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Ach Frau Haverts,
steile Thesen ohne Beleg?
Glauben Sie wirklich ein white Supremacist lässt sich so leicht von einem solchen Delikt abhalten?
Wie Sie das mit den ziemlich unqualifizierten "Vorschlägen" der Obama-Administration kausal in Zusammenhang bringen, bedarf ebebnfalls der erklärung.
Oder glauben Sie wirklich eine solche Rechtslage hätte den Täter wirksam behindert?
Mit Kritik am Waffengesetz gewinnt man in den USA keinen Wahlkampf. Das soll Obama machen, für den ist eh alles schon durch.
Vielleicht sollte man erstmal wissen welches der ca. 330 "Waffengesetzte" man denn kritisiert...
Das macht es für alle einfacher.
Von oben herab erstmal das 2nd amendment.
“A well regulated Militia, being necessary to the security of a free State, the right of the people to keep and bear Arms, shall not be infringed.”
wofür genau?
Die Ausführungsbestimmungen sind sind Sache der Bundesstaaten. Und da gibt es eine erhebliche Spannbreite, also?
@KarlM Es ist vieleicht der Neid, der aus mir spricht. Aber allgemeiner Waffenbesitz ohne Grund führt, von außen betrachtet, nicht gerade für allgemeine Sicherheit.
"Opfer der Angehörigen von Charleston haben dem mutmaßlichen Täter öffentlich vergeben."
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Klimaaktivist:innen besprühen die Innenräume einer Bar. Sie wollen darauf aufmerksam machen, dass Reichtum und CO2-Ausstoß miteinander zu tun haben.
Kommentar Konsequenzen aus Charleston: Kosmetik hilft nicht
Auf Bedrohungen von außen reagieren die USA entschlossen. Sich seinen inneren Problemen zu stellen, scheint das Land nicht fähig zu sein.
Die Flagge der Konföderierten einzuholen, wäre ein erster symbolischer Schritt in die richtige Richtung. Foto: dpa
Die Emanuel African Methodist Episcopal Church in Charleston war voll, als am Sonntag erstmals wieder ein Gottesdienst gefeiert wurde, um der sechs Frauen und drei Männer zu gedenken, die von Dylann Roof aus rassistischen Motiven erschossen wurden. Um die Spuren des Verbrechens zu verbergen, wurden alle Einschusslöcher beseitigt. Kosmetik für eine Tat, deren Folgen in der Gesellschaft nicht so einfach überdeckt werden können.
Ein 21-Jähriger ist wegen neunfachen Mordes angeklagt, weil er sich von seinem Geburtstagsgeld eine Waffe kaufte, um gezielt Schwarze zu töten. 50 Jahre nach den blutigen Rassenunruhen und der daraus resultierenden Gleichstellung von Afroamerikanern und Weißen bricht der Rassismus gewalttätig aus. Der Tod des Schwarzen Michael Brown in Ferguson 2014 brachte die Wut darüber auf die Straßen.
Mit jeder weiteren Tat manifestiert sich, was so viele Amerikaner ignorieren wollen: dass ihre Gesellschaft auseinanderzubrechen droht. Die einen hängen die Konföderiertenflagge – Symbol der Staaten, die im 19. Jahrhundert an der Sklaverei festhalten wollten – mit Stolz vor ihr Haus, die anderen fordern zu Recht, sie ins Museum zu verbannen.
Barack Obama trat mit der Verheißung an, die Linke und Rechte miteinander zu versöhnen. Er ist grandios gescheitert. Nun beklagt er die Laxheit der Waffengesetze. Die Debatte wird versanden, wie es nach jeder Bluttat der Fall ist. Die Waffe in der Hand ist letztlich ein Symptom für eine Entwicklung in der Gesellschaft, die nicht länger ignoriert werden darf.
Alle KandidatInnen für die Präsidentschaftswahlen 2016 müssen diese Frage nun in den Mittelpunkt stellen: Wie wollen wir als Gesellschaft miteinander leben? Die USA sind unfassbar gut darin, sich paranoid gegen Bedrohungen von außen zu wehren. Dafür marschieren sie in Länder ein und führen Drohnenkriege. Aber sich dem Problem zu stellen, warum sich Bürger gegenseitig erschießen und immer mehr in Angst leben – vor jedem und allem, was nicht so ist oder scheint wie sie selbst –, dazu ist das Land nicht fähig.
Angehörige der Opfer von Charleston haben dem mutmaßlichen Täter öffentlich vergeben. Eine beispiellose Geste, ein Dialog, wo kein Dialog möglich scheint. Daran müssen sich Republikaner und Demokraten ein Beispiel nehmen und messen lassen. Es ist die größte Herausforderung für die USA.
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Schwerpunkt Waffen in den USA
Kommentar von
Rieke Havertz
Leiterin taz.de
Jahrgang 1980, studierte Journalistik und Amerikanistik an der Universität Leipzig und der Ohio University. Seit 2010 bei der taz, zunächst Chefin vom Dienst, seit Juli 2014 Leiterin von taz.de. Schreibt schwerpunktmäßig Geschichten aus den USA.
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