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Kommentar Israelis in BulgarienWer steckt hinter dem feigen Anschlag?

Kommentar von Georg Baltissen

Eigentlich kommen nur zwei Gruppen in Frage, den Anschlag auf Israelis verübt zu haben. Die Nahostregion steht gefährlich nahe an einer gewaltigen Eskalation.

A ls stünde die Lage in der gesamten Nahostregion nicht ohnehin schon Spitz auf Knopf. Jetzt kommt auch noch ein Anschlag auf israelische Urlauber in Bulgarien dazu. Die israelische Regierung hat sofort den Iran als Drahtzieher dieser mörderischen Aktion benannt, der Anschlag sei über Mittelsmänner der libanesischen Miliz Hizbolllah ausgeführt worden.

Es gibt bis jetzt noch kein Bekennerschreiben für diese Tat. Und die Ermittlungen sind noch im Gange, auf bulgarischer wie auf israelischer Seite. Da scheint es doch reichlich früh für eine so dezidierte Stellungnahme zu sein.

Und doch. Wenn man einmal die Region darauf abklopft, wer über die erforderliche Infrastruktur für einen solchen Anschlag verfügt, über die notwendigen Materialien und die rücksichtslose Entschlossenheit, dann kommen dafür eigentlich nur zwei Gruppen in Frage. Da sind zum einen al-Qaida-nahe terroristische Zellen, die aus eigener Motivation weiche Ziele angreifen, um den verhassten Westen, Amerika, den Judenstaat und alle mögliche Ungläubigen anzugreifen.

Bild: privat
Georg Baltissen

ist Redakteur im Auslandsressort der taz.

Normalerweise läge dann allerdings innerhalb von Stunden eine entsprechende Erklärung oder ein Bekennerschreiben vor, das sich dieser Barbarei rühmt und den blutigen Erfolg mit religiösen Sprüchen garniert. Bislang ist dies nicht der Fall.

Die Feigheit der Tat weist auf Staatsnähe

Die andere Organisation, die über eine ausreichende Vernetzung in islamische „Widerstandskreise“ verfügt, ist tatsächlich die libanesische Hizbollah. Sie hat viele Gründe, sich an Israel für diverse Angriffe und Morde zu rächen. Und sie hat, soweit ist dies jedenfalls aktenkundig geworden, schon mehrfach in anderen Staaten Angriffe auf Israelis geplant, versucht und auch durchgeführt. Dass der israelische Fingerzeig dann von der Hizbollah gleich zum mutmaßlichen Mastermind in Teheran weist, ist nicht weiter verwunderlich. Zumal auch Teheran nachvollziehbare Gründe hat wie etwa die Ermordung von Atomtechnikern, um sich an Israel zu rächen.

Die Feigheit und Gemeinheit dieser Tat könnte, sofern es nicht doch noch ein Bekennerschreiben gibt, dann doch auf staatsnahe Kreise deuten. Da man aus nachvollziehbaren Gründen die dritte islamistische Kraft in der Region, nämlich die palästinensische Hamas, aus den verdächtigen Gruppen ausschließen kann – sie hat bislang nie Operationen im Ausland ausgeführt – ist die Anschuldigung der israelischen Regierung nicht ohne Substanz.

Die Nahostregion steht gefährlich nahe an einer gewaltigen Eskalation. Die Spannungen zwischen Israel und dem Iran haben mit diesem Attentat an Schärfe zugenommen. Der Bürgerkrieg in Syrien ist mit dem jüngsten Anschlag auf den Führungszirkel der Assad-Clique in Damaskus eskaliert. Die Hizbollah ist im Libanon ziemlich isoliert und sucht nach einer neuen Rolle und angesichts des syrischen Ausfalls wohl auch nach neuen Verbündeten. Und zum guten Schluss ist auch im Kernkonflikt dieser Region, dem israelischen-palästinensischen, die Lage hochexplosiv.

Die fortdauernde Landnahme und Siedlungspolitik raubt der Palästinensischen Autonomiebehörde unter Abbas jede Glaubwürdigkeit für eine Verhandlungspolitik mit Israel. Die enormen ökonomischen Defizite seiner Behörde könnten die Lage im Westjordanland schon bald eskalieren. Und die Hundertausende jungen Palästinenser, die keine Zukunft zu haben scheinen, könnten schon bald Teil der großen arabischen Revolte werden. All das verheißt der Region eine äußerst turbulente Zukunft.

