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Kommentar Linksextreme GewaltBrandanschläge sind hip

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

Für einen kleinen Teil der linken Szene sind selbst Angriffe auf Menschen kein Tabu mehr. In der Szene muss daher - mal wieder - über die Grenzen legitimen Handelns diskutiert werden.

R otlackierte Faschisten. Es ist nicht das erste Mal, dass linksextreme Gewalttäter so bezeichnet werden. Nun aber hat der an sich sehr besonnene Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) den Begriff gewählt, um die Anschläge auf ein BKA-Gebäude in Berlin und auf die Polizeiwache in Hamburg zu klassifizieren.

Die einen werden Körting nun heftig auf die Schulter klopfen, die anderen werden toben, weil er Linke und Rechte in einen Topf werfe. Genauso einfach aber macht es sich, wer umgekehrt mit dem "Links ist nicht gleich rechts"-Argument jede Debatte über linksextreme Gewalt abzuwürgen versucht. Denn längst steht fest: Seit langem gab es nicht mehr so viele und harte Attacken wie derzeit.

Bestes Beispiel sind die Brandanschläge auf Autos. Zwar kann niemand sagen, ob 80, 50 oder nur 30 Prozent davon tatsächlich einen politischen Hintergrund haben. Doch ihre Zahl ist seit dem G-8-Gipfel 2007 in Heiligendamm unübersehbar gestiegen - und die linke Szene hat ein offenes Ohr für diesen Vandalismus. Brandanschläge gelten als hip. Weil sie so schön die Debatte anheizen. Weil sie fast risikolos sind. Und weil sie Neidgefühle befriedigen.

Dass es dabei - selbst im Sinne der Fackler - reihenweise die Falschen trifft, wird kaum hinterfragt. Noch schlimmer ist der Hamburger Anschlag. Dort wurden Polizisten aus der Wache gelockt, um sie anzugreifen: Selbst der direkte Angriff auf Menschen ist - zumindest für einen kleinen Teil der Szene - kein Tabu mehr.

Innerhalb der linken Szene muss - mal wieder - über die Grenzen legitimen Handelns diskutiert werden. Wer das anderen überlässt, macht sich selbst schon verdächtig, sofern er nur mit einem schwarzen Block gegen Nazis demonstriert. Linksextreme müssen lernen, dass sie nicht nur mit dem Feuer spielen, sondern auch mit der Sympathie gemäßigt Linker. Und die müssen überlegen, was die Kriterien sind - nicht nur für das eigene Tun, sondern vor allem für die Toleranz gegenüber denjenigen, die sie verletzen.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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58 Kommentare

 / 
  • M
    marat

    Nun ja die Salon-Linken scheinen verschreckt

    ihre Hälse zu strecken und geifern gegen die

    angeblichen Chaoten. Vielleicht sollte man sich an Friedrich Engels Worte erinnern.

     

    "Der sozialdemokratischen Philister ist neuerdings

    wieder in heilsamen Schrecken geraten bei dem Wort:

    Diktatur des Proletariats.

    Nun gut ihr Herren,wollt ihr wissen,wie diese

    Diktatur aussieht?Seht die Pariser Kommune an.

    Das war die Diktatur des Proletariats."

    So geschrieben in London am 18.März 1891 dem

    zwanzigsten Jahrestag der Kommune.

     

    Ich glaube vergleichweise passender kann man den

    Zustand des aufgeschreckten Kleinbürgertums in

    der heutigen Zeit und angesichts der hier er-

    scheinenden Kommentare wohl kaum beschreiben.

    Deshalb auch die wirren Gleichsetzungen von Links

    und Rechtsfaschisten ohne die wahren Ursachen des

    Faschismus jemals verstanden zu haben.

     

    Wer A sagt und nicht B sagt,

    wie sagen wir zu dem?

    Wir sagen dieser A-Sager

    der macht sich´s sehr bequem.

     

    Wer zum Faschismus nein sagt

    und ja zum Kapital,

    daß der das nur zum Schein sagt,

    ist ein klarer Fall.

     

    Denn wenn die Herrschaft wackelt

    von Bank und Monopol,

    da wird nicht lang geackelt,

    was man da machen soll.

     

    Will gar ein Volk sich wehren

    gegen den Volksbetrug,

    dann sind die schlimmsten Helden

    grad noch brutal genug.

  • E
    E.Casu

    Die Bastille hätte man nicht mit der Lichter-

    kette erstürmt,das Winterpalais nicht mit einer

    Sitzblockade erobert und der deutsche Faschismus

    wäre nicht mit einer Loveparade zu Fall gebracht

    worden.

    Letzendlich alles Symbole einer unterdrückerischen

    auf Kosten der Massen lebenden Oberschicht.

    Das mittlerweile hier die gleichen Symbole in

    Flammen aufgehen muß angesichts imperialistischer

    Eroberungskriege und Agenda 2010 nicht verwundern.

    Die Verschärfung sozialer Widersprüche im eigenen

    Land tun ihr übriges.

    Das aber Menschen die eine ökologische,gewaltfreie

    und basisdemokratische Gesellschaft wollen sich als Grünenparteimitglied zu erkennen geben,ist

    der Gipfel der Heuchelei.Gerade diese Radischen-

    FDP trägt die Kriegsfackel in aller Welt und

    sorgte mit der Agenda 2010 für Massenarmut und

    zunehmende Verwahrlosung für die in der BRD

    lebenden Menschen.Ich denke verlogener kann ein

    Mensch schon gar nicht mehr sein.

    Das sich auch gegen diese Parteistukturen zu-

    nehmend Widerstand regt,trägt dem Werdegang dieser

    Partei Rechnung.

    Es gilt nach wie vor"Wo Unrecht zun Recht wird,

    wird Widerstand zur Pflicht"

    Mit dem Hinweis auf Zerstörungen wird die gesammte

    bisherige Widerstandsbewegung von der Resistance

    bis hin zur algerischen FNL diskreditiert.Auch

    diese wandten Gewalt gegen Personen und Sachen an.

  • O
    ole

    @Kid

    "Und ja, Gewalt ist scheiße. Aber sie ist in diesem Fall kein Selbstzweck, deswegen nicht verwerflich ... Und wenn auch manchmal die falschen Autos brennen (find ich auch kacke, aber das finden die meisten Linken auc..."

     

    Klar. Und wenn ich dich mal in meiner Gegend im Friedrichshain rumstromern sehe, gibt's gleich was auf die Mütze. Find ich zwar kacke, ist aber nicht verwerflich und das finden die meisten Linken sicher auch.

  • A
    adecentone

    @ oh mann

     

    Ihr Motto ist also, egal was passiert, bloß nicht aufmucken, könnten ja wertvolle Sachgüter beschädigt werden, und einige Kinder könnten im Schlaf gestört werden.

    Genau diese Einstellung wird ihnen doch tagtäglich eingebleut.

    Immer ordentlich, immer sauber, egal was für Schweinereien in diesem Land passieren.

