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Kommentar PortugalEuropa ist am Ende

Reiner Wandler
Kommentar von Reiner Wandler

Die EU ist ein Projekt der Märkte, Solidarität war gestern. Reiche Länder verdienen an der Krise, die armen Nationen rutschen ab. Portugal ist das Symbol des Scheiterns.

Der Euro: Freund der Reichen. Bild: dpa

G estern noch Musterschüler – heute durchgefallen. Portugal ist am Ende. Nicht nur, dass das Verfassungsgericht einen Großteil der von der Troika aufdiktierten Sparmaßnahmen als verfassungswidrig einstuft, und neue Sparpakete kaum mehr zu schnüren sind, auch die Eckdaten der Wirtschaft sind ausser Kontrolle.

Portugal rutscht immer tiefer in die Rezession. Eine Rückkehr auf die Finanzmärkte, wie der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble und mit ihm die Troika noch vor wenigen Monaten prophezeite wird es nicht geben. Portugal wird so zum Symbol für das Scheitern der Austeritätspolitik.

Europa fällt auseinander. Die reichen Länder bewegen sich auf die Vollbeschäftigung zu, der Süden wird zur verbrannten Erde und einmal mehr zum reinen Lieferanten der Arbeitskräfte für Deutschland und seine unmittelbaren Nachbarn. Wer glaubt, dass die Politik aus Berlin und Brüssel Europa noch retten kann, liegt völlig falsch.

Die Menschen in Portugal aber auch in Griechenland, Zypern und Spanien vertrauen der EU längst nicht mehr. Nichts ist mehr sicher. Löhne und Sozialleistungen werden geopfert. Sparguthaben in Zypern und Spanien zur Rettung der Banken herangezogen.

Bild: taz
Reiner Wandler

ist Spanien-Korrespondent der taz.

War einst von Solidarität die Rede, um das Projekt Europa zu verkaufen, ist jetzt klar, dass diejenigen Recht hatten, die die Union als ein Projekt der Märkte geißelten. In guten Zeiten fielen Brosamen für den Süden ab, in schlechten Zeiten zeigt sich klar, wem Europa nützt.

Austeritätspolitik „Made in Germany“

Der deutschen Wirtschaft und den deutschen Banken. Sie verdienten und spekulierten in den heutigen Krisenländern fleißig mit. Während ihre Kunden, die Banken und Sparkassen in Südeuropa bankrott gehen, hat die Austeritätspolitik „Made in Germany“ die Geldgeber aus Deutschland und Frankreich aus der Schusslinie genommen.

Eine Ausweg aus dieser Situation ist kaum noch vorstellbar. Das Geld, das nötig wäre, um den Süden wieder aufzubauen, wurde, so absurd das klingen mag, dazu ausgegeben, die Länder dort im Dienste der Finanzwirtschaft totzusparen. Portugal zeigt: Die Sparpolitik hat den Süden über den Rand des Abgrundes geschoben. Die EU ist – auch wenn sie sich noch weiter dahinschleppt – längst Geschichte.

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Reiner Wandler
Auslandskorrespondent Spanien
Reiner Wandler wurde 1963 in Haueneberstein, einem Dorf, das heute zum heilen Weltstädtchen Baden-Baden gehört, geboren. Dort machte er während der Gymnasialzeit seine ersten Gehversuche im Journalismus als Redakteur einer alternativen Stadtzeitung, sowie als freier Autor verschiedener alternativen Publikationen. Nach dem Abitur zog es ihn in eine rauere aber auch ehrlichere Stadt, nach Mannheim. Hier machte er eine Lehre als Maschinenschlosser, bevor er ein Studium in Spanisch und Politikwissenschaften aufnahm. 1992 kam er mit einem Stipendium nach Madrid. Ein halbes Jahr später schickte er seinen ersten Korrespondentenbericht nach Berlin. 1996 weitete sich das Berichtsgebiet auf die Länder Nordafrikas sowie Richtung Portugal aus.
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36 Kommentare