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Auslandsredakteur
61, ist Redakteur im Ausland und gelegentlich Chef vom Dienst. Er arbeitet seit 1995 bei der taz, für die er schon in den 80iger Jahren geschrieben hat. Derzeit ist er zuständig für die Europäische Union und Westeuropa. Vor seiner langjährigen Tätigkeit als Blattmacher und Titelredakteur war Georg Baltissen Korrespondent in Jerusalem. Noch heute arbeitet er deshalb als Reisebegleiter für die taz-Reisen in die Palästinensische Zivilgesellschaft. In den 90iger Jahren berichtete er zudem von den Demonstrationen der Zajedno-Opposition in Belgrad. Er gehörte zur ersten Gruppe von Journalisten, die nach dem Massaker von 1995 Srebrenica besuchte.
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38 Kommentare

 / 
  • MA
    Meryem Azimi

    Diese Tat ist schrecklich. Aber dass Netanjahu schon weiß, wer es gewesen ist, bevor sich der Rauch verzogen hat, ist verdächtig. Warum sollten sich die Iraner mit einem Anschlag auf Kinder und Zivilisten für die israelischen Morde an Wissenschaftlern rächen? Das ist nicht iranische Art und wie hier schon gesagt wurde: Dämlich sind die Iraner nicht.

    Man sollte die Israelis aus den Ermittlungen raushalten.

    Leider erwecken sie den Eindruck, dass sie gerade verschärft nach Begründungen für einen Angriffskrieg gegen Iran und Libanon suchen. "Präventivschläge" gibt es aber im Völkerrecht nicht.

    Die Verantwortlichen für diese Morde sollen zur Rechenschaft gezogen werden, aber es muss garantiert sein, dass die Ermittlungen nicht manipuliert werden. Und das scheint mir derzeit nicht gegeben, da Bulgarien und die Israelis dabei "eng zusammenarbeiten".

  • R
    Reinaldo

    Ich finde es schon hochinteressant wieviel user hier

    a.)andere als blöd oder als nur halbinformiert

    bezeichnen. (mehr als nur halbinformiert sind

    wir bei solchen Themen alle

    nicht)

     

    b.)wie schnell doch Kritik an der israelischen

    Regierung mit Antisemitismus verwechselt wird.

     

    Wer hier wohl auf welche Propaganda hereinfällt?

     

    Vielleicht sollten manche user u.a. das Buch des israelischen Bürgers Israel Shamir " Blumen aus Galiläa" lesen um einen etwas besseren Überblick zu bekommen.

  • E
    Elias

    @Matthias:

     

    Ich schmeiß mich weg...Sie verwenden wirklich noch die Floskel "einige meiner besten Freunde sind Juden":

     

    Das ist längst DIE astreine Chiffre für "Ich bin ein Antisemit". Die haben nämlich gaaanz ganz oft jüdische beste Freunde oder auch wahlweise jüdische Ehefrauen, welche "aaaber" natürlich den Staat Israel "genauso ablehnen".

     

    Merke: Antisemitismus anno 2012 ist ein bißchen was anderes wie der von 1933, schon mitbekommen?

  • M
    Matthias

    Wer fünf Minuten nach einem Anschlag ohne Bekenner schon sicher ist, dass muslimische Terroristen dahinter stecken, die noch dazu vom Staat Iran unterstützt werden, der hat offensichtlich ein Vorurteil. Die Frage 'qui bono' dagegen ist höchst interessant und muss gestattet sein.

    Welches Interesse hätten Palästinenser oder Iraner daran, mit einem solchen Anschlag die Welt gegen sich aufzubringen? Keines. Dagegen sucht die israelische ebenso wie die amerikanische Regierung nach Vorwänden, den Palästinensern das restliche Land zu nehmen und Iran den Krieg zu erklären. Ich behaupte nicht, es ist so. Ich sage aber: diese Erklärung ist mindestens ebenso wahrscheinlich wie der konditionierte Medienreflex, auf die üblichen Verdächtigen einzuschlagen.

