etwa genauso lange lese ich sonntags regelmäßig die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Beides sind journalistisch hochwertige Blätter, beide lese ich aus diesem einfachen Grund und nicht, weil ich ihrer jeweiligen politischen Richtung zugeneigt bin. Insofern halte ich es für sehr ungeschickt, in einem Artikel, in dem es um kulturelle Offenheit geht, jeden Leser der FAS als rechten Ausländerfeind abzustempeln, wie Sie es in der Einleitung machen. Im Übrigen hat auch die FAZ Thilo Sarrazins stark verurteilt und unterstützt seine Thesen nicht.

  • A
    Apollo

    Warum lesen?

    Wir Schwestern wissen eh Bescheid. Außerdem sollten wir gar nicht erst den Fehler machen und uns auf eine sachliche Auseinandersetzung einlassen. Dabei können wir nur verlieren.

  • HW
    Hans Wurst

    "Ein Freund sagte, es hätte ihn fünf Minuten gekostet."

     

    Das kann ihn bis zu drei Jahre danach noch sehr viel mehr kosten:

    http://abmahnung-blog.de/abmahnwarner/rechtsanwaelte-waldorf-frommer-verlagsgruppe-random-house-gmbh-deutschland-schafft-sich-ab-wie-wir-unser-land-aufs-spiel-setzen-von-thilo-sarrazin-buch

  • S
    Schlaura

    hmm... wie genau man das wohl macht...

  • S
    Stützer

    Interessantes Demokratieverständnis (was bei Linken nicht verwundert): wer anders oder kontrovers denkt, ist ein Feind. Danke für die Erleuchtung - sehr hilfreich.

  • T
    Thom

    Ich lese die FAS, gehe ins Theater und kaufe nie die taz. Und vorallem kaufe ich keine Bücher, die mit billigen Ressentiments die Stimmung auf Xenophobie stellen. Jeder Exemplar steigert die Auflage, wird später als Beleg für die Popularität der wirren Thesen aufgeführt. Autor und Verlag verdienen daran. Jedes verkaufte Exemplar ist eine Unterstützung von Rassismus und Volksverhetzung. Keine Pflicht den kruden Unsinn zu lesen, der schon widerlegt war, bevor ihn der Autor formulierte. Wer zum Kauf von Sarrazin aufruft, macht sich gemein mit seinen Ideen, auch wenn er ihn als "Feind" bezeichnet. Typisch taz läßt sie sich, um der Auflage willen, auf den Sarrazin-Quatsch ein; partizipiert am Diskurs, den zu bekämpfen sie meint, während sie längst eingeordnet ist. Daß ihre subalternen Autoren davon keinen Schimmer haben, ist Voraussetzung für ein Engagement bei der tageszeitung.

     

    Unter allen überregionalen Tageszeitungen ist die taz die Überflüssigste.

  • D
    deviant

    Schon die 5 Minuten wären mir 5 Minuten zu viel verschwendet für diesen Mist.

  • AR
    Anna Radack

    Sehr geehrte Frau Kappert, Sie genießen meine ungeschmälerte Bewunderung! Weil, Sie stehen auf mindest gleicher geistiger Höhe mit unserer frau Merkel. Auch diese fand das Buch nicht hilfreich, obwohl sie es nicht gelesen hatte. Was Ihrer Feder entweicht, ist noch viel subtiler. Obwohl Sie das Buch (noch?) nicht gekauft haben, wissen Sie bereits, dass dort auf jeder Seite der Feind, eben der Nazi, Islamophob und damit Antisemit lauert. Sie sollten im Zirkus als Wahrsager auftreten. Die fingern auch immer die Richtige aus einem Stapel Spielkarten.

  • S
    Strafgesetzbuch

    § 111

    Öffentliche Aufforderung zu Straftaten

     

    (1) Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) zu einer rechtswidrigen Tat auffordert, wird wie ein Anstifter (§ 26) bestraft.

  • D
    dom169

    Wertloser Müll bleibt wertloser Müll, auch wenn ihn viele Leute kaufen und/oder lesen.

  • KF
    Karl F.

    Dumm und dämlich hat er sich verdient, weil bornierte Leute wie Sie kostenlos die Werbetrommel für ihn rühren :)

  • R
    ronson

    Bei aller Solidarität mit der hier dargestellten Abneigung gegenüber dem deutschen Spießertum, aber als Letztmaßnahme den Diebstahl geistigen Eigentums zu empfehlen halte ich für nicht klug.

  • B
    Bibliothekar

    Es soll ja tatsächlich so etwas wie Bibliotheken geben. Die halten es dann auch für ihre Aufgabe "Zeitdokumente als solche zu bewahren" - und dem Informationsgierigen zu verleihen...

  • K
    Karsten

    Schwacher Beitrag, aus einer gefühlten moralischen Besserstellung heraus Bücherklau zu propagieren.

     

    Es wird sich schon einer finden von dem man es leihen kann, bzw. irgendwo gebraucht kaufen, im ersteren Fall sparrt man auch den eigenen Regalplatz für bessere Werke.

  • L
    leif

    Muß man " Mein Kampf " gekauft, geschweige denn gelesen haben, um zu wissen, dass es Dreck ist? "Mein Kampf " stand in jedem deutschen Bücherschrank. Jeder wußte, was die Nazies planten. Heute hat fast jeder Deutsche Sarrazin im Schrank. Heute brennen Moscheen.

  • S
    Squaqua

    Ja, Frau Kappert, dies sollten Sie wahrlich tun. Vielleicht hören Sie dann damit auf, mit einem - gerade in Deutschland - so vorbelasteten Begriff wie Rassismus herum zu jonglieren, wo er absolut nicht angebracht ist. (Naja, Wunschdenken, ich weiß, aber ich habe heute meinen optimistischen Tag!)

     

    Desweiteren könnte es auch Ihnen nicht schaden, Nachrichten zu schauen (und zu lesen) - und ich meine jetzt nicht Tagesschau etc., zumindest nicht ausschließlich.

     

    Mit freundlichen Grüßen

  • AD
    Alexander Donut

    Anleitung zum Diebstahl oder in Ihrer Branche üblicher Umgang mit fremden geistigen Eigentum.

     

    Gruß Alexander

  • G2
    Gott 2

    Anleitung zum Diebstahl oder Raub im Namen des Intellektuellen UnGewissens?

     

    Gruß

  • A
    angela

    Vorschlag, was man tun könnte: Den Inhalt als ausführliches Treatment bei wikipedia nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland_schafft_sich_ab

  • M
    Michael

    Bleibt noch die Möglichkeit das Buch auf dem Gebrauchtmarkt zu erstehen. Allerdings liegen die Preise noch nicht wirklich deutlich unter dem Neupreis.

  • W
    Westberliner

    Ich sehe keinen Grund, dass ich mich mit solch einem Buch auseinandersetzen muss. Auch geschenkt würde ich es weder nehmen noch lesen.

  • J
    Jonas

    Ich finde der Artikel ist ein druchaus gelungener Gedanke, allerdings fürchte ich das man jetzt mal die Stoppuhr anwerfen könnte um zu sehen wann der Artikel eine Abmahnung bekommt aufgrund des "Filsharing- Aufrufs" am Ende.

    Hoffentlich nicht so bald : )

  • C
    Cecilia

    Natürlich braucht man keinen Cent für dieses Buch ausgeben, wenn man es denn unbedingt lesen möchte.

     

    Hat die Autorin noch nie von einer öffentlichen Bibliothek gehört???? Um auf diese ebenso simple wie praktische Idee zu kommen, muss man wahrlich kein Genie sein.

     

    Unfassbar.

  • I
    ich

    mir persönlich ist das zwar völlig wurst ob jemand "zum diebstahl geistigen eigentums" aufruft, aber halten sie das für ne gute idee das in einem zeitungsartikel zu tun?

     

    naja, der mob wird eh gleich vorbeikommen um ihnen diesen vorschlag gehörig um die ohren zu hauen...

  • A
    Andreas

    Bücherei? Oder wie wäre es mit einem gebrauchten Exemplar, das man danach weiterverkauft?

    Denn nur, weil der Inhalt nicht schmeckt ist es moralisch nicht besser oder schlechter, es zu "klauen".

  • K
    Kieler

    Unterirdischer Artikel inkl. Anstiftung zur Straftat. Quo vadis, taz?

  • FB
    Feraye Bolat

    Man könnte doch einfach den Besitz und die Verbreitung des Buches unter Strafe stellen. Schon hätte man dieses Rassistenhetzer im Griff.

     

    Aber wir leben ja in einem "Rechtsstaat" wo ein weisser Mann (Christ, was sonst) sich zum Multimillionär machen kann auf Kosten von gläubigen einfachen Menschen.

  • R
    roterbaron

    Der Artikel ist gut. Das werde ich tun. Denn genau dieses ökonomische Argument hatte ich bis jetzt auch.

     

     

    Kenne die Argument deiner Gegner. Deshalb lesen!

    Wo gibts den Link?

  • D
    Demokrat

    Einfach traurig wie die taz auf das Urheberrecht scheißt :(