    Der perfekte Bürger für die Zukunft, der geplanten.

    Na dann Gute Nacht !

  • A
    adecentone

    Ich frage mich nur, wann endlich echter Widerstand entsteht, denn "Probleme" laufen genug herum.

    Was zZ in diesem Land passiert, hätte ich nie für möglich gehalten.

    Springer hetzt und missinformiert, an sich nix Neues, doch jetzt machen immer mehr mit, die Bertelsmann-Stiftung, Stiftung nur um Steuern zu sparen, was im Grunde illegal ist, aber man kennt sich ja :) ein existierender Moloch des brutalen Neoliberalismus, überflutet den überforderten Wähler mit manipulierten Studien und dergleichen samt überall installierter Marionetten. Von Frey bis Schäferkordt usw.

    "Nebenbei" hat Bertelsmann eine enorme Medienmacht, selbst der Spiegel ist ja mittlerweile handzahm und leckt den Blutsaugern die Füße dank Bertelsmannbeteiligung, das Gesundheitssystem soll zerschlagen sprich privatisiert werden, mit schrecklichen Folgen für die Schwächsten in unserer Gesellschaft; die FDP-Klientel hat die Hände tief in der Steuerschatulle; die CDU handelt mehr und mehr wie eine mafiöse Vereinigung, siehe Koch, die SPD hat ihre Seele verloren, die Gründen biedern mit den Schwarzen und den Gelben, die Linken,,,ach usw usf, könnte man noch lange fortsetzen, diese Horrorbeschreibung des Jetztzustandes.....

     

    Der Deutsche Journalistmus ist tot, mausetot, den alle haben Angst morgen im kalten zu hocken.

    Das durch diese ängstliche Lethargie täglich mehr und mehr, aber Andere, im kalten hocken interessiert ja nicht. Da beruhigt man sich mit engagierten Kampf gegen Diskriminierung, für noch mehr Feminismus oder furzenden Hamstern.

    Sorry, aber was soll das alles ? Es ist nur noch eine Farce. Und jeder, der auch nur einmal aufmuckt, wird gleich mit der pc-Keule erschlagen, diffamiert und radikal abgebügelt.

    Sooo darf man nicht protestieren, und daaasss darf man doch bitte nicht so ausdrücken, und auf keinen Fall böse Gewalt und bla bla bla.

    Wenn nicht bald endlich mehr Leute aufwachen, und wenn nicht zumindest ein Teil der mittlerweile überall herschenden Beliebigkeits-Jounaille etwas Rückgrat zeigt, haben wir bald eine für uns alle sehr unerfreuliche Gesellschaft um uns aufbauen lassen von Kräften, die den Menschen dann tatsächlich nur noch als Humankapital betrachten und auch so behandeln werden. Als Verfügungsmasse zum Wohle sehr, sehr weniger völlig unmoralischer Damen und Herren.

    Aber hey, unsere Eliten nennt man ja Eliten, also wissen die ja schon was am Besten für uns alle ist, ......sind ja Leistungsträger, nur...die tragen die Leistung anderer weit, weit fort ins eigene Häuschen....

  • K
    Kopfschüttler

    @ Ahoi:

    Recht haben Sie in habe genug Geld!

    Aber was gibt Ihnen das verdammte Recht mein Benz deswegen abzufackeln? Und ich verachte arme Menschen nicht! Mit m meinen Steuern zahle ich monatlich mindestens 20 Menschen Ihren Lebensunterhalt!! Was soll ich denn noch tun? Spenden an kulturelle Vereine und Schulen mache ich auch! Also was soll der Scheiß! Sie sind hingegen Menschenverachtend (hier eben ggü. reicheren Menschen) und das in der Schulzeit schon sozial ausgesondert wird ist auch völlig Quatsch! Der 1. Schulweg bis zum Abitur ist kostenlos (!), muss man sich nur bei Volkshochschule anmelden!

    Auf die Sachen der Reichen los zu gehen ist genauso als wenn ein Nazi einen Ausländer verprügelt, weil er in Ihm denjenigen sieht, der an alles Schuld ist! Und mit Ihren Aktionen Autos anzuzünden erreichen Sie nur das Gegenteil von dem was Sie eig. wollen! Wer will denn noch Linke wenn die alles kaputt machen?? Denken Sie Irgeneiner nimmt Sie ernst? *kopfschüttel*

  • OM
    Oh mann

    Vielleicht sollten einige Leute hier mal realisieren, dass es es auch Taten gibt, die NICHT politisch sind und mit deren Tätern man sich nicht auf ein Glas Rotwein in die Szenekneipe setzen kann um dieses Thema auszudiskutieren. Es sind auch schlichtweg Chaoten die einfach Bock an der Zerstörung haben. Die Gründe dafür sind vielschichtig, bestimmt aber nicht durch Lektüre von Habermas, Dutschke, Mao oder sonstwen initiiert. Es geht vielmehr um Zerstörung. Vielleicht Neid, vielleicht Rache an der Gesellschaft, vielleicht Langeweile. Nun stellt sich die Frage, warum wird so reagiert. Da sind schon einige gute Kommentare hier vertreten. Aber alles in allem werden Sachen zerstört, Menschen gefährdet und Familien u.U. in ernste finanzielle Probleme gebracht. Und das soll alles auf dem Altar eines Kampfes für eine bessere Welt geopfert werden, über die diese Idioten nicht mal nachdenken? Sorry aber ich hab kein Verständnis für Gewalt, egal aus welchem Lager. Prügelnde Polizisten, bestrafen. Prügenlde Chaoten, bestrafen. Extremisten (egal von links oder rechts) bestrafen. Freie Meinungen und Demonstrationen Fördern. Aber da hakt es auch. Leider sind viel zu viele Menschen in diesem unseren Land nicht fähig, die wertvollen Rechte der Meinungs- Demonstrations- und Informationsfreiheit zu nutzen sondern sehen auf RTLII die brennenden Porsches und Fiats.

    Dies sind wertvolle Güter und in der Konsequenz, wenn die Taten von Idioten mit den positiven Aktionen in einen Topf geschmissen werden, dann werden Argumente geliefert diese wertvollen Rechte immer weiter zu begrenzen und einzuschränken.

  • T
    Tim

    Man was gibt es denn da mit rechts links oben unten zu deuteln???!

     

    Fakt ist das die Umverteilung des Geldes sich weiter beschleunigt. Die Gewalt wird sich weiter verstärken, egal was hier geschrieben wird.

     

    Diese Leute sind einfach nur wütend, und es werden jeden Tag mehr. Der Staat kann oder will keine selbstkritischen bzw. nachhaltigen Antworten zu Familien, Jugend, Gesundheit, Arbeits, Sozial sowie Finanzpolitik mehr geben.