    Der Vorwurf 'antisemitisch' daraufhin ist ebenso lächerlich wie typisch für diese Debatte. Es geht hier nicht um Juden oder Judentum - einige meiner besten Freunde sind Juden. Es geht um die Politik der Staaten Israel und USA. Dies hält man besser sehr genau auseinander.

  • K
    Krank

    Ich kann es nur wiederholen:

     

    Wie verblö.. äh -bloggt sind denn die taz-user bitte?

    Als Info-"Quellen" reichen ihnen höchstwahrscheinlich verschwörerische, mit Halbwissen gefüllte und auf (antisemitische?) Meinungsmache ausgerichtete Internet-Blogs. Ich glaube ich muss keine Adressen oder Namen erwähnen. Es ist einfach lächerlich, wenn von sog. Propaganda der westlichen Medien gesprochen wird. Wozu hätten diese das denn nötig, wenn der imperialistische Westen eh schon alles kontrolliert und manipuliert?

    Also entweder wissen die User hier nicht was wissenschaftliches Arbeiten bzw. -Quellen sind oder sie sind wirklich zu naiv um zu durchschauen, dass die "richtige", "wahrheitsgemäße" Meinung von diversen Blogs und pseudowissenschaftlichen Seiten ebenso wenn nicht gar mehr mit schmieriger Propaganda, dahergelogenen "Fakten" und allgemeinen Lügengebärden durchtränkt ist, als alle westlichen Medien zusammen!

     

    Macht's euch nicht immer so einfach! Aber dagegen sein und in allem das Böse und Übel zu sehen ist natürlich hirnschonend. Und da ich keinen Gott habe, kann ich ihn leider auch nicht um Vergebung für den ganzen Schwachsinn hier im Kommentarbereich bitten ;)

  • M
    miri

    Müssen sich jetzt auch die TazlerInnen dieser verlogen moralisierenden Regierungssprecher-Wortwahl befleißigen? "Wer steckt hinter dem feigen Anschlag?" Tut mir leid, aber Selbstmordanschläge, so verwerflich sie als Mordmethode sein mögen, betrachte ich grundsätzlich nicht als feige. Der/die AttentäterIn opfert auf jeden Fall ganz bewusst sein/ihr eigenes Leben. Feige sind Drohnenangriffe. Man könnte einen Selbstmordanschlag "unfair" nennen, wenn man den sportlichen Maßstab des offenen Kampfes anlegen will. Aber sportliche Maßstäbe sind auch so'ne Sache; meist nimmt es der/die SelbstmordattentäterIn mit einem zahlenmäßig weit überlegenen Gegner auf. Geht der Sport-Punkt da nicht doch an die Angreiferseite? -- Auf jeden Fall kann man Selbstmordattentate natürlich "mörderisch" oder "verbrecherisch" nennen. Aber feige? Denkt noch mal nach, ehe ihr schreibt.

  • G
    gelu

    Den Artikel finde ich gut und informativ. Einige der Kommentare hier finde ich dahingegen schrecklich. Jedesmal wenn irgendwo auf der Welt Israelis umgebracht werden, tauchen haufenweise Leute auf, die sich nicht entblöden zu behaupten, dass dafür vor allem die israelische Regierung verantwortlich sei (Oder gar geheimdienstlich dahinter stecke). Es ist durchaus möglich, die israelische Siedlungspolitik zu verurteilen und bei solchen entsetzlichen Anschlägen einfach die Klappe zu halten und nicht gleich "Ätsch, selber schuld" zu schreien. Wer das nicht hinkriegt, kann sich über den Vorwurf des Antisemitismus wirklich nicht beschweren.

  • PB
    Peter B.

    Unser aller Mitgefühl gilt den Opfern. Das ist das Erste. Danach kommt die Frage, wer hinter dieser und anderen Greueltaten steckt. Denjenigen zu glauben, die 5 Minuten später wissen wollen, wer es war, ist nicht nur hirnrissig, sondern gefährlich. Die Iraner mögen keine Freunde der Israelis sein. Gründe für die gegenseitige Feindschaft existieren zur Genüge. Eines sind sie mit Sicherheit nicht. Dämlich. Das aber müsste man annehmen, wenn sie sich in der gegenwärtigen Lage auf derartige Verbrechen einlassen sollten. Und deshalb die Frage. Wem nützt ein solcher Anschlag tatsächlich?

