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Kommentar Mobilisierung in der UkraineKanonenfutter an die Front

Kommentar von Barbara Oertel

Der ukrainsiche Präsident macht mobil, um den Osten des Landes zu befrieden. Doch so werden sich die Kämpfe erst recht intensivieren.

Nachschub für den Kampf gegen die Separatisten: ukrainische Soldaten beim Treue-Eid. Bild: dpa

W ährend die sterblichen Überreste von knapp 300 Menschen, die am vergangenen Donnerstag bei dem Abschuss der malayischen Passagiermaschine über der Ostukraine getötet wurden, noch nicht einmal außer Landes gebracht worden sind, wird im Donbass weiter gestorben – in einem irrsinnigen Krieg zwischen völlig enthemmten prorussischen Kämpfern und Angehörigen der ukrainischen Armee.

Jetzt legt der ukrainische Präsident Petro Poroschenko noch einmal nach und verfügt per Erlass eine Teilmobilmachung – vorgeblich, um den militärischen Druck auf die Separatisten zu erhöhen und die nationale Unabhängigkeit zu sichern. Zugeben: Poroschenko, der gerade einmal zwei Monate im Amt ist, steht unter wachsendem Druck der Bevölkerung, den Osten des Landes zu befrieden.

Doch die Mobilmachung dürfte genau das Gegenteil bewirken: Die Kämpfe werden sich intensivieren, zumal nichts darauf hindeutet, dass der Nachschub an Waffen und Kämpfern aus Russland in die Ostukraine versiegt. Die Leidtragenden werden nicht nur – wie immer – völlig unbeteiligte Bürger sein, sondern auch die frisch Rekrutierten, die, wie die ukrainischen Truppen insgesamt, in jeder Hinsicht schlecht ausgerüstet sind.

So ist es wohl auch kein Zufall, dass die Regierung genaue Angaben darüber, wie viele Soldaten bereits ihr Leben gelassen haben, unter Verschluss hält. Und wenn jetzt Blogger die Mobilmachung mit dem spöttischen Satz kommentieren „Kanonenfutter, macht euch zum Abmarsch bereit“, dann tun sie das zu Recht.

Nein, der neue Präsident wäre besser beraten, nicht nur auf militärische Härte zu setzen, sondern auch nach Wegen zu suchen, über Verhandlungen eine Lösung des Konflikts zu erreichen. Doch davon ist im Augenblick leider keine Rede mehr. Das ist fatal.

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Ressortleiterin Ausland
Geboren 1964, ist seit 1995 Osteuropa-Redakteurin der taz und seit 2011 eine der beiden Chefs der Auslandsredaktion. Sie hat Slawistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Paris und St. Petersburg sowie Medien und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt/Oder und Sofia studiert. Sie schreibt hin und wieder für das Journal von amnesty international. Bislang meidet sie Facebook und Twitter und weiß auch warum.
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48 Kommentare

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  • ...war schon immer einfacher Feindbilder zu entwerfen-

    und für Krieg und Distanz und Hass zu trommeln...

    Anstatt Verständnis, Dialogbereitschaft für Frieden und Kooperation zu entwickeln... Seufz* ----

    ---------------------

    Allein die Wellen in den TAZ comment Foren spiegelt es...

  • Da lobt man sich doch die Reaktionen Putins. Währen mit russischer Hilfe Zivilflugzeuge am Himmel abgeschossen werden, Kinderleichen am Boden vergammelten übte sich El Presidente Putin in Voll Normaler Business arsch Usual Politik bei der Grundsteinlegung für ein neues Stadion für die Fußball WM: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/gastbeitrag-zum-ukraine-konflikt-einen-deal-mit-moskau-machen-13057445-b1.html

  • Sehen so Soldaten eines künftigen EU-Mitgleiedes bei der Vereidigung aus? Das scheint mir eher eine Formation einer rechtsradikalen Organisation zu sein. Wer kann mir da weiterhelfen?

    • @Gottfried Scherer:

      Gib mal für diese Seite hier, das Suchwort "Wolfsangel" ein.

  • Bitte meinen Leserbrief - der Verständlichkeit halber - richtig zuordnen (hier als Antwort auf den Leserbrief H.G.S von ca. 17.30 Uhr deutscher Zeit); DANKE!

