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Kommentar IS-Vormarsch in SyrienDschihad statt Demokratie

Kommentar von Karim El-Gawhary

Der IS breitet sich immer weiter aus. Daran wird sich nichts ändern, solange man den Kampf abgehalfterten, korrupten arabischen Regimen überlässt.

Römische Ruinen in der syrischen Stadt Palmyra. Bild: ap

E nde dieses Monats wird es ein Jahr her sein, dass das Kalifat in Teilen Syriens und Iraks ausgerufen wurde. Der IS hat sein „Staatsgebiet“ seitdem nicht nur weitgehend halten, sondern ausweiten können. Heute kontrolliert er mit Mosul, Raqqa und Ramadi drei wichtige Provinzhauptstädte und rückt über Palmyra weiter nach Westen vor.

Und das trotz der Peschmerga, der offiziellen syrischen und irakischen Armee und der schiitischen Milizen, die alle gegen sie kämpfen, und nicht zu vergessen: trotz der Lufteinsätze der USA. Dem IS ist mit dieser Kombination militärisch offensichtlich nicht beizukommen.

Auch das Geld wird ihm nicht ausgehen. Nach jüngsten Studien verdient der IS jeden Tag eine Million Dollar an Steuern, die er auf seinem „Staatsgebiet“ erhebt. Letztes Jahr sollen allein 300 Millionen Dollar Einkommensteuer in die IS-Kassen geflossen sein. Dreimal so viel aus Öleinnahmen. Die halbe Milliarde, die man durch Bankplünderungen in Mossul erhalten hat, nicht mitgerechnet.

Aber am verheerendsten ist: Dem IS geht auch der Nachschub an Freiwilligen nicht aus. Der Direktor eines Zentrums für Islamische Studien hat den Zustand der saudischen Jugend folgendermaßen beschrieben: „Als der Arabische Frühling begann, fragten die jungen Leute, wie Islam und Demokratie zusammenpassen; heute, nach den Ereignissen in Syrien, reden sie alle über den Islam und Dschihad“. Nicht ohne Grund hat der IS inzwischen Zweigstellen in Libyen, Ägypten und dem Jemen.

Die Bilanz der anderen Seite dagegen ist katastrophal. Das wird so lange so bleiben, solange man diesen Kampf abgehalfterten, korrupten arabischen Regimen überlässt, deren einzige Stärke die Repression gegenüber der eigenen Bevölkerung darstellt. Die schaffen den Terror schneller, als sie ihn bekämpfen können.

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7 Kommentare

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  • "Der IS breitet sich immer weiter aus. Daran wird sich nichts ändern, solange man den Kampf abgehalfterten, korrupten arabischen Regimen überlässt."

     

    Und wem sollte man ihn dann überlassen? Superman? Chuck Norris? Der alliierten Invasionsarmee von 1944?

     

    Der IS ist zuallererst ein Resultat jahrzehntelanger gescheiterter Außenpolitik des Westens, vornehmlich der USA.

  • Die Webseite des seit den 80er Jahren aktiven linken Oppositionellen Yassin al Hadj Saleh mit einigen englischen Beiträgen:

    http://www.yassinhs.com/

     

    Eliot Higgins und Yassin al-Haj Saleh über “Citizen Journalism” auf

    http://www.dolapdere.de/tag/yassin-al-haj-saleh/

  • Selbstverständlich darf das Assad-Regime gar kein Partner bei irgendwas sein.

     

    Die Unterstützung von Djihadisten durch Geheimdienste Syriens sind seid den Sinjar-Files 2007 bekannt und seit der Einschätzung von Peter Neumann, Kings College for the Study of War, quasi bundesoffiziell.

    http://www.lrb.co.uk/v36/n07/peter-neumann/suspects-into-collaborators

    "Suspects into Collaborators

    Peter Neumann argues that Assad has himself to blame"

    Was Gerhard Schindler aber im Juni 2013 nicht daran hinderte, Damaskus zum Datenaustausch zu besuchen.-

     

    Sie können also ganz zufrieden sein:

    Die Vernichtungspolitik gegen die syrische Bevölkerung geht weiter.

  • "Das wird so lange so bleiben, solange man diesen Kampf abgehalfterten, korrupten arabischen Regimen überlässt,..."

     

    Wie? Wo? Was? Das verstehe ich jetzt nicht so genau. Was wäre denn die optimale Lösung für dieses Problem? Militärische Intervention des pöhsen, pöhsen, rassistischen und imperialistischen Westens? Sozusagen: 'Der weisse Mann soll's richten!'???

    Jetzt kann sich der Islam mal so richtig ungestört entfalten und das ist soll jetzt plötzlich nicht toll sein? Die Kultur dort muss doch eigentlich so reich sein, die Wirtschaft florieren und die Wissentschaft an vorderester Stelle sein, dass wir uns im Westen davon doch eine Scheibe abschneiden sollten, oder nicht?

     

    LOL :)

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Auch wenn "frisch gehalfterte" Wasserträger der "Demokratie" des nun "freiheitlichen" Wettbewerbs um ... übernehmen, es bleiben korrupte Regime, die Ausbeutung und Unterdrückung für die Gewinner dieser Welt- und "Werteordnung" kontrollieren, und somit die Verlierer ...!

  • Was ist die Alternative ?

    Deutsche Bodentruppen in Syrien?

    • @kric:

      Ja, natürlich und Sie müssen in Forderster Front kämpfen und fallen!!