Wer sich mal ausrechnet, was 7,50 EURO pro Woche bedeuten (300 EURO) und dann Steuern, Abgaben und normale Ausgaben veranschlagt, der kommt schnell dahinter, dass es ein absoluter Armutslohn ist.
Mir ist nicht klar, warum ausgerechnet bei der taz für solche Löhne geworben werden. Dazu noch in Form eines Kommentars, der einer Partei unterstellt, sie sei nicht modern, weil sie solche Mini-Löhne nicht in ihren Programmen verankern könne?
Es kann ja nicht sein, dass 351 EURO als Maßstab für Löhne herangezogen werden. Diese Summe ist doch sogar in der komplett neoliberalen und inhumanen Sicht von Schröder/Clement/Scholz als Anreizsummer gedacht, um besser einer Arbeit nachzugehen und eben mehr zu verdienen.
Und entgegen allen irren Versuchen hat kaum jemand vermocht, wirklich von 351 EURO zu leben. Auch Theo Sarrazins Speiseplan beruht auf falschen Angaben und Mega-Mengen, die gar nicht jeder einkaufen und aufbewahren kann.
Warum also 7,50 EURO?
Bei einem Durchschnittsverdienst ca. 1297 EURO (bei 40 Stunden, 173,3 Stunden pro Monat), da kämen in Berlin ca. 957 EURO raus. Davon dürfte die Hälfte für Miete, dann 30 bis 50 für Telefon/Handy, Stromm 40, BVG 40 bis 70 (je nachdem wo und wohin) - insgesamt also nochmals minus 110 EURO (beim Minimum) blieben ca. 400 EURO zum Leben übrig. Das wären dann also 50 EURO mehr als ALG II (Volksmund Hartz-IV).
Da ein Arbeitsloser aber Zeit hat und sich mit Preisen, Angeboten und anderen günstigen Gelegenheiten besser beschäftigen kann (aber nicht mit Sarrazins Speiseplan), kommt der ja bei diesem Lohn mindestens genauso gut weg wie der Mensch, der für diesen Stundenlohn arbeiten geht.
Die Linkspartei müsste ja regelrecht bescheuert sein, wenn sie auf so ein Lohnmodell einschwenken würde.
Oder sie müsste parallel in großer Menge billigen Wohnraum zur Verfügung stellen, so dass die Leute nicht die Hälfe für Miete ausgeben. Aber für Normalerwachsene ist das leider nicht möglich. Wer bei so einem Verdienst noch Versicherung, Sparbuch oder Auto haben will, der schafft das nicht.
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