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Henriette de Toussaint

    Lviv/Ukraine

  • Ihr abschließender Satz "Wir hier im Forum sollten schon aufmerksam beobachten, wer hier mglw. als Netiquette-Ausrufer und möglicherweise, vermeintlicher Nichtfaschist, Beiträge entfernen lässt, die eigentlich genau das wollten: Faschismus dort wo er angetroffen wird, ordnungsgemäß beim Namen zu nennen." zeigt dreierlei:

     

    1.

    Ihre 'Drohung' (und DAS ist es doch!) erinnert mich stark an den Besuch von Janukowitschs Geheimdienst SBU auf dem Höhepunkt der Kiewer Majdan-Demonstrationen in Februar d. Jrs. hier in der Ukraine, als man mich und meine Familie auf die "Folgen" meiner ggf, weiteren im Internet veröffentlichten Janukowitsch-kritischen Leserbriefe "hinwies" ... und am nächsten Morgen war dann unser Auto massiv zerkratzt!

     

    2.

    Wie kommen Sie dazu, meine Anmerkung zur Verwendung von Goebbels-Deutsch ("um [...] natürlich Russenblut vom Messer spritzen zu lassen") indirekt als Beleg dafür zu nehmen, dass ich veranlasst hätte, dass dieser unsägliche @PID-Leserbrief entfernt worden ist; fragen Sie 'mal lieber die TAZ-Redaktion, warum diesselbe die entsprechende Löschung VERANLASST hat. (Ich hätte diese @PID-Entgleisung als trauriges Beispiel mangelhaften Intellekts stehen lassen!)

     

    3.

    Offensichtlich haben auch Sie die etymologische Bedeutung des Begriffs 'Faschist' bzw. 'Faschismus' nicht verstanden ... und nutzen denselben letztendlich nur Kampf- und Verleumdungsbegriff!

    • @de Toussaint Henriette:

      zu 1

      Ihnen gehört -selbstverständlich nur bildlich gesprochen- eigentlich nur mal gehörig der Kopf gewaschen.- Und keinesfalls das Auto zerkratzt oder sowas!

      zu 2

      Sie schrieben @PID, dass Sie wüssten, warum sein Beitrag gelöscht wurde.

      Zu 3

      Machen Sie sich hier nicht fortgesetzt lächerlich, mit Ihrem affektierten Bildungsgeschwurbel, hier Anspruch auf die etymologische Wurzel des Begriffes „Faschismus“ erheben zu wollen.

      Es geht um den gesellschaftspolitischen bzw. politiksoziologischen Gehalt dieses Begriffes. Da muss man nicht erst über Alte Römer diskutieren wollen, die Einem mit der Axt die Haustür einschlugen, um dann machtlüstern mit ihren Rutenpeitschen zu drohen. Das können wir heutzutage, hier getrost weglassen. (Obwohl -?-…wenn man auf so manche Typen in der Ukraine, mal genauer so guckt…)

  • Faschisten selbst mit SS Runen dürfen nicht mehr Faschisten genannt werden.

    Diewahrheit nicht mehr ausgesprochen -entspricht nicht der Netiquette -heißt das jetzt

    • @PID:

      Komisch, Deine fersenhaftende Gegnerin

      fuchtelt hier, von der Taz-Mod. ungebremst, beliebig oft -(3x oder so)- mit dem Begriff "Russenblut vom Messer spritzen lassen" durch die Gegend.

      (So´ne Mod. hat´s auch nicht leicht)

    • @PID:

      Offensichtlich haben Sie es immer noch nicht begriffen: Ihr heutiger Leserkommentar (siehe weiter unten!) ist wegen Ihres ebendort verwendeten Goebbels-Deutsch ("um [...] natürlich Russenblut vom Messer spritzen zu lassen") gelöscht worden...!

  • ... schlimm ist die militarisierung der Sprache.. es wird zu oft Vokabular dogmatischer Machtansprüche und Begriffe der Dehumanisierung verwendet..

    Die historische Kultur genetischer Dehumanisierung (Goebbels etc.) führte zur Legitimation des Hasses, der Gewalt und Barbarei.

    Auch der relativ neue Begriff irgend politisch/religiöse etc. Gruppierung als Terroristen zu klassifizieren hat den Flair der Dehumanisierung und erzwingt Hass und Bereitschaft zur Gewalt.

    M.K. Ghandi´s Konzept des "Festhalten an der Wahrheit", gekoppelt an Gewaltlosigkeit/Gewaltlosen Widerstand konnte die Spirale von Dehumanisierung und Unterdrückung und Terrorisierung erfolgreich durchbrechen...