    Aus Ohnmacht wird enttäuschung, aus enttäuschung wut, aus wut letzlich Gewalt. Ich finde es nur makaber das man sich jetzt über die Zustände wundert. Jedem muss doch klar sein wo eine Politik der Finanzeliten hinführen wird....Richtig!...Bürgerkrieg!

     

    Unser System ist am Ende! Und das werden wir noch viel deutlicher spüren

  • E
    egal

    Naja, die ersten Idioten haben Hexen verbrannt, die etwas später Bücher und die neuen Idioten verbrennen eben Autos.

    Und das einzige was Kommunisten von Nazis trennt ist die Farbe der Fahne.

    Lenin, Stalin und Mao liegen im Massenmörder-Ranking deutlich vor dem Idioten aus Österreich der in Europa gewütet hat.

  • A
    Ahoi

    @Kopfschüttler

     

    falsche zeitung mein freund. (aber ich denke in 1-2 jahren bsit du hier wieder richtig)

     

    die vorstellung: arbeit is für alle da und die die nicht arbeiten sind halt zu blöd. die sollten sich auf den hosenboden setzten und was lernen. das funktioniert in keinem land auf der erde und hier in dtl wo schon in der schule systematisch ausgesiebt wird aus wem was werden darf und aus wem nicht (vorsicht: das ganze geht meist über geld, herkunft und was sonst noch so stört). diese leute die also von anfang an ausgeschlossen werden und nun ihre wohnung verlieren weil sie sich sie nicht mehr leisten können, sind also selber schuld. zu funktioniert die welt halt in den köpfen derer die mit genug geld aufgewachsen sind und sich um nichts kümmeren mussten. da spricht die bloße verachtung für menschen die einfach keinen geld haben. ich denke du würdest dich mit dem guten herrn sarrazin gut verstehen, der teilt deine tiefe abneigung gegen armut.

     

    @ an alle die hier die sogenannten luxusautos in schutz nehmen wollen: das fahren solcher autos zeigt doch nur eins: das man sich nicht um den rest der welt schert und dass man zeigen möchte das man vor allem ein hat: geld. diese autos sind nicht nur aus ökologischer sicht zu verachten (nach mir die sintflut) sondern auch für den verkehr. denn wenn man sich vorstellt das die hier immer wieder in schutzgenommene durchschnittsfamilie (deren auto leider auch oft mit abbrennt) mit ihrem kleinwagen mit eine q7 oder cayenne zusammen stößt, bleibt von denen nicht mehr viel übrig, ebenso für fussgänger. die anmerkung das diese SUV'S die gefahr für alle anderne verkehrteilnehmer immens erhöhen, ist auch beim ADAC schon eine alte ( http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,467437,00.html )

    insofern kämpft man an dieser stelle nicht nur gegen die gentrifizierung. und da lässt sich nur hans söllner zitieren: "ah drecksau bleibt ah drecksau, egal wohers kommt!"

     

    @ mona meurer: freut mich zu hören,dass du zur wto demonstartion gefahren bist, ich hoffe du wusstest wenigstens warum.

    wenn nicht 2-3 autos gebrannt hätten,dann hätte sich niemand für diese demo interessiert, genau wie bei jeder andren großen demonstartion würde es sich dann nur um einen kurzen bericht auf der hintersten seite handeln. immerhin hat es der schüler und studentenstreik im juli in die tagesschau geschafft, aber dann war der spuk auch schon wieder vorbei. die ergebnisse waren dann ja auch riesig.

    wenn es allerdings zu krawallen kommt, dann hören alle hin. doch das wichtigste wird hierbei vergessen: das warum!

    was treibt menschen dazu so etwas zu tun, sei es autos anzünden oder auf demos sich gegen die polizei wehren.

    warum nehme ich das risiko auf mich, beim fackeln erwischt zu werden und dafür ins gefängniss zu kommen?

    warum stellt ich mich mit eine brille und einer sturmmaske einem übermächtigem, bewaffnetem gegner gebenüber?

     

    weil es bei diesen situationen um mehr geht als um spass (was hier von vielen ausgeblendet wird)

    man ist im kampf mit einem system dessen hauptaugenmerk auf dem geld und vielleicht noch auf den leuten die genug davon besitzen. wer da nicht reinpasst, hat verloren. die gedanken sollten hier um einiges weiter reichen als: das sind doch alles chaoten, die spass daran haben. genau das ist es eben nicht. trittbrettfahrer findet man in alle schichten und sicherlich gehen die meisten brände auf deren kappe.

     

    haste was,dann biste was. haste nichts, dann biste nichts.

    so wie es "kopfschüttler" wahrscheinlich gefallen würde.

  • KK
    Klaus Keller

    Brandanschläge gelten als hip. Weil sie so schön die Debatte anheizen. Weil sie fast risikolos sind. Und weil sie Neidgefühle befriedigen.

     

    Das muß sich der linksradikale Oberst Klein auch gedacht haben

     

    Warum Brandanschläge der linken Szene zugerechnet werden solange man nicht weis wers war versteh wer will.

     

    klaus keller hanau

  • A
    Archeopteryx

    Der war gut, krawallkiddie?

    Weil Rassisten gemordet haben, dürfen die Linken auch morden.

    Wen? Die Rassisten?

    Ach quatsch, Hauptsache morden! Für die guten Sache (Frieden, Sozialismus, ... sucht Euch was aus)

  • A
    Astor

    Ich würde es mal so sehen, für viele Sozialwohnungen laufen die Mietpreisbindungen aus. Kurz vorher werden dann von den Wohnungsbaugesellschaften diese Wohnungen mit satter staatlicher Förderung saniert, modernisiert, wärmegedämmt etc. Dann werden die Mieten sogleich um 20% erhöht. Zumindest für Harz IV EmpfängerInnen kommt dies einer Kündigung gleich, denn die Erhöhung wird vom Amt nicht übernommen.

    1990 gab es in Hamburg rund 265.000 Sozialwohnungen, heute sind es nur noch knapp 114.000, Tendenz fallend und das bei steigender Arbeitslosigkeit und Armut.

    Viele können dann nur noch in heruntergekommenen Löchern hausen. Dies ist sozialer Sprengstoff, der angesichts der zu erwartenden Profite in Kauf genommen wird.

    Ich bin ja mal gespannt, wann der Ruf nach Einsatz des Militärs im Innern wieder laut wird.

  • R
    rebell

    Wenn man schon die aktuellen Entwicklungen aufgreift, warum dann nicht mal über die zahlreichen friedlichen Aktionen in letzter Zeit berichten, die wegen der Räumung der Brunnenstraße 183 stattgefunden haben und diese gegenüber der Bürgerlichen Presse verteidigen?

    Passt wohl nicht mehr so ins Konzept der TAZ wie?

  • C
    clementine

    Nicolaus, recht hast Du: "damals noch politische Debatten auf hohem Niveau statt mit Dutschke, Habermas, Bloch…" Heute reicht es nur noch für ein paar hohle Phrasen, die man sich herausklaubt, um damit notdürftig die kindlichen Allmachtsphantasien zu überdecken, die hier einzig und alleine ausgelebt werden.