    Ist es nicht erstaunlich zu nennen, dass vor jedem anstehenden Kriegm der pozenzielle Gegner auch noch die Kriegsgründe für einen Angriff gegen sich selbst liefert? Die jüngste Geschichte ist voll an Beispielen davon.

    In dieser Welt ist nichts wie es scheint. Darüber sollte man nachdenken.

  • R
    Richterlich

    Beim Lesen dieser Kommentare springt einem ein Mass an Menschverachtung entgegen, unglaublich. Die armen frauenunterdrueckenden, Minderheiten bekaempfenden, Schwulen verachtenden und Scharia hoerigen Palaestinenser/Araber. Ja, denen geht es wirklich schlecht! Die armen unterdrueckten Freiheitskaempfer der Hamas oder der Hisbollah! Es werden u.A. Jungendliche bei einem Attentat feige in die Luft gesprengt und die deutsche Linke faengt schon wieder mit dem Relativieren an, getreu dem Motto Israel hat es nicht anders verdient. Wiederlich!

  • ED
    Ein Deutscher

    @Rozenbaum

    >>Israel andererseits züchtet sich geradezu seine Feinde und deren Hass, scheint nicht zu bemerken was in der Region vor sich geht.

  • S
    SomaRiot

    Wenn sich die KommentatorInnen hier den Mossad als Drahtzieher eines Selbstmordanschlags auf israelische Touristen imaginieren, bewegen sie sich intellektuell und moralisch auf Naziniveau.

     

    Am Ende ist immer Israel schuld. Diese Leute sind so tief antisemitisch, dass sie gar nicht erst für nötig halten zu denken. Für sie ist IMMER Israel schuld. Sogar wenn israelische Touristen in Bulgarien ermordet werden.

     

    Liebe taz-Redaktion, müsst ihr nicht auch kotzen, angesichts solcher Kommentare?

  • FH
    Felix Hildebrand

    Die meisten der Menschen hier im Forum geben Israel eine Mitschuld am Anschlag weil sie die Politik Israels ablehnen. Sie meinem also Israel hat quasi den Anschlag herausgefordert. Einige gehen soweit zu behaupten daß Israel den anschlag womöglich selbst ausgeführt hat vielleicht mit der CIA oder mit dem eigenen Geheimdienst dem Mossad. Man bedauert die Opfer und verurteilt den Anschlag, das berühmte "....selber Schuld..." traut man sich noch nicht zu sagen aber abekartet war es dann alles doch...Man kann es nicht anders sagen : Ihr solltet euch was schämen !

  • A
    anton

    Euer Verschwörungsdenken wenn es um Juden geht ist einfach nur unerträglich. Wenn man linken Antisemitismus messen möchte, muss man sich nur in den Userkommentaren der taz-online für geeignete Items umsehen. Einfach nur abstoßend.

  • BA
    berthold alfred rosswag

    Bulgarien: Tote bei Anschlag auf israelische Urlauber

    Nun ja wir wollen oder können wohl nicht ehrlich sein, dass die Gewalt die durch Israels Palästinenserpolitik ausgeübt wird eben wiederum Gewalt erzeugt. Möge mich jemand darauf hinweise wo die israelische Palästinenser und Siedlungspolitik auch nur eine Handbreite Entspannungswilligkeit gezeigt hat. Ohne Zweifel ist so ein Anschlag eine groteske Ausuferung von Hass. Stellen wir dem gegenüber, was Israel jeweils an Vergeltungsschlägen liefert, ist eben alles zusammen grotesk und unmenschlich. Die Israelis haben Mig 16 die anderen halt nur selbst gemachte Bomben. Doch Unschuldige werden auf beiden Seiten gemordet. Jetzt haben die Ultra Orthodoxen noch mehr Berechtigung palästinensisches Land zu besetzen und zu besiedeln und Netanjahu würde wohl wenn es denn von der übrigen Welt hingenommen würde gleich gegen Iran Bomben, wenngleich noch keine Belege vorliegen ob der Iran hinter dieser Bluttat steckt oder gar befohlen hat. Persönlich halte ich die passive und aktive israelische Politik der Friedensblockade für die größte Gefahr die den Weltfrieden torpediert und die Welt politisch spaltet.