    Wissen-Sprache-Bewusstseinsbildung-

    Frieden...

    Aber? Das sind wohl alte schöne Ideen die dem Zirkus in der Ukraine oder im Mittleren Osten fremd sind... Soiffz*

  • Es gib keine Faschisten in der Ukraine !

    Das gelbe Fähnschen mit Wolfsangel sagt Mir aber was anderes.

    Aber bestimmt nur wieder Rusissche Pr.....

    • @jens Nehrkorn:

      Die auch meiner Auffassung nach ultranationalistische 'Swoboda'-Partei und insbesondere der widerliche 'Rechte Sektor' sind m.E. politische Idioten; welche politisch zu bekämpfen gilt. Und bei denen gibt es bestimmt auch faschistoid-agierende Personen. Die übergroße Mehrheit sind allerdings nur nachplappernde Mitläufer, deren Intellekt i.d.R. bestimmt nicht über einen mittelmäßigen Hauptschulabschluss hinausreicht (genauso wie bei einigen 'Putin-Versteher' in der Foren!). Aber Faschisten im etymologischen Sinne sind sie nicht (trotz der "gelbe Fähnschen mit Wolfsangel", deren eigentliche Bedeutung mir hier in der Ukraine noch kein angesprochener Fahnenträger ansatzweise erklären konnte!)!

      • @de Toussaint Henriette:

        Kommst du schon wieder mit deinem so unergiebigen Spielchen des Verweisenwollens, auf irgendwelche nichtssagenden "Schulabschlüsse"? (Guck dir mal die von Goebbels et al an!)

        Diese Vögel dort in der Ukraine, von dir als "nachplappernde Mitläufer" euphemisiert, brauchen weder etymologische noch sonstige Bedeutungsinhalte. Die wollen,- so lehrt es die Geschichte des Faschismus- bei ihnen passender Gelegenheit einfach nur kaltblütig auf Andersdenkende draufhauen. Manche Leute versuchen sowas auch erst einmal verbal und versuchen dann nachher, falls es wieder mal scheitern sollte, in wieder demokratischeren Zeiten, sich vom Faschismus der Straße elegant frei zu sprechen. (elegantia syllogismi)

        Wir hier im Forum sollten schon aufmerksam beobachten, wer hier mglw. als Netiquette-Ausrufer und möglicherweise, vermeintlicher Nichtfaschist, Beiträge entfernen lässt, die eigentlich genau das wollten: Faschismus dort wo er angetroffen wird, ordnungsgemäß beim Namen zu nennen.

        • @H.-G- S.:

          Volle Zustimmung!

  • Das Bild zeigt Angehörige des Freiwilligen Bataillion Asow und nicht die Ukrainische Armee.

  • Es wird immer kolportiert, die Politiker würden lügen. Nein, so gut es geht werden sie das vermeiden. Also was hat Poroschenko noch mal gesagt? Richtig, er will die Krim zurück. Im Donbass sind diese Witzfiguren an der Regierung. Doch das Minimalziel von Putin war Sewastopol. Dort sitzen seine Eliteeinheiten. Der Häuserkampf in Gaza zeigt, dass selbst im Häuserkampf erprobte Israelis sterben. Der Blutzoll der Reserveeinheiten gegen verzweifelte Aufständische in Donezk wird erheblich höher sein. Schießlich an der Front zur Krim werden sie nur noch Kanonenfutter sein. Die Frage ist, wenn die Kiewer Übergangsregierung tatsächlich nach Süden marschiert, wird Putin dann im Osten stillhalten?

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.
    • @PID:

      Haben Sie intellektuelle Probleme, substantiiert zu diskutieren ... oder waren verwenden Sie Begriffe wie "Faschisten-Gesindel".

       

      "um [...] natürlich Russenblut vom Messer spritzen zu lassen" ... lupenreines Goebbels-Deutsch!

       

      Übrigens: Können Sie überhaupt den Begriff "Faschist' etymologisch richtig anwenden ... oder ist derselbe (nach guter alter Sowjetsitte) lediglich als Verleumdungsbegriff verwendet worden? Ich vermute Letzteres.

      • @de Toussaint Henriette:

        Dann hören Sie mal was die Faschisten bei ihren Umzügen /Fackelzügen skandiert haben.

