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Der Staat sollte sich auf seine Kernaufgabe Polizei, Militär und Justiz begrenzen. In allen anderen Bereichen sind die privaten Unternehmen einfach zu schlau.
Jetzt sollte man Sarrazin auf Hartz IV setzen, aber das wird natürlich Herr "BER" Wowereit verhindern.....
Das Problem liegt doch auf beiden Seiten. Zum einen finde ich es krimminell, was seitens der Banken seit 20 Jahren abläuft, ohne dass die Staaten entscheidend eingreifen. Zum anderen galt man bis 2008 als vollkommen rückständig, wenn man solche "modernen Finanzierungsinstrumente" im öffentlichen Dienst nicht eingesetzt hat. Man musste sich nicht nur in den Gremien vor den Politikern rechtfertigen, sondern musste auch noch den Spott der Bürger und der Leserbriefschreiber erdulden. Die rückständigen Sesselfurzer und Beamtenärsche eben. Besser gemacht hat das ja angeblich schon immer die Privatwirtschaft. Deshalb hat man ja auch die Unternehmensberater und die so smarten Manager in die öffentlichen Betriebe geholt und am Besten noch umfassend privatisiert. Damit den faulen Beamtensäcken mal so richtig gezeigt wird, wie man arbeitet und auch noch Geld verdient ! Tja liebe Leute, die Ergebnisse sind Land auf, Land ab zu bewundern. Es gibt viele "BVG's" in Deutschland und der öffentlichen Hand fehlen dadurch viele Milliarden für sinnvolle Projekte. Die Schröders, Münteferings, Clements, Lambsdorffs, Kohls, März, Kochs, Späths, Teufels, Öttingers, Mappus, Stoibers, Seehofers und Konsorten haben dieses Land verkauft und tun es noch, dank Mutti Merkel.
Alle wollen nur noch zocken und nicht mehr durch Arbeit das Geld verdienen. Die Strafe folgt auf dem Fuße. Das ist nur gerecht.
@774 (Profil gelöscht) welche Strafe?
wann kommt denn endlich male ein gesetzt das man die Eliten des geldausgebens verantwortlich machen kann
nicht die dummen deutschen sondern deren Elite mit Dr. titeln etc
die Schlaumeier eben die uns regieren wollen und es leider auch tun
das wir sie lassen ist die einzige Dummheit
WANN AHBEN WIR ENDLICH EINEN MAIDAN PLATZ?
@Margot Dumm sind sie nicht, aber autoritäre Charakter und die treten nur nach unten.
Die Leipziger Wasserwerke hatten ca. 1000 Millionen Euro mit solchen Geschäften verspekuliert!! Die Gesellschafter, die die Verträge unterzeichneten, bekamen mehrere Millionen Provision!! Einer der Hauptschuldigen, Heininger, muss jetzt für 3 oder 4 Jahre in den Knast, wobei die U-Haft von ca. 2 Jahren angerechnet wird. Nach Erlass der 1/3 Strafe kann er ja in Kürze seine Millionen ausgeben, über die er während der U-Haft sogar verfügen darf.
Der Fall wird nun beim BGH verhandelt, weil die Strafe einfach nur noch lächerlich war, als Deal, weil er seine Kumpane im Rathaus nicht verpfiffen hatte und die zu Unrecht erhaltene Provision auch nicht zurückbezahlt werden musste.
@Siggi40.de Es waren "nur" 285 Millionen, aber das ist auch eine Menge. Zmu Prozess wäre noch zu sagen, dass Henniger nur angeklagt und verurteilt wurde, weil er Millionenprovisionen aus dem Deal auf ein Privatkonto abgezweigt hatte, also die Stadt bestohlen hatte, und nicht wegen der Spekulation! Das ist der eigentliche Skandal. Und der Bürgermeister, der das abgenickt hatte, ist jetzt noch im Amt!
Darf eigentlich ein staatliches Unternehmen eine Finanzwette abschließen?
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gehören der Hauptstadt. Das Land Berlin ist der Eigentümer!
http://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Verkehrsbetriebe
Für mich ist diese Wette ein Skandal!
Bekommt eigentlich BVG staatliche Zuwendungen? Wenn BVG staatliche Zuwendungen bekommen haben sollte, so kann es unter Umständen sein, das eine Strafe von der EU Kommission auferlegt wird.
@Stefan Mustermann Die EU Kommission müsste erstmal Kenntnis von dem Vorfall erlangen ;)
JPMorgan trifft überhaupt keine Schuld. Einzig die naiv dumme BVG trägt Schuld für den Quatsch. Wer so komplett ahnungs- und arglos an ein Geschäft ran geht, welches mehr als 200 mio. € Verlust bedeuten kann, hat es nicht anders verdient.