  • L
    Lars

    Gewiss, die Umrahmung von Wörtern wie "Attentat" mit moralisierenden Adjektiven ist meist sinnloses Worthülsenwerfen. Allerdings: Wenn ein Selbstmordattentat unter der religiösen Gewissheit verübt wird, unmittelbar dafür von Gott belohnt zu werden und ins Himmelreich aufzusteigen und dort 72 was-auch-immer zu genießen, ist das neben der sinnlosen Ermorderung anderer auch ein feiges Sich-selbst-aus-der-Welt-Stehlen, da man wohl meint, im herkömmlich geführten Leben nicht dieses Ziel zu erreichen (ist sonst ja auch zu anstrengend). Ja, man kann es feige nennen, saufeige sogar. Mut kann es nicht kosten. Nur um in die verdutzenden Gesichter dieser Feiglinge zu schauen, wenn das mit dem Märtyrer-Himmel-Oneway-Ticket nicht so klappt wie ausgemalt, wünschte ich, es gäbe tatsächlich irgenein Leben nach dem Tod.

  • B
    Björn

    @taz: - versuch der veröffentlichung eines leserkommentars nr.2 -wenn sie untenstehenden kommentar nicht veröffentlich sehen wollen, dann kann ich das durchaus nachvollziehen, jetzt wo ich die restlichen kommentare gelesen habe. reine neugier: habe ich gegen die nettiquette verstossen, oder ists einfach so ne art zensur? mit freundlichen grüßen, björn.

    @mikat: ach nein, es ist überhaupt nicht feige menschen ins nirvana zu bomben? was ist es denn? heroisch? mutig? welche synapsen müssen sich für solch eine menschenverachtende aussage vebunden haben? es ist als ob den real existierenden bomben gleich immer noch eine vielzahl an text-bomben hinterhergeschickt werden müssen. vielleicht, um die nicht getöteten juden doch noch zu erwischen? und sie daran zu erinnern das es auch in deutschland immer noch (wie sollte es auch anders sein) sympathisanten für jeden hingerichteten juden gibt? vielleicht hat die konkret ja doch recht mit der annahme das die taz die zeitung für den aufgeklärten antisemiten ist?

  • E
    Ernesto

    Der Titel Ihres Artikels ist seltsam einseitig. Da ist von feig die Rede!!! Wenn jemand sein eigenes Leben opfert als Rache für abertausend getötete palästinensische Frauen, Kinder und Männer - dann nenn ich das heroisch.

  • O
    Oberschlesien

    Möglicherweise waren es auch tapfere deutsche "Anti"faschisten, die mit ihrem Hass auf den Judenstaat und seine Bewohner heroischen Widerstand gegen die kalte Asche des Führers leisten?

  • R
    rugero

    Schlimm wie Netanjahu die Schlagzeilen ausnutzt, kaum daß die Opfer im Krankenhaus sind. Er verhöhnt die Opfer.

     

    Seine blitrzschnelle Analyse ist überausdurchsichtig. Der begehrte Verteidigungsfall ist ausgerufen und der Fokus liegt nicht mehr auf den gigantischen innenpolitischen Problemen seiner Regierung. Hoffentlich geht seine Rechnung diesmal nicht auf. Die Israelis scheinen ja in letzter Zeit etwas wacher auf ihre Regierung zu schauen.

  • HH
    Hardy Heron

    Der "Selbstmordanschlag" könnte auch ein Anschlag gewesen sein, von dem der Anschläger selbst nichts geahnt hat! Wie das? Er war z.B. gewerbsmäßiger Kurier und diesmal wurde eben die Fracht per Handy-Anruf bzw. per sms gezündet, so einfach geht das heute. Und dann wird die Frage, wer dahinter steckt, wohl noch diffuser. Und irgend welche Papierchen (Führerscheine usw.), die anschließend gefunden werden, kann man diesem Ahnungslosen dann auch noch zustecken.