        Und Sie haben Probleme Faschisten als Gesindel zu bezeichnen - na im Angesicht solcher SS Symbolik, von von der „Kiewer Regierung“ für Mord ausgezeichneten Internationalen Bekennenden Faschisten - sind mir wohl ein wenig die Sicherungen „durchgebrannt“ - Verbrecher gegen die Menschlichkeit mit einer zig- Millionen umfassenden Morde/Folter Tradition träfe es wohl besser.

        Nein ich habe keine „intellektuelle Probleme, substantiiert zu diskutieren“ , Sie aber wie mir scheint Probleme mit Augen und/oder Ohren.

        Was Ihre weitern Probleme mit dem „Faschismus“ angeht, ich habe im übrigen bewusst nicht den demagogischen Begriff Nazi (NationalSOZIALIST) verwendet so definiert sich der wohl vor allem in der täglichen Praxis in der persönlichen Beziehung zu solchen Verbrechern – da unterscheiden Wir uns diametral -nur so eine Vermutung

        • @PID:

          Nur soviel noch: Ihre neueste Auslassung - welche im Gegensatz zur ursprünglichen nicht von der TAZ-Redaktion wegen Verstoßes gegen die Netikette gelöscht worden ist - bestätigt einmal mehr, dass Sie eben NICHT wissen, was "Faschist" etymologisch bedeutet!

          • @de Toussaint Henriette:

            Dafür, dass du hier seit kurzem ständig versuchst, so undifferenziert maßlos herumhüpfend, dazwischen zu rufen, ohne Bedeutsames beizusteuern, hast du einen auffällig aufgeblähten Ton am Leib.-Verstehst du dich eigentlich auch auf Fakten gegen Fakten Analyse? Faschisten z.B., wäre sowas auch auf Nachfrage nicht möglich. Die haben dann meistenteils das, was du so zu nennen beliebst: „intellektuelle Probleme, substantiiert zu diskutieren“. Hört sich zwar an nach verquastetem Dummquatsch-Hochmut, aber kommt ja von dir und macht klar, mit welchen schiefen Tönen man es hier manchmal zu tun bekommt. Noch was zu deinem haltlosen Getue gegenüber @PID, mit „Etymologie“ und so: Die Symbolik der Wolfsangel ist dir in deinem persönlichem Bildungsinventar wohl noch nicht vorgekommen?

            • @H.-G- S.:

              Warum haben Sie nicht (um in Ihrer Diktion zu bleiben) "dazwischengerufen", als @PID sein Goebbels-Deutsch ("um [...] natürlich Russenblut vom Messer spritzen zu lassen") absonderte? Passt es nicht in Ihr Weltbild...?

              • @de Toussaint Henriette:

                Meiner Erinnerung nach, hatte @PID das - kontextuell beanstandungslos- als Analogie auf die sattsam bekanntgewordene, zeitgenössische, ukrainische Antirußlandideologie umwidmen wollen. (Fast alle internationalen Medien haben mehr oder weniger, über diese Antirußlandideologie berichtet).

                Die Taz-Mod. reagiert halt manchmal vorschnell auf Einzelvokabeln oder-sequenzen, die für sich genommen, möglicherweise zu Recht, als gegen die Netiquette verstoßend anzusehen wären.

    • @PID:

      Kiew hat ja auch die neue Generalstaatsanwältin auf der Krim angeklagt, ich glaube wegen Landesverrates. Nun, wer sein Land auf Weisung aus Übersee hin einem irrsinnigen Bürgerkrieg ausliefert, verrät es noch viel mehr.

  • Liebe Frau Oertel, danke für den besonnenen Kommentar! Denn was in der Ukraine gegenwärtig passiert, hat doch vor allem mit der unendlichen Skrupellosigkeit - oder grenzenlosen Dummheit - des Westens zu tun: Putin ist ein gefährlicher, diktatorischer Machtpolitiker - aber man muß mit ihm rechnen! Aus seiner Sicht wird Rußland zunehmend militärisch eingekreist, mit einer pro-europäischen Ukraine fiele die letzte Pufferzone zum Westen weg. Dieses Denken auf russischer Seite war die gesamte Zeit über bekannt. Insofern war auch das Agieren Putins in Sachen Ukraine vorhersehbar. Der Westen ist entweder vollkommen bescheuert - oder vollkommen verantwortungslos. Irgendwelche prowestlichen Kommentare bewegen sich nur auf dieser Linie. - Und im Übrigen: Auf dem Maidan waren seinerzeit viele ehrliche Leute, die friedlich gegen einen korrupten (gleichwohl demokratisch gewählten) Präsidenten protestierten. Ihnen gilt nach wie vor meine Sympathie. Alle aber, welche danach kamen und einen Bürgerkrieg installierten, sind Dummköpfe oder Verbrecher. Manchmal fällt auch beides zusammen.