 / 
  • C
    Carlos

    Ihr schreibt immer von den Deutschen, die Deutschen die an allem Schuld sind. Die kleinen Leute aus Deutschland, wie z. Bsp. ich, deren Eltern natürlich Massenmörder waren und einem bekloppten Österreicher zur uneingeschränkten Macht verhalfen, sind an allem Elend in dieser beschissenen Welt( Europa) schuld. Aha, gut zu wissen! Ich scheiß auf eure Netiquette, wir sind an nix schuld! Ganz sicher haben deutsche Politiker, allen voran die Wendehälse aus dem anderen Deutschland, dort wo die Bauern und Arbeiter das Sagen hatten,und skrupellose westdeutsche dicke, fette Politschweine, die, auch die bekannten Osthalunken, aber auch die Kumpels aus den anderen EU Ländern auf die Seite der Abzockergilde zogen, eine Schuld an dem Desaster. Zu bemerken wäre, der kleine deutsche Bürger trägt überhaupt keine Schuld. Der wird mit durchschnittlich 1000 euro für die monatliche Arbeitsleistung abgefertigt. Davon soll er der sogenannten Wirtschaft zu großen Umsätzen verhelfen, wobei sich dann für den Dümmsten, sogar unseren Rollifahrer Sch..... nur allmählich begreift, von Umsatz kann keiner leben nur vom Reinverdienst!!! aber dafür hat oder hatte Dummdeutschland ja Banken die Kredite, besonders gern an Prognosegläubige vergab. Von Rente brauchen wir ja garnicht mehr zu reden!!!Schade dass noch immer die Sprachbarriere eine Verständigung mit anderen Völkern meist fehlschlägt. Ansonsten könnten sich alle kleinen Leute aller Völker dieser Welt miteinander verabreden und die Verursacher mit dem einzig richtigen Vorgehensweise stoppen.

  • NE
    Norbert Eckert

    Die EWU könnte (und soll ja) weiter bestehen unter den Bedingungen der andauernden Schuldknechtschaft der Länder des Südens und Südostens. Dies sichert die nachhaltige Hoheit über die dortige Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik, deren Gestaltung den nationalen, demokratischen Prozessen auf Dauer entzogen bleibt und so im Interesse des "Nordens" die - ja offiziell angestrebte- globale Wettbewerbsfähigkeit der EU gewährleistet - unter anderem dadurch, daß der Euro gerade nicht die Stärke der früheren DM erreicht! Zur Gründungszeit hatten die interessierten Kreise wohl gehofft, daß die Beitrittsländer des Südens die unter der gemeinsamen Währung nötige innere Abwertung "freiwillig" und selbständig vollziehen würden. Nun wird sie eben unter unschöneren Begleitumständen mit Gewalt erzwungen. Was weiter demonstriert wird - und das hat Folgen - ist die nahezu vollständige Ohnmacht sozialer Proteste angesichts der Zwangsjacke, in die die Finanzakteure ganze Länder gezwungen haben, denn: ohne Moos nix los! Und: Wer zahlt schafft an. Solange Wirtschaft als Konkurrenzverhältnis unter "monadisch" existierenden Staaten und Individuen verstanden und praktiziert wird, wird sich daran nichts ändern.

  • S
    Sauer

    Ein Schrecken ohne Ende könnt man auch vereinfacht sagen. So gut und richtig der Kommentar ist, so wichtig ist eine vollständige Berichterstattung über die Zustände in diesen Ländern. Die deutsche Presse reagiert immer erst wenn sich die wahren verhältnisse nicht mehr verschweigen lassen und sie über diverse Internetplattformen bereits bekannt wurden. Mir schein das gerade in Deutschland eine unglaubliche Zensur herrscht wenn es um die Ausmaße der Katastrophe geht. Sollte diese sch... EU endlich ein Ende haben gehe ich gerne in eines dieser Länder um es wieder aufzubauen, denn die Menschen dort haben es verdient. Warum wird von Vollbeschäftigung geredet wenn in Deutschland der Markt für Teilzeitkräfte und modernen Sklavenhandel (Leiharbeit) boomt. Mit Vollbeschäftigung kann man höchstens deutsche Industrieunternehmen meinen aber nicht die einzelnen Arbeitnehmer. Auch hier wird ein Trugbild gezeichnet. Wer soll denn unsere Waren langfristig kaufen? Die Chinesen? Deren Absatzmärkte brechen in Europa auch bereits zusammen. Wir müssen neue Wege finden, ohne Banken.

  • WI
    wie immer von hinten

    Die Zukunft der Portugiesen liegt in Angola und Brasilien. Insofern kann den Portugiesen langfristig Europa und die Sorgen der Deutschen egal sein.