  • R
    Reinaldo

    Liebe Ute,

     

    ich würde schon mal gerne wissen warum für die turbulenten Zeiten, speziell Israel betreffend, Entscheidungen aus Berlin,Washington und London verantwortlich sein sollen?

    Der Grundstein dafür wurde doch wohl eher in den Jahren von 1945-1950 von den Isrealis selbst gelegt und seither mehr und mehr vertieft.

    Israel lässt sich zwar von diesen Ländern,England ausgenommen,viel Geld bezahlen,in seine politischen Entscheidungen jedoch nicht hineinreden.

  • W
    Werner

    Ob feige oder nicht feige: auf jeden Fall schärfstens zu verurteilen, eine Riesenschweinerei, wie jeder Anschlag auf unbeteiligte Zivilisten.

    Aber warum kommen eigentlich nur die im Kommentar genannten Gruppen als Autoren in Frage?

    Angesichts der in den letzten Monaten immer deutlicher werdenden Entschlossenheit der israelischen Regierung Iran zu bombardieren, gibt es mindestens noch eine weitere Gruppe.

    Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, dass ein Staat solche "Vorfälle" selbst produziert, um einen Vorwand zum Losschlagen zu haben, sei es um aussenpolitische Ziele durchzusetzen, sei es um von innenpolitischen Problemen abzulenken.

  • R
    Rozenbaum

    Simmt mikat, ein Selbstmordanschlag ist eher mutig. Aber natürlich unmenschlich, grausam sowie nicht zu rechtfertigen.

     

    Israel andererseits züchtet sich geradezu seine Feinde und deren Hass, scheint nicht zu bemerken was in der Region vor sich geht. Die Provokationen nehmen täglich zu. Da ist es nicht verwunderlich wenn irgendwo Ventile aufgehen und Gewalt an den Tag kommt.

     

    Die pauschale Beschuldigung des Iran durch die israelische Regierung ist typisch. Einen Tag nach der gräßlichen Tat kann noch niemand herausgefunden haben wer schuldig ist. Solche Äußerungen sind dumm und tragen nicht gerade zur Deeskalation bei.

  • B
    björn

    @mikat: ach nein, es ist überhaupt nicht feige menschen ins nirvana zu bomben? was ist es denn? heroisch? mutig? welche synapsen müssen sich für solch eine menschenverachtende aussage vebunden haben? es ist als ob den real existierenden bomben gleich immer noch eine vielzahl an text-bomben hinterhergeschickt werden müssen. vielleicht, um die nicht getöteten juden doch noch zu erwischen? und sie daran zu erinnern das es auch in deutschland immer noch (wie sollte es auch anders sein) sympathisanten für jeden hingerichteten juden gibt? vielleicht hat die konkret ja doch recht mit der annahme das die taz die zeitung für den aufgeklärten antisemiten ist?

  • K
    KlausK

    Dass solche Gräueltaten verübt werden, dürfte Israel, sprich: Netanjahu ins Kalkül ziehen. Wenn Menschen stetig, seit Jahrzehnten, nur Unrecht getan und Unterdrückung zuteil wird, sinnen sie auf Rache.

     

    Israel selbst ist kaum verwundbar. Also suchen sie sich offene Flanken, und wenn sie im fernen Bulgarien zu finden sind.

     

    Es trifft leider immer die Unschuldigen.

  • AG
    Anton Gorodezky

    Meine Fehleinschätzung beim Anschlag von Oslo und Utoya (hinter dem ich Moslems vermutet hatte), dem Attentäter von Toulouse (bei dem ich mir lange nicht klar war, welche Fraktion dafür verantwortlich war) hat mich jedenfalls gelehrt, niemals nie zu sagen. Solange sich also niemand zu dem Attentat bekennt, würde ich auch Rechtsextremisten nicht ausschließen. Breivik hat auch die Logistik auf die Beine gestellt, das norwegische Regierungsviertel in ein Trümmerfeld zu verwandeln.

  • OK
    oma Kruse

    @mikat

    Sie meinen vermutlich, der Anschlag sei nicht feige, weil sich der Attentäter selbst gerichtet hat, stimmt's? Das aber ist eine Fehleinschätzung. Kein Selbstmordattentäter handelt alleine. Es gibt immer Hintermänner, die ihn (oder sie) verführt oder sogar erpresst haben und diese Hintermänner sind in der Tat feige.