    • @Albrecht Pohlmann:

      Westen ist also Schuld daran, weil er wusste das Putin aggresiv ist und nicht angemessen handelte? Also so wie der schlauere Streberschüler, der selbst für das verprügeln schuldig ist, weil er den Klassenschläger auch noch gereizt hat?

       

      Also wenn man die Sache schon so analysiert, wie kann man dann nciht dazu kommen, dass Putin die Hauptschuld trägt? Natürlich macht auch der Westen beständig Fehler, aber Schuld sind an Aggressionen dienjenigen, die sie ausüben. Und beispielsweise die Besetzung der Krim ging eindeutig und unbestreitbar von Putin aus.

      • @Dubiosos:

        Da haben Sie sich alle Mühe gegeben, mich mißzuverstehen. Meine Analyse setzt lange vor der Annexion der Krim an: Dem Westen sollte klar gewesen sein, daß Putin sich eingekreist fühlt und - nachdem etwa Polen zum NATO-Land wurde - er nicht auch noch die Ukraine als "Pufferzone" aufgeben wollte. Das kann man als paranoides Denken eines Machtpolitikers abtun - aber man sollte damit rechnen! Politische Klugheit besteht doch darin, daß man seinen potentiellen Gegner versucht, zu verstehen, um seine Reaktionen abschätzen zu können. Nichts anderes meine ich.

  • Kommentar entfernt. Btte vermeiden Sie Unterstellungen und achten Sie auf Ihre Wortwahl.
  • Wenigstens sieht auch Frau Oertel ein, daß das Töten endlich mal ein Ende haben muß. Leider aber geht es nicht ohne die übliche antirussische Tendenz.

    So so, die Rebellen sind also "völlig enthemmt"? Wie sollte man dann die Kämpfer der Gegenseite beschreiben, die bei ihren Angriffen per Artillerie und Luftwaffe ständig auch zivile Opfer verursachen, darunter über 40 Kinder?

    Interessant die Mitteilung, es würde nichts darauf hindeuten, "dass der Nachschub an Waffen und Kämpfern aus Russland in die Ostukraine versiegt". Diese Anschuldigung hört man ja oft, aber ich würde mal gerne einen Bericht darüber lesen, mit Beweisen, Zahlen, und so.

    Es stimmt jedoch, daß sich die ukrainischen Behörden auch jenseits der Kriegspropaganda darum bemühen, die wahren Opferzahlen zu verschleiern. Dies führte die Rebellen zu dem Hinweis an die Angehörigen der ukrainischen Soldaten, sie mögen doch ihre Söhne auf dem Handy anrufen, ob sie noch lebten. Makaber, aber offensichtlich der einzige Weg.

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Der Rechte Sektor vom Euromaidan.

    Eine Dokumentation:

     

    Teil 1

     

    http://www.youtube.com/watch?v=cRyVIVdvuDc

     

    Teil 2

     

    http://www.youtube.com/watch?v=-jkbNFYUF7w

    • @9076 (Profil gelöscht):

      Danke für die Links! Einfach erschreckend.

  • Ich kann mir nicht helfen -... nur verrückte Vorstellung von mir , "Verschwörungstheorie" , aber ich denke , die USA , der Westen , könnten -wenn sie denn wollten - mit Nachdruck Kiew zu einem Waffenstillstand bewegen , um zu einer friedlichen Lösung des Konfliktes zu kommen . Die Ukraine ist ohne den Westen und ohne Russland ein perspektivloses , bankrottes , zerrissenes , politisch korruptes Land . Wenn Poroschenko den Krieg gegen die Separatisten fortsetzt - so meine Meinung - , dann deshalb , weil die amerikanische Politik das so will und er keine Alternative hat . (... nicht dass ich auch der Meinung wäre , Poro , Jazenjuk et al seien ansonsten ehrenhafte ehrenwerte Zeitgenossen .)

    Ich gestehe : ich bin seit Afghanistan- und Irakkrieg überzeugter Antiamerikaner , was die Weltpolitik von BigBrother angeht .