     

    Das Losungswort zur neuen Woche können sie sich aussuchen.

     

    Grüße

     

    wie immer von hinten

  • M
    Margit

    Der Kommentar gefällt mir. Schade das es kaum Querdenker unter den Politikern gibt. Die wären in den südlichen Ländern Europas eigentlich noch zu finden. Bei uns leider nichtmehr. Hoffenrtlich lesen den Artikel auch kompetente Leute aus Südeuropa.

  • R
    ridicule

    AUF WIEDERSEHN, EUROPA

     

    Da sachste was.

    Danke für diese Überschrift in der paper-taz.

    Wie schon Onkel Herbert wußte:

    " Wer rausgeht, der muß auch wieder reinkommen."

    Sorgen wir dafür, daß letzteres bald der Fall ist.

     

    Mit Erich Kaufmann - pacta sund servanda -;

    daß diese Verträgeneinzuhalten, notfalls auch einzuklagen sind,

    werden die reichen Länder einschl. ihrer derzeitigen Vollgummijuristen

    schneller merken, als ihnen - aber uns - lieb sein kann.

  • I
    ironimus

    Mit Ihrem letzten Satz hier bin ich einverstanden , Herr Wandler . Aber sagen Sie uns doch noch :

    W e l c h e "reichen Länder bewegen sich auf die Vollbeschäftigung" ? Bei uns bewegt sich m.W. die statistisch frisierte Arbeitslosigkeit seit Jahren um die drei Millionen . Und Frankreich geht's auch nicht gold .

  • K
    keetenheuve

    Wenn die Abschaffung des 14. Monatsgehalts für Beamte und Rentner laut Verfassungsgericht in Portugal rechtswidrig sein soll, kann das Land ja gar nicht "am Abgrund" stehen, im Gegenteil. Und was gäbe es denn im Süden "wieder aufzubauen", wenn dort solche üppigen Leistungen auf ewig durch die dortige Verfassung garantiert werden? Von "Totsparen" kann angesichts solcher paradiesischen Bedingungen keine Rede sein. Absurd wäre es aber, dafür noch "Solidarität" von den Bürgern anderer EU-Staaten zu verlangen.

    Insofern ist diese EU tatsächlich am Ende, aber aus ganz anderen Gründen als es der Verfasser Reiner Wandler sieht.

  • DL
    Daniel L

    Klar, für Ulrike Hermann ist der Euro am Ende, für Reiner Wandler gleich ganz Europa... aber es passiert einfach nicht. Dafür gebe ich 20€ pro Monat aus. Ich spendiere der taz-Redaktion einen Jahresbeitrag (alternativ eine Kiste Champagner), wenn es die EU plus Euro in allen diesjährigen Euroländern 2020 nicht mehr gibt.

     

    Schreibt mal was anderes. Ihr ward früher so gross in der Meinungsvielfalt und der Analyse. Jetzt debattiert ihr so eindimensional wie die Alternative für Deutschland.

  • B
    bouleazero

    und noch so ein tiefgründiger Kommentar, der griesgrämige Endzeitstimmung verbeiten will. Liegt aber völlig verkehrt, weil er verkennt, dass das ganze Krisenspektakel nur der umfassenden Integration Europas dient. Ok, ein von Deutschland ziemlich forciertes Vorgehen, aber es wird unweigerlich zu mehr Harmonisierung der Finanz-, Steuer- und Wirtschaftspolitik führen.

    Wo bleibt eigentlich die gemeinsame Antwort der europäischen Gewerkschaften zu dieser Entwicklung? Wir sind mitten drin in der europäischen Globalisierung, das integrale Gesamteuropa steht vor der Tür. Die Frage ist nicht "Wolle mern roilasse?", sondern wer bestimmt, wie es aussehen wird. Europa zerfällt nicht, sondern hat den Point of no Return längst hinter sich.

  • H
    Hannah

    Alles richtig, aber es gibt leider auch keine Solidarität der unteren Schichten Europas, würden alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Europas mal eine Woche streiken, boykottieren, vor ihren Gerichten klagen usw...........wäre das schön!!