  • MD
    mal drüber nachdenken

    Gentrifizierung ist auch, wenn es für den Normalverdiener, zu teuer wird, in Friedrichshain seinen Kleinwagen zu unterhalten. Keine Vollkaskoversicherung in bestimmten Stadtgebieten zu haben, ist ein echtes Risiko geworden. Und viele Versicherungen gehen in Städten wie Berlin dazu über, die Tarife zielgenau nach Postleitzahlen festzulegen. Was bleibt dem Normalverdiener - Umzug in die Randgebiete, wo die Tarife deutlich niedriger sind als in F'hain, Prenzlberg und Mitte. Warum wohl?!! Diese Idioten mit schwarzem Kapuzenpulli schaffen es, diejenigen zu vertreiben, die noch nicht durch Luxuslofts vertrieben wurden. Glückwunsch!! Aber Hauptsache, die eigenen "Wohnprojekte" rührt keiner an.

  • HG
    Holger Gundlach

    Es mag daneben sein, linksextreme Gewalttäter als "rotlackierte Faschisten" zu bezeichnen, wenn aber gesäßgeografisch geprägte Politisierer "toben", weil dadurch Linke und Rechte in einen Topf" geworfen werden, ficht mich das überhaupt nicht an. Politisch motivierte Gewalt von links ist keinen Deut besser als die von rechts. Beides ist Ausdruck eines undemokratischen Staats- und Gesellschaftsverständnisses. Die Polizei mit massiver Gewalt anzugreifen und Autos abzufackeln, hat keinerlei Demonstrationscharakter, sondern bezeugt eine Haltung, die keine andere Meinung als die eigene gelten lässt, sich selbst zum Maß aller Dinge macht und sich deshalb legitimiert sieht, alle Mittel zu heiligen, die der Durchsetzung der eigenen Vorstellungen dienen. Wie auch immer die Angreifer sich politisch definieren mögen: das Ausleben politischer Gewaltfantasien ist weder links noch rechts, sondern kriminell und politisch bescheuert.

  • AV
    arroganter Vogel

    Ich möchte der Meinung der "gemäßigten Linken" (obwohl ich auch einer bin) widersprechen, dass jegliche Gewalt absolut abzulehnen sei.

     

    Andererseits stelle ich die Frage, ob denn das Instrument Autos-Abfackeln im Zusammenhang der gesellschaftspolitischen Unzufriedenheit, die damit zum Ausdruck gebracht werden soll, ein sinnvolles Instrument ist?

     

    Gewaltverhalten ist meistens Folge von Aggressionen. Diese werden wiederum vom Organismus als Selbstschutz bereitgestellt. So erscheint in diesem Lichte Gewalt als etwas Sinnvolles. Leider ist der Mensch nun doch nicht vollends mündig und hat meistens keine Ahnung woher die Aggressionen stammen und agiert sie allzuoft an Ersatzobjekten aus (Bsp. Nazi, der von Mama/Papa nicht genug geliebt wurde, prügelt den Fremden, obwohl er eigentlich wütend auf seine Eltern ist). Ich vermute, dass dieses Ausagieren an Ersatzobjekten auch keine Seltenheit in der Linken Szene ist (wie auch anderswo).

     

    Solchen Menschen empfehle ich dringend ein paar Yoga- oder Therapiestunden o.Ä. bevor sie ihre Aggressionen ausleben, um einen klareren Blick darauf zu gewinnen wogegen sie sich richten (Auto eines Gemüseverkäufers?).

     

    Gewalt kann sinnvoll sein, um sich zu befreien, aber sie muss auch gut überlegt und eingesetzt sein.

     

    Dass das Autoanzünden unserer Befreiung dient, bezweifle ich.

  • MM
    Mona Meurer

    Gereon Asmuth spricht mir aus der Seele. Die blinde Lust an der Gewalt diskreditiert die linke Bewegung.

     

    Bei den Genfer Anti-WTO-Protesten am 28. November wurde der schwarze Block aus falsch verstandener Toleranz nicht von vorneherein ausgeschlossen. Unruhen und eine aufgelöste Demo waren die Folge.

     

    Ich fühlte mich in dieser Demo als menschliches Schutzschild, benutzt von Randalierern, die mein Recht auf körperliche Unversertheit und politische Meinungsäußerung missachten. Diese Menschen kennen keine Grenzen, sie kämpfen sicher nicht für die gewaltfreie, ökologische und basisdemokratische Gesellschaft die ich anstrebe. Im Gegenteil, sie schauen mit Verachtung auf die friedliche Protestform, die ich für mich gewählt habe.

     

    Liebe MitstreiterInnen, hier mein Vorschlag: kleidet euch bei Demos nur noch in grellen, bunten Farbe! Setzt ein Zeichen für friedlichen Protest und gegen dumpfe Gewalt. Bekennt Farbe und lasst den selbst ernannten "Autonomen" keine Chance, sich hinter zwischen uns zu verstecken!

     

    Mona Meurer, Studentin Uni Kassel,

    grünes Parteimiglied,

  • AB
    alles beim Alten

    @rotlackierte Faschisten

    Ich weiß nicht in was für einer Welt ihr lebt. Wenn ich eure Kommentare lese bin ich mir sicher, diese Bezeichnung trifft den Nagel auf den Kopf. Wer behauptet, die Feuerteufel hätten Sympathien bei der örtlichen Bevölkerung lebt in einem Luftschloß oder einer Parallelwelt.

     

    Nur soviel. Seid froh das Bürgerwehren verboten sind.

  • A
    aso

    „Autoabfackeln ist ein Merkmal eines extrem hohe IQ's.“

    Nur wer etwas mehr davon hat, als die Abfackler, begreift, daß dies Ironie ist...

     

    Das Abfackeln ist dermaßen ohne Sinn und Verstand, daß die Behauptung eines politischen Hintergrunds schon eine Beleidigung für politisch aktive Menschen ist.

     

    Wem nützt sowas?

    Leute ohne Geld können sich keine Vollkasko leisten. Und ein neues Auto auch nicht.

    Reiche Leute mit Vollkasko (also die Zielgruppe), juckt das nicht. Neues Auto ist schnell gekauft.

    Versicherungen: Tolle Sache: endlich ein Grund den Tarif mal wieder zu erhöhen.

    Die Autoindustrie: Erstklassige Idee von diesen Chaoten: das kurbelt die Nachfrage trotz Wegfall der Abwrackprämie an.

    Risiko Lebensgefahr: Es kann jederzeit jmd. hinten ein Nickerchen machen, der übersehen wird.

    Fazit: es gibt keinen einzigen vernünftigen Grund zum abfackeln.

    Es muß sich daher um ordinäre Verbrecher handeln. Hirnlose noch dazu.

  • K
    Kopfschüttler

    Nicht zu fassen wie sich hier einige Links-Fachos einlassen?!