    • @APOKALYPTIKER:

      Ja! Ich teile deine Meinung!

      Und: Angenommen der Text von Barbara Oertel ist `objektiv´so ist es ein Akt politischer Schrecklichkeit das die Kiew Regierung weiterhin mobilisiert gegen die Separatistischen Bemühungen des Ostens.

      Furchtbar ist es das die Wunden alten Hasses des Zweiten Weltkrieges in den Ukraine medial/propagandistisch ausgebeutet und wiederbelebt werden!

      Herr Poroschenko betreibt eine Spaltung des Landes die irreversibel erscheint.

      Wenn das so weitergeht... werden die Wunden des Hasses grösser und die Unvernunft des kriegerischen Mordens und des Zerstörens.. könnte weitreichende üble Folgen haben...

      ---------

      m.E. trägt die Rhetorik der Machtansprüche und deren Unerbittlichkeit die Hauptschuld am ukrainischen Disaster.

      Wo bleiben die Stimmen des Friedens, der Annäherung, der friedlichen Kompromisse???

      -----------------------

      wie sieht es aus mit `Recht auf Kriegsdiensverweigerung´ (?)

      Wahrscheinlich gibt es so etwas nicht!

  • Ebenso bitter und ganz passend zur schaurigen Bildsprache fabuliert Kollegin Valerija Dubova: "Die Separatisten haben Krieg nach Donezk gebracht, einen wahrhaftigen Krieg ohne Ehre..."

     

    http://taz.de/Donezk-in-Separatistenhand/!142829/

    • @Walter Sobchak:

      Ja, man kommunziert Gedanken zum ehrenvollen Krieg und Kriegsehren wie vor 70 Jahren ohne sich dessen bewusst zu sein. In der taz! Gegen so viele schwulentötenden Putins die der Berichterstattung zufolge überall im Osten sind, können ein Paar tausend bewaffnete und kämpfende Nazis ja nicht anstinken. Und der allgegenwärtige, allverantwortliche Putin ist ja sowieso viel schlimmer. Und Waffen-SS-Runen - die werden genau so nicht wahrgenommen, nicht gesehen, vielleicht auch nicht verstanden. Nur wenn Putin persönlich das Banner trüge, dann vielleicht. Bitter.

  • Ihr Bild sagt fast alles - Svoboda Kämpfer in die Ost-Ukraine. Damit die Ost-Ukrainer auch wissen mit welchen "Freiheits-Kämpfern" sie es zu tun haben, mit einer Flagge die dem Symbol der SS Division Galizien nachempfunden ist.

    Die TAZ wollte mal eine Zeitung für den Pöbel sein, der immer zahlt und notfalls stirbt - immer im Interesse der Herrschenden. Warum ruft ihr nicht mal dazu auf, dass alle Politiker und ihre Entourage die gegen eine Waffenruhe sind und Friedensgespräche nicht ernsthaft führen konsequent boykotiert werden müssen.

     

    Sind nicht schon genug Menschen gestorben !

  • Es ist bitter, dass in einem Kommentar in der taz die Kombination von einem solchen Text und einem solchen Bild gezeigt wird. Entweder ist der Autor schlicht unwissend oder intellektuell... dissoziiert? Dass eine Flagge mit einem von der Waffen-SS geborgten Symbol (normalerweise ist diese Zeitung recht neonazi-sensitiv) beim Treue-Eid (!) von Soldaten die gen Osten ziehen (!!) um gegen echte oder Pseudo-Russen zu kämpfen (!!!) gezeigt wird, ohne dass der Autor auch nur ein geschichtlich eingeflößtes ungutes Bauchgefühl hat...das ist erschreckend. Die Kanzlerin sagt oft "Geschichte wiederholt sich nicht, es sei denn nur als Farce". Wie recht sie hat ist noch erschreckender. Aber zumindest kann man durch Artikel wie diese verstehen wieso vor 69 Jahren alle sahen aber keiner etwas gesehen haben will. Ich merke mir diesen Tag als den, an dem der taz zu Soldaten die tagesaktuell unter Waffen-SS-Runen Treue schwören und in den Kampf ziehen nicht mehr als der hier veröffentlichte Text einfällt. Liebe Redaktion, bitte belassen sie Text und Bild so, denn beide zusammen geben ein wenn auch nicht bewusst herbeigeführtes, aber wertvolles Bild von einer Realität, wie sie der Autor sieht. Was in der Ukraine ist und was in der Ukraine gesehen wird, auch vom Autor , wird durch das Zusammenspiel von Text und Bild erschreckend genial illustriert.