    Solange die einzige politische Beteiligung von unten das Kreuz beim Wählen ist wird sich an den gegebenen Verhältnissen nichts ändern und die Reichen kassieren weiterhin hemmungslos fröhlich ab und zwar in allen Ländern Europas, auch in Deutschland (und die jeweils vom Souverain gewählten Regierung schaffen die passenden Gesetze dazu).

  • LS
    le singe

    Leider wahr. Der Euro als Währung ist Geschichte und die EU damit in ihrer jetzigen Form und Struktur auch.

     

    Verblüffend, wie viele Scheindebatten noch Nebel verbreiten, dabei ist die Sache so klar, wie es Reiner Wandler schreibt.

     

    Man sollte anfangen sich mit der Zukunft zu befassen, die noch eine Menge bereithalten wird, was man sich bisher nicht vorstellen konnte.

  • Z
    Zweifler

    Der Autor irrt. Europa ist nicht am Ende.

    Höchstens der Euro in der gegenwärtigen Form und die lfd. Praxis des Rechtsbruchs. Der Euro war und ist ein politisches Projekt. Wie der gelernte DDR -Bürger weiß, muss so was Gott sei Dank nicht von Dauer sein.

     

    Es werden wohl schon die ersten Dolchstoßlegenden gestrickt

     

    1918: Im Felde unbesiegt....

    1945: Die Deutschen zu schwach

    1949-1989 in der DDR: Mal wieder nicht durchgehalten.

    2013:...??

     

     

    Aber in einem stimme ich mit dem Autor überein (Ironie): nur die Länder im Norden sind willens, fähig und in der Lage, Ihr Schicksal selbst zu bestimmen.

     

    PS: Das mit Frankreich im Artikel war wohl ein Scherz

  • MB
    Maren Brandt

    Herrjehmineh,

     

    das haben wir inzwischen hundertmal so gelesen, mit kleinen Variationen. Hat bestimmt einen Nachmittag gekostet, den Artikel zu verfassen.

     

    Wie es nicht geht, wissen wir doch inzwischen.

     

    Schönen Sonntag noch.

  • H
    hinten

    kurz und bündig.

  • D
    Debaser

    Und wenn der Staatsbankrott kommt? Die Menschen sind (aus)gebildet, sie können und wollen arbeiten. Das Investitionskapital (gibts ja auch noch) wird folgen. Und mehr braucht es nicht. Manche werden sich vielleicht noch daran erinnern. Schickt die Finanzchaoten zur Hölle bzw. in ihre Oasen, wählt die Parteien, die für den Wohlfahrtsstaat eintreten. Europa ist nicht am Ende, sondern noch vor dem Anfang.

  • W
    Weintraum

    Man kann nicht erst die Vorteile einer Gemeinschaft konsumieren und sich dann beim Bezahlen aus der Verantwortung ziehen. Die südlichen Länder haben Milliarden Zinsersparnisse, Kredite und EU-Förderungen bekommen, nun müssen sie auch etwas tun, um das Geld zurück zu zahlen.

    Das ist nicht böse, sondern nur das Geld nehmen ist böse.

  • H
    Hanna-Sophie

    Zitat:

    "Eine Ausweg aus dieser Situation ist kaum noch vorstellbar. Das Geld, das nötig wäre, um den Süden wieder aufzubauen, wurde,..."

     

    ... bereits von den Südländern für den Konsum ausgegeben. Teile davon waren ja sog. Eurohilfen für Strukturprojekte und Wirtschaftsförderung, die aber in anderen Kanälen versickerten bzw. für die Bezahlung der vielen Beamten verwendet wurde.

     

    Die Südländer müssen nun aus eigener Kraft den Wiederaufbau schaffen. Indem die klugen Köpfe ins Ausland fliehen, wird es eher nicht gelingen.

  • E
    eksom

    Die Diagnose stimmt nur zu 95 %. Nicht nur die SÜD-EU-LÄNDER sind am Ende, auch die Nord-EU-Länder werden mit einem Timelag von ca. 12- bis 18 Monaten das Ende der EU richtig zu spüren bekommen. Trotz gleichgeschalteter Medien in Deutschland, die immer nur einseitig das Positive im Auftrage der Regierung berichten dürfen.

    An der Bassi kocht es schon lange und bald wird die soziale Bombe platzen.

  • F
    Freddy

    Der größte Denkfehler in Deutschland ist, dass Länder wie Griechenland oder Italien so denken wie wir.