    Das wird heftigste Gewalt verherrlicht unter den Deckmantel nobler Ziele, die ja nicht eigennützig sind!!!

    Hallo, Bevölkerung?! Aufwachen! Bitte!

    Wisst Ihr wie sich das anhört? Wie eine Rechtfertigung von Nazis!!!

    Diese Linken müssen genauso verfolgt und gestoppt werden, wie die Rechten denn auf Kommunismus habe ich genauso kein Bock wie auf eine Diktatur! Mal ganz davon abgesehen, dass "Reichtum für alle" sowieso nicht machbar ist! Wer heult, die Mietpreise steigen, oder der Nachbar ein dickes Auto fährt sollte sich Weiterbilden und arbeiten gehen! Mein Gott, überlegen bitte... *kopfschüttel*

  • M
    Martin

    Echt traurig, das es Leute gibt, die sich für politsch halten, in dem sie Autos verbrennen. Das ist doch völlig geisteskrank!

    Schon mal daran gedacht, das es auch Leute gibt, die nicht superreich sind, aber deren Lebenstraum es einfach ist mal ein "Luxusauto" (wenn auch 10 Jahre alt und geleast) zu fahren; die sich dafür hochverschuldet haben und die 2 Wochen später ihre "neues" schönes Auto als Wrack abgefacket vorfinden. Und das alles nur damit der Kommunismus oder irgen ein anderer schwachsinniger -ismus eingeführt wird. Dumm, krank, erbärmlich.

    Ihr "revolutionären" Zündler tut mir echt leid. Und Sympathie habt ihr überhaupt nirgends wo.

  • BR
    Bernd Reuter

    in hamburg ermitteln sie jetzt wegen versuchtem mord. es sei eine unglaublich brutale tat gewesen, eine neue qualität...

    verletzt wurde niemand, es gab nur sachschaden. und wenn man sich die polizeimeldung und ihre abschrift in den medien anschaut, werden v.a. widersprüche deutlich. da wird behauptet die wache wäre vorne und hinten mit schloß bzw. mülltonne verbarikadiert worden. trotzdem soll ein beamter nach draußen gelockt worden sein - kann der fliegen oder durch wände gehen? dieser beamte sei dann mit einem "steihagel" angegriffen worden, wurde aber nicht verletzt - ist der supermann oder unbreakable?

    das die bullen sowas veröffentlichen ist schon dreist, aber das die medien diesen scheiß unkritisch weiter verbreiten ist ein skandal und zeigt, wie weit es in diesem land mit pressefreiheit und co steht.

  • WD
    Wehret den Anfängen

    Hier wird in einigen Kommentaren mal wieder die Dumpfe Kindergartenlogik deutlich: Die greifen Menschen an, also dann werden die anderen doch wohl ein paar Autos, Häuser und Polizisten (sind übrigens auch Menschen) angreifen dürfen. Schon meine vierjährige Tochter hat begriffen, dass die Ausrede: "... der hat aber was viel schlimmeres gemacht" tabu ist. Die geistige Entwicklung der Freizeitrevolutionäre scheint noch nicht so weit zu sein.

     

    Übrigens: Auch die Nationalsozialisten haben mal mit "ganz harmlosen" Bücherverbrennungen begonnen. Wehret den Anfängen!

  • AT
    @Antifaschist @gerdos the greece

    „Zu dem ist es doch wohl ein riesen Unterschied ob jem. Gewalt anwendet um Rassistische Unterdrückung zu fördern oder sich aus dieser zu emanzipieren!“

    „Herbert Marcuse sagte: »Ich glaube, dass es für unterdrückte und überwältigte Minderheiten ein ›Naturrecht‹ auf Widerstand gibt, außergesetzliche Mittel anzuwenden, sobald die gesetzlichen sich als unzulänglich herausgestellt haben. […]“

     

    So so. Die Nazis fühlen sich übrigens in unserem Staat auch als unterdrückte Minderheit und haben offensichtlich keine legalen und demokratischen Möglichkeiten, dies zu ändern. In eurer schrägen Logik haben die Faschos also ein Naturrecht auf gewalttätigen Widerstand, um sich aus der Unterdrückung zu emanzipieren. Was für ein Käse! Nur weil das ideologische Wunderland einer winzig kleinen links- oder rechtsradikalen Minderheit nicht mit der Realität übereinstimmt, gibt es noch lange keine Legitimation, das von der großen Mehrheit gewollte System mit Gewalt und Chaos zu überziehen.

  • SA
    Simone Aquila

    "Wer Linksradikale mit Nazis verleicht, der

     

    "Seit 1990 sind 140 Menschen von Neonazis und Rassisten umgebracht worden. Null von Linksradikalen."

     

    --> 1. Wer sagt das???

    2. Warum wird willkürlich auf 1990 abgestellt?

     

    Vielleicht würde es ein bißchen zur Entspanung beitragen, zur Abwechslung auch mal die Wohnungen/Besitztümer der Links-Faschisten abzufackeln.

  • EV
    Erna Vogel

    Oh ja, diese schreckliche Gewalt gegen Sachen muss ENDLICH aufhören. Fieseste Farbanschläge mit ökologisch schlecht abbaubarer Farbe rauben uns die luft zum Atmen!!! Da muss endlich was getan werden. Nachher wird sich Berlin in ein Gewaltparadies verwandeln, wo überall gefährlichste Farbspritzer herumfliegen. Schande! Und dann diese Gewalt gegen Autos - die wollen doch auch nur leben! zartes Blech zerschmolzen, dafür würde ich alle, die im Umkreis aufgegriffen werden, erschiessen!

     

    PS: Im übrigen finde ich Gewalt gegen Menschen total spitze. Polizisten, die diese linken Chaoten verprügeln, sind nur zu unterstützen. Auch das Einsetzen von Schusswaffen von Seiten der Polizei wird hoffentlich bald zu unserem ersten Toten führen, den nicht nur ich, sondern auch die Springerpresse und die CDU sich wünscht.

     

    Merke:

    Gewalt gegen Sachen = böse

    Gewalt gegen Menschen = gut

     

    Auch Dinge haben Gefühle!

  • KU
    kleiner unflat

    Gurke des Tages von heute:

    "Wir haben uns inzwischen daran gewöhnt, dass neuerdings bei Polizisten die Knarren sehr locker sitzen. Aber was dpa gestern aus Bielefeld meldete, haut selbst den stärksten Spitzbuben aus den Laufschuhen: "Polizei schießt auf Dessous-Dieb." Ist das nicht ein wenig übertrieben? Oder sind die Beamten mit superscharfen Ritzenschlüpfern angegriffen worden? Dann kann man schon verstehen, dass sich aus Versehen ein Schuss löst."....passt ins Bild!

  • M
    mackenzen

    'Die alten Ängste, pittoresk gepflanzt,

    treiben sehr bunte neue Blüten.

    Die Bullen beißen wieder, und der Landtag tanzt.