    • @Georg B.:

      Ja, das mit dem Symbol...kreuzt hier auch weiter unten auf https://www.bbc.com/news/world-europe-28329329 Hat man auch viel gesehen die letzten Monate. Scheint wieder en vogue zu sein und für demokratische Werte zu stehen...Auch hier Swoboda im Wiki, der Wolfangel (weiter unten rechts) https://de.wikipedia.org/wiki/Allukrainische_Vereinigung_%E2%80%9ESwoboda%E2%80%9C

      Aber wir leben ja in Deutschland und wie soll ein Deutscher dieses Zeichen lesen können? Gibt´s ja keinen Grund. Ich hab noch so ein Honeckerwandfoto daheim. Da fragte ich mal Besucher wer das ist...Vom Onkel, bis hast du nicht gesehen, kam da als Antwort. Ja, so ähnliche Reaktionen erhält man vielfach, gehts um das Symbol: "dat is halt so n Zeichen", "Wie kommst du darauf dass das Rechte sind (sagt auch die ARD ;-). Mhm. Nein, nein, die denken sich auch nichts dabei, nehmen halt so ein Symbol, so halt. Naja, immerhin wird es nicht kaschiert, in der Taz. Aber mei, die meisten machen halt den Honecker...

  • Ähm, was genau meinen Sie mit „der neue Präsident wäre besser beraten, nicht NUR auf militärische Härte zu setzen“? Auf militärische Härte+X?

     

    Sie haben ja recht: Es ist fatal. Poroschenko steht nicht nur unter Druck der eigenen Bevölkerung, sondern auch unter dem Druck des IWF, der massiv kürzt, sollte sich der Donbass verselbstständigen. Auch die Oligarchenkollegen werden unruhig. In Dnipropetrowsk hat Igor Kolomojskij den Rechten Sektor um sich geschart. Der stinkreiche Achmetow möchte den Donbass zurückerobern - doch nicht für eine geeinte Ukraine sondern als persönliche Einflußsphäre. Die Nationalgarde und ihre Kommandanten, selbst nur bedingt loyal, gehen in dieser Vielzahl von Privatarmeen völlig unter.

     

    Was sich hier abzeichnet ist die Balkanisierung der Ukraine und es wird verdammt schwer, das später mal ein paar besoffenen Russen oder dem teuflischen Putin in die Schuhe zu schieben. Unter Janukowitsch konnte der CSD in Kiew stattfinden, Klitschko sagt ihn lieber ab. (Keine „Zeit für Unterhaltungsveranstaltungen“.) Und während Poroschenko blutjunge Kerle unter Siegesrunen (s.Foto) auf die finale Schlacht einschwört, frage ich mich: Was macht eigentlich Marie-Luise Beck gerade?

  • Und was sollte Ihrer Meinung nach die ukrainische Regierung gegen die russischen Staatsterroristen in der Ostukraine (ich meine damit Strelkow und Konsorten) machen? Laßt Blumen sprechen?

    • @de Toussaint Henriette:

      Es waren zuerst Aufständische, die sich von der Ukraine nach dem Umsturz abtrennen wollten. Während der Westen die Aufständischen des Maidan feierte und supportete, den Umsturz anschob - auch Merkels CDU über Klitschko und die Konrad Adenauer Stiftung z.B. - fanden die Aufständischen der Ostukraine im Westen kein Gehör. Im Gegenteil: hier wurden Truppen und Panzer geschickt um die Aufstände niederzuschlagen. Pathetische Berichte in den Medien für die guten Aufständischen, wie auf dem Maidan, wo aggressive Rechtsgesinnte Gruppen aktiv waren, die gelbe Flagge oben spricht für sich, Statements für Freiheitswünsche etc., Fehlanzeige. Nach und nach militarisierten sich die Aufständischen immer mehr. Was machen Sie, wenn Sie angegriffen werden? " Laßt Blumen sprechen?". Ein Referendum wurde durchgeführt, nicht anerkannt. Was kann man machen? Auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen? Vielleicht von Anfang an, um eine Gewaltspirale zu vermeiden? Gespräche über Autonomie, gar ein anerkanntes Referendum durchführen? Jetzt ist die Sache natürlich total verkorkst. Der Hass wird nicht so schnell verblühen...