    Das Verhalten der Leute dort ist gegenüber dem Staat ist komplett anders als bei uns. Man macht einfach mal keine Steuererklärung und kommt damit durch. Der Wohlstand der Bevölkerung ist ähnlich ungleich verteilt wir bei uns, mit dem Unterschied, dass man dort auch noch mit weniger über die Runden kommt.

    Die Idee, man müsste "Geld in diese Länder pumpen" ist aus meiner Sicht gleichbedeutend, es direkt an die korrupten Clans zu überweisen.

    Im Gegensatz zu den vielen "Kennern" der Materie habe ich in beiden Ländern mehr als 5 Jahre gewohnt, was vielen politischen Entscheidern gut zu Gesicht stünde.

  • PA
    Peter A. Weber

    Ich teile die Ansicht von Reiner Wandler. Das Gerede vom europäischen Geist, den man hoch halten müsse, ist nichts als ein Deckmäntelchen für den vorherrschenden egomanischen Marktradikalismus, der auch auf politischer Ebene unterstützt und fortgesetzt wird.

     

    Auch der sog. Wirtschaftsaufschwung der reichen EU-Länder ist teilweise nur statistischer Natur und einem Auseinanderdriften von Arm und Reich zu verdanken. Jedenfalls sind die wirtschaftlichen Erfolge nicht in den Taschen der Normalbürger angekommen. Bei einem muß ich jedoch dem Autor widersprechen: Daß wir uns auf schnellstem Wege einer Vollbeschäftigung annähern soolen, kann doch nur ein Witz sein. Im Gegenteil wird auch in der Stamm-EU die Dreiklassen-Gesellschaft zwischen Gutverdienern, Billiglöhnern und Arbeitslosen immer mehr zementiert, oder klafft sogar immer mehr auseinander.

     

    Die EU- und Eurokrise hat noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht - man kann nur ahnen, was uns noch blüht! Es ist unter diesen Umständen eines völlig instabilen EU-Gefüges ein Hohn und total unverantwortlich, weiteren Beitrittskandidaten Versprechungen zu gewähren. Hier eine Aufstellung über die anstehenden Kandidaten:

     

    - Kroatien wird am 1. Juli 2013 beitreten

     

    EU-Kandidatenländer:

     

    - Island

    - Mazedonien

    - Montenegro

    - Serbien

    - Türkei

     

    Potentielle Kandidaten:

     

    - Albanien

    - Bosnien und Herzegowina

    - Kosovo

     

    Glaubt denn irgendein rational denkender Mensch, daß ein Beitritt nur eines dieser Länder den Bankrott der EU aufhalten würde? Der Abwärtsstrudel würde nur noch beschleunigt werden.

  • K
    KlausH2

    Seien wir doch bitte mal ehrlich! Deutschland war und ist schon immer der größte Nettozahler und Garant in der EU. Wir haben de facto am meisten unter der Währungsunion zu leiden, denn auch ohne den Euro waren alle diese Staaten finanziell bereits am Abgrund. Nun müssen sie den nächsten Schritt tun...

     

    Wenn man uns aber nur als Zahlmeister haben will, haben wir auch das Recht "nein" dazu zu sagen. Warum wohl wollen mehr und mehr Deutsche "raus" aus der Währungsunion? Den auf uns schimpfenden EU-Partnern sollte das nur recht sein, bräuchten sie sich doch dann nicht mehr "nach Deutschland zu richten"...

     

    Ach, warum wollen eigentlich immer noch mehr Länder in die EU/Währungsunion (Türkei etc.). Verstehe ich nicht - wo man uns doch so sehr hasst!

     

    Also lasst uns friedlich aus der Währungsunion aussteigen (ich sage bewußt NICHT aus der EU). Dann werden wir bestimmt auch bald wieder geliebt ;-)

     

    Mal ehrlich - zurück zur Eigenverantwortung und zur "DM" plus weiterhin friedliche Beziehungen und Handelsabkommen... was wäre so schlimm daran...?

     

    Klaus

  • K
    krowang

    Ich glaube, Europa ist auf einem guten Weg der Konsolidierung und es wird noch ein langer Weg.

    Ich finde es gut, nicht auf Pump zu leben und schwierig, Mittel "ausgewogen" zu verteilen.