Solange die Geldsäcke von JPMorgan, Goldman Sachs usw. nicht für lange Zeit in vergitterten Zimmern gesichert werden, werden die auch weiterhin ihr Unwesen treiben. Dass die Vertreter solcher Firmen zentrale Rollen in der EU einnehmen (Beispiel: EZB), zeigt wie korrupt unsere Gesellschaft geworden ist.
von frühwarnsystemen war die rede.
unsere "dummheit ist schlau" vertreter sind dann die idealen gesuchten "dummen", die möglichst die bevölkerung zahlenn lassen wollen, damit sie besser beherrscht werden kann, mit ihr statistisch vielen bildung.
dot.com,compterblase, finanzindustriekriodse, abbauu derindustrie, pleiten der und rückagang, rationalisierung der medien - und kürzung der transferleistung für hochqualifizierte. der gewwinn an autoritärem etatismus, am besten strukturell, wiegt die verluste ziemmlich auf: "dummheit ist schlau"!!
da massive privatsierungen in der bankenkonzentration zu verzeicghnen sind, sind hireschon erheblochgrößer opfer zur herschaftsstabiliserung gebracht worden.
HOFFENTLICH WIRD DIESER SKANDAL NICHT MAL WIEDER VERDECKT durch andere "breaking news"...
Wenn man endlich mal dafür sorgen würde, dass auch Amtsträger zur Verantwortung gezogen würden, dann wäre es wesentlich schwerer für die Abzockerrige, leichtfertige Abnehmer von Schrottpapieren etc. zu finden. Gibt es kein Gesetz, das denen, die das Geld der Allgemeinheit verwalten, solche Zockereien verbietet? Aber nein, wenn die Zocker (Banken) dann mal Pleite gehen, öffnet Merkel schön das Portemonnaie. Denn sie hat ja von ihren (von der Bankenlobby gestellten) Beratern gelernt, wie sie sich zu verhalten hat. Ein Hoch auf die wahren Regenten der Welt!!
Eine wirklich gute Idee.
Bei den Bankstern ist es klar, dass die nur abzocken wollen (ist also nicht neu).
Der Feind ist also bekannt.
Das Risiko liegt offensichtlich wirklich bei den Amtsträgern, die ohne persönliche Verantwortung zocken.
Hier reicht auch eine Privathaftung nicht aus (ein paar hundert mio wird wohl nicht jeder Amtsträger haben). Also hier wirkt nur eine wirklich harte Haftstrafe.
Sobald das passiert, bekommen die Politiker hier ja alle Panik und sehen ihre Menschenrechte verletzt.
Letztendlich war der Fall in der Ukraine von der Haftstrafe für Julia Tymoschenko nix anderes als eine Amtshaftung.
@Arne Für den Verweis auf die Politikerin mit der hübschen Nase Daumen hoch, Arne !
Das ist alles sehr erschütternd, aber Belege dafür, dass JPM "Insiderwissen" hinsichtlich der verkauften Papiere hatte, liefern sie nicht. Deswegen sollten sie solche Beschuldigungen auch nicht erheben.
@mintr Was hängt an der Wand, macht Ticktack und wenn´s runterfällt, ist die Uhr kaputt ?
Die BVG und den Senat als Opfer der Betrügerei hinzustellen, greift (meiner Meinung nach) entschieden zu kurz.
Es gibt einen, der sich betrügen lassen wollte, aufgrund von Geldgier und Hallodri-Mentalität. Und es gibt den ausgebufften Betrüger. Aber bei Bankstern gehört das Betrügen ja zum *guten* Tone; ist sozusagen Berufsehre.
Investmentbanking = Casino
Wer das nicht kapiert, sollte die Finger davon lassen. Aufgabe der BVG ist der ÖPNV und nicht das Zocken.
Der Kommentar nimmt ja gar keinen Bezug auf die "Beratung" der BVG durch Kanzlei Clifford Chance, deren Mandat eigentlich bei JPMorgan lag, wie im taz-Artikel "BVG-Wirtschaftskrimi" (http://www.taz.de/BVG-Wirtschaftskrimi/!131753/) beschrieben. Spätestens hier wird doch deutlich, dass die BVG sich zwar selten dämlich verhalten hat aber eben von JPMorgan und Clifford Chance bewusst betrogen wurde!