    Endlich geschafft: ein Volk von Phagozyten.

    Jetzt ist es allen klar: Der Herr baut nie auf Sand.

    Es herrscht wieder Frieden im Land.'

     

    ach so ja klar! da ist sie mal wieder die unschlagbare buergerliche -rechtlich abgesicherte- 'vernunft': wir schauen einfach zu wie die menschen mit geld die ohne geld immer mehr verdraengen! so sind die regeln im system da kann man nix machen... die die weniger geld haben muessen dann halt wohl oder uebel platz machen ihr maul halten und ihre ohnmacht ertragen! DAS ist natuerlich vernuenftig so und eben der unabaenderliche lauf der dinge... regt sich dann doch widerstand -auch noch ausserhalb des buergerlichen gesetzbuches- dann ist das alles nur komplett intolerant voller gewalt und hoch faschistisch... also wenn jezze schon wild links und rechts durcheinandergeschmissen wird dann muss ich feststellen dass die 'gemaessigte linke' och nix anderes als buergerlichstes buergerDUMM ist!

  • F
    Friedrichshainer

    Das Prekariat wird aus Fr'hain vertrieben? Selten so gelacht.

    Vielleicht sind die Mieten in der Boxhagener und der Simon-Dach-Str. gestiegen. Aber wenn Sie Fr'hain und Prekariat wollen, müssen Sie einfach nur an den Platz d. Vereinten Nationen oder die Straßen Richtung Volkspark ziehen. Da gibt es noch echte Unterschicht, jede Menge Arbeitslose.

    Ist natürlich Plattenbau und die schicken Cocktail-Bars aus der Simon-Dach gibt es auch nicht. Aber das dürfte ja niemanden stören, der wirklich gegen Gentrifizierung ist und nicht einfach nur in einem tollen Altbau zu Niedrigmieten leben will.

  • H
    Harald

    @breaking

     

    1. Es sind nicht viele Menschen die Autos anzünden, sondern bei einer Demonstration von z. B. 20.000 Menschen eine Minderheit von vielleicht 200. Die kommen dann aber in die Tagesschau.

     

    2. Menschen mit einem wirklichen Anliegen wenden weder Gewalt gegen Sachen noch gegen Menschen an, nur um auf sich aufmerksam zu machen.

     

    3. Menschen, die ihre so genannten Anliegen mit dem Abfackeln von Autos vorbringen, kann auch ich nicht ernst nehmen.

     

    4. Frage: Von wem wollen denn die Autoanzünder in Wirklichkeit endlich verstanden werden? Antwort: Von Mami und Papi.

  • L
    Leser

    @Dr. Wenk:

     

    leider habe ich Ihren Beitrag nicht verstanden. Wenn ich den vorletzten Satz entkerne, komme ich auf:

    "Dieser Missbrauch ihrer an sich recht feinen Analyseinstrumente ihrer Totalilarsmustheorien ist wie ein Atomwaffenarsenal, das den Faschisten nur durch ein paar Kontingenzen vorenthalten blieb, mit einer Wasserspritzpistole zu vergleichen."

    Was wollten Sie denn damit sagen?

     

    Gruß,

     

    Ein eher simpel strukturierter Leser

  • K
    Kommentator

    @Gereon Asmuth

     

    Muss Ihnen da doch etwas widersprechen.

     

    1. Die Autobrandanschläge heiße ich auch nicht gut, da das Risiko für linke Bezüge außerhalb ihrer Viertel, noch unbeliebter zu werden, immens ist.

    Zurecht, da Nachahmer und Deppen alles abfackeln und Bürger oft nicht wissen, wessen Autos (Nazis, Studenten, eigene Karren etc.) da gerade zu Kohlenstoff werden.

    Daher gleich ganz sein lassen!

     

    Was man aber auch nennen sollte: sie sind ein absolut effektives Mittel gegen Gentrification.

    Emotional also leicht nachvollziehbar, da permanent bedrohte und geräumte Hausprojekte und alle (!) anderen Mitbewohner eines bedrohten Viertels ihren Hass auf die neureichen Mietpreistreiber haben.

     

    Die "Fackler" haben in den Vierteln daher dort auch oft hohe Anerkennung. Sagt natürlich keiner offen, aber den Projektleuten dort schon.

     

    - "Selbst der direkte Angriff auf Menschen ist - zumindest für einen kleinen Teil der Szene - kein Tabu mehr."

    Hmm, könnte man genauso (1:1) auf das USK in Bayern als Ganzes anwenden und auch leider sehr oft auf die Bepos. Sorry, KEIN Mitgefühl (mehr).

     

    - BKA-Gebäude.

    Wer sich mal etwas mit dem BKA-Gesetz (u.v.m.) auseinandergestzt hat, wird selbst als Liberaler seinen Missmut am gescheiterten Anschlag haben.

     

    Schade, dass es keine Bürger gibt, die dem Unrecht vehement entgegensetzen. Dann bräuchte es auch nicht solche Überreaktionen der Radikallinken.

     

    Gruß, Kommentator.

  • K
    krawallkiddie?

    Wer Linksradikale mit Nazis verleicht, der relativiert damit die Verbrechen des Nationalsozialismus und der heutigen Neonazis.

     

    Seit 1990 sind 140 Menschen von Neonazis und Rassisten umgebracht worden. Null von Linksradikalen.

    Und auch wenn es dem bürgerlichen Linken nicht in den Kopf geht, es liegen WElten zwischen Sachbeschädigung und Gewalt gegen Menschen, geschweigedenn Mord.

     

    Wer hier von Neid auf den Reichtum dererdiganostiziert, die mittlerweile das Prekariat aus Friedrichshain etc verdrängt, der hat wenig begriffen.

    Ich werde aus meiner WOhnung vertrieben, weil der Nachmieter mit dem Porsche 5- mal so viel Miete zahlen kann wie ich. Ich muss daraufhin nach Mahrzahn ziehen, in Gegenden wo ich niemanden kenne und meine Kinder werden aus ihrem kompletten sozialen Umfeld gerissen.

    Ich werde aus meinem bestzen Hausprojekt vertrieben, von Cops verprügelt nur damit an diese Stelle bald ein neues Hotel oder Carloft kommen kann.

    Wenn jemand dann einen Porsche anzündet vergieße ich keine Träne, ich solidarisiere mich sogar mit den Leuten die verdächtigt werden und im Knast sitzen.

    Soziale Unruhe? lieber als unsoziale Ruhe.

     

    Und ja, Gewalt ist scheiße. Aber sie ist in diesem Fall kein Selbstzweck, deswegen nicht verwerflich.

    Und wenn auch manchmal die falschen Autos brennen (find ich auch kacke, aber das finden die meisten Linken auc) dann muss man doch daran denken, dass es meistens Porsches, BMWs und Benz S Klassen sind die in Flammen aufgehen.

     

     

    Bin ich deshalb linksextrem?

    nach der allgemeinen Meinung schon.