    Die Verteilung halte ich für die entscheidende Zutat.

    Ich bin gespannt darauf, welche gemeinsame Sprache sich Europa gibt und ob ich das noch erlebe.

  • B
    Beelzebub

    Die EU endlich im Eimer? Wollten die Götter, dass das wirklich so ist!

     

    Nachdem es mir als jungem Menschen vergönnt war, erleben zu dürfen, wie der scheinbar für die Ewigkeit betonfest gefügte Machtblock der UdSSR und ihrer Vasallenstaaten binnen weniger Jahre vollständig zerbröselt ist, wäre es einfach nur wunderbar, als alter Mensch noch mit ansehen zu dürfen, wie das durch und durch antidemokratische Völkergefängnis der EUSSR von seinen jahrzehntelang belogenen und betrogenen Bewohnern in Atome zertrümmert wird!

  • L
    LocksteinW

    Denken wir doch das Merkelsche Wirken einmal 'vom Ende her' - wie es ihre Jubelperser als Merkelsche Handlungsmaxime gerne verbreiten:

     

    Merkel hat

    ==========

     

    a) Europa kaputt gemacht (Sparen im Ausland, im Inland Steuerplus sinnlos verschleudert...)

     

    b) die FDP unter die Nachweisgrenze gebracht

     

    c) die SPD demobilisiert

     

    d) die CDU programmatisch und personell so ausgehöhlt, dass sie nur noch mit Merkel aber nicht mehr ohne sie funktioniert

     

    e) die Kinder von Bündnis 90 durch Sirenenrufe desorientiert (dass sie vor lauter bräsiger Klugschreiberei und Selbstüberschätzung - Gaussigkeit - verkennen, welches Koalitions-Treatment sich Rosa Klebb für die Grünen aushecken wird. Die Grünen wird es nach Schwarz-Grün nicht mehr geben...).

     

    f) die Linken (die teilweise auf Distanz zur SED gegangen sind) geschützt durch Tabuisierung der "Stasi-Akte" - jeder IM wird sich beizeiten eine Opferakte zugelgt haben. [Während der Havemann-Observation war sie ca. 26 Jahre alt...]

     

    http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/a-377389.html

     

    http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/angela-merkel/

     

    g) Wähler und Medien mit Steinbrück-Bashing beschäftigt.

     

    Jeder Stasi-Führungsoffizier wird sich über eine solche Leistung (IM Erika?) der ehemaligen FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda freuen.

     

    Steinbrück oder Stasi - das ist hier die Frage (die auch die europäischen Nachbarn beschäftigen sollte).

  • H
    Horsti

    Wer sind denn bitte konkret "Die reichen Länder"?

    Die Arbeitnehmer in Deutschland können damit wohl nicht gemeint sein, denn die fahren seit einem Jahrzehnt Minusrunde um Minusrunde ein, garniert mit brutalem Sozialabbau und immer höherer Leistungsverdichtung.

  • N
    Name

    Was ist denn die Troika?

  • T
    Tantris

    Ja Europa ist am Ende.

    Die Hasardeure reissen die soliden Länder mit in den Abgrund.

    Obwohl eine Haftung für andere Staaten vertraglich ausdrücklich ausgeschlossen war,haften plötzlich die solid wirtschaftenden Länder für die Anderen.

    Das beste wäre,keine Neuen Haftungen übernehmen und Auflösung der EU u. des €.

    Dann kämen wir mit einem blauen Auge davon u.die Piigs könnten so weiterwurstel,wie bisher.

    Ohne Zahlungen an die EU u.ohne EU-Gestzgebung,würden wir uns trotz der Haftung schnellerholen.

  • M
    Marc

    Ach ja, wie oft habe ich seit 2008, also in den letzten 5 Jahren schon in TAZ lesen dürfen, dass der EURO, Europa oder der Kapitalismus am Ende ist und täglich grüßt das Murmeltier.

  • W
    Wutwähler

    "Europa ist am Ende"

     

    Klar,

     

    deshalb wähle ich die AfD, "Alternative für Deutschland"...

     

    Alternativlos!

  • D
    DasEi

    Tja, früher hätte ich mich noch mit dem Rucksack durch Europa GETRAUT, ab seit "die Agenden" auch hier massiv Menschenrechte eingeschränkt haben und es ja immer nur "die" (mafia-Italos,fakelaki-Griechen,scheinfirm-Zyprioten..kraut-deutschen..) gibt, erscheint mir das nicht mehr ratsam

     

    Vertrauen ?? Zuversicht?

    Sperrungen,Sanktionen,Pfändungen,ZWANG.. wtf ???

    Wenigstens haben wir jetzt mindestens vieeeel mehr Regierung,

    allein hier: Aufbau Ost ?? Bonn zog nach Berlin

    Berlin ?? neuer Fluch-hafen f. Brüssel

    Brüssel ?? EU Recht geht über dt. Recht

     

    orr, eigene Steuern hamse ja schon versucht,eigenes AKW vlt.?

     

    für sich selbst und im Kleinen tat das irgendwie besser,

    auch mit bzw. für andere.

    Weltuntergangstag war ja leider gerade,euer teilfreundlicher K..brocken ,dasei

  • KS
    Klaus Schaper

    Europa ist am Ende? Ganz so weit würde ich (noch) nicht gehen. Richtiger wäre vielmehr: Der Euro ist am Ende! Die normalen Europäer kommen noch gut miteinander aus. Das Problem sind eher die "Euro-Zocker". Unsere derzeitige Regierung ist entweder hildlos, oder toleriert dies bewußt.

    Darum benötigen wir auch eine neue politische Kultur. Ich kann nur goffen, dass uns hier die neue Partei "Alternative für Deutschland" weiterbringt.

  • G
    gelsomina10.000

    Eins ist doch schon lange klar: Der Kapitalismus hat ausgedient. Ausbeutung muss ein Ende haben!

  • PM
    Peter Meisel

    Europa, die der Zeus als Stier ( ein Symbol der Börse) verwandelt, entführt hat?

     

    Uns fehlt halt humanistische (menschliche) Bildung! Auch hierzu hat Günter Grass alles gesagt:

    Europas Schande Ein Gedicht von Günter Grass

    Dem Chaos nah, weil dem Markt nicht gerecht, bist fern Du dem Land, das die Wiege Dir lieh.

    Was mit der Seele gesucht, gefunden Dir galt, wird abgetan nun, unter Schrottwert taxiert.

    Als Schuldner nackt an den Pranger gestellt, leidet ein Land, dem Dank zu schulden Dir Redensart war.

    Zur Armut verurteiltes Land, dessen Reichtum gepflegt Museen schmückt: von Dir gehütete Beute.

    Die mit der Waffen Gewalt das inselgesegnete Land heimgesucht, trugen zur Uniform Hölderlin im Tornister.

    Kaum noch geduldetes Land, dessen Obristen von Dir einst als Bündnispartner geduldet wurden.

    Rechtloses Land, dem der Rechthaber Macht den Gürtel enger und enger schnallt.

    Dir trotzend trägt Antigone Schwarz und landesweit kleidet Trauer das Volk, dessen Gast Du gewesen.

    Außer Landes jedoch hat dem Krösus verwandtes Gefolge alles, was gülden glänzt gehortet in Deinen Tresoren.

    Sauf endlich, sauf! schreien der Kommissare Claqueure, doch zornig gibt Sokrates Dir den Becher randvoll zurück.

    Verfluchen im Chor, was eigen Dir ist, werden die Götter, deren Olymp zu enteignen Dein Wille verlangt.

    Geistlos verkümmern wirst Du ohne das Land, dessen Geist Dich, Europa, erdachte.

  • DK
    Die Klugen - die Schönen - die Guten

    ...überlegen Sie doch mal - warum konnte Europa so wie es die Deutschen wollen, nicht funktionieren?

     

    Protestantische Ethik ist mit katholizischer Weltanschauung nicht vereinbar. Jetzt soll mir jemand sagen, der Katholizismus sein schlecht.

     

    Wie sagte Andre Glucksmann: Der Franzose denke er sei der Klügste, der Italiener der Schönste und der Deutsche der moralsich Gute (siehe Protestantismus)

     

    Sehen Sie - hier liegt das Problem und deshalb kann das Europa der Menschen nicht funktionieren.

     

     

    Schönen Sonntag

  • D
    diwi

    Unglaublich, dass ich das noch mal in der taz lesen darf. Kein "weiter so", kein "mehr Integration" ... aber der Schreiber hat vollkommen recht!