  • U
    Ute

    Für die „äußerst turbulente Zukunft“, Gegenwart und Vergangenheit in den letzten 70 Jahren des Nahen-Ostens, sind wohl eher Entscheidungen in Berlin, Washington und London verantwortlich zu machen.

     

    Aber natürlich steht es dem Autor Baltissen frei, auch Netanjahu und seine Vorgänger verantwortlich auch für die Toten in Burgas zu machen, die sich sicher eine andere Zukunft ausgemalt hatten.

    Aber hat Herr Baltissen auch bei den letzten fünf getöten Palästinenern zur Feder gegriffen?

  • IQ
    Ignaz Quadratwurzel

    Auch Herr Baltissen mag nicht warten, bis Netanjahu die Beweise für seine schon 90 Minuten nach dem Anschlag ausgesprochenen Anschuldigen auf den Tisch legt, die offenbar auch jetzt noch nicht in Burgas eingetroffen sind, obwohl diese, wenn es sie denn gäbe,

    was zweifellos der Fall sein muss,

    die Ermittlungen doch nur befördern könnten.

    Ohnehin wäre es besser gewesen, wenn sie 90 Minuten vor dem Einschlag eingetroffen wären.

     

    Dann aber werden diese „Beweise“, die Netanjahu vorgab zu besitzen, ohnehin der Öffentlichkeit präsentiert und dem Sicherheitsrat vorgelegt werden müssen, damit dieser dann Entscheidungen trifft, wie dies so üblich wäre, wenn man andere Staaten anklagt, man erinnere sich an Colin Powell und seinen Auftritt für den Irakkrieg vor diesem Gremium und der dabei aufgetischten Substanz.

     

    Wenn man dann noch annimmt, dass dies am Sankt-Nimmerleinstag der Fall sein könnte, wird eben deutlich, dass Herr Baltissen doch gewaltig spekuliert.

     

    „Wer über die erforderliche Infrastruktur für einen solchen Anschlag verfügt“ - ja welche war denn nötig und wer könnte die denn nicht alles besitzen?

     

    Und wer kann denn nicht alles Interesse an Unruhe und Ablenkung haben?

  • M
    Matthias

    Der Autor hat die zwei wichtigsten Gruppe vergessen, die Interesse haben am Ausbruch eines Krieges mit dem Iran: Die Geheimdienste von Israel und Amerika. Beide sind finanziell und strukturell hervorragend aufgestellt und bestens ausgerüstet. Es wäre nicht das erste Mal, wie am Beispiel des CIA allgemein bekannt und dokumentiert ist, dass diese Geheimdienste Brandstifter spielen und auch vor Beuernopfern aus der eigenen Bevölkerung nicht im geringsten zurückschrecken. Es ist ja alles "for the greater good" - Iran und Syrien sind die logischen nächsten Ziele auf der "axis of evil", die beiden relevanten Staaten in Nahost, die sich noch nicht dem Willen Amerikas gebeugt haben.

    Diese Möglichkeit nicht zumindest laut in Betracht zu ziehen, heißt den herrschenden Kräften nach dem Mund reden und brav auf Kurs sein - und damit den nächsten Krieg fahrlässig mit vorbereiten.

  • J
    Jemand

    Meiner Meinung nach ist es ein abgekartetes Spiel, Netanjahu hat ja auch sofort Iran geschrien, ohne irgendwelche Untersuchungen abzuwarten. Ein Schelm der Arges dabei denkt.