    Aber ich fühle mich als Teil einer autonomen Bewegung, keiner Partei. Deswegen kann ich auf Sympathien verzichten, solange sie zwangsläufig ein ändern meiner politischen Meinung verlangen.

     

    ein "Krawallkiddie" (Schüler)

  • A
    Antifaschist

    Wer Gewalt ächten möchte muss aber bedenken, dass Der Staat ein Monopol auf selbige innnehat und das auch gerne nutzt (kann mich nicht erinnern, wan das letzte Mal ein "linke_r" eine_n Polizist_in ins Bein geschossen hat).

    Zu dem ist es doch wohl ein riesen Unterschied ob jem. Gewalt anwendet um Rassistische Unterdrückung zu fördern oder sich aus dieser zu emanzipieren!

  • N
    nicolaus

    Bin verblüfft in der taz Worte der Nachdenklichkeit zu lesen, wo doch sonst die Mai-Krawalle mitgefeiert werden. Vielleicht, weil es plötzlich auch die Autos von Migranten betrifft ? Soo war das ja nicht gedacht ! - Hier muss ich an selige 68er-Zeiten denken: immerhin fanden damals noch politische Debatten auf hohem Niveau statt mit Dutschke, Habermas, Bloch…

    Diese Ebene haben die heutigen infantilen Politpyromanen schon längst verlassen - es ist so ein Geist von „Heute gehört uns Kreuzberg und morgen die ganze Welt..!“ Ohnehin kann man Flugblätter und Websites von Links- und Rechtsextremisten oft kaum mehr auseinanderhalten. Gemeinsam ist ihnen die totale Menschenverachtung.

  • A
    Amos

    Das war voraussehbar. Alles hausgemacht. Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts. Steckte das Geld nicht in Banktürmen und wäre da wo es gebraucht wird, würden die Seelen nicht so kochen. In ärmeren Ländern hätten wir bereits eine Junta und der Amerikaner würde wieder Soldaten schicken um das Kapital zu schützen und so tun als

    ginge es ihm um die Demokratie.

  • PD
    Pro Demokratie

    @ vic

    Wie süsslich dumm grün naiv!

    Welcher "deutsche Kleingeschäftsmann" fährt 20.000 Euro Geländewagen? Ich kenne in Kreuzberg keinen einzigen!

    Sowas geht nur mit Sozialbetrug und Schwarzarbeit!

    Wer fährt denn die dicksten Limos in Kreuberg Neukölln?

    Deutsche Hartz4 Empfänger? Ich kenne keinen!

    Die fahrn BVG.

    Fragt euch das mal Ihr Gutmenschen?

    Das sind bestimmt alles Professoren und Hochgebildete!

    Die arbeiten alle in der riesigen Berliner Solarindustrie! Oder in Bibliotheken!

    Die deutsche (extreme) Linke ist Türöffner der Orientalischen Despotie!

    Ihr seht es schon! Mittendrin statt nur dabei!

  • H
    Hamb

    @ fouk: Was aus Ulrike Meinhof geworden ist, ist ja auch hinlänglich bekannt. "Legitimierung" aus Zitaten historisch gescheiterter Linksextremer zu ziehen, spricht nicht eben für eine besonders starke Agenda, sondern eher für ein übersteigertes Geltungsbedürfnis.

  • M
    Muidem

    @corax:

    ich kann nur für mich sprechen, ja!

    Zum Teil natürlich, vergleiche dazu auch Thoreau und sein Verhältnis zu Brown.

     

    Die Bezeichnung von Köhrting ist m.E. Unsinn, wie sie auch bereits von anderen VorrednerInnen Unsinn war.

    Solche Aussagen implizieren, dass sich das "schlechte" bzw. bestimmte handlungsweisen ausnahmslos im Faschismus widerfinden und bei anderen (politischen strömungen) nicht auftreten.

    Dem ist nicht so.

    Da leider sich niemand für sein handeln erklärt, wird es im Raum des Spekulativen bleiben, was die Brandanschläge sollen, genauso wie die Antwort, wer sie verübt.

    Damit bleiben sie willkürlichen, zerstörerische Handlungen. Was Köhrting vielleicht mit Faschismus gleichsetzen wollte. Allerdings reicht die bloße Vermutung nicht aus, diese Taten auch einen entsprechenden Anstrich zu geben.

  • W
    Wütend

    Habe zu oft auf dem Berliner 1.Mai umgestürtzte Micras mit Kindersitzen drin oder Lieferwägen mit türkischer Aufschrift gesehen um nicht an der Blödheit dieser Linksfaschos zu zweifeln. Die ersten Menschen werden brennen. Bald.

  • K
    klömpi

    Der Kommentar trifft den Nagel auf den Kopf.

  • AS
    Ana Stasia

    @fouk

    sicher, sicher - fragt sich nur was für eine politische Aktion? Könnte man nicht auf andere und vor allem aktuellere Theoretiker zurückgreifen als ausgerechnet auf Ulrike Meinhof, deren Projekt - auf vielen Ebenen - einfach nur gescheitert ist.

    Nur weil man letztens den Fernsehfilm cool fand muss man ja nicht gleich losziehen und Autos abfackeln. Das ist für die Sache schädlicher Kinderkram und die Grillanzünder liefert bestimmt schon wieder eine Behörde.

  • TF
    the fnord

    Schöner Post @ fouk

  • N
    Nick

    @ fouk:

     

    aha, ulrike meinhof sagt das also... so fucking what? was für eine moralische autorität soll die denn haben? wenn in saudi-arabien eine sog. ehebrecherin "mit tausend steinen" getötet wird, dann ist das also auch ok, da politisch. wenn nazis einen döner-imbiss entglasen genauso. wo ist da der unterschied, ausser in dem ideologischen disneyland das den jeweiligen tätern in ihrer verschwurbelten vorstellung als erlösungsszenario vorschwebt?

     

    und wo ist eigentlich der unterschied zu gewalttätern, die mit bibel-oder koran-zitaten (statt mit den werken einer rechtsstaatlich verurteilten terroristin) jonglieren um ihr tun zu rechtfertigen? falscher autor?

     

    aber diese aktionen des vandalismus sind tatsächlich politisch, aber nur in dem sinne das sie die "mitte" der gesellschaft aus abscheu über solchen als grundlos und sinnlos empfundenen vandalismus zum rechten rand hin schubsen; zu denen, welche "ordnung" versprechen, und ihre aktionen mit textstellen aus "mein kampf" rechtfertigen.

    so sich wer findet der denen daraus vorliest.