Bleibt zu hoffen, dass das nach britischem Recht auch strafbar ist und wenigstens ein paar Investmentbänker für ein paar Jahre auf Boni verzichten müssen. Mit ganz viel Glück kommt vielleicht auch ein Bauernopfer von JPMorgan ins Gefängnis. Das Land Berlin sollte mögliche Vermögenswerte von Clifford Chance und JPMorgan in Berlin pfänden, das wäre wohl die einzige Möglichkeit dem Steuerzahler den Schaden irgendwie zu reparieren.
"Der Betrug an dummen Deutschen" ???
ihr meint doch sicher: linksdoof mal wieder abgezockt.
"Diese Kreditderivate waren 2007 sehr beliebt – bei Spekulanten .."
nicht nur bei Spekulanten sondern auch bei linksdoofen geld-geilen Politikern. Dafür setzt linksdoof natürlich kein eigenes geld ein, sondern das Geld der Untertanen und schliesst damit wetten ab!
Dafür zahlen wir ja gerne!
@Bastler4711 linksdoof? Ihnen ist schon klar, dass der damalige Finanzsenator niemand anderes als Thilo Sarrazzin war, und den als Linken zu bezeichnen fällt ja nun niemandem ernsthaft ein. Im Gegenteil: Betrogen wurden dämliche neoliberale Politiker und Gernegroße.
@Dubiosos Linksdumm: aka NICHT links
Das israelische Militär beschießt im Süden Libanons auch Stützpunkte der UN-Friedenstruppe Unifil. Diese meldet zwei Verletzte.
Kommentar Investmentdesaster der BVG: Der Betrug an dummen Deutschen
Die Investmentbank JPMorgan hat die Berliner Verkehrsbetriebe abgezockt. Es handelt sich um weit mehr als eine Lokalposse.
Totalschaden: Die BVG hat sich von JPMorgan Schrottpapiere andrehen lassen. Bild: dpa
Es handelt sich um Betrug. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wurden hereingelegt – und zwar von der größten Investmentbank der Welt, von JPMorgan. Denn die Amerikaner wussten genau, dass sie Schrottpapiere verhökerten. Schließlich hatte JPMorgan diesen Schrott selbst fabriziert. Die Bank wollte sichere Gewinne kassieren; eventuelle Verluste sollten die Trottel in Deutschland tragen.
Kein Zweifel: Die Berliner haben sich selten dämlich angestellt. Dennoch handelt es sich um weit mehr als eine Lokalposse. Der Deal zwischen JPMorgan und den Verkehrsbetrieben illustriert exemplarisch, wie es zur Finanzkrise kommen konnte, die ab 2007 die ganze Welt erschütterte. Gleichzeitig wird deutlich, wie gnadenlos und systematisch die großen Investmentbanken ihr Insiderwissen ausgenutzt haben.
Es war nämlich kein Zufall, dass der Deal mit den Berlinern ausgerechnet 2007 zustande kam – und es war auch kein Zufall, dass ihnen synthetische „Collateralized Debt Obligations“ angedreht wurden. Um die Perfidie zu verstehen, muss man wissen, was sich hinter dem Ausdruck „synthetisch“ verbirgt. Diese Obligationen waren keine klassischen Wertpapiere, sondern faktisch handelte es sich um ein großes Bündel aus Kreditausfallversicherungen, auch „Credit Default Swaps“ genannt. Es waren hochriskante Derivate, die sich als biedere Wertpapiere tarnten.
Diese Kreditderivate waren 2007 sehr beliebt – bei Spekulanten an der Wall Street, die darauf wetten wollten, dass der Immobilienboom in den USA zusammenbricht und Banken wie Lehman Brothers in den Abgrund reißt. Denn Insider wussten bereits im Frühjahr 2007, dass viele arme Amerikaner ihre Hypotheken nicht mehr bedienen konnten. Der Kollaps war absehbar, und an ihm wollten die Spekulanten verdienen. Einziges Problem für die Insider: Sie mussten Dumme finden, die bereit waren, gegen eine kleine Gebühr ein enorm hohes Kreditrisiko zu versichern. Zu diesen Dummen gehörte dann die BVG.
Der Deal zwischen JPMorgan und den Berlinern folgt dem klassischen Muster, das in der gesamten Finanzkrise zu beobachten war: Die Gewinne werden privatisiert, die Verluste sozialisiert. Leider hat sich daran bis heute nichts geändert. Wieder drehen die Investmentbanken das große Rad, und bei der nächsten Krise darf erneut der Steuerzahler haften.
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Schwerpunkt Finanzkrise
Kommentar von
Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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