  • W
    wolf

    doch der vorwurf ist ohne substanz, was man doch daran merken kann das dieser vorwurf gen iran ca 2 stunden nach medienberichten zu dem thema zu stande kam, eine untersuchung in irgendeiner form war zu dem zeitpunkt ausgeschlossen. ausserdem ist der vorwurf verdächtig weil iran ungefähr alles war, ausserdem der initator eines anschlags auf einen saudischen minister in den usa was jedoch nach einem einknicken der beweise nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. iran hat seit ca 1000 jahren keinen angriffskrieg geführt. usa führen alle 3-4 jahre einen. ich halte diese kriegstreiberische unterstützung die die taz mit auflagen erledigt für untragbar. welche quellen berichten von einem iranischen atomprogramm? es sind amerikanische/israelische medien und politiker. nicht mal die amerikanische atomaufsichtsbehörde konnte irgendetwas in iran feststellen, ausser das "verdächtig umgeräumt wurde", welch wunder wenn man militärisches sperrgebiet betritt und der iran fürchten muss, dass die informationen an die feindlichen geheimdienste weitergegeben werden, und dann dazu genutzt werden im straßenverkehr bombenanschläge zu verüben(!!).das müsste sich der iran mal trauen, dann müsste man keinen kriegsgrund mehr konstruieren, aber nein, das ist der westen der da"präventiv eingreift". wir (der westen und israel) sind die die kriegstreiber, schaut doch wie man günther grass angegiftet hat, obwohl keine einzige seiner fakten wiederlegt werden konnte. nur über die form hat man sich ausgekotzt, dem mann den tod gewünscht (zitat spiegel:"hoffentlich ist das seine letzte tinte") und manche schrieben, dies ist nicht mal ein gedicht, was soll das nur? aber ich sage ihnen wodurch es kunst wurde, dieses kurze uninteressante gedicht: dadurch das es eine selbsterfüllende prophezeiung war, er schrieb von dem gift und den geifer den er erwartete, und während dieser umstand noch kritik am gedicht war, dass er damit rechnete, begannen von überall die stimmen und artikel zu hageln, er mag sich im ton vergriffen haben, aber die stimmen im nachhinein machen seinen text historisch. danke fürs lesen.

  • M
    mikat

    So grauenvoll ein solcher Selbstmordanschlag auch ist, eines ist er gewiß nicht: feige.

  • N
    Naasef

    In arabischen Medien und in den Ländern wird das Terrornetzwerk Al-Qaida beschuldigt die Tat geplant zu haben und das höchstpersönlich vom Chef Ayman-al-Sawahiri !!!

  • M
    Mona

    Das Wort "feige" wurde im Zusammenhang mit der Ermordung der iranischen Wissenschaftler >natürlich< nicht verwendet. Der aggressive Staat Israel hat durch seine Poltitik der vergangenen Jahrzehnte mehr Feinde als Freude (außer in den deutschen Verlagshäuser natürlich). Der Anschlag könnte letztlich auch von ultra-orthodoxen Juden wegen der Wehrpflicht verübt worden sein.

  • H
    Hoschi

    Meine vollste Verachtung für die Täter und mein aufrichtigstes Mitgefühl für die Hinterbliebenen der Opfer. Es gibt aber noch andere die dafür in Frage kämen. Ich würde mal in Richtung Mossad und CIA recherchieren. Da sucht doch jemand nach einer Legitimation für einen Angriffskrieg gegen den Iran. Woher kommt der Fühereschein aus den USA?

    Wie kann man ein paar Stunden nach dem Anschlag behaupten der Iran steckt dahinter?

  • AH
    aber hallo!

    Was ist an einem Terroranschlag feige?

     

    Und, wenn der Terroranschlag mutig gewesen waere, muesste der Vorgang dann wohlwollender oder gar zustimmend beurteilt werden?

     

    Wie dem auch sei, zumindest wurde diesmal nicht darauf hingewiesen, dass 'Frauen und Kinder' unter den Opfern waren, da bin ich ja beruhigt, Maenner sterben ja bekanntlich gerne (oder habe wie Katzen 7 Leben).

  • R
    reblek

    "Wer steckt hinter dem feigen Anschlag?" - Ja, so heißt das allenthalben: "feiger Anschlag". Da stelle ich doch mit Georg Schramm die Frage: "Gibt es einen mutigen Anschlag?" Nein, ein Anschlag ist ein Anschlag. Wenn jemand sich hinstellen und zeigen würde, dass er einen Anschlag verüben will, wäre er nicht mutig, sondern "bescheuert". Worin Georg Schramm zuzustimmen ist, denn "feiger Anschlag" ist ein dümmlicher Pleonasmus und wie alle Pleonasmus ohne Sinn. Außer dem, dass ein Autor damit seine moralische Empörung zum Ausdruck bringt, die er in sinnvollen Worten nicht äußern kann.