  • GT
    gerdos the greece

    Herbert Marcuse sagte: »Ich glaube, dass es für unterdrückte und überwältigte Minderheiten ein ›Naturrecht‹ auf Widerstand gibt, außergesetzliche Mittel anzuwenden, sobald die gesetzlichen sich als unzulänglich herausgestellt haben. […] Es gibt keinen anderen Richter über ihnen außer den eingesetzten Behörden, der Polizei und ihrem eigenen Gewissen. Wenn sie Gewalt anwenden, beginnen sie keine neue Kette von Gewalttaten, sondern zerbrechen die etablierte.« (Aus: Repressive Toleranz, 1964) 

  • P
    Peter

    zzzzZZZZZZzzzzzzzz.........

  • A
    Annette

    Dem kann ich mich mit vollem Herzen anschließen.

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    Mir persönlich ist die voluntaristische Eskalation zu Gewalt nicht nur auf Demos schon in den 70igern als Steilvorlage zum Wechsel zum negativ besetzten Begriff (Begriffsbesetzung a la Geißler winkt mit dem Zaun) als zu ungestüm und emphatisch kontraprodiktiv für viele oft gute Sachen erschienen. Aus diesem Grund betrachtete ich sogar die ATTAC Aktivitäten zu den Weltgipfeln mit Skepsis.

    "Rotlackierte Faschisten" von einem BESONNENEN Politiker ist vorsätzliches "Fischen im ganz ganz Trüben". Die gute Hannah Arendt, die die Faschisten noch live erlebte, auch die Fraktionen der Faschisten, deren Bezug zum "Sozalisten" sie

    für sich "rot" erschienen liess, wird in ihrem Grab zu einem Hochgeschwindigkeitskreisel verwandelt.

    Dieser Missbrauch ihrer an sich recht feinen Analyseinstrumente ihrer Totalilarsmustheorien, die in Wittfogels Konzepten der "totalen Macht" aus der im Ostblock verpönten Marxschen "orientalischen [asiatischen] Despotie" eine Vertiefung erfahren haben, für eine doch recht spärlich organsierte Masse in Canettis Sinne hilflos abgedrängter "Jugendlicher" im Vergleich zu einer "totale Macht" ausübenden, einen veritablem Weltangriffskriege mit 50 Millionen Toten geführt habenden, den Staat bis in die letzte Pore durchdringende, jeden Funken humaner Legimitaion

    mit zertetende Partei und "Bewegung", ist wie ein Atomwaffenarsenal, das den Faschisten nur durch ein paar Kontingenzen vorenthalten blieb, mit einer Wasserspritzpistole zu vergleichen.

    Politische Verbalpraxis nähert sich Spinozas Verdikt:

    "Das Ansehen schlechter Dinge macht schlecht".

  • V
    vic

    Gewalttätige Idioten, die gezielt Polizeibeamte angreifen oder Autos abfackeln cool finden, machen die Teilnahme an jeder Demonstration künftig für alle zu einem gefährlichen Abenteuer.

    Außerdem sind bereits viele KFZ z.B. türkischer Kleingeschäftsleute in Flammen aufgegangen. Aus Sicht der Zündler also die Falschen.

    Autos abfackeln ist kein politisches Zeichen, das ist infantiler Schwachsinn. Und Gewalt gegen Menschen ist indiskutabel.

  • K
    keetenheuve

    So, so, es hat also - selbst im Sinne von Gereon Asmuth - schon mal "die Richtigen" getroffen. Oder wie soll man das verstehen? Genau darin liegt bereits ein Ansatz zu Verharmlosung und Rechtfertigung der Gewalt. "erst brennen Bücher, dann Menschen", so oder ähnlich wird die weitere Entwicklung verlaufen. Ohne die klare Benennung der linksextremen Gewalt geht es nicht. Man darf gespannt sein, wie das Echo auf etwaige Brand- und sonstige Anschläge von Rechtsextremen ausfällt demnächst.

  • M
    Medienschelter

    Kann mir bitte mal jemand erklären, warum jede randalierende Dumpfbacke, die sich nicht durch Glatze, Bomberjacke und Springerstiefel ausdrücklich als Neonazi bekennt, von der Politik automatisch als "links" klassifiziert wird? Und warum die vereinte Journaille diesen Quatsch brav nachbetet? Mag sein, dass die Hohlköpfe selbst ihre Motivation für "politisch" halten, aber man muss sie doch nicht noch veredeln, indem man ihnen Intellekt unterstellt?

  • M
    max

    die qualität eurer kommentare ist derzeit teilweise wirklich - mit verlaub - jämmerlich. dieser text ist so ungeheuer schwach und nichtssagend.

     

    "Und weil sie Neidgefühle befriedigen"

    genau, das war schon immer so bei den linken, eigentlich waren die schon immer nur neidisch auf die bosse. neid ist der geheime antrieb der linken. soll das ernst gemeint sein?

     

    "Selbst der direkte Angriff auf Menschen ist - zumindest für einen kleinen Teil der Szene - kein Tabu mehr."

    in welcher welt leben sie denn, herr asmuth? für einen kleinen teil der linken szene war gewalt gegen bestimmte menschen noch nie ein tabu (und gewalt gegen linke menschen war für den staat nie ein tabu). das ist doch nicht neu. hier werden dinge skandalisiert, die banal sind, nur um sich dann genau über diese dinge zu echauffieren, die eine derartige aufregung ohne skandalisierung nicht rechtsfertigen würden.

     

    wenn ihr nicht genug platz für einen ausgereiften kommentar habt, dann lasst es halt, aber so ungare allgemeinplätzchen unters volk zu bringen, damit ist wirklich niemandem geholfen, außer vielleicht denen, die schon immer wussten, dass die taz nichts taugt.

    ärgerlich.

  • F
    fouk

    »Wirft man einen Stein, so ist das eine strafbare Handlung. Werden tausend Steine geworfen, ist das eine politische Aktion. Zündet man ein Auto an, ist das eine strafbare Handlung, werden hunderte Autos angezündet, ist das eine politische Aktion. «

    Ulrike Meinhof

  • B
    breaking

    Toller Kommentar, wenn Mensch nicht die Autoverbrenner zuordnen kann, dann werden sie eben bei den üblichen Verdächtigen untergebracht. Mehr hat der Körting auch nicht drauf. Aber, wenn denken nicht mehr modern ist, dann lieber angepasst die Karriereleiter für die konservativen Blätter vorbereiten. Also, warum zünden viele Menschen teure Autos an? Weil ihre Anliegen nicht ernst genommen werden, Bedürfnisse mit Knüppeln zerschlagen werden und weil sie endlich verstanden werden wollen. Wenn nicht von Körting, dann doch von denkenden Menschen...

  • C
    corax

    "Linksextreme müssen lernen, dass sie nicht nur mit dem Feuer spielen, sondern auch mit der Sympathie gemäßigt Linker."

     

    Sekunde mal - heißt das daß im Normalfall Linksextreme die Sympathie der gemäßigt Linken haben?!

  • H
    Hatem

    Wer nicht in einer klaren Notwehrsituation ist (und damit meine ich keine Demo!) und Steine auf andere Menschen wirft, ist genauso dumm, dumpf und menschenverachtend wie jeder Nazi-Totschläger.