      • @Gottfried Diethelm:

        Der Westen im Verbund mit Qatar (da wo die WM ein Fehler ist) und Saudi Arabien (der Hort der Sunniten), die Türkei ist eine helfende Schnittstelle, unterstützt Terrornetzwerke wie Al Quaida, Al Nusra, Peschmerga/PKK, auch ISIS hat seine Waffen nicht von Bäumen gepflückt und was weiß ich wie viele Untergruppen. Gern spricht man nur von der FSA und syrischen Oppositionellen. Junge Mädchen und Buben reisen aus Deutschland nach Syrien um sich einer Gruppe nach Wahl anzuschließen, aus der ganzen Welt. Das sind die sog. syrischen Oppositionellen. 3 Jahre Krieg. Mord. Totschlag. Was würden Sie Assad raten? " Laßt Blumen sprechen?". Nein, gell, weil der ist ja kein per Medien Ihnen verkaufter besserer Russe, also Ukrainer. Schon gar kein besserer Oligarch...

      • @Gottfried Diethelm:

        Gerade ist hier in Lwiw, Westukraine, das ukrainische Fussball-Supercup-Finale zu Ende gegangen Schatjor Donezk - Dynamo Kiew 2:0. Tausende Fans der beiden Final-Mannschaften sind heute in Lwiw. Friedlich feiernd! Mit den Lwiwern. Wie bei der Euro 2012. Keine einzige Randale!

         

        Es muss wohl doch stimmen, was Igor Strelkow, russischer Staatsbürger, Putins Geheimdienstmitarbeiter, selbsternannter 'Verteidigungsminister' der völkerrechtlich illegalen 'Volksrepublik Donezk', gewiss nicht ohne Putins Kenntnis und Zustimmung Chefterrorist in der Ostukraine Mitte Mai 2014 beklagt hat (siehe YOUTUBE): Die "mangelnde Bereitschaft der ostukrainischen Bevölkerung zu den Waffen zu greifen [...] Ich hätte nie gedacht, dass sich in der ganzen Region nicht einmal tausend Männer finden [...] Bisher kämpft nur eine kleine Gruppe von Freiwilligen aus Russland und der Ukraine."

         

        Wenn also Putin die Menschen in Ruhe lassen würde, dann wäre dieses Land nicht im Krieg gegen die russischen Terroristen! Aber er wird nicht wollen!

        • @de Toussaint Henriette:

          Ja, ja, ganz bestimmt würden die ausländischen Söldner und Anhänger rechts gesinnter Dumpfbacken-Waffen-Narren aus der Ostukraine auswandern...vielleicht nach Syrien, wer weiß und sich eventuell dem Dschihad anschließen - offiziell für eine Demokratie in Syrien, versteht sich...Hauptsache ein bisschen mit großkalibrigem Männerspielzeug rumfuhrwerken, na klar. Wie auch schon Schweden, die in der Ukraine ihren mordlustigen Männerspielplatz gefunden haben https://www.bbc.com/news/world-europe-28329329

           

          Weil ach. Ich krieg gleich Mitleid...Die Ukrainer leiden unter kronischem Männernachschub für die Front. Gab´s ja auch gerade ne Abstimmung über die Wehrpflicht. Mit Schlägerei, bei den ach so lupenreinen Demokraten...

          • @Gottfried Diethelm:

            Da Sie entweder nicht gewillt oder nicht in der Lage sind, substantiiert zum Thema zu diskutieren, werde ich mir Ihren wirren Unfug nicht weiter antun. Gute Nacht!

            • @de Toussaint Henriette:

              Wenn Sie von "Staatsterroristen" sprechen kann man sehr wohl eine andere Bühne auf der Welt öffnen, wo "Staatsterroristen" für die Interessen des Westens arbeiten. Schon mal was von "Friends of Syria" gehört? Tja, das müssten Sie doch dann auch verurteilen... Da brauchen Sie nicht auf russische Medien gehen...Washington Post, Guardian bla, bla, bla und wie sie alle heißen informieren Sie gerne diesbezüglich...Was die Ukraine anbelangt. Ja natürlich sprechen wir dann die zugereisten Söldner an. Und wer war eigentlich zuerst da? Etwa die Schweden? https://www.bbc.com/news/world-europe-28329329 Ja, gute Nacht! Und weiterhin viel Spaß beim Fußballgucken...