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Kommentar Hartz-IV-DebatteDie Motivationsbremse

Hannes Koch
Kommentar von Hannes Koch

Die Einführung von Hartz IV hat den Druck auf Arbeitslose erhöht. Bekämen sie wieder drei Jahre lebensstandardsichernde Leistungen, wäre der größte Reform-Erfolg in Frage gestellt.

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Hannes Koch
Freier Autor
Geboren 1961, ist selbstständiger Wirtschaftskorrespondent in Berlin. Er schreibt über nationale und internationale Wirtschafts- und Finanzpolitik. 2020 veröffentlichte er zusammen mit KollegInnen das illustrierte Lexikon „101 x Wirtschaft. Alles was wichtig ist“. 2007 erschien sein Buch „Soziale Kapitalisten“, das sich mit der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen beschäftigt. Bis 2007 arbeitete Hannes Koch unter anderem als Parlamentskorrespondent bei der taz.

161 Kommentare

 / 
  • A
    ana

    @Fritz

     

    Ich habe noch dümmere Kommentare als Deine gelesen.

    Deutschland wurde in den letzten 20 Jahren systematisch kaputt gemacht.

  • R
    Roland

    ....und ich dachte, ich las ein Arbeitslosenbeschimpfungspamphlet von ROLAND KOCH, dem brutalstmöglichen.....

     

    Nein, ich täusche mich, Sie sind Journalist oder so....

     

    Frage an Sie:

     

    Wie, WIE kann es sein, daß Sie die gezielte und systematische, von oben verordnete Verarmung von Arbeitslosen als "Erfolg" bejubeln? Sind Sie so zynisch oder oder stehen Sie unter irgendwelchen, sagen wir mal, Sachzwängen?

     

    Warum können Neoliberale (und das muss ich Ihnen nach diesem Artikel unterstellen) Dinge nicht zu Ende denken?

     

    Ist es nicht so, daß Hartz IV im Binnenmarkt die Kaufkraft noch weiter schwächt und eine weitere Lohndumping-Spirale in Gang setzt?

     

    Daß Kindergeld in verfassungswidriger Weise auf Hartz IV angerechnet wird und derzeit noch ein Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht läuft? Wahrscheinlich ist es so, dass die Hartz-IV-Regelsätze für Kinder nicht verfassungskonform zustande gekommen sind.

    Haben Sie auch die sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen (die bereits spürbar sind) einer solch drastischen Maßnahme hinreichend bedacht?

     

    Wie wäre Ihnen zumute, wenn Sie in die Situation gerieten auf Hartz IV angewiesen zu sein – Könnten Sie davon leben?

     

    Wie wollen Sie verhindern, daß 0 oder 1 Euro „Jobber“ Arbeiten und/oder Dienstleistungen verrichten, die die Geschäftsgrundlage marktwirtschaftlich funktionierender Unternehmen kannibalisieren? Oder sollen dann zur Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit die Löhne der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten so weit gesenkt werden, bis sie mit den Hartz IV – Zwangsarbeitern konkurrieren können? Und was stellen Sie mit jenen zahlreichen unglücklichen Hartz IV – Empfängern an, die überhaupt keinen „Job“ bekommen (was leider sehr wahrscheinlich ist)?

     

     

     

    Welche und wessen Interessen vertreten Sie? Halten Sie Hartz IV für eine gelungene oder wünschenswerte Reform und welche Bilanz würden Sie nach 5 Jahren Hartz IV ziehen? Ein Erfolg?

     

    Zu einer Hartz-IV-Bilanz hinzuzuzählen sind auch die Hunderttausenden an Gerichtsverfahren vor den Sozialgerichten, die in einer großen Zahl der Fälle die Entscheidungen der Arbeitsagenturen korrigierten. Erfolg?

     

    Im Zuge der Durchsetzung des Gesetzes wuchs in Deutschland der Niedriglohnsektor und die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist geprägt durch die Zunahme sogenannter atypischer Beschäftigungsformen wie Zeit- oder Leiharbeit. Dazu gehört auch die Zahl von ca. 1,3 Millionen an "working poor", Menschen also, die trotz Erwerbstätigkeit auf Hartz IV angewiesen sind. Erfolg?

     

    Aber ich will ja nicht nur meckern, es gibt ja Wege aus dieser ganzen Misere, die von den etablierten Parteien und Medien gezielt und systematisch totgeschwiegen wird:

     

    Wissen Sie, wie Arbeitslosigkeit und schrumpfende Nachfrage im Binnenmarkt wirksam bekämpft werden können?

     

    Es gibt eine Lösung für diese Probleme, es ist das sogenannte Bandbreitenmodell (www.bandbreitenmodell.de). Das einzige marktwirtschaftliche Konzept, das unternehmerisches Gewinnstreben mit Beschäftigungsmaximierung verknüpft und Einkommen, egal ob selb- oder unselbständig, verschont und die Staatseinnahmen über eine klug differenzierte, für jeden geltende Umsatzsteuer sicherstellt. Und zwar so, daß es keine Verlierer gibt.

     

    Alle anderen Steuern entfallen. Das Bandbreitenmodell funktioniert verkürzt gesagt, indem alle Unternehmen (in einem gewinnverträglichen Verhältnis zu ihrem Umsatz) ein Minimum an Arbeitnehmern einstellen, diese Mitarbeiter werden neben ihrer Arbeitsleistung benötigt, um sie von der Umsatzsteuer abzusetzen. Da für sämtliche Unternehmen die gleichen Bedingungen gelten, gibt es keine Wettbewerbsnachteile.

     

    Es ist durch das Bandbreitenmodell wohl begründet, warum und wie es nicht weniger erreichen kann als die Arbeitslosigkeit, Niedriglöhne und die globale Lohnkostenkonkurrenz sowie den ewigen Wachstums- und Rationalisierungsdruck zu beseitigen. Zudem kann es die Staatsverschuldung binnen kurzer Zeit tilgen und das Rentenproblem lösen. Für Unternehmen bedeutet es weitaus höhere Umsätze und Reingewinne, für Arbeitnehmer höhere Einkommen und die Kunden mehr Kaufkraft. Unternehmen, Staat und Menschen stehen nicht mehr gegeneinander, sondern miteinander. Es wäre eine win-win-win-Situation.

     

    Das Konzept wurde von Jörg Gastmann, Autor des Buches „Die Geldlawine“ entwickelt. Im übrigen kann ich dieses Buch jeder Führungskraft, jedem Entscheidungsträger und jedem Politiker auf der Suche nach einer nachhaltigen Zukunftsperspektive für Deutschland und Europa guten Gewissens ans Herz legen.

     

    Es ginge wirklich besser - spielend leicht (Vorausgesetzt, man will das).

     

    Wer das nicht will, kann gerne weiter nach dem Motto verfahren "Es könnte ja besser gehen....Muss es aber nicht..."

     

    Ich möchte als Familienvater eine öffentliche Diskussion anregen, ob es nicht höchste Zeit ist sich für neue Wege und Möglichkeiten zu öffnen, denn wir schulden unseren Kindern eine Zukunft, die diese Bezeichnung verdient.

     

     

     

    Beste Grüsse

     

    Roland

  • KK
    Klaus Keller

    Wählt FDP!

  • JG
    John Galt

    Ich schwöre, dass ich niemals zum Wohl eines Anderen leben werde und niemals von einem Anderen verlangen werde, für mein Wohl zu leben.

  • A
    anke

    Oh ja, Existenzangst kann tatsächlich ein ziemlich starkes Motiv sein. Aber wer ihre Rückkehr nach Deutschland als Erfolg feiert, ist wahrscheinlich kein all zu großer Menschenfreund. Dass er außerdem auch vergleichsweise leichtgläubig ist, beweist Hannes Koch dadurch, dass er offen zugibt, auch an Statistiken zu glauben, die er nicht eigenhändig gefälscht hat. Bleibt eigentlich nur eine einzige Frage offen. Wer, zum Henker, motiviert eigentlich die sogenannten Arbeitgeber, nicht ausschließlich Leute zu beschäftigen, die entweder gar nichts (Praktikanten) oder kaum etwas (Leiharbeiter) kosten oder aber vollkommen überqualifiziert sind für den Unsinn, der von ihnen verlangt wird? Ich fürchte, die Motivation dieser Leute liegt gerade auf Eis, und Schuld daran ist nicht der Winter. Schuld sind die Gewinne, die jene erwirtschaftet haben, die eine sozialdemokratisch-grünen Regierung in Angst und Schrecken versetzt hat. By the way: Wann haben sich eigentlich diese Helden der Motivation zuletzt gefürchtet und wovor?

  • V
    vic

    An die Redaktion

     

    Dieser Kommentar ist NICHT von mir:

     

    Zitat

     

    "12.01.2010 19:58 Uhr:

    von vic:

    Ich bin immer wieder erstaunt, dass der Großteil der hier kommentierenden offensichtlich das Bild hat, dass die Gesellschaft verpflichtet ist Ihnen Arbeit, oder alternativ direkt Kohle zu geben.

    Schon mal daran gedacht, selber was zu bewegen, Ideen zu entwickeln und am Markt als Selbständiger seinen Lebensunterhalt zu verdienen? Aber nein: zu jammern, dass es ja keine Stellen gibt und der böse Staat einen nicht großzügiger alimentiert ist natürlich viel leichter. Der Gipfel ist dann die Forderung nach dem bedingungslosen Grundeinkommen. Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, die den Bezug von Transferleistungen zum zentralen Prinzip erhebt.

    Eine freiheitliche Gesellschaftsordnung und ein liberales Wirtschaftssystem sind zwei Seiten der gleichen Medaille."

    Zitat Ende

     

    Ich bitte sie, teilen sie dem Dieb mit er soll sich seinen eigenen nickname besorgen

    Ich finde das überhaupt nicht witzig und untersage hiermit allen weiteren Witzbolden, meinen Namen für ihre Ergüsse zu missbrauchen.

     

    @ Klaus Keller

    Danke für den Hinweis, es geht mir gut:)

  • S
    schmief

    "Mehr Menschen sind bereit für weniger Geld zu arbeiten."

     

    Schreiben Sie eigentlich auch für den FOCUS und die Bild? Oder versuchen Sie sich eine Anstellung bei der INSM zu erschreiben, Herr Koch?

  • RS
    Rudi Schulte

    Selig sind die geistig Armen

     

    Selig sind die geistig Armen,

    denn sie stecken nie die Nase

    in den Brunnenschacht des Lebens

    voll gefährlich gift´ger Gase.

     

    Trinken oben aus dem Becken

    fromm mit Ochs und Schaf zugleich.

    Und dereinst, wenn sie sich strecken,

    erben sie das Himmelsreich.

     

    Christian Morgenstern

     

    Ich denke das passt gut zu Ihnen

    Mit bestem marktwirtschaftlichem Gruss

  • KK
    Klaus Keller

    @ 12.01.2010 19:58 Uhr:

    von vic:

     

    hatten sie einen Unfall oder schreibt hier jemand unter Ihrem Namen, es hört sich an als seien sie im Vollrausch der fdp oä beigetreten.

  • GM
    georg maier

    und eingebrockt hat uns das rot-grün. dafür gehören sie heute noch geteert und gefedert.

  • HW
    Henrik Wittenberg

    Hartz IV erniedrigt, Grundeinkommen erhöht!

     

    Hartz IV ist im Kern verrottet, das größte staatliche Erziehungsprogramm („Fördern und Fordern“) seit dem Ende der DDR gescheitert.

     

    Wahr ist: Unser heutiger Sozialstaat fordert Anwesenheitspflicht und fördert gleichzeitig die Abhängigkeit seiner „Kunden“. Grundrechte bleiben dabei auf der Strecke.

     

    Ein Grundeinkommen hingegen wird das Prinzip der Wertschätzung wieder in den Mittelpunkt stellen und die Menschen zur Eigenständigkeit befähigen. „Zuhören statt belehren“ und „bestärken statt beschämen“ sollten die neuen Maximen eines menschengerechten Sozialstaates sein.

     

    Wir fordern das Ende des „offenen Strafvollzuges“ und die vorbehaltlose Anerkennung eines jeden Bürgers, als Teil einer Gemeinschaft, die auf Vertrauen und Ermutigung statt Kontrolle und Demütigung setzt!

     

    Kölner Initiative Grundeinkommen

    www.bgekoeln.ning.com

  • K
    Klingelhella

    "...viele ... sind bereit, für weniger Geld zu arbeiten". Na, wenn das nicht mal ein "Erfolg" ist, Herr Koch!

     

    Wenn der Arbeitsmarkt wirklich ein Markt wäre, dann könnte der Marktteilnehmer (Arbeitssuchende), wenn kein brauchbares Angebot (weil zu geringer Lohn) existierte, auf ein besseres warten. Tatsächlich aber werden statt Feststellen Leih- und Zeitarbeitsstellen geschaffen, und mittels Agenda2010 Menschen gezwungen, dieses suboptimale Angebot anzunehmen und ihre Arbeit unter Wert anzubieten -- das ist nichts anderes als Diebstahl. Zudem kotzen sich die meisten EU-Staaten über das Lohndumping in Deutschland und dessen Auswirkungen auf den EU-Binnenmarkt aus.

     

    Liebe taz, warum veröffentlicht ihr so einen lächerlichen Kommentar? Lieber Herr Koch, mit Ihrer PR-Rede kommen sie knapp 10 Jahre zu spät -- die neoliberale Idee ist inzwischen nur mehr ein Zombie. Wachen Sie endlich auf!

  • M
    meister

    die kommentare hier sollten unbedingt publiziert werden!!!

  • JS
    J. S.

    @Fritz

     

    Ihr erster Absatz ist schon mal sehr verstörend. Anscheinend gibt es für Sie entweder den aktuellen Zustand oder den damaligen Zustand in der DDR. Dazwischen ist nichts.

    Wollen Sie mir also sagen, dass der jetzige Zustand alternativlos ist?

     

    Und was mich noch stört:

    Warum werden jetzige Linke immer mit Sozialisten und Kommunisten gleichgesetzt? Geht es eigentlich noch primitiver?

     

    Und dann:

    Was haben Sie gegen höhere Löhne?

    Wieso darf ein Vollzeitbeschäftigter nicht einen Lohn bekommen, von dem er auch leben kann?

    Wieso sind Sie damit einverstanden, dass Menschen, die 40 Stunden die Woche arbeiten, trotzdem noch zum Arbeitsamt müssen, weil sie nicht genügend Lohn zum Leben bekommen?

    Ist das die Antwort auf "Arbeit muss sich wieder lohnen"?

    Was spricht also gegen einen gesetzlichen Mindestlohn?

    Ist es nicht so, dass gerade die Menschen der unteren Gesellschaftsschicht mit mehr Lohn auch den Konsum ankurbeln, weil sie dieses Geld auch ausgeben? Reiche Menschen werden zusätzliches Geld nicht in Konsum investieren sondern in Aktien, Immobilien u. a.

     

    Und btw. Globalisierung ist keine Erfindung der letzten 10 Jahre. Globalisierung gab es auch schon vor 50 Jahre. Und da haben die Menschen in Deutschland noch einen vernünftigen Lohn erhalten.

     

    Nicht erwähnt habe ich noch die Leiharbeit, Kurzarbeit, Minijobs, 1-Euro-Jobs, 0-Euro-Jobs, Midijobs, etc. Das alles ist in Ihren Augen okay. Na dann gute Nacht Deutschland!

     

    Vorschläge gibt es viele, jedoch ignorieren Sie diese. Stattdessen schreiben Sie, dass wir alle nur kritisieren aber nichts zur Veränderung hervorbringen. Stattdessen predigen Sie die Globalisierung, dem Neoliberalismus, die soziale Marktwirtschaft, diffamieren alle Transferleistungs-Bezieher

    Sie tun so, als ob es Deutschland gut geht, als ob wir alle auf hohem Niveau jammern.

    In Deutschland erfriert niemand? Sind Sie sich da wirklich so sicher? Dann wissen Sie überhaupt nicht Bescheid.

     

    Kommen Sie von Ihrem hohen Ross herunter und schauen Sie sich die Situation unvoreingenommen und gänzlich ohne idelogischen Gedanken im Hinterkopf an. Sie werden sehen, dass die Wirklichkeit viel schlimmer ist, als man denkt, als die Medien berichten, als die Politiker behaupten.

     

    Ich bin für soziale Gerechtigkeit. Ich bin für gerechte Löhne. Ich bin für ein Leben in Würde.

  • R
    Ralf
  • L
    Lobbyist

    @FRITZ:

    Da Sie scheinbar keine ökonomischen Zusammenhänge verstehen (wie übrigens ein Großteil der Bevölkerung) lesen sie mal zum Einstieg das Buch von H. Flassbeck: "50 einfache Dinge, die sie über unsere Wirtschaft wissen müssen". Wenn sie dann noch 1-2 Monate die NACHDENKSEITEN gelesen haben, könnten ihre Leserbriefe in Zukunft vielleicht etwas mehr Sachverstand beinhalten.

    Sollten sie aber weiter über Gulag, Schießbefehl (frühere Alternativen: "geh doch rüber" oder "der Russe steht vor der Tür") usw. schwafeln, wenn es um Alternativen zu der derzeitigen Gesellschafts- und Finanz- und Wirtschaftspoliik geht, sollten sie in ihrem und im Interesse der Leser lieber schweigen. Wenn sie dafür alternativ das Buch "Meinungsmache" von Albrecht Müller oder von T. Wieczorek: "Die verblödete Republik" lesen, könnten sie verstehen, wer in diesem Lande alles Interesse daran hat, dass sie (und viele andere) weiter alles glauben, was ihnen der Mainstream täglich vorsetzt.

  • PG
    Peter Gloystein

    ich hatte zu diesem Komplex einen Leserbrief geschrieben- auch ich hatte erwogen, Kommandistist zu werden, momentan doch eher nicht. Leider gibt es zunehmend Artikel dieser Art, die sich auf Bertelsmann Stiftung, andere von der Richtung her bekannte Publikationen, sogenannte Wirtschaftsweisen und Sachverständige, sich sich interessegeleit äußern: ich lese die Taz immer noch gerne, aber jede Spiegel-Anzeige ärgert mich, noch bin ich Abonnent, aber das kan sich ändern!

  • PG
    Peter Gloystein

    ich hatte zu diesem Komplex einen Leserbrief geschrieben- auch ich hatte erwogen, Kommandistist zu werden, momentan doch eher nicht. Leider gibt es zunehmend Artikel dieser Art, die sich auf Bertelsmann Stiftung, andere von der Richtung her bekannte Publikationen, sogenannte Wirtschaftsweisen und Sachverständige, sich sich interessegeleit äußern: ich lese die Taz immer noch gerne, aber jede Spiegel-Anzeige ärgert mich, noch bin ich Abonnent, aber das kan sich ändern!

  • SS
    Susi Sorglos

    @Fritz

    Kannste haben: Ausweitung des Marktprinzips auf‘s Zahlungsmittel, d.h. eine Umwandlung des gesetzlichen Zwangs zur Verwendung von Schuldzinsgeld in ein wirkliches Tauschmittel. Zwar behaupten unsere Schatztruhenökonomen, wir hätten ein solches - stimmt aber nicht. Der Zinseszins, der in Schuldkontrakten fällig wird, ist die heimtückischste Methode der Umverteilung von denen die zu wenig haben (sonst bräuchten sie keinen Kredit), zu jenen, die zuviel haben (sonst könnten sie ja nichts verleihen). Bis einige alles Geld haben, aber nichts mehr produziert wird...

    Ein Beispiel: Ackermann will eine Eigenkapitalrendite (=Zinserträge) von 25% p.a. Bei mageren zehn Millionen über 30 Jahre ergibt das 8.077.935.642, über hundert Jahre kämen aber schon gigantische 49.090.934.154.985.472 zusammen. Die Zinsformel ist eine Exponentialfunktion, deren oberer Grenzwert unendlich heißt! Unser Geldsystem beruht also auf einer auf Dauer unerfüllbaren Gleichung; deshalb brachen in der Vergangenheit maximal nach 100 Jahren die Finanzsysteme zusammen, inklusive Neustart mit frischgepreßter Währung.

    Schuldzinsgeld ist ein nimmersattes Monster: je mehr man es füttert, desto hungriger wird es. Desto schwerer wird es aber auch, neue Schuldner aufzutreiben, denen man die Knete an die Backe kleben kann, damit sie den mathematischen Zinsgewinn erarbeiten, denn Geld arbeitet nicht, Geld läßt arbeiten! Zwar macht die elektronische Revolution menschliche Arbeit überflüssig, aber Computer kaufen nichts von dem, was sie herstellen...

    Anstatt Geldbesitzern via Zins ein arbeitsloses Einkommen zu schenken (ihr Vermögen haben sie vielleicht verdient, der Zinsgewinn ist jedoch ist weder logisch noch ökonomisch zu begründen), sollte ihr Vermögen genauso verwesen wie ihre leibliche Hülle. Geld muß »rosten«, also das Zinserpressen durch Horten des Allgemeinguts, das ein gesetzliches Zahlungsmittel nun mal ist, muß durch Wertverlust bestraft werden. Jedes Eigentum verursacht Kosten, also muß es auch beim Geld so sein. Investitionen hingegen werden durch Werterhalt belohnt. Deflation wäre gebannt, weil niemand mehr auf niedrigere Preise warten würde. Und seine Steuern würde man vorfristig zahlen...

    Ich sehe allerdings keine Chance, daß dieses über hundertjährige, mehrfach getestete Konzept vor dem nächsten Totalzusammenbruch (der mit mathematischer Sicherheit noch zu unseren Lebzeiten kommen wird) verwirklicht wird. Mit Gulags, Stasi und Schießbefehl wird zuvor das Establishment versuchen, seine Pfründe zu retten; begonnen wird ja jetzt schon damit. Nicht nur beim erfreulich umfangreich kritisierten Kommentator, sondern bei allen, die sich für Elite halten, ist der Horizont ein Kreis mit dem Radius Null - und den vertreten sie vehement als ihren Standpunkt.

     

    Für alle, die wie ich die permanente Primitivpropaganda der Generation Doof satthaben, hier ein paar WebVideos, die erklären und nicht verschleiern.

     

    Prof. Bernd Senf: Tiefere Ursachen der Weltfinanzkrise Teil I (2008)

    http://www.archive.org/details/BS0001

    Prof. Bernd Senf: Tiefere Ursachen der Weltfinanzkrise - Teil II (2008)

    http://www.archive.org/details/BS002

    Prof. Bernd Senf - Weltfinanzkrise, Teil III: Not-wendige Konsequenzen: (2008)

    http://www.archive.org/details/BS003

    Tiefere Ursachen der Weltfinanzkrise Teil IV: Börsenfieber und kollektiver Wahn

    http://blip.tv/file/1684499/

  • I
    inge

    für welchen lobbyverein schreibt herr koch?

  • SB
    Stefan Bach

    Dieser Kommentar von Hannes Koch ist das Hinterletzte. Ich bin wirklich geschockt einen derart flachen Ansatz übelsten Sozialdarwinismus in der taz 2010 lesen zu müssen. Das eine solche Verunglimpfung in die Mühlen der Arbeitslosigkeit geratener Menschen eingedenk der Komplexität und Unterschiedlichkeit der dafür verantwortlichen Faktoren stattfinden darf, wirft ein sehr ungutes Licht auf das ehemals humanistische Menschenbild dieser Zeitung.

    Damit wird auch das letzte unabhänigige Printmedium zum Sprachrohr einer offiziellen Doktrin. Ein solcher Kommentar hat in der taz nichts zu suchen, dafür gibt es Bild und BamS!

     

    Herzlichen Glückwunsch!

     

    Stefan Bach

  • B
    Berlingonaut

    Zitat: "Müssen die Hilfebedürftigen gar in der Zukunft eine Markierung auf der Jacke tragen?"

     

    Nach Ansicht der Bundesregierung lieber nicht, denn dann wüssten sie, wie viele sie eigentlich sind.

     

    Darüber hinaus ist der Kommentar von Herrn Koch einfach nur oberflächliches Mainstreamgeblubber. Die TAZ ist auch nicht mehr, was sie mal war.

  • F
    Flo

    Ein ganz peinlicher Kommentar von Hannes Koch!

    Verwunderlich auch - er ist doch schon lange dabei und hätte sich zwischenzeitlich mal ein paar Gedanken machen können.

    Naja, der Artikel zeigt auf jeden Fall, dass es gut war, mein taz-Abo rechtzeitig zu kündigen.

  • V
    v.b.

    @FRITZ

     

    Nach Ihren bisherigen Ansichten zu urteilen wird kein Vorschlag Ihnen genügen können.

     

    Verschwendung von Steuergeldern:

    Nach Angaben des Bundesrechnungshofes wurden in 2009 runde 15 Milliarden Euro verbrannt.

     

    Verflechtung von Politik und Wirtschaft:

    Solange sich hier Korruption und Lobbyismus sich die Hand geben werden weiterhin Gelder des Steuerzahlers für Zwecke eingesetzt die nichts, aber auch gar nichts mit Staatsführung oder Wirtschaftlichkeit zu tun haben.

     

    Verlogener Denkansatz:

    Wie kann Gewinnmaximierung und unendliches Wirtschaftswachstum gelehrt werden, wenn es sich um endliche Ressourcen handelt?

     

    Mindestlohn:

    Deutschland dürfte so ziemlich das einzige Land in Europa sein das sich dagegen verwehrt. Warum schreitet das EU Parlament nicht ein wenn Deutschland gegen bestehende EU/Euroverträge verstößt? Die Lohnstückkosten sollen jedes Jahr um 2% steigen. Das wären seit Beginn der Euroeinführung rund 22%. In Deutschland sind diese jedoch nur um 8% gestiegen.

     

    Der Fisch stinkt also vom Kopf her. Und das hat nichts mit Globalisierung zu tun. Da es sich um eine massive Häufung von Geldverschiebung handelt, muss man davon ausgehen das dies absichtlich geschieht.

     

    So gesehen würde eine dem Gesetz konforme Verwaltung genügen um der sozialen Katastrophe Einhalt zu gebieten. Und sagen Sie nun bitte nicht es drohe keine Volksaufstände. Da sind die Europäischen Politiker schon weiter. Das sieht man deutlich an der massiven Aufrüstung der Polizeikräfte, an dem geplanten Inneneinsatz der Bundeswehr und an dem Aufbau paramilitärischer Kräfte in ganz Europa.

     

    Nun gebe ich Ihnen Ihre Frage zurück. Was kann man tun? Geld für soziale Sicherheit, für ein menschenwürdiges Dasein wäre mehr als genug da.

  • C
    CandyBandit

    @ Fritz:

     

    40 Jahre versucht man schon alles besser zu machen. Es hat nicht geklappt. Es ist immer schlechter geworden. Nun sollte endlich jemand anderes die Zügel erhalten. Ich möchte nicht weitere 40 Jahre warten in der Hoffnung dass alles besser wird.

    Übrigens auf die ewige Frage, was denn mit den niedrig bezahlten Job geschehen soll, gibt es zwei sehr einfache und vor allem logische Anwtorten:

     

    1.) Diese Jobs müssen besser bezahlt werden. Entweder sie sind nicht wichtig genug, dann verzichtet man darauf, oder man bewertet sie der Logik nach höher

     

    2.) Ist jemand nicht in der Lage dazu oder nicht gewillt einen höhren Lohn zu zahlen, dann bleibt ihm wohl nichst anderes übrig, als diese Arbeit selbst zu verrichten

     

    PUNKT.

     

    Ist das wirklich so schwer zu begreifen?

  • RT
    Rainer Thomas

    @Fritz

    Ihr "kommt nur her- ich nehm's mit euch allen auf" - Gerassel und Nachplappern neoliberaler Rechtfertigungen für eklatante Ungerechtigkeit hier in Deutschland (und eben nicht in Indien oder sonstwo) erschreckt hier nicht wirklich jemanden, geschweige denn, dass es überzeugend wäre: ihresgleichen predigt nunmehr seit rund 30 Jahren immer die selbe Leier.

    Es geht Ihnen auch nicht um den Erahlt eines "Standards" ( billige rhetorische Figur, haben Sie nichts Besseres?), sondern - Sie sagen es (gar mit Bewunderung?) selbst: um eine "losgelassene Bestie" und die nennt sich nach meiner Lesart egomanische Maßlosigkeit.

    Der Mensch reduziert auf eine Funktion der Macht und des Geldes, dies scheint Ihresgleichen Ideal zu sein.

  • TW
    Th Weismantel

    @ FRITZ

    In ihrer PR-Agentur legt man wohl nicht allzu viel Wert auf Allgemeinbildung. Wenn man sich schon als Propaganda-Schreibling verdingt, sollten einem wenigstens die einfachsten Fakten bekannt sein.

     

    Die reichsten 25% zahlen 27% aller Steuern, haben aber 80% aller Einkommen. Wenn 80% aller Einkommen endlich auch 80% aller Steuern bezahlen und der öffentliche Dienst zumindest auf OECD-Standard steigt, und dieses Geld dann auch noch sinnvoll und zukunftsträchtig ausgegeben wird, dann können wir uns die grosszügige Alimentierung auch derjenigen erlauben, die netterweise dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen.

     

    Ca. 7-9 Millionen Arbeitssuchenden stehen ca. 500.000 offene Stellen gegenüber. Da ist es doch nett von den paar Leuten. die wirklich nicht arbeiten wollen, freiwillig zu verzichten. Das sollte belohnt werden.

  • L
    lutzindasky

    @ Fritz: Sie lassen keinerlei analytisches Denkvermögen erkennen.

    Ich selbst habe auch Hartz 4 erleben müssen. Dank meiner universitären Bildung habe ich dennoch einen Job bekommen. Der allerdings in keinster Weise meinem Interesse entspricht. Man hatte mich seinerzeit gezwungen, irgendeinen Job anzunehmen. Arbeite daran, einen adäquarteren Job zu bekommen. Meine Erfahrungen mit dem Amt sind allesamt negativ. Arrogante, ignorante "Berater" zuhauf. Kritik an der Behandlung wird mit der Drohung des Entzugs der Leistungen beantwortet. War so gar so weit, einen Taxischein zu machen. Die erste und einzige Reaktion darauf war: Woher haben sie das Geld dafür? Nix von wegen Zustimmung: "Mensch, sie bemühen sich ja" Nein, nur Kontrolle und Vorschriftsdenken. Auf die Frage, ob das Amt meine Ausbildung (in anderer Sache) vorfinanzieren würde, kam die Forderung, ich solle eine Garantie auf anschließende Festanstellung vorweisen. Da kann man ja nicht mal mehr drüber lachen. Die Leute im Amt haben wirklich mit einer Menge Schwachköpfe zu tun (selbst gesehen), aber das rechtfertigt keine generelle Verurteilung aller Bedürftiger als Kriminelle oder Betrüger. Und die Leute im Amt sind, von einer nicht geringen Menge Kleinformatdespoten abgesehen, gar nicht Schuld an der Situation. Schuld sind die sogenannten Entscheider, die Politiker, die weltfremd durch die Gegend entscheiden. Und ja, wir brauchen das Grundeinkommen. Dann bräuchte es keine ARGE mehr, deren Namen ja Omen genug ist. Wann wird das endlich geschehen?

  • S
    schock

    Jetzt hat die taz auch ihren müntefering; ich bin schockiert und kann es kaum glauben; ich lese schon so lange die artikel von herrn koch; ich wäre nicht im entferntesten darauf gekommen, dass er sich für so einen geschmacklosen u. dümmlichen artikel hergeben würde; frau knaul als sprachrohr des israelischen außenministeriums und jetzt herr koch, der plötzlich amok läuft; was kommt als nächstes; es bleibt nicht mehr viel, was den kern wirklich linksliberaler tradition bei der taz ausmacht...vielleicht noch frau dorothea hahn, die es sich bislang nicht nehmen läßt an der seite sozialer bewegungen in frankreich zu stehen; werden wir es bald erleben, dass sie sich plötzlich an sarkozys politik erwärmt;

    müntefering wurde rausgeschmissen aus der spd, wie haltet ihr es mit koch

  • F
    FRITZ

    @ [Gesammelte empörte Linke]

     

    Ich bitte um Alternativvorschläge, die ohne Gulags, Stasi und Schießbefehl auskommen und unseren Lebensstandard in einer globalisierten Welt rettet.

     

    Globalisierung verteilt den Reichtum auf der Welt aber auch die Armut. Viele Inder und Chinesen leben heute besser als vor 10 Jahren, viele Deutsche schlechter. Was sollen wir jetzt tun? Strafzölle? Soll die dritte Welt doch in IHRER Armut verrecken?

     

    "Mehr Transfers" und "höhere Löhne" in Deutschland zur Stützung des Konsums sind Vorschläge, die an den Bau einer Sandburg erinnern, um die Flut zu stoppen. Bevor die Bestie (weitgehend) "unregulierter Markt" global gebändigt ist, ist es notwendig, das Biest hier etwas mehr von der Kette zu lassen, um morgen noch mitreden zu können, wenn der Kuchen verteilt wird.

     

    Ich habe bislang kein überzeugendes anderes Konzept gelesen oder gehört. Was hier gesagt wird ist nur primitives Robin-Hood-Gefasel.

  • A
    Alkfred

    Hallo zusammen,

    wenn Interesse daran besteht, wie eine scheinbar einfache, aber

    _konkrete_ Frage zur Funktionsweise eines kapitalistischen

    Wirtschaftssystems

    (Warum gibt es nicht immer Überproduktionskrisen in abgeschlossen

    Einheiten, d.h. "Inseln") - gerichtet an alle Bundestagsabgeordnete,

    viele Wirtschaftsinstitute, Wirtschaftswissenschaftler, usw. - von

    diesen "beantwortet" wird, dann lohnt es sich die folgende Website

    anzuschauen:

     

    www.kapitalismus-modell.de

  • B
    boesefrau

    @FRITZ

    ich weiß nicht in welchem elfenbeinturm sie leben. dieses gesamte system hier funktioniert nicht mehr. sie können doch nicht ernstlich der annahme sein, es gäbe nur 20% "betroffene" ... armut versteckt sich ... und was denken sie? wieviel ist der soziale frieden wert? ich möchte nicht irgendwann bürgerkriegsähnliche zustände aushalten müssen. aber wenn das hier so weiter geht, dann sind wir bald soweit ... weil sich nämlich keiner mehr solidarisch fühlt ...

  • N
    Nachhilfe-für-Marktgläubige

    @ FRITZ (den Großen oder den Alten?)

     

    Kleine Nachhilfe:

     

    Was den Fans der verdummenden marktradikalen Propaganda immer noch nicht aufgefallen ist:

     

    Es geht nicht nur um den Export. Zwei Drittel! der Wirtschaft spielt sich innerhalb des Landes ab, das künstlich verarmt wird durch Dumpinglöhne.

     

    Und es geht nicht um Ihre 20 %, die "nach höheren Transferleistungen heulen, sondern um die Mehrheit von 70 % der Bürger, die kein oder nur sehr geringes Vermögen mehr haben und aufbauen können. (Haben Sie in einem anderen Land gelebt, dass Sie nichts merken?) Arbeit lohnt sich kaum noch, egal welche Bildung jemand hat.

     

    Ein paar grundlegende Infos:

     

    "Rund zwei Drittel der Bevölkerung verfügen einer Studie zufolge über kein oder nur geringes Vermögen. Die soziale Schere in Deutschland geht damit stark auseinander, wie am Mittwoch vorgelegte Daten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) belegen. Demnach verfügt eine Schicht von Superreichen, die nur ein Prozent der Bevölkerung ausmacht, über ein Fünftel des gesamten Vermögens. Fast jeder dritte Deutsche hat hingegen eine leere Privatschatulle oder kämpft gar mit Schulden."

     

    http://www.n-tv.de/wirtschaft/meldungen/Ein-Prozent-besitzt-20-Prozent-article241321.html

     

    Fazit: Wenn Sie für die Zinsen und Banken der Superreichen immer mehr ackern wollen und trotzdem auf keinen grünen Zweig mehr kommen können, tun Sie das, aber verlangen Sie das nicht von der Mehrheit. Wenn Sie nicht von der Verarmung betroffen sind, haben Sie Glück, aber schweigen Sie, die Fakten sind da.

  • F
    Frank

    @ Fritz:

     

    So zynisch kann auch nur einer daherlabern, der (bislang) das Glück hat, nicht zu diesen 20% zu zählen.

     

    Sie raten also,die lästigen 20% sollen endlich mal die Schnauze halten und sich widerspruchslos dem Sklavenmarkt des Kapitalismus hingeben, damit Sie auch morgen noch die Gelegenheit haben, voller Zynismus über die herzuziehen, die Ihnen mit schlecht bezahlter Arbeit Ihr wohlgeheiztes Zynikersesselchen finanzieren? Arm!

  • DN
    Dr. No

    @Volker Neurath:

    Es geht darum wie man es machen könnte, nicht wie es ist. Natürlich gibt es derzeit nur ein Jahr ALG 1. Was ich mich frage: Wo zum Teufel geht die Kohle hin, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber einzahlen? Bei der derzeitigen Arbeitslosenrate könnte man ALG1 viel länger zahlen, wenn nicht ein großer Teil versickern würde. Ich würde gerne mal die Bilanz der Bundesagentur für Arbeit sehen und nach Kostenstellen aufgeschlüsselt wieviel Prozent von dem Geld das von den Arbeitnehmern, die in Arbeit sind, auch bei ihren arbeitslosen Kollegen (mit ALG-I) ankommt. Nehmen wir nur mal die Leute, die das Kindergeld verwalten. Werden die in Form eines Deckungsbeitrags von unseren Versicherungsbeiträgen finanziert? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur: Es kommt viel weniger raus, als das was wir einzahlen. Die Auszahlung von Kindergeld ist eine vom Bundesverfassungsgericht vorgeschriebene hoheitliche Aufgabe (die bei Beamten der Arbeitgeber, also der Staat erledigt. Deren Finanzierung darf nicht beitragsfinanziert sein. Ich möchte nicht wissen wie viele Quer- und Nebenfinanzierungen es bei dieser Mammutbehörde gibt. Wieviel Prozent der Beiträge geht an die arbeitslosen Kollegen, wieviel Prozent geht darauf für die Gehälter der Agentur-Angestellten??? All das wird hinter dem Rauchvorhang einer Neiddebatte versteckt.

  • F
    FRITZ

    @boesefrau

     

    Mit der mir bekannten Lebenswirklichkeit hat das nichts zu tun. Ich glaube, es geht um die Lebenswirklichkeit von vielleicht 20% der Bevölkerung. Und das Gejammere dieser 20% steht in keinem, aber wirklich gar keinem Verhältnis zu den vermeintlichen Härten und Ungerechtigkeiten. Hier erfriert und verhungert niemand, der das nicht will oder in Kauf nimmt. Hier darf jeder kostenlos eine Bibliothek besuchen. Hier bekommt man eine medizinische Versorgung auf Weltniveau, auch wenn man überhaupt nichts dafür zahlt oder nicht genug, um die Kosten zu decken (weil andere, ich zB, das subventionieren - grds. gerne, übrigens) Hier darf jeder kostenlos auf die Schule und fast kostenlos auf die Universität.

     

    Höhere Sozialhilfe würde automatisch niedrig-qualifizierte Arbeit vernichten, weil Tätigkeiten, die einen geringen Marktwert haben, sich dann nicht mehr lohnen würden. Wer würde denn für 800 Euro arbeiten, wenn man 1000 vom Amt bekommt? (Das Problem gibt es ja schon jetzt...)

     

    Man kann aber am Marktwert jedenalls von mobiler Arbeit nicht künstlich etwas ändern, weil dieser (leider? zum Glück?) nicht auf deutschen Amtsstuben per Verordnung bestimmt wird, sondern vom internationalen Markt für Güter und Dienstleistungen. Auf gut Deutsch: Arbeit gibt es in Deutschland in Zukunft nur noch, wenn sie entweder besser oder billiger ist als woanders. Das kann man unfair finden (die Chinesen, Inder und Brasilianer finden's super!) das ist aber eine naturgesetzähnlicher Mechanismus der Marktwirtschaft. Zum Glück, denn deshalb haben wir, etwas verkürzt, jeder einen Fernseher in der Bude, haben's immer schön warm, können ins Kino gehen und krepieren nicht an Typhus.

     

    Also: ich bin für eine intelligente Gerechtigkeitsdebatte für die globalisiere Welt, aber das lautstarke Greinen von vielleicht 20% der Deutschen nach mehr Transferleistungen wird nicht der entscheidende Beitrag hierzu sein. Das bremst dieses Land nur aus, während es versucht, gegen die Konkurrenz aus Mumbai und Shanghai seinen Wohlstand zu wahren.

  • B
    boesefrau

    @FRITZ

    was sie hier so zynisch, als rumgeheule abtun,

    ist mittlerweile die lebensrealität in dieser gesellschaft ... und NEIN es ist KEIN argument zu behaupten, woanders ist es noch viel schlimmer, a la euch geht es noch zu gut. wenn ihnen der "leistungsempfängerstyle", wie sie es nennen, die bude überm kopf anzündet, werden sie es vielleicht endlich begreifen ... das wäre dann ihr traumschönes furore ... aber dann bitte nicht über ungerechtigkeiten beschweren ...

  • F
    Frank

    Ach ja - nach diesem hilfreichen Artikel verstehe ich auch endlich den Werbebanner "die erste Tageszeitung im EPUB-Format"!

    EPUB ist die Abkürzung für "Elektronisch Publiziertes Unterschichten Bashing", oder?

  • GW
    Gregor Weindinger

    Vielen Dank liebe FAZ, äh taz.

    Jetzt habe ich endlich einen konkreten Beweis, warum ich seit 2 Jahren die junge welt lese.

    Vorher war es nur ein Gefühl, eine Änderung im Grundton. Heute ist es Gewissheit:

    Die taz ist einfach reaktionär geworden.

  • F
    FRITZ

    Wahnsinn. Abweichende Meinung in der taz wird sofort mit Liebesentzug des sich ständig ungerecht behandlt fühlenden Publikums bestraft. Der Anspruchsdeutsche gerät in einen furor teutonicus, Leistungsempfänger-style. Von Faschismuskeule bis Rumgeheule über die harte, harte Welt hier in Deutschland, das volle Programm. Ein Traum.

  • D
    Dierk

    Na, da habt ihr euch aber ordentlich in den Fuß geschossen - leider kann ich euch nicht in der Tasche treffen, da ich im Ausland wohne - aber zumindest kann ich die taz aus meinen Lesezeichen löschen. Tschüss und viel Spaß noch.

  • RT
    Rainer Thomas

    Alles und Jedes und Jeder hat seinen Preis, gelle, liebe TAZ-Redaktion.

  • K
    Kand.in.Sky

    Prima Glosse, hab herzlich gelacht und geschmunzelt. Der letzte Satz könnte direkt von Pispers stammen. Und die Absätze davor suggerieren es gäbe keine hochinstanzlichen Entscheidungen zu Hartz4.

     

    Kurz: Text wäre bei BILD gerechtfertigt, bei der taz ist es eine Glosse zu einem ernsten Thema.

     

    #k.

  • CS
    christiane schmidt

    Es waren die GRÜNEN, die zusammen mit der "S"PD dieses unsägliche Gesetz auf den Weg gebracht haben! HARTZ IV (pikanterweise nach einem Wirtschaftskriminellen benannt...) bedeutet die Ausgrenzung und Stigmatisierung von Millionen Menschen, die keinen Tritt in den Hintern brauchen - so wie Herr Koch uns das weismachen will - sondern unsere Loyalität.

    Es fehlte in dem Artikel von H.K nur noch, dass er ein Loblied auf die "Leistungsträger" unserer Gesellschaft einstimmt.

    Taz, was ist aus Dir geworden. Aber Ihr seid halt ein Sprachrohr der Grünen, die um des Machterhalts willen jede Schweinerei der SPD mittrugen.

    Wann singt Herr Koch ein Loblied auf den Krieg im Kosovo und in Afghanistan?

  • CS
    christiane schmidt

    Es waren die GRÜNEN, die zusammen mit der "S"PD dieses unsägliche Gesetz auf den Weg gebracht haben! HARTZ IV (pikanterweise nach einem Wirtschaftskriminellen benannt...) bedeutet die Ausgrenzung und Stigmatisierung von Millionen Menschen, die keinen Tritt in den Hintern brauchen - so wie Herr Koch uns das weismachen will - sondern unsere Loyalität.

    Es fehlte in dem Artikel von H.K nur noch, dass er ein Loblied auf die "Leistungsträger" unserer Gesellschaft einstimmt.

    Taz, was ist aus Dir geworden. Aber Ihr seid halt ein Sprachrohr der Grünen, die um des Machterhalts willen jede Schweinerei der SPD mittrugen.

    Wann singt Herr Koch ein Loblied auf den Krieg im Kosovo und in Afghanistan?

  • B
    boesefrau

    diejenigen, die hier ihre meinung dergestalt ausbreiten, "hartz 4" empfänger seien "minderleister", um mal in der sprache der "leistungsträger" zu sprechen, scheinen IMMER NOCH NICHT begriffen zu haben: unverhofft kommt oft! es gibt keine sicheren jobs mehr. und nach einem jahr arbeitslosigkeit ist dann hartz 4 angesagt. keine weiterbildung, nackter kampf ums überleben, soziale ächtung, weil die private medienlandschaft das kainsmal hartz 4 erfolgreich installieren konnte. fakt ist, diese reform hat das land gespalten und wenn das so weiter geht, ist schlimmeres zu befürchten. es kann nicht sein, das ganze bevölkerungsgruppen zu bittstellern degradiert werden, als versager, nichtsnutze, nichtwoller und nichtkönner tituliert werden ... selbst wenn sie sich heutzutage aus der arbeitslosigkeit selbständig machen wollen, werden ihnen bürokratische steine in den weg gelegt ... und sollten sie damit scheitern, die HÄME ist ihnen in dieser gesellschaft gewiss! ich fürchte, es kommen härtere tage ...

  • C
    chris

    Angesichts dieses reaktionären Kommentars von Herrn Hannes Koch verweise ich auf die Nachdenkseiten (die kritische Website), die empfiehlt, dass sich die Abonnenten der taz DRINGEND um deren politische Marschrichtung kümmern sollten!! Vielleicht versteht die taz nur noch die Sprache der Kündigung. SO kann es jedenfalls nicht weitergehen. Auch das permanente gehässige und unsachliche LINKEN-Bashing und die Hetze gegen Lafontaine sind langsam nicht mehr zu ertragen geschweige denn zu akzeptieren.

  • T
    taz4empfaenger

    am besten hartz4 und andere sozialleistungen ersatzlos streichen, spaetestens in 2-3 monaten wird deutschland das einzige land der welt mit vollbeschaeftigung sein.

     

    wenn der druck nur gross genug ist kann man sogar scheisse zu einem diamanten pressen!

  • JK
    jörg k.

    Eins ist klar°° .... die TAZ wird nicht mehr gekauft! basta

    Sollen doch demnächst ein Euro-jobber bei der TAZ arbeiten!

    Dann kann die TAZ ihren Mist mit 50 cents anbieten.

    Und die Genossenschaftsanteile die ich mir überlegte zu zeichnen -> knicken. Soll ruhig Kai Dick!-mann den Rest übernehmen, der Inhalt ist ja schon fast da angekommen wo die Anteile hinzeigen. Zum Springer.

    Ich hoffe der CvD bekommt einen hübschen Anschiss. Und ich hoffe, dass dieser Artikel richtig ins Geld geht! Aber richtig.

  • RH
    Reiner Heyse

    Die taz auf dem Weg der Verblödungszeitung?

    Herr Koch verbreitet reinen Zynismus: Hartz IV ist "ein Erfolg. Die Leistungskürzung hat den Druck auf Arbeitslose erhöht" !

    Der Niedriglohnsektor ist seit 7 Jahren regelrecht explodiert - Niedriglohn heißt ich kann nicht existieren ohne staatliche Unterstüzuzng. Und Hartz IV (richtiger: die ganze Agenda 2010-Gesetzgebung) zwingt!! Millionen in solche Verhältnisse.

    Wie können solche kalten, menschenverachtenden Kommentare in der taz auftauchen? Das unter journalistischer Freiheit zu verkaufen ist ja wohl zu billig!

    Sind Redaktionskonferenzen nur noch Abnick- oder Kaffeekränzchenveranstaltungen?

  • PP
    Peter Paul

    Auch für mich hat sich der Erwerb von Genossenschaftsanteilen mit diesem Artikel erledigt. Solch eine Scheiße will ich nicht unterstützen!

  • F
    Faller

    Es rumort in den Gassen, auf dem Asphalt,

    die Leute sammeln sich, flüstern: Fressen Fressen.

    Die Stimmen werden lauter, die Eisen werden gepackt.

    Der Sturm bricht los...

  • GW
    Günter Walkenbach

    Der lang überlegte und zum 1.Februar geplante

    Erwerb von Genossenschaftsanteilen in nicht

    geringer Höhe hat sich hiermit erledigt.

    Und ich sage weiss Gott nicht Danke.Im Gegenteil.

  • MS
    Matthias Schulz

    Es ist schon erstaunlich, das sich in diesem Land kein populärer Politiker, kein einigermaßen gut bestalltes Medium und somit kein Sprachrohr findet welches das über Hartz IV zum Ausdruch bringt was es ist und in den vielen Kommentaren zu diesem Artikel auch zum Ausdruck kommt, HartzIV ist einfach Mist und stinkt! Dieser Haufen wurde federführend und namensgebend von einem verurteilten Krimminellen mit gestaltet und so unmoralisch, assozial ist es auch. Und es wird durch keinen noch so gut gemeinten Kommentar (hach, hoffentlich fühlt sich der Herr.......nicht auf den Schlips gedrehten) besser bzw. von der Duftverbreitung - im bildlichen Sinne - erträglicher.

    Am schlimmsten unter diesen Umständen finde ich aber, das von jedem Bürger dieses Landes bei allen anderen Obliegenheiten bis hin zur körperlichen Gewalt, Zivilcourage gefordert wird. Was bitte schön kann ich dann von einem Sozialrichter in diesem Lande erwarten. Meine Herren, wo bleibt ihre Zivicourage? Wenn jemand seiner zum leben notwendigen Existenzsicherheit in Form von Kürzungen bedroht wird, wo ist da der Aufschrei, das Gwissen der Zivilcourage der Sozialrichter in diesem Land?

    Lernen aus der Geschichte? Sicher?

    Wachen wir auf wenn in einem Gesezt steht:hupe alle HartzIV Empfänger haben für jederman sichtbar einen roten Punkt auf der Brust zu tragen ansonsten........!

    Wider ein Apparat der willfährig umsetzt was in einem Gesetz steht, und............ist da wirklich garnichts mehr?

    Christliches Abendland.

    Gute Nacht!

    matti.

  • H
    hotzenplotz

    In alten Zeiten hatte ich mal davon geträumt, dass die taz nicht tendenziös ist.

     

    Wenn es mit der taz positiv weitergehen soll, muß mehr Geist ins Geschreibe.

  • F
    Fritz

    Ist schon witzig. die TAZ scheint auf einem ähnlichen Weg zu sein wie die Grünen. Die Grünen zu einer FDP mit Dosenpfand, die TAZ auf dem Weg zu einem FOCUS mit moralischem Zeigefinger.

    Der Kommentar zeigt anschaulich, das die Sozialdarwinisten inzwischen auch in der TAZ-Redaktion fussgefasst haben.

  • P
    Pierre

    Leute, nicht aufregen!

    H. Koch ist Gott sei Dank nur freier Journalist!

    1989 hat er mal als Lehrer gearbeitet; da würde so ein Kommentar wie in der taz womöglich auf fruchtbaren Boden fallen bei den armen Schülern, die sich nicht wehren könnten oder bei anderer Meinung eine "5" kassieren würden...

  • H
    Henti

    Na liebe TAZ, das war ja wohl ein mächtiger Schuss ins Knie. Naja, gegen die eigene "Kundschaft", damit hatte ja zuletzt die SPD schon große Erfolge gefeiert. Nur weiter so ...

  • DB
    Dieter Büsching

    Arrogant, aber von Sachkenntnis unbeleckt. Meinen Glückwunsch: ein Gelegenheitskäufer weniger; für Propaganda zahle ich nicht auch noch.

  • UF
    Udo Fröhlich

    Bei aller Freude an Meinungsvielfalt - dieses Nachplappern des mainstream war nicht nur überflüssig, es war kontraproduktiv. Bin einfach fassungslos.

  • T
    Thomas

    Ich werde die "TAZ" künftig in der Zeitungsauslage liegen lassen, unglaublich wie sich so langsam alles aber auch alles dem üblichen Mainstream ergibt. Naja kein Wunder "Steter Tropfen höhlt den Stein", Blind, Realitätsfern, Menschenverachtend,Egoistisch.

     

    Die Mehrheit des deutschen Volkes ist in ihrer Einfältigkeit nicht mehr zu toppen. Die Politik hat es geschafft sich willfährige Werkzeuge in ihnen zu schaffen, sie plappern alles nach was man ihnen vorgibt und schauen nicht nach Rechts und Links solange es noch Menschen gibt auf die sie herabschauen können.

     

    Es ist nur noch zum K..... .

     

    Gute Nacht!

  • H
    HamburgerX

    Danke taz für diesen guten, wenn auch recht kurzen Artikel.

     

    In Deutschland haben sich ganze Dynastien gebildet, die glauben, ihre Defizite hinsichtlich Bildung, Eigen-Initiatitve und Existenz-Verantwortung der Allgemeinheit anlasten zu dürfen. Es wird vermutlich noch viele Jahr dauern, bis sich das wieder korrigiert.

     

    Eine ganze Generation von Deutschen, unterstützt von einer Vielzahl von bildungsfernen Zuwanderern hat ein Anspruchsdenken entwickelt, mit dem das Wirtschaftswunder der 50er/60er sicher nie stattgefunden hätte. Damals gab es schlechtere Sozialleistungen, Samstagsarbeit, die 50-Stundenwoche, weniger Kündigungsschutz und kaum Kindergeld. Aber einen Wirtschaftsboom mit Vollbeschäftigung, der die Grundlage für den späteren Wohlstand schaffte.

     

    Daher blühen auch Desinformations-Kampagnen wie das Märchen der angeblich so zahlreichen Aufstocker - dabei gibt es gerade einmal 50.000 Menschen, deren Vollzeitjob-Einkommen nicht reicht, um das Existenzminimum zu gewähren. Der Rest der Aufstocker arbeitet Teilzeit oder will mehrere Personen mit seinem Einkommen versorgen.

     

    Ebenfalls völlig unbeantwortet bleibt die Frage, was mit den Millionen von Bildungsunwilligen oder Bildungsfernen gemacht werden soll - werden jetzt morgen alle als Elektroingeneure arbeiten?

     

    Und was soll der Staat mit einer Gesellschaft machen, die es inzwischen als völlig normal empfindet, dass es immer mehr Alleinerziehende gibt, die zwangsläufig weniger arbeiten können und daher auf Zuschuss der Steuerzahler angewiesen sind, oder Krippenplatz-Subventionen in Anspruch nehmen müssen und so ebenfalls die Gemeinschaft zur Kasse bitten (während früher das klassische Ehe- und Versorgermodell die Steuerzahler in dieser Hinsicht schonte).

     

    Das Problem ist also nicht Hartz4, sondern der gesellschaftliche Einstellungswandel, eine verfehlte Bildungs- und Zuwanderungspolitik angesichts einer größer werdenden Dienstleistungsgesellschaft, eine allgemeine Überbürokratisierung und auch der steuerbedingte, sinkende Anreiz, das Wagnis "Selbständigkeit" zu einzugehen.

     

    Die Grundidee von Hartz4, die Menschen lieber in Arbeit zu bringen, als "verfaulen" zu lassen, ist absolut richtig. An der Umsetzung hat es hier und da gemangelt oder mangelt es noch, kein Wunder bei so einer Mammutreform. Solche Defizite sind aber kein Grund, auf der billigen Welle der Empörung zu schwimmen, die oft getragen wird von einer Einstellung, die Selbstkritik ganz ans Ende stellt. Die geprägt wurde von TV-Soaps, Dauer-Partys und Lachen über "Streber" (mit spätem Erwachen) und Bildung, Büffeln, Solidität, Verantwortlichkeit aussparte.

     

    Letztlich aber bleibt jeder seines Glückes Schmied. Und das kann auch darin bestehen, sich in der Politik zu engagieren, um die Weichenstellungen für Deutschlands Wohlstand sowie dessen Grundlage, freies Unternehmertum und Bildungsreichtum, ins Positive zu bewegen.

     

    Wer aber immer nur jammert und lamentiert, wird es nie zu etwas bringen können.

  • FK
    Frank Kopperschläger

    Jawoll ja, endlich bemüht sich jeder wieder um Arbeit - und die allergrößten Knalltüten kommen als Kommentatoren bei der taz unter!

    Bin mal gespannt, wann es die erste Ein-Euro-Jobber-Kolumne in der taz gibt...

  • O
    Oscar

    Mensch Herr Koch,

     

    mit Ihrer Einstellung und Sachkunde sollten Sie sich umgehend bei Thilo Sarrazin als Pressesprecher bewerben.

  • L
    left

    Ist den Schreiberlingen nicht klar wie auf welchem materiellen sozialen Niveau die HARTZ-IVer leben müssen?

    Wie verachtend wird hier über HARTZ IV Bezieher geschrieben?

     

    Sind Menschen die den Arbeitsplatz verlieren nicht mehr Mensch? Untermensch?

    Müssen die Hilfebedürftigen gar in der Zukunft eine Markierung auf der Jacke tragen?

    Warum haben die Arbeitsplatzbesitzer denn solche Angst arbeitslos zu werden und dann in HARTZ-IV zu rutschen?

    Solidarität; ein Fremdwort in Deutschland geworden. SPD und Gewerkschaften haben die normale arbeitende Bevölkerung zugunsten des Kapitals verraten!

    Zeitungen sollten mal recherchieren wo welche Politiker Nebeneinkünfte haben und warum sie in welchen Unternehmen jetzt tätig sind.

    Gerne sollen doch all die Befürworter einmal versuchen von diesen Beträgen zu leben.

    Und ehrlich gesagt, eine Sch...gesellschaft in der wir leben..müssen.

  • M
    Maier

    Lächerlich! Wie kann man nur sowas schreiben? Absolut nicht informiert! In Deutschland gibt es nicht genug Arbeit, dadurch dreht sich die Lohnspirale immer weiter nach unten, Friseure Kassierer usw. erhalten jetzt schon ergänzend Hartz4 weil Sie zu wenig verdienen um zu Überleben.

     

    Hartz4 wird von der Regierung Missbraucht, um Leute in die Armut zu treiben, wer das nicht verstanden hat der sollte auch keine Artikel für die TAZ schreiben oder gleich nochmal in die Schule gehen.

     

    tztztz....

  • HW
    Hermann Wuttke

    Am 11.01.2010, 17:38 Uhr ist eigentlich alles

    zu diesem unsäglichen Kommentar gesagt. Aber Halt....etwas Wichtiges fehlt noch. Ich gehe mal davon aus, dass die Mehrheit derer,die kommentiert haben, eine irgendwie geartete Beziehung zur TAZ haben (vielleicht nur noch die einer enttäuschten Liebe). Meine Frage, die sich mir aufdrängt: Was geht in den Köpfen der Verantwortlichen vor sich (oder auch in den Seelen),wenn auf jenen Kommentar eine solch geschlossenes Ablehnung an Licht kommt? Da wäre es schon spannend wenn man darauf morgen oder übermorgen etwas lesen könnte- mindestens in der Onlineausgabe. Immerhin der unsägliche Kommentar hat durch die Nachdenkseiten.de eine größere Öffentlichkeit erfahren als durch die TAZ selbst.

    Hermann Wuttke

  • TG
    Thom Gehring

    ich bin über diesen Artikel wirklich erschüttert, wie auch über eine Anzahl anderer wenig recherchierte und fundierte Artikel in den letzten Wochen und Monaten. Die TAZ ändert ihr Gesicht und das scheint schnell zu gehen, wie ich meine. Welche neue Klientel hat der Zeitungsvertrieb im Auge um diesen schwenk zu rechtfertigen. Um so einen Unsinn und solche Oberflächlichkeit zu lesen, kann ich auch BILD abonnieren. Ich habe die TAZ als Zeitung, die fundiert und mit sozialem, anti-neoliberalem und sozialem Blick schreibt und informiert mit Grund abonniert und understütze sie auch als Kommanditist. Aber das ist wirklich die bisherige Krönung!!

  • UV
    Ute von Unten

    Der Niedergang der taz:

    Vor langer langer Zeit las ich sie gerne- beim Frühstück am WG-Tisch.

    Vor etwas kürzerer Zeit las ich sie dann lieber auf der Toilette.

    Nach diesem Artikel wurde mir endgültig klar, dass ich sie an diesem Örtchen beruhigt anderen Zwecken zuführen - und damit Toilettenpapier sparen- kann. Auf diese Weise werden Artikel wie der obige wenigstens noch etwas Gutes für die "faulen sozialschmarotzenden Hartz IV-Empfänger" haben. Kurz: die taz hat mit diesem Geschreibe versch*****.

     

    Nächstes Mal bitte das Geld für solche Kommentare nicht an den Autoren zahlen, sondern einer der immer mehr werdenden Suppenküchen spenden.

  • TW
    Th Weismantel

    Herzlichen Glückwunsch!

    Hiermit ist die TAZ auf Welt-Niveau angekommen. Ich meine das nicht global, sondern das reaktionäre Käseblättchen aus dem Hause Blödzeitung.

     

    Hiermit werde ich mein Interesse an der taz ersatzlos einstellen und mich künftig aus seriösen und kritischen Quellen informieren. Propaganda-Blättchen gibt es genug!!!

  • VN
    Volker Neurath

    >>Und zum System: Wer arbeitslos wird, erhält für 3 - 5 Jahre zwischen 90% - 60% des Nettolohns (je länger je weniger) aus der Arbeitslosenversicherung und danach gehts dann wie früher in die Sozialhilfe.

  • DP
    Dirk P

    Mein Kommentar zu dem Kommentar: Kein Kommentar!

  • A
    Andrea

    Die Arbeitslosen (natürlich auch die über 50jährigen) müssen sich also dazu motivieren, schnellstmöglich einen Job zu finden, den es aber leider nur für einen Bruchteil der Arbeitslosen gibt. ERDE AN ELFENBEINTURM!!!! AUFWACHEN!!!! WIR HABEN EIN STRUKTURELLES PROBLEM, FÜR DAS DIE ARBEITSLOSEN NICHTS KÖNNEN!!!!!

     

    Der Autor der obigen getretenen Quarks möchte also so eine Art "Reise nach Jerusalem" (ein beliebtes Kinderspiel, das ich schon als kleines Mädchen abscheulich fand, weil nur die brutalen Ellenbogen-Kinder das Spiel gewinnen konnten) für Arbeitslose.

     

    Die taz ist mittlerweile genauso überflüssig wie die SPD und die Grünen!

  • L
    loup

    Hannes Koch ist Gründer und Geschäftsführer

    des European Institut for Globalisation Research.

    Seine thematischen Schwerpunkte sind Wirtschafts- und Finanzpolitik

    sowie Fragen der Corporate und Global Governance.

    Er ist seit 2005 Parlamentskorrespondent der taz.

     

    Noch Fragen Kienzle ?

  • J
    Jupp

    Hallo TAZ wilkommen bei der Springer-Presse

  • TG
    Tom Grenzrich

    Glückwunsch zu diesem treffenden Kommentar! Und das ohne Ironie. Selbstverständlich empfinden viele Menschen Hartz-IV als ungerecht, andererseits ist es einfach so, daß Menschen Druck brauchen. Traurig, aber wahr. Manche bekommen ohne Angst um ihre Existenz den Hintern einfach nicht hoch. Hartz-IV war da sehr erfolgreich. Klar ist aber auch, daß dies nicht das Ende vom Lied sein kann. Mir ist der Zeitarbeitssektor zu gross geworden. Wir brauchen wieder mehr "richtige" Jobs.

  • S
    sockenschusss

    harz IV ist menschenunwürdig, wobei es nicheinmal ums geld geht sonder nur um die erniedrigung von menschen die zum grossteil die meiste zeit ihres lebens gearbeitet und steuern bezahlt haben. wenn sie einem 45 jährigem dipl.ing plötzlich den besen in die hand drücken und ihm dann gnädigerweise einen euro die stunde bezahlen dann ist das endwürdigend. das problem ist nicht das keine arbeit da wäre. es will nur niemand mehr für ordentliche arbeit den gerechten lohn bezahlen, wie man das zumbeispiel bei den privaten briefzustellern bewundern kann. aber da ist es wieder das problem. wem gehört der erwirtschaftete mehrwert? in diesem fall der mit hilfe von staatlich subventionen (aufstockung des lohnes)generierte gewinn. in unserem land gibt es ca 750000 menschen die 1 mio € oder mehr auf ihrem konto haben dem gegenüber stehen 30% der bevölkerung die nichts besitzten oder sogar noch schulden haben.

  • H
    Horst

    Herr Koch betet den Götzen der Arbeit an, na wunderbar. Anders ist nicht zu erklären, wie er einen derartigen Schund schreiben kann. Dass die taz sich dann auch noch dazu hinreißen lässt, sowas zu publizieren ... Was kriegt man für einen derartig schlampigen Artikel? War's das wert?

     

    Es ist doch unglaublich, wie Herr Koch hier einfach über den Statistikunsinn der Bundesagentur für Arbeit einfach hinweg geht, ohne auch nur ein Wort der Kritik anzubringen. Abwer ich verstehe schon, das würde seiner Motivations- und "Ist-doch-eigentlich-gar-nicht-so-schlimm"-These zuwider laufen.

     

    Schlimmer aber noch wiegt, wie hierarchiesüchtig der Autor versucht, das Prroblem des Abbaus des Sozialstaats kleinzureden und die menschenverachtende Politik geradezu als grundlose Befindlichkeit der Betroffenen darzustellen.

     

    Geradezu possierlich scheinen die von ihm als wesentliche Fragen gefundenen Bereiche. "Augen auf" kann man ihm da nur zurufen, denn die erste Frage lässt sich schneller beantworten, als ihm lieb sein dürfte (weil das an seiner journalistischen Befähigung rütteln würde).

     

    Dass er dann auch noch versucht, die ebenfalls repressiv ausgestaltete Versicherungsleistung ALG I kleinzureden, schlägt dem Fass doch den Boden aus. Oh, es macht durchaus einen Unterschied, ob ich 12 oder 16 Monate Zeit habe, zwar nicht auskömmlich aber doch noch nicht ganz abgestiegen nach einem neuen Job suchen zu können. Das Problem jedoch dürfte sich bei der von Herrn Koch wenigstens erkannten, eklatanten Vermehrung der Dumpinglohnarbeit allerdings demnächst eh von selbst erledigt haben; denn dann gibt es einfach mal niemanden mehr, der allein von ALG I wird leben können. Und man ist dann doch noch mehr motiviert, wieder und wieder und wieder solche Drecksjobs wie die bei Netto, Schlecker oder Mr. Wash (heute mehr dazu bei Frontal21) anzunehmen, gelle?

     

    Empörende, solchen Mist hier bei der taz lesen zu müssen!

  • A
    Andreas

    Nur eine einzige, kleine Anmerkung zu dem Artikel, der meiner Meinung nach sehr deutlich macht, dass sich die TAZ von einer kritischen Auseinandersetzung mit den politischen und wirtschaftlichen Zuständen in unserem Land immer weiter und weiter entfernt...so gewinnt ihr mich und viele andere Leser nie als Abonnenten, denn das Nachplappern von dem, was alles sagen/schreiben werde ich nicht noch finanziell unterstützen.

  • R
    Retans

    Da empfiehlt sich wohl jemand für höhere Weihen. Das wird den lieben Kai D. aber freuen, dass er so ein prima Farmteam hat.

  • V
    vic

    Ich bin immer wieder erstaunt, dass der Großteil der hier kommentierenden offensichtlich das Bild hat, dass die Gesellschaft verpflichtet ist Ihnen Arbeit, oder alternativ direkt Kohle zu geben.

    Schon mal daran gedacht, selber was zu bewegen, Ideen zu entwickeln und am Markt als Selbständiger seinen Lebensunterhalt zu verdienen? Aber nein: zu jammern, dass es ja keine Stellen gibt und der böse Staat einen nicht großzügiger alimentiert ist natürlich viel leichter. Der Gipfel ist dann die Forderung nach dem bedingungslosen Grundeinkommen. Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, die den Bezug von Transferleistungen zum zentralen Prinzip erhebt.

    Eine freiheitliche Gesellschaftsordnung und ein liberales Wirtschaftssystem sind zwei Seiten der gleichen Medaille.

  • OI
    Oskar ist der Beste

    Das Drangsalieren von Abhaengig Beschaeftigten ist also ein Erfolg fuer das ertraegliche Zusammenleben in einer Gesellschaft...nun ja, man weiss ja, dass die TAZ sein 2-3 Jahren nicht mehr um Spenden bittet bzw. bitten muss. Dafuer werden natuerlich von den geheimen Geldgebern auch entsprechende Liebesbezeugungen erwarten wie das Schlechtreden von Menschen, die sich in einer materiell schlechten Situation befinden.

  • DB
    Dr. Bimbes

    Hi, hi hat der Kai Diekmann seine Anteile aufgestockt und sitzt jetzt schon in der Redaktion der taz? Derart Unreflektiertes ist doch normalerweise nur in seinem Blatt zu finden.

    Aber Spaß bei Seite, das ist doch Journalismus auf unterstem Niveau. Ist man bei der taz nicht einmal mehr in der Lage selber zu denken und die entsprechenden Fakten zu recherchieren und auszuwerten? Das ist dumpfestes Nachgeplapper der neoliberalen Mainstreamsideologie. Und das hat auch rein gar nichts mit einem differenzierten Meinungsbild zu tun, das die taz bezüglich Hartz IV vielleicht liefern möchte. Falls überhaupt.

    Nur noch eine Frage, was macht der Autor aber bei der taz? Mit so einer Überzeugung liese sich doch bei den Mainstreamblättern sicher mehr verdienen als bei der bekanntermaßen schlecht zahlenden taz?

  • BW
    Bodo Weis

    Sie haben vollkommen Recht, die HARTZ IV Reform ist ein voller Erfolg. Deswegen hat der Einzelhandel 2008/2009 mit MINUS abgeschlossen. ;-))

    Weiter so, mit solch neoliberalen Artikeln denn sobald auch bei Ihnen die Krise angekommen ist, wird sich der Schreiberling vieleicht auf HARTZ IV einstellen müssen.

  • H
    Heinz

    Tja da merkt man langsam wer in der taz an Einfluss gewonnen hat.

  • PM
    Peter Müller

    Die taz ist eine Zeitung der Grünen-Klientel. Die Grünen haben Hartz IV vorangetrieben (die Dr****** Bütikofer wörtlich: "Wir sind der Reformmotor der Koalition."). So paßt das zusammen - gleich und gleich gesellt sich gern.

     

    Das einzige Gute am Schandgesetz Hartz IV ist, daß es immer noch so hoch umstritten ist und seine Mütter und Väter auffrißt. Hartz IV trifft natürlich die Volksparteien zuerst, die Klientelparteien (FDP und Öko-FDP) zuletzt - deren Wähler fühlen sich als etwas Besseres als der Prolo vom Fließband. Hartz IV hat die SPD zerstört, Hartz IV wird als nächstes CDU und CSU zerstören, und auch die Grünen und die FDP werden ihr Fett abkriegen. Die Parteienlandschaft von 2013 wird mit der von 2003 nur noch entfernte Ähnlichkeit haben, dank Hartz IV.

  • L
    Lobbyist

    Unglaublich schlechter und ignoranter Artikel, der wieder mal beweist, daß nicht nur in der Politik die ökonomischen Zusammenhänge nicht mehr verstanden werden (wollen). Eine Lohnspirale nach unten mit den ganzen Verwerfungen unserer Sozialsysteme durch immer weniger sozialpflichtige Einkommen und schwacher Binnennachfrage ist ein Erfolg dieser "Reform".

    In Kombination mit einer falschen Wirtschaftpolitik und der Agenda 2010 ist H4 für den jämmerlichen Zustand unseres Landes verantwortlich.

    Fördern (!!!) und Fordern war die Überschrift dieser sogenannten Reform; ich hoffe, daß endlich auch Journalisten fachlich so gefördert werden, um in Zukunft nicht wieder solch einen Unsinn zu schreiben. Und in ökonomischen Zusammenhängen denken zu können, wäre ebenfalls kein Nachteil.

  • BB
    Bernd Brot

    Ich habe nur eine Frage und einen Tip : Hat der Kommentator noch alle Latten am Zaun? Es gibt jetzt 20% Rabatt auf alles, auch auf Zaunlatten, nicht aber auf Tiernahrung.

    Ich sauf jetzt erst mal Fass aus...............

  • D
    dietah

    Die Artikel ist vom reinen Unterhaltungswert mit dem sonntäglichen Geschwafel der momentanen Regierungsmikrofonhalterin Anne Will am Sonntag gleichzusetzen.

     

    Das bornierte, relitätsfremde Geschwafel selbsternannter Spezialisten, die weder einer gerufen noch je berufen hat...

     

    Besonders amüsant: der Wirtschaftsweise Prof. Dr. *wieauchimmer*, der H4 weiter kürzen und lustige Jobs wie Kartenabreißer als Selbstverwirklichung für den Pöbel zu verkaufen suchte.

    Besonders groß, der !HUIH! 2te Arbeitsmarkt solls richten, gespeist aus Arbeitszwang verbunden mit dem Empfang von H4.

    Ich nehme stark an, den Portemonaie der sich daraus bedienden Arbeitgeber. Den ja, zwar im Nebensatz erwähnt, aber auch diese sollen mal abgreifen dürfen (den Arbeitnehmer, für lau, versteht sich). Ab da war dann klar, auf wessen payroll der rumseiernde Knallkopp dann wirklich stand.

     

    Ich empfehle die Lektüre angestaubter englischer Literatur zum Thema Arbeitshäuser. Haben sowieso schon alle vergessen, kann man direkt als zukunftsweisend verkaufen. Hat ja auch damals super geklappt.

     

    Im konservativen Hirn ist der Lerneffekt per se deaktiviert?

     

    Der kaum verborgene Nervenzusammenbruch des Gewerkschafters am Ende, sagte zum Thema dann auch alles, was zu dieser Runde zu sagen gab.

  • UB
    Ulrich Bogun

    Eigentlich kann ich den Leserbriefen hier kaum noch etwas Konstruktives hinzufügen. Nur so viel: Die Lüge der Vollbeschäftigung wird hirnlos in die Gegend posaunt, obwohl es nur ein kurzer Abschnitt der Nachkriegsgeschichte war, in der solch ein Zustand kurzzeitig angenähert werden konnte.

     

    Das Fazit ist doch wieder einmal in der Kapitalismuskritik zu suchen: So lange sich alles rechnen muss, obwohl wir im Überfluss leben können und problemlos in der Lage wären, globale Probleme (Armut, Hunger) zu lösen – was in früheren Zeiten nicht so war, denn dort herrschten Knappheit der Produktionsmittel, eventuelle Missernten und oftmals die Unterdrückung durch Kirche und Regierung, welche Form diese auch immer hatte -, führen wir heute einfach das neue Problem der selbstgemachten Geldknappheit ein, um zu erklären, warum wichtige Probleme nicht lösbar sind.

     

    Wir haben - und damit lag Gregor Gysi absolut nicht falsch - das Potenzial, einen Reichtum für alle herbeizuführen, der mit sinnvoller Beschäftigung nach den eigenen Neigungen, Abwesenheit materieller Grundbedürfnisse und Zeit für die wichtigen Dinge der Existenz (nur ein paar Stichpunkte: gute Bildung für alle, Förderung, Umweltschutz und -verschönerung, wenn nicht gar Kulturerschaffung) ließe. Nur: Wir konzentrieren das anerkannte Tauschmittel dafür, so dass es auf der einen Seite sinnlos mehr wird, während auf der anderen Seite keine Ressourcen zur Verfügung stehen, um die wichtigen Probleme wirklich anzugehen.

     

    Die schönsten Worte dazu findet der, der bei Youtube nach Georg Schramm und Volksverblödung sucht. Aber das ist ja nur Satire ...

  • L
    Lily

    Dieser Artikel weckt bei mir schlechte Erinnerungen an die Jahre 2003 und 2004. Damals trommelten alle Medien für die Einführung von Hartz IV, leider auch die TAZ.

     

    Die Montagsdemonstranten wurden niedergeschrieben als frustrierte Versager usw., Lafontaine als Egomane. Es war peinlich für die deutschen Medien, erschreckend für Kritiker, die sich einer Einheitsfront gegenüber sahen.

     

    5 Jahre später ist klar: Die Warner hatten recht, Arbeitnehmerrechte und Löhne wurden massiv ausgehebelt, jeder ohne reiche Eltern kann in die Mühle der Argen geraten und zur Verfügungsmasse gemacht werden.

     

    Hilflosigkeit und Wut, Resignation und Verarmung - und keine Veränderung in Sicht. Die Agenda 2010 ist erledigt, jetzt wäre endlich Zeit für etwas Neues.

  • V
    v.b.

    Warum zählt man die arbeitsfähigen Hartzvierler nicht zu den Arbeitslosen dazu? Dann wären wir mal schnell bei über 10 Mill. Menschen ohne Arbeit.

     

    Dann die Aufstocker noch dazu. Und letztendlich noch die in Maßnahmen geparkten. Und schon sind 15 Millionen sogenannter Schnorrer zusammen.

     

    Wieviele von denen die (noch) arbeiten, haben zwei Arbeitsplätze?

    Wieviele sind es die erst ihre Altersvorsorge aufbrauchen müssen bevor sie in die Statistik kommen?

    Wieviele beantragen aus Scham keine Leistungen?

     

    Warum folgt die TAZ den GRÜNEN auf ihrem politischen Weg nach Rechts?

  • DN
    Dr. No

    Was wir bräuchten wäre Mathe-Fortbildung für Politiker und Journalisten. Fast alle werfen ohne Sinn und Verstand mit Zahlen um sich und da wir ein Volk von mathematischen Analphabeten geworden sind, kommen die meisten damit auch durch. Und weil wir so dumm sind, kann man uns an der Nase herumführen - wie im Mittelalter.

     

    Und zum System: Wer arbeitslos wird, erhält für 3 - 5 Jahre zwischen 90% - 60% des Nettolohns (je länger je weniger) aus der Arbeitslosenversicherung und danach gehts dann wie früher in die Sozialhilfe. Die muss dann aber von allen Steuerzahlern (also auch Beamten und Selbsständigen) bezahlt werden, da geht es ja nicht um Versicherung der Arbeitnehmer sondern um Existenzsicherung aller Bürger. Es war Schröders "Verdienst" das alles so vermengt zu haben, dass man die Leute nach Strich und Faden verarschen kann. Da werden die einen zu Bittstellern degradiert und den anderen wird gesagt, schaut mal, die leben auf eure Kosten, die halten wir schön kurz. Dass die Solidarität damit gleich mit den Bach herunter geht, ist ein "angenehmer" Nebeneffekt.

     

    Es kann natürlich nicht sein, dass jemand, der irgendwann toll verdient hat, diesen Status als Arbeitsloser (wenn auch mit Abstrichen) jahrzehntelang behält. Aber 1 Jahr oder 18 Monate sind viel zu wenig. Wenn gerade Krise ist, ist ein Jahr ruck zuck rum. Das ist undiskutabel.

  • R
    Rotkäppchen

    @FRITZ

    Wieso? Besteht bei Ihnen Bedarf an einer Auffrischung Ihrer Rechenkünste? Bedenken Sie aber: das Amt ist kein Wunschkonzert. Da geht weg was weg muss, nicht was Sinn macht. Uns nun nochmal zum langsam mitschreiben: viele dieser sogenannten Sozialschmarotzer haben ein Leben lang gearbeitet und Abgaben bezahlt. Nicht alles glauben was RTL so sendet. Der sogenannte Harz 4 Bezieher ist ein facettenreiches Wesen, auch wenn das auf RTL gern der Quote wegen anders dargestellt wird.

  • F
    FRITZ

    @Dr. No

     

    Bieten die Arbeitsämter nicht auch Mathefortbildung an?

  • F
    faschismuskeule

    @ fireclay

     

    Ok, Ihre Einwände sind korrekt. Der Kommentar an sich ist ja auch ziemlich schlecht geschrieben, richtig.

     

    Das weiß der Autor sicher auch selbst.

     

    Ich weigere mich aber, hier das Wort "faschistisch" zu gebrauchen. Die BRD ist kein faschistisches System.

     

    Es besteht schon noch ein Unterschied zwischen Konzentrationslager und Arbeitsagentur, gehen Sie da mit?

     

    Auch wenn es in Deutschland große Mode ist, immer gleich überall mit diesem leidigen Vergleich zu kommen.

     

    Das ist ermüdend... und Verharmlosung des Faschismus.

  • F
    fireclay

    @faschismuskeule,

    Ich habe selber Hartz 4 erleben müssen. Ein System das es Sachbearbeitern erlaubt den Menschen das Existenzminimum zu nehmen, und als Richter zu fungieren ist faschistisch. Ein System das es erlaubt Arbeitslose unter Generalverdacht zu stellen ist faschistisch..Regelmäßige Hausbesuche, Kontoauszüge werden kopiert, Einladungen für Montag kommen am Freitag davor usw. usw. das hätte vor 30 Jahren keiner den Grünen zugetraut das die das mal möglich machen. Der Kommentar stellt das faschistoide System lediglich als Erfolg dar, das alte System hat ja geändert werden müssen weil sonst sich die Arbeitslosen drei schöne Jahre machen können. War die Überschrift etwa „Was können wir besser machen“, oder die Motivatinsbremse.

  • T
    topal

    für den Autor - zur Weiterbildung...

     

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=4449#more-4449

     

    Bitteschön.

  • DN
    Dr. No

    Mal eine kleine Rechenaufgabe: Wenn die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung bei 5% des Bruttolohnes liegen und die Arbeitslosenquote bei 5%, dann müsste das Arbeitslosengeld ausreichen um allen Arbeitslosen 100% ihres Bruttogehaltes zu geben. Nun liegt die Arbeitslosenversicherung bei 2.8% (früher waren es 6.5%), die Arbeitslosenquote bei 8%, dann sind es nur 35% des Lohnes - aber garantiert bis zur Rente und nicht nur für ein Jahr. Hartz-IV ist Abzocke per Gesetz!!! Man klaut den Arbeitnehmern (und auch den Arbeitgebern, denn die bezahlen ja auch die Arbeitlosenversicherung mit) Milliarden und Abermilliarden und wenn sie das Geld wirklich brauchen, werden sie mit blöden Sprüchen abgespeist. Alle Arbeitslosen sollten mal demonstrieren mit Maggie Thatchers Spruch als England in die EU wollte: "I want my money back!!!" Es ist verdammt noch mal ihr Geld, das ihnen diese neoliberalen Klugscheißer (zu der mittlerweile auch die taz zählt) als Karotte vor die Nase halten.

  • F
    Frolleinmeier

    Schweinegrippe, Jahrhundertwinter und Harz 4.

    Leben Journalisten eigentlich in einer Art Paralleluniversum? Realitätsfernes Geschreibsel.

    Also liebe gestrandete Harzvierfaultiere: mal ordentlich TSCHAKKA jaulen jeden morgen und dann ab in die ARGE zum Gedichte aufsagen. Die Erfahrungen in meinem Umfeld--ne, ne, keine unmotivierten bildungsfernen Trinker und Raucherinnen, ganz im Gegenteil--: schlichte und himmelschreiende Überforderung seitens der Ämter. Man kann es den Beamten und Beamtinnen ja noch nicht mal übel nehmen: es gibt halt kein richtiges System im an sich schon falschen.

  • J
    Jörg

    Ihr findet Druck motivierend?

    Na gut: So lange dieser Typ für die TAZ schreibt, werde ich sie nicht mehr kaufen.

    Fragt doch mal eure Ex-Kollegen aus der NRW-Redaktion wie es sich so als Arbeitsloser lebt.

  • T
    tilala

    Peinlich und dumm. Der Autor glaubt inzwischen wohl alles, was die Regierung vermeldet. Und das ausgerechnet in der taz. Es geht wirklich auch mit den letzten Lichtblicken der Republik den Bach runter... Ein Bärendienst!!!

    Wenn mensch solche "Freunde" hat(te), braucht mensch keine Feinde mehr.

  • A
    Amos

    Hat Herr Koch vielleicht ein Pöstchen in der Industrie in Aussicht oder schwenkt auch die Taz schon in die Mediokratie über. Beginnt die Taz jetzt auch schon die Meinung von Spiegel und Handelsblatt zu vertreten? Diese Äußerungen dienen doch nur dazu dem menschenverachtenden Neoliberalismus zu huldigen. Gibt es nicht schon genug Rudel, die sich gegen den Arbeiter stellen.

    Jeder weiß, dass dieses System von denen gemacht wurde, die Nutzen daraus ziehen. Bei Hungerlöhnen,

    bei denen später das Sozialamt folgt, hört die Freundschaft auf. In Deutschland gibt es über 5- Billionen an Privatvermögen, außer dem Geld was diese Leute noch in Unternehmen stecken haben.

    Bei einer anständigen Steuer-und Abgabenreform wäre Hartz IV

    gar nicht nötig gewesen. Aber die Politik wird von

    "Bonzen-Zäpfchen" gemacht. Je mehr sie das Volk "in den Arsch treten", desto reicher werden sie.

  • H
    Hajü

    Hallo Hannes,

    Ist schon nicht leicht als professioneller Intellektueller, selbstständiger Wirtschaftskorrespondent in Berlin, zuvor Parlamentskorrespondent der taz,wenn man den Herrschaften nicht nach dem Mund redet, seinen Lebensstandart zu halten.

  • S
    schnabeltier

    Hier gab es einige sehr lesenswerte Kommentare zum Artikel. Als stolze Empfängerin von Hartz 4 will auch ich erwähnen, daß eben meistens Jobs sowie Jobperspektiven fehlen und nicht von innen oder von außen-wie hier empfohlen-erzeugte Motivation. Wie steht es eigentlich um die Motivation derer, die sich zumindest zum Teil selbst ernähren wollen wie können und die dann Abzüge bis zur Höhe ihres Minijobverdienstes in Kauf nehmen müssen? Dies soll ja jetzt geändert werden,(hoffentlich nicht unter unnötiger Umwandlung von Volljobs in Minjobs). Mich sprach schon immer die Meinungsvielfalt in der taz an, und es ist sicher unnötig, durch diesen Artikel auf eine generelle "Position" in der taz zu schließen. Doch hier fehlte wohl die richtige Motivation, einen differenzierten oder durchdachten Artikel zu schreiben...

    PS: Das oft erwünschte gesellschaftliche Engagement wird etwas erschwert, wenn man lange Arbeitszeiten mit kurzem Lohn hat...oder muss man sich das immer auch erst einmal "leisten können?"

    Bedingungsloses Grundeinkommen für alle bleibt sehr wahrscheinlich weiterhin eine Fantasie, Unterstützung bei gesellschaftlicher Arbeit sollte wohl keine mehr sein.

  • G
    gargel

    Offenbar hat auch der kritische Journalismus unter dem "erhöhten Druck" gelitten. Wird Zeit, dass der Hannes wieder als angemessen bezahlter Fensterputzer für den nötigen Durchblick sorgt.

  • J
    jan

    In einer Hinsicht ist Hannes Kochs Artikel durchaus ein Erfolg: man spart sich einmal wieder den langüberlegten TAZ-Genossenschaftsanteil und geht stattdessen einen Monat lang nach Island, Grönland und Spitzbergen in den Urlaub. Danke.

  • O
    Oliver

    Schlimm dass man sowas jetzt schon in der TAZ lesen muss.

  • E
    erbsenzähler

    Anfang der 70er Jahre war die Arbeitslosigkeit niedrig. Motiviert hat die Menschen die Möglichkeit einer Arbeit zu einem angemessenen Lohn. Dann folgte eine wirtschaftliche Zeitenwende. Seit Mitte der 70-er Jahre steigen Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung kontinuierlich an. Daran hat auch Schröders Agendapolitik nichts geändert. Zwar sank mit Hartz IV die Zahl der arbeitslos gemeldeten, doch war Hartz IV nicht die Ursache. Es war der glückliche Umstand eines globalen Wirtschaftsaufschwungs. Hartz IV zur Ursache zur erklären, statt lediglich die Korrelation zu erkennen, das ist faktenfreies Wunschdenken beziehungsweise Parteinahme für ein politisches - nicht wirtschaftliches - Bekenntnis.

     

    Es ist, auch im historischen Vergleich mit vergangenen Vollbeschäftigungszeiten, geradezu grotesk, Arbeitslosen dem Generalverdacht der Faulheit auszusetzen. Arbeitsplätze sind die einzige notwendige Motivation. Hartz IV schafft außer der eigenen Bürokratie keine. Im Gegenteil. Es verstärkt den Dumpinglohnsektor. Hartz IV zwingt Arbeitslose, die vorher für Tariflohn gearbeitet haben, ihren Job über eine Zeitarbeitsfirma oder unter einem neuen Firmendach nun für Geld auszuüben, von dem sie nicht mehr leben können.

     

    Der Armutslohnsektor - so müsste er richtig genannt werden - ist, auch durch Hartz IV, keine Randerscheinung des sogenannten Sozialhilfemilieus mehr. Längst hat er die Mitte der Gesellschaft erreicht. Zu den - hier als Erfolg verkündeten - 3,5 Millionen offiziellen Arbeitslosen kommen cirka 1,5 Millionen in "Maßnahmen mit Pflichtteilnahme" geparkte. Dazu wären ehrlicherweise auch die Hungerlohnarbeitsverhältnisse einschließlich der 400-Euro-Jobs zuzuzählen.

     

    Im Detail zeigt sich die Unmenschlichkeit des hinter Hartz IV stehenden Menschenbildes. "Lohnaufstocker",die trotzdem nicht genug zum Leben haben, die unter Behördenkuratel stehen, die das Wort Privatsphäre verhöhnt. Außerdem der Verarmungseffekt. So findet, wer über 50 ist, kaum noch ein Auskommen durch bezahlte Arbeit. Dafür muss er, sollte er sich bürgerlich verhalten und gespart haben, seine Erspartes zur Existenzsicherung verbrauchen. Hat er etwa mit Riester, Rürup und anderen Produkten der Versicherungswirtschaft - übrigens einer der Profiteure von Schröders Politik - gespart, ist das zwar bis zur Rente zugriffssicher, doch wehe, er braucht im Alter eine Rentenaufstockung. Dann greift die Behörde das Ersparte durch Verrechnung ab. Über die Demotivation zu bürgerlichem Verhalten findet man im obigen "Lob der Motivation zur Arbeit dank Hartz IV" nichts.

     

    Selbst wenn viele Menschen diese Zusammenhänge noch nicht laut und deutlich artikulieren, so haben sie sie doch verstanden. Fünf Jahre nach Schröders Hartz IV, hat die SPD die Hälfte von Mitglied- und Wählerschaft eingebüßt. Es ist klar, dass die Vergangenheit nicht wiederkommt, doch ist es Zeit für ein zukunftsweisendes, menschliches Konzept nach dem menschenverachtenden Irrweg Agenda 2010.

  • F
    faschismuskeule

    @ fireclay

     

    achja, gleich wieder alles Faschismus...

     

    wahrscheinlich ist jeder ein Faschist, der Deine Meinung nicht teilt, nicht wahr? Dem Autor hier Faschismus vorzuwerfen, grenzt schon an Schwachsinn.

     

    Schwachpunkte des Artikels:

     

    er geht auf folgende Punkte nicht ein:

     

    1. es gibt nicht genügend Jobs (wo sollen denn dann die 4 Mio. Menschen alle arbeiten ??)

     

    2. ohne gesetzlichen Mindestlohn wird man der Dumpinglöhne nicht Herr, schließlich wird grade durch die Staatszuschüsse, Zeitarbeit usw. der Niedriglohnsektor noch gefördert, reguläre Stellen werden abgebaut usw.

     

    3. die Inkompetenz und die Willkür der Sachbearbeiter in den Arbeitsämtern

     

    sicher gibt es noch weitere Punkte, die man sachlich aufzählen kann. Was das aber nun mit Faschismus zu tun hat, würde ich doch mal gerne wissen.

  • CD
    Chris Diehl

    Wann werden wir endlich begreifen, dass es Vollbeschäftigung, dass es Arbeit für alle, nie mehr geben wird? Wirtschaftswachstum bedeutet Rationalisierung der Arbeit, eine neue Maschine ersetzt x-Arbeitsplätze, in menschenleeren Produktionshallen produzieren Roboter Waren, die sich immer weniger Menschen aufgrund fehlenden Erwerbseinkommens leisten können. Was wir brauchen sind Utopien, Gesellschaftsentwürfe, die dieses Problem an der Wurzel packen und nicht Diskussionen über die Höhe der Almosen, die man dem Heer der Erwerbslosen gnädigerweise, aber auch nur unter bestimmten Bedingungen gewährt,e.t.c....es gibt Modelle, Ideen...das bedingungslose Grundeinkommen z.B., aber bitte: die Agenda 2010 als Erfolg darzustellen, gehts noch Herr Koch? Aber vielleicht hat ja mein Kommentar für sie motivierende Wirkung, sich schnell um einen neuen Job zu bemühen-vielleicht bei der SPD?

  • H
    Horst

    Ich frage mich, welches Menschenbild der Autor vertritt? Ich habe glücklicherweise ein Einkommen, welches ich mit meiner selbständigen Arbeit erwirtschafte, aber ich kenne viele, die durchgerutscht sind und eben kein Einkommen durch Arbeit mehr erzielen. Sind das jetzt schlechtere Menschen, die man nur mit gehörig Druck "motivieren" muss, damit sie dem Staat nicht mehr "auf der Tasche liegen"? Nein! Wir sollten uns grundsätzlich mal überlegen, ob unser tradierter Einkommensbegriff noch mit den Erfordernissen einer modernen Gesellschaft konform geht. Mir will nicht in den Kopf, warum Einkommen zum Leben grundsätzlich mit dem Begriff der entlohnten Arbeit verbunden sein muss. Natürlich weiß ich um die Menschen, die sich im Sozialhilfestatus eingeigelt haben und gar nicht einsehen, warum sie sich für ein paar Euro mehr morgens um 6 aus dem Bett erheben sollen. Als Arbeitgeber erhalte ich aber nicht hochmotivierte Mitarbeiter, wenn mir diese Menschen quasi unfreiwillig "zugeführt" werden.

     

    Was passiert eigentlich, wenn unser technischer Fortschritt weiter um sich greift und immer mehr Arbeits- und damit Einkommensplätze weg rationalisiert werden? Wenn nur noch gut ausgebildete Menschen eine Chance haben, ihr Einkommen durch Arbeit zu bestreiten? Sind dann die anderen zum modernen Sklaventum verurteilt? Steht irgendwo im Grundgesetz der Bundesrepublik, dass es eine Pflicht zu arbeiten gibt? Das steht was vom verpflichtenden Eigentum, aber nicht, dass der Staat Menschen zwingen darf und soll, zu niedrigsten Löhnen zu arbeiten.

     

    Es gibt keinen fairen Arbeitsmarkt mehr, weil sich Angebot und Nachfrage nur bei höheren Qualifikationen auf Augenhöhe begegnen. Im unteren Bereich herrscht quasi Zwang. Wo bleibt die Selbstbestimmtheit?

     

    Bleibt nur zu klären, wie man das ungerechte Umverteilungsprinzip, welches fast ausschließlich diejenigen belastet, welche einer Erwerbsarbeit nachgehen, ändern kann.

     

    Meines Erachtens sollten wir den Faktor Arbeit sehr gering oder gar nicht mehr besteuern. Dann bleibt tatsächlich mehr netto vom brutto. Warum unterliegen denn Tätigkeiten, die zwar nur durch Menschenhand ausgeführt werden können, z.B. das Friseurhandwerk oder Pflegeberufe, einer allgegenwärtigen Geringschätzung und damit prinzipiellen Unterbezahlung? Weil am unteren Ende nicht mehr verhandelt wird!

     

    Viel sinniger ist es, dass der Staat prinzipiell seine Bürger - und zwar alle! - mit einem Grundeinkommen ausstattet. Das tut er zwar im Prinzip jetzt auch schon, nur erhalten es zur Zeit nur unter einschränkenden Bedingungen z.B. HIV-Empfänger. Warum sollten nicht alle, von Geburt an, mit einem Einkommen ausgestattet werden, um selbstbestimmt leben zu können? Natürlich mag es Menschen geben, die sich mit diesem Einkommen in einer selbst gewählten "Arbeitslosigkeit" einrichten, aber es mag auch diejenigen geben, die sich vielleicht dann mehr um ihre Kinder kümmern können anstatt mehrere Jobs nebenher noch machen zu müssen. Das käme auch unserer Gesellschaft mit all ihren Problemen zugute. Aber der ganze Apparat, den wir uns jetzt leisten, um Empfänger von Unterstützung zu kontrollieren und zu sanktionieren, kommt uns teurer, als wenn wir gleich darauf verzichten würden.

     

    Bezhalt ist das ganze schon entgegen anderslautender Kritiken, die vom Schlaraffenland sprechen. 750 Mrd. werden jedes Jahr umverteilt. Gibt es hier viele, die glauben, das dies in effektiver Weise geschieht? Warum holt sich der Staat nicht einfach sein Geld aus der erfolgreichen Wirtschaft, also über die Mehrwertsteuer. Diese Steuer ist gezielt einsetzbar und kann bei Gütern des täglichen Lebens, die Geringeinkömmler kaufen müssen, stark reduziert und bei Luxusartikeln stark erhöht werden. Man könnte auch noch über eine Sozialumsatzsteuer nachdenken, damit Güter, die unter fragwürdigen Bedingungen produziert und in unser Land eingeführt werden sollen, nicht andere Güter im Preis unterbieten können. Nur Exporteure, die aus einem Land kommen, welches ebenfalls eine Sozialumsatzsteuer erhebt, können diese dann verrechnen. So exportieren wir Sozialstandards.

     

    Menschen leisten sehr viel Arbeit in unserem Staat. Den größten Teil übrigens ohne Entlohnung. Dies tun sie, weil sie davon überzeugt sind und sich einbringen wollen. Ansonsten würde unser Staat nämlich zusammenbrechen. Das ist die Mutter, die ihre Kinder zuhause erzieht, die Tochter, die die Eltern pflegt, der freiwillige Feuerwehrmann und viele viele Freiwillige in unzähligen Vereinen. Man hat die Menschen nicht dazu gezwungen, diese Arbeit zu verrichten. Sie tun es, weil sie es können und wollen. Weil sie auf der anderen Seite ein Einkommen haben. Woher auch immer.

     

    Menschen, die Staatsunterstützung erhalten, werden aber in unserer Gesellschaft immer noch stigmatisiert, weil sie ja keiner "vernünftigen" , sprich entlohnten, Arbeit nachgehen. Um halbwegs akzeptiert zu sein, reicht es gerade, wenn man viele Stunden am Tag zur Arbeit geht, dafür sehr wenig Geld bekommt, welches dann vom Staat aufgestockt werden muss. So fällt er zwar aus der Arbeitslosenstatistik, aber ist das richtig? Die Gesellschaft muss sich sehr schnell überlegen, welches Menschenbild wir künftig verfolgen und wie wir Sozialstandards erhalten und sogar verbessern wollen.

    So wie jetzt geht es auf keine Fall sehr viel länger gut!

  • EW
    Eva Willig

    bla bla bla... der Autor hatte wohl keine Lust die 24 Änderungen des Gesetzes zu lesen, die es seit Einführung des SGB II und des SGB XII gab, zu lesen, geschweige denn die zahllosen Dienstan-weisungen durch die Bundesagentur an die JCs.

     

    Wohl wollte er sich weder mit dem Alltag Verharzter noch mit deren Perspektivlosigkeit, deren Diskriminierungen, deren Parallelgesell-schaft, deren Demütigungen, deren ...

     

    Wenn Mann nichts Neues beizutragen hat, sollte er am besten NICHTS schreiben!!!

  • K
    Klabauta

    Diesen Kommentar kann man nur als zynisch bezeichnen. Herr Koch beschreibt den erhöhten Druck auf die Arbeitslosen als Erfolg der Hartz IV-Reformen. Dazu kann ich ihm nur wünschen, monatlich 10 Bewerbungen schreiben zu müssen, wenn es keine Stellenangebote gibt, Arbeitsangebote dubioser Firmen annehmen zu müssen, da sonst die Kürzung/Streichung des ALG droht. Vielleicht besitzt Herr Koch schon zu lange einen sicheren Arbeitsplatz bei der taz, um die Realitäten "draußen" noch wahrnehmen zu können.

  • L
    laon

    Wo ist bei Hartz-IV der Erfolg? Eine motivierende Wirkung? Werter Herr Koch, gestern abend im WDR "Ausgeträumt – Fünf Jahre Leben mit Hartz 4", haben Sie's gesehen? Ein ehemaliger Vorstandsassistent, der über 600 Bewerbungen geschrieben hat, ein Ein-Euro-Jobber der seit mehreren Jahren immer wieder auf dem Friedhof eingesetzt wird, ohne Chance auf eine reguläre Festanstellung, unter anderem.Die Suppenküche in Hagen die erweitert wird, weil der Andrang zu groß ist. Und Sie schreiben von Erfolg und motiviernder Wirkung..das ist ungeheuerlich. Sie sollten genauer recherchieren, bevor Sie Papier verschwenden.

  • RE
    Rolf Engelke

    Herzlichen Dank für diesen offenherzigen Kommentar. Klar, Hartz IV, Armut durch Arbeit etc. sind echt nicht nett für die Betroffenen. Aber deswegen gleich auf die "Motivationsbremse" treten? Immerhin - so hofft Herr Koch - haben mit Hartz IV endlich einige "Sozialschmarotzer" mehr ihre sozialen Hängematten geräumt und stehen eigeninitiativ nach Billigjobs (bei Schlecker, Lidl - auch bei der taz??) an. Und Kollege Koch hat sich mit seinem Kommentar endlich für höhere Aufgaben qualifiziert: etwas als Urlaubsvertretung für den sozialpolitischen Kommentator beim "Handelsblatt" oder als stellvertretender Pressesprecher der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" . Glückwunsch.

  • T
    Tanja

    aha, hauptsache ihnen geht es gut!

    Hab ich mir schon immer gedacht, links blinken und rechts abbiegen

  • H
    h.perter

    Das ist unsinn. Sinnvoll wäre es, wenn Selbständigkeit gefördert würde. Eine Selbständigkeit läuft aber erst nach 2 Jahren kostendeckend, nicht nach 9 Monaten. Es ist ja schön und gut, wenn die Leute eher wieder arbeiten gehen, aber wo ist der Gewinn, wenn diese Leute in den Niedriglohnsektor abgedrängt werden? Der Gewinn wird von Unternehmen abgegriffen. Zur Demokratie gehören auch Entfaltungsmöglichkeiten. Die werden vielen genommen. Die Starken können es trotzdem schaffen, klar. Das ist Sozialdarwinismus pur. Hartz 4 und co führen zu einer Entpolitisierung durch Ruhigstellung im Kampf um Geld für Essen, bzw Aufenthalte in Arbeitsagentur und ARGE in sogenannten 1-Euro-Jobs und so weiter. Hartz 4 schadet den Menschen und der freien Wirtschaft. Die Wirtschaft ist nämlich für den Menschen da und nicht anders herum. Nur: ein Euro-Jobs und Hatz 4 Lohnaufstockung sind staatlich subventioniertes Lohndumping.

  • DL
    Dr. Ludwig Paul Häußner

    Statt Motivationsbremse - Grundeinkommen

    ----------------------------------------

     

    Würden wir HARTZ IV abschaffen und dafür jedem/jeder BürgerIn ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) als konstitutionelles Anrecht (von Sir Ralf Dahrendorf 2008 zum 50. Jubiäum der Friedrich-Naumann-Stiftung erneut gefordert) in Höhe von 800 Euro monatlich gewähren, dann bräuchten wir dafür lediglich 12 Milliarden mehr. Das wären nicht einmal 2 Prozentpunkte mehr an MwSt.

     

    Das BGE wird über die persönliche Steueridentifikationsnummer entweder ausgezahlt oder mit der Einkommenssteuerschuld und sonstigen Transferzahlungen wie z.B. Kindergeld, BaföG oder Rentenzahlungen verrechnet.

     

    Mehr dazu findet sich in der Dissertation von André Presse an der Universität Karlsruhe (TH) im Dezember 2009.

     

    Im Gegensatz zu HARTZ IV als Motivationsbremse wäre ein BGE die Ausgangsbasis für zusätzliche Initiative und Erwerbseinkommen.

     

    Frage: Was würden Sie arbeiten, wenn für Ihr Grund-Einkommen gesorgt wäre?

     

    L.P. Häußner, Karlsruhe

  • D
    dissenter

    Sie schlagen die Schlachten von vor fünf Jahren, Herr Koch. Wenn es keine Arbeitsplätze gibt, in die man hineinmotiviert werden könnte, nützt die schönste Drohkulisse nichts.

    Ich dachte, diese Einsicht wäre inzwischen oben angekommen!?

  • F
    FRITZ

    Es gab keine Leistungskürzungen. Fakt.

     

    Es ist nur unbequemer geworden, vom Staat zu leben. Gut so.

  • B
    Birgit

    Anspruch auf längeren Bezug von ALG 1 habe ich nur

    dann, wenn ich auch 30,40 Jahre in die Sozialversicherungen eingezahlt habe. Das Ganze ist also kein Almosen sondern ein mit viel eingezahltem Geld erworbener Anspruch. Sollte der Herr Redakteur

    mal drüber nachdenken !!!!

  • R
    Ralle

    Also nur mal so: - Die Harz-Agenda hat die Arbeitslosigkeit keineswegs gesenkt, die Arbeitslosigkeit stagniert seit Jahren auf dem selben Niveau wie 2005. Gesenkt hat man die Zahlen nur durch manipulative Tricks. - Was man aber geschafft hat, ist dass die gezahlten Löhne im Niedriglohnsektor massiv zurück gingen, dass immer Menschen stark verunsichert über ihre Rechte, jeden Scheiss mitmachen und sie damit geistig entmündigt hat. Was man geschafft hat ist, dass tausende Beziehungen in die Brüche gingen, dass Eltern gegenüber ihren eigenen Kinder Begehrlichkeiten entwickeln...

  • BG
    Bernd Goldammer

    Welch erschreckende Unkenntnis dieser Artikel doch offenbart. Oder schreibt man