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Kommentar NSA-Affäre in DeutschlandGlaubwürdigkeit wird Geheimsache

Kommentar von Klaus Hillenbrand

Die Bundesregierung steht derzeit dumm da. Die Erklärungen der Merkel-Truppe zum Prism-Skandal werden unglaubwürdiger – eine Steilvorlage für die SPD.

Blumenmädchen in Erklärungsnot: Bundeskanzlerin Angela Merkel. Bild: dpa

W ir wissen auch nicht, ob und gegebenenfalls ab wann die Bundesregierung von dem Datenstaubsauger Prism des US-Geheimdienstes NSA gewusst hat. Um das zu erfahren, müssten wir über Geheiminformationen verfügen, die wir nicht besitzen, weil die ja geheim sind. Und weil sie so geheim sind, kann die Bundesregierung der Öffentlichkeit nichts Genaueres über die Kooperation zwischen Bundesnachrichtendienst und NSA berichten. Und darum steht Angela Merkel derzeit ziemlich dumm da.

Denn es wird von Tag zu Tag unglaubwürdiger, was Kanzlerin, Minister und der Regierungssprecher da von sich geben. Die Merkel-Truppe droht über ihre eigene Geheimhaltungsvorschrift zu stolpern. Das liegt in der Natur der Sache. Sie kann gar nicht glaubwürdig wirken, denn sie darf ihre wiederholten Dementis durch keinerlei Hintergründe und Fakten untermauern.

Ihre wortreichen Erklärungen kann man also nur glauben – doch das ist bei dieser weltweiten Affäre ein bisschen wenig, um das Wahlpublikum zu beruhigen. Jetzt behaupten die Verantwortlichen nach Bekanntwerden einer Verstrickung der Bundeswehr in Afghanistan in ein Prism-Abhörprogramm der USA, dass dieses afghanische Prism ja gar nichts mit dem viel größeren Datendiebstahlsprogramm Prism der NSA zu tun habe. Demnach gäbe es also mindestens zwei Prisms, die beide von den USA gesteuert werden.

Bild: taz
Klaus Hillenbrand

ist Co-Leiter des Ressorts taz1.

Allerdings widerspricht es jeder Logik, dass Geheimdienste eines Staates zwei Programmen ähnlicher Natur rein zufällig den gleichen Namen geben. Doch selbst wenn das so sein sollte – Weiteres ist bekanntlich geheim –, es klingt schlicht zu unglaubwürdig, als dass die Bundesregierung mit dieser Version ungeschoren aus der Geschichte herauskommt.

So entwickelt sich die NSA-Affäre von einem Datenskandal einer befreundeten Supermacht, der lediglich Teile der deutschen Öffentlichkeit beschäftigte, zu einem Glaubwürdigkeitsproblem für die Bundesregierung. Denn ob Kanzlerin, Innenminister oder Regierungssprecher lügen oder eben nicht lügen, das interessiert jeden Wähler. Für die darbende Opposition ist diese Situation ein Geschenk des Himmels, nahrhafter als jedes Carepaket. Liebe SPD, wenn du diese Chance jetzt auch noch vermasselst, solltest du wirklich nicht zur Wahl antreten.

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taz-Autor
Jahrgang 1957, ist Mitarbeiter der taz und Buchautor. Seine Themenschwerpunkte sind Zeitgeschichte und der Nahe Osten. Hillenbrand ist Autor mehrerer Bücher zur NS-Geschichte und Judenverfolgung. Zuletzt erschien von ihm: "Die geschützte Insel. Das jüdische Auerbach'sche Waisenhaus in Berlin", Hentrich & Hentrich 2024
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27 Kommentare

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  • T
    Tastenpunk

    Ein sehr guter Kommentar!

     

    @eksom,@PeterWolf: Es ist ziemlich egal, ob die SPD zu ihren Regierungszeiten etwas davon wußte oder nicht. Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, dass die jetzige Bundesregierung die Macht in Händen hält aber nichts tut, um Schaden vom Volk abzuwenden. Der Datenklau der Amis geht weiter in jeder Sekunde zapfen sie weiter unsere Leitungen an.

     

    Nur wenn die SPD konkrete Schritte nennt, was sie im Falle eines Wahlsiegs tun wird, um die Rechtsbrüche der Amis abzustellen, hat sie eine Chance diese Wahl noch zu drehen. Ich befürchte aber, dass die SPD wie auch die Grünen das vergeigen werden.

  • L
    LeserIn

    Herr Hillenbrand,

     

    die legale Überwachung der BRD ist sogar im Grundgesetz verankert, siehe Amtszeit von Willi Brandt, etc...

     

    Ihre "Aufregung" verstehen die LeserInnen nicht...

    Wer, wie, wo und womit überwacht ist völlig zweitrangig, weil sich diese Technologie ständig weiterentwickelt.

     

    Die BRD ist nun mal kein souveräner Staat...

     

    Von einem Chefredakteur hätte ich mehr Recherche erwartet. Schade.

  • SG
    Schmidt Georg
  • SG
    Schmidt Georg

    wer was macht, macht eben Fehler-aber die SPD bringts fertig nix zu machen und trotzdem Fehler zu produzieren-man kann sagen, bei der SPD geht die Angst um: die Angst regieren zu müssen!

  • N
    Normalo

    Nun Herr Hillenbrand,

     

    natürlich gehört es zu Ihrem Job, immer sofort mit möglichst hysterischer Miene "Haltet den Dieb!" zu schreien, wenn ein Politiker mal seinen Job auf die Art und Weise tut, vor deren Notwendigkeit der "kleine Mann auf der Straße" gerne mal die Augen verschließt. Aber Tatsache ist: Die Bürger sind nicht so blöd, das was sie nicht zur Kenntnis nehmen wollen, deshalb für nicht-existent zu halten.

     

    Und deshalb ist dieses Thema auch jetzt allmählich ausgelutscht. Die 80% die nie bezweifelt haben, dass nicht nur die NSA sondern noch wesentlich böswilligere Akteure mit dem elektronischen Fußabdruck der Menschen machen, was sie wollen, freuen sich jetzt auf die Sommerferien. Sie sehen überhaupt nicht ein, warum sie sich von diesem Sturm im Wasserglas, den Sie und Ihre Kollegen hier um Banalitäten entfachen, in ihrer Wahlentscheidung beeinflussen lassen sollen.

  • SG
    Schmidt Georg

    alle stehen dumm dam Abgeordnete, die einem Milliardenschweren Rettungsschirm zustimmen, obwohl sie keine Ahnung haben,was in dem 700seitige Vertrag steht, Abgeordnete, die zustimmen, dass immer weniger Geld für Kinder zur Verfügung steht, weil das meiste Geld von der Verwaltung gefressen wird, selbst ich kleines Dummerle, weis, das die Volksüberwachung schon eh und je praktiziert wird, das Spionage auf alle Ebenen und Gebieten Gang und Gäbe ist, warum tun jetzt alle Leute mit Niveau als wenn das jetzt war besonderes wäre-ich sags noch mal, Bleistift und Papier sind out, auch die Spitzel oder IMs haben an Bedeutung verloren, heute sitzen die Leute in vollklimatisierten Büros vor Monitoren, also, fndet Euch mit der Wirklichkeit ab, in Hessen bauen die USA eine neues Abhörzentrum ? in den USA selber werden Riesen anlagen intsalliert, Leute Ihr seid gefangen in Eurem eigenen Netz !

  • T
    Tom

    Steilvorlage, allerdings. Die SPD, die schon bei der geringsten Steigung umzufallen pflegt, wird sie sicherlich zu nutzen wissen.

    Vielleicht sollte Herr Ramsauer mal Helmpflicht für Sozialdemokraten fordern, so oft fällt nämlich kein Radfahrer um, wie es die SPD tut.

  • J
    J.Ebert

    Ich habe mal die Umfragewerte verfolgt die letzten Jahre. Für die CDU änderte sich so gut wie nichts, und dass trotz der langen Liste an Fehlern und Skandalen, z.B. jetzt Prism, Zensus, bei der CSU Fall Mollath und Anrufe bei Journalisten, Fall Guttenberg, Fall Schavan, Fall Wulff, Drohnenskandal, Blockade der EU-Schadstoffrichtlinien durch die Regierung, stetige Vorstöße für mehr Überwachung/Kontrolle und weniger Bürgerrechte (genau das was die selben Nasen jetzt an der NSA so harsch kritisieren und in China und Iran so furchtbar finden), Terror--Angst-Luftnummer ohne Substanz, NSU-Skandal und Totalversagen der Geheimdienste, zunehmende Polizeigewalt in CDU-regierten Städten und Ländern, das Leistungsschutzgesetz, die Verschiebung der Wahl die der CDU/CSU Vorteile bringt, das grundsatzwidrige Wahlrecht, Stromvergünstigungen für große Unternehmen und der kleine Mann darf dann die Energiewende bezahlen... wir fassen zusammen: den Leuten ist es absolut vollkommen egal was passiert, die Umfragewerte und damit auch die Wahlen sind in Stein gemeisselt.

  • B
    broxx

    Putzig. Wieso sollte das irgend einem helfen? SPD, Grüne...alle wußten davon und haben es gebilligt!

  • C
    Celsus

    Ein guter Artikel, der auch darauf aufmerksam macht, wofür Geheimhaltung nicht da ist:

     

    Damit darf nicht sichergestellt werden, dass das Wahlvolk vom eigenen Versagen und der Unlust auf eigene Besserung erfährt. Geheimhaltung ist nur zum Schutz staatlicher Interessen und nicht zum Schutz der eigenen Wiederwahl zulässig. Die Grenze wird aber überschritten, wenn Tatsachen nur deswegen verheimlicht werden, weil sie die eigene Unglaubwürdigkeit belegen.

     

    Wer eine derartige gegen die Demokratie gerichtete Geheimhaltung wahrnimmt, darf sogar als Whistleblower die Öffentlichkeit darüber aufklären. Aber am besten nicht den eigenen Kopf in die Kameras halten und nicht den eigenen Namen veröffentlichen lassen.

  • P
    protestor

    Das wäre jetzt ein guter Anlass für ein Misstrauensvotum & vorgezogene Neuwahlen. Wenn nicht jetzt, wann dann?

  • AM
    Andreas Müller

    Herrn Hillenbrands Kommentar entbehrt jeder politischen Substanz: ein hilfloses Gestammel, das einzig der Zeitdruck des nahenden Redaktionsschlusses erklären dürfte. Der Gipel aber ist Hillenbrands Regieanweisung für den Wahlkampf, welche der (in der Printausgabe) letzte Absatz seines Kommentars der Sozialdemokratie angedeihen lässt:

     

    "Für die darbende Opposition ist diese Situation ein Geschenk des Himmels, nahrhafter als jedes Carepaket. Liebe SPD, wenn du diese Chance jetzt auch noch vermasselst, solltest du wirklich nicht zur Wahl antreten."

     

    Von der entgleisten Rhetorik einmal ganz abgesehen-, Herr Hillenbrand ist ein mit allen Wassern gewaschener Journalist mit jahrzehntelanger Erfahrung. Dass die SPD in Gestalt des Herrn Steinmeier unter der Regierung Schröder für die Koordination der Geheimdienste zuständig war, also tief in die ganze Angelegenheit verstrickt ist, weshalb die SPD gut beraten ist, äußerst vorsichtig zu reagieren, auf dass ihr die Affäre nicht auf die Füße fällt, ist so offensichtlich wie sonst was, kommt Herrn Hillenbrand in seinen rot-grünen Machtambitionen jedoch gar nicht erst in den Sinn. Steinmeier hat entgegen seiner apologetischen Intention dankenswerterweise alles Notwendige ausgeplaudert. Damals, so erklärte er sei die technische Entwicklung noch längst nicht auf dem heutigen Niveau gewesen, weshalb vorgängig abzuwägen gewesen sei, was zulässig und was nicht sei. Schon rein logisch betrachtet setzt eine derartige Abwägung voraus, dass wenigstens in groben Umrissen Klarheit über Umfang und Qualität der geheimdienstlich gesammelte Daten besteht. Andernfalls wäre eine solche 'Abwägung'gar nicht möglich. Das heißt: Steinmeier lügt. Von einem verantwortlich taz-Redakteur in herausgehobener Position wäre zu erwarten, dass er diesen leicht zu durchschauenden Sachverhalt angemessen, d.h. kritisch reflektiert.

  • MF
    Mi Fu

    Die SPD wird die Steilvorlage nicht nutzen, denn sie steht schon seit 100 Jahren im Zweifelsfall immer auf der anderen Seite der Barrikade, auf der Seite der Herrschenden.

    Interessanter ist: wo sind die Piraten? Wenn die sich nicht nur mit sich selbst beschaeftigen wuerden, muessten sie doch jetzt auf eine zweistellige Prozentzahl der Stimmen kommen.

  • I
    Irgendwer

    Ein wesentlicher Bestandteil ist hier leider noch nicht in die Diskussionen mit eingeflossen: Google StreetView mitsamt der Hintergründe und der späterhin bekannt gewordenen systematischen Ausforschung der WiFi-Netze.

     

    Damit hätten wir ein Datum, ab dem die Bundesregierung mindestens bescheid gewußt haben mußte - weil ein einfaches "der Logik folgen" bereits für sich selbst spricht.

     

    Doch das tatsächliche Datum, ab dem die Bundesregierung informiert war, dürfte noch weitaus länger zurück liegen. Mit der Vermutung "seit 2001" oder auch "schon immer" liegt man vermutlich nicht falsch.

  • M
    miri

    Falls mit "Opposition" die SPD gemeint ist: Ja, sie wird es vergeigen. Sie ist die Spezialistin für verschossene Elfmeter. Dies ist nun kein Elfmeter, sondern ein Dreimeter oder sogar nur ein Dreißigzentimeter, aber das ist für die Sozis nur eine größere Herausforderung im Danebenschießen :-)))

  • B
    Bitbändiger

    Denn ob Kanzlerin, Innenminister oder Regierungssprecher lügen oder eben nicht lügen, das interessiert jeden Wähler.

     

    Ein bisschen blauäugig, lieber Klaus Hillenbrand, sind Sie schon. Ich halte dagegen: Die Mehrzahl der Wähler weiß ganz genau, dass sie von Merkel und Komplizen belogen werden, dass die Schwarte kracht. Aber solange es sie nur "abstrakt" betrifft, interessiert es sie nicht. Am Ende wird unsere Kanzlerin, der es immer wieder gelingt, wie ein Leuchtturm der Kompetenz aus der sie umgebenden, von ihr selbst ausgewählten substanzlosen Rumpeltruppe herauszuragen, einen strahlenden Wahlsieg davontragen.

     

    Eines hat sie von ihrem "Ziehvater" Kohl gelernt: Aussitzen ist in diesem Lande erfolgversprechend.

  • X
    xyz

    ich sehe die erste schlagzeile nach sonwden vor dem auge:

     

    *wir wussten von prism und wird eingesetzt für ---, allerdings nicht zur überwachung des deutschen volkes*

     

    *üps*

     

    mega fail!1!

  • E
    eksom

    Die SPD wird hier wohl nichts mehr unternehmen, weil Sie selber bereits in der großen Koalition alles wusste!Wetten?

    Nur die Grünen und die Linken könnten richtig punkten, aber die schlafen beide noch und ferner wollen sie nicht den potentiellen Koalitionspartner so "brüskieren"!

  • P
    PeterWolf

    Die SPD stellte vor nicht allzu langer Zeit Außen-, Innen- und Verteidigungsminister, da gab es die Kommunikationsfilterung schon längst.

    Wenn sie sich jetzt lauterer (in der Vergangenheit wie für die Zukunft) als die CDU darstellen will, ist das äußerst unglaubwürdig und macht die SPD nicht wählbar.

  • R
    RedHead

    Ein Glaubwürdigkeitswahlkampf der Verräterpartei wäre natürlich unterhaltsam. Besonders lustig, wenn sich Merkel dann gezwungen sieht, ein paar Details offen zu legen. Z.B. halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass auch die Schröder-Regierung bereits von PRISM wusste. Das könnte Merkel in einem solchen Wahlkampf natürlich anbringen, wenn es denn stimmt. Gewinnen wird die SPD mit dem Thema bestimmt nicht, bzw. mit dem Thema Glaubwürdigkeit allgemein wohl kaum.

  • A
    arribert

    20 Euro an die taz - via paypal, wenn die SPD diese Steilvorlage nicht verzockt. Wer hält dagegen?

  • S
    sarko

    Der Punkt ist doch der : Ob Merkel & Co über PRISM nur schweigt oder schwurbelt oder nur die halbe Wahrheit sagt oder ganz einfach lügt , das geht der schweigenden Merkel-Mehrheit sowas am A vorbei , bei diesem Sommer- und Ferienwetter und auch sowieso . Und ob die SPD was draus macht , um max. 1 % dazu zu gewinnen , ist ebenfalls sowas von egal . Bei dem kommenden "Wahlkampf" schlafen einem jetzt schon die Füße ein . Weil die Frage , wer mit wem im September das Rennen macht , gleichfalls ziemlich piepschnurzegal ist .

    Denn : die neuen/alten(?) Krisendurchwurstelverwalter werden weiter auch nur die Alternative

    "Alternativlos !" kennen . Der Rest ist eh nur Gedöns .

  • NF
    Neuer Fritz

    Jetzt wird dieser hündisch auftretende, kreidefressende Bundesinnenminister Friedrich auch noch vom amerikanischen Ex-Präsidenten Jimmy Carter links überholt:"Ich glaube, die Invasion der Privatsphäre ist zu weit gegangen". "Und ich glaube, dass die Geheimnistuerei darum exzessiv gewesen ist. Amerika hat derzeit keine funktionierende Demokratie".

    Nun, Deutschland auch nicht.

    Carter glaubt, dass die Vereinigten Staaten durch zu starke Beschränkung von Bürgerrechten ihre moralische Autorität einbüßen. (Zitate nach SPON-Beitrag

    "NSA-Affäre: Ex-Präsident Carter verdammt US-Schnüffelei", 17.07.13) Auch die deutsche Bundesregierung verliert derzeit an Glaubwürdigkeit wie ein löchriger Heissluftballon in der Abendkühle.

     

    Ich glaube, Jimmy, da sagst du was Richtiges.

    Aber: Wie im neoliberalen rückwärtsrollenden Amerika seit Jahren so üblich, wird dir sogar dein Parteifreund und Präsident Obama nicht eine Minute zuhören, geschweige denn die tiefe Besorgnis heraushören oder gar ernst nehmen. Der international vernetzte militärisch-industrielle Geheimdienstkomplex der USA geistert weiterhin ohne jede ethische Führung durch den Globus. Nichts weiter hat der Patriot Edward Snowden kritisiert.

     

    Gleichwohl danken wir dir, James E. Carter, für deine damalige Friedenspolitik und heutige Weitsicht. Gott schütze Amerika - vor der eigenen Torheit.

     

    Deutschland muss seine Demokratie zurückgewinnen mit einem gründlichen Regierungswechsel in zwei Monaten. Und seine Rechtsstaatsintentionen im Datenschutzbereich mit einer neuen Regierung im Interesse seiner 80 Millionen Privatsphären endlich konsequent und ohne Rücksicht auf Geheimdienstbelange jedweder Nation verwirklichen. Verdammt, das ist sie uns schuldig.

  • K
    Karl

    Na ja soo geheim nun auch wieder nicht.

     

    Für die Rechtfertigungsmärchen zur "Terrorabwehr" einfach mal nen Chemiker fragen, das rückt die terrorseelige Perspektive der jeweiligen Bundesminister doch deutlich zurecht!

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • PG
    Plumper gehts nicht

    Seit Wochen bemüht sich die schreibende Zunft redlich ihre Parteien Grüne und SPD irgendwie nach vorne zu bringen. Endlich ein Thema! Inzwischen hat man das Gefühl Merkel liest persönlich jede mail und bringt sie dann Oba.. nein..George Bush. Deshalb wählen jetzt alle Grüne und SPD, dann wird alles anders. Falls man den alten Medien noch glaubt. Ich tue es nicht.

  • HK
    Hady Khalil

    Wie die Könige

    Die führen sich auf, wie die Könige. Sind unsere Volksvertreter den Bündnispartner mehr verpflichtet, als ihrem eigenem Volk? Die Reden über uns, aber nicht mit uns. Einer Demokratie unwürdig ist das. Zurück zu Kaiser Wilhelm, wo die Aristrokratie sich so aufführte. Der Unterschied zu heute ist, das man ein Gesetz braucht um das Volk zu belügen.Rechtstaatlich Lügen?- Ist das genau definiert, wann die Lügen dürfen und wann die nicht Lügen dürfen? Geht es um Bekämpfung des Terrorismus, oder der Demokratie? Es gab mal eine Zeit, da mussten Politiker zurücktreten, wenn sie Lügen. Jetzt ist es wohl umgekehrt. Wenn wir im September eine neue Regierung wählen, dann müssen die auch lügen. Ist wohl egal, wen man wählt, ob überhaupt.Demokratie lebt vom Vertrauen. Vertrauenswürdig war der Auftritt Friedrichs vor der Presse heute nichtz, so aufgeräumt und lässig. Das war eine Provokation, so als wenn er das ganze nicht wirklich ernst nimmt.Die Fußbal WM 2022 soll auf den Winter verschoben werden, weil in Katar im Sommer 50 Grad sein sollenWieso hat da jemand nicht dran gedacht?Das kann man doch bestimmt googeln Hat da jemand gelogen? – oder gibt es ein Katar gleichen Namens??. Vielleicht interessiert das den deutschen Innenminister ja mehr. Bei der Bundeswehr wird ein anderes Programm gleichen Namens benutzt? Vielleicht sollte man ins Gesetz schreiben, das die Lügen auch plausibel sein müssen und nicht so frech und fantasielos, dann hat das ganze wenigstens einen gewissen Unterhsltungswert.

  • KK
    Kein Kunde

    Ein niedlicher Gedanke Herr Hillenbrand.

    Nur bitte welche Opposition meinen Sie?

    Im Einparteiensystem mit vier Geschmacksrichtungen wird nichts dergleichen passieren.

    Und ob der Wähler nun glaubt die Merkel lügt oder nicht ändert auch nichts, denn so blöde, wie der Wähler sein müsste, damit ihr Gedanke mehr als nur niedlich wäre, ist der Wähler nicht.

    Der sagt sich nämlich einfach, dass die anderen genauso lügen.