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Kommentar PräventionsgipfelFriedrichs Gipfel der Hilflosigkeit

Wolf Schmidt
Kommentar von Wolf Schmidt

Mit seinem "Präventionsgipfel" vermittelt der Innenminister leider einen falschen Eindruck. Es wirkt so, als könnte sich in jeder Moschee ein potenzieller Terrorist verstecken.

D er Präventionsgipfel von Innenminister Friedrich wirkt ein bisschen so, als würde man den Papst einladen und ihn fragen, was er denn gegen die "Real IRA" unternimmt. Oder Margot Käßmann auffordern, ein Auge auf die evangelikalen Endzeitchristen zu werfen, die sich nach der Apokalypse sehnen.

Keine Frage, die Bedrohung durch islamistische Gewalttäter ist kein Hirngespinst: die Sauerlandgruppe, die Kofferbomber von Köln, zuletzt die in Düsseldorf aufgeflogene Zelle und das Attentat eines wohl islamistisch motivierten Einzeltäters auf US-Soldaten in Frankfurt. Ja, es gibt ein Problem. Aber was in Allahs Namen haben die großen Muslimverbände damit zu tun, die der Innenminister nun zu sich ins Ministerium eingeladen hat?

Der Eindruck, der mit der Veranstaltung entstehen kann, ist tatsächlich der, dass potenziell in jeder Moschee Terroristen schlummern und die muslimischen Gemeinden und Vereine doch gefälligst genauer hinschauen sollen.

WOLF SCHMIDT, 32, ist stellvertretender Leiter des Innenpolitik-Ressorts der taz

Das ist natürlich Quatsch. Hochproblematisch ist nur eine kleine, erzreaktionäre Minderheit der Muslime; das sind die Salafisten, die in Deutschland höchstens 5.000 Anhänger zählen. Und selbst in dieser Bewegung ist nur ein kleiner Teil gewaltbereit.

Mit den großen Moscheen wollen diese jungen Radikalinskis selbst nichts zu tun haben, sie grenzen sich ja gerade vom Mainstream ab, da er für sie nicht den "wahren Islam" repräsentiert. Ungläubige sind für sie nicht nur Christen und Juden, sondern auch Schiiten oder Sufis. Und manche glauben in ihrem Wahn, es sei ihre religiöse Pflicht, in den Dschihad zu ziehen.

Mit dieser Strömung des Islamismus muss man sich auseinandersetzen. Leicht ist das nicht. Einfacher ist es da, die großen Muslimverbände ins Innenministerium einzuladen. Das wirkt aber auch ziemlich hilflos.

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Wolf Schmidt
Inlandsredakteur (ehem.)
Jahrgang 1979. War bis 2013 in der taz zuständig für die Themen Rechtsextremismus, Terrorismus, Sicherheit und Datenschutz. Wechsel dann ins Investigativressort der Wochenzeitung „Die Zeit“.
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4 Kommentare

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  • H
    HarrieHarrison

    5.000 Mitglieder - das ist doch nicht wenig...?!? Jeder einzelne kann zur tickenden Zeitbombe sich entwickeln.

  • W
    WOi

    Bitte mehr Input vor Output, denn für uns Muslime zählen die Christen und Juden nicht als Ungläubige.

  • H
    hahahaha

    Welche Religion ist "Islamismus"? Die muß ziemlich neu sein. Wenn früher Leute wegen der klaren Aussagen des Koran Andersgläubige ermordeten, dann nannte man sie Mohammedaner. Später Moslems, dann Muslime. Jetzt gibt es also Moslems=Die tun nichts und Islamisten=Die tun was. Glauben tun beide an die Inhalte des Koran. Die Ersten setzen sie nicht um, die Anderen schon. So richtig verbiegen muß man sich nur um die heilige Multikultilehre hinzubiegen die lautet "Alles ist gleich gut". Na dann Bunt auf! Nachdenken verboten, sonst nazirassistenislamophobenkeule vom Feinsten. Noch. Da haben wir ja echt Glück, daß die Spanier die Azteken plattrollten. Sonst müsste man heute ihre Hohenpriester bitten die heiligen Menschenopfer wenigstens in Deutschland unblutig zu gestalten.

  • SR
    Stefan Roth

    Hören Sie doch auf, vor einem radikalen Islam die Augen zu verschließen ! Wenn die andern nuslimischen Verbände sich wirklich distanzieren wöllten, hätten die es schon getan ! Egal was man an dieser ethnischen Bevölkerungsgruppe kritisiert, - und da gibt es doch wirklich nicht wenig Kritikpunkte, wird beleidigt zurückgewiesen. Mir kommt das bald so vor, als wäre es vielleicht zustimmungswürdig für die muslimischen Verbände, wenn WIR uns integrieren !

    Herr Friedrichs hat mit seinen Forderungen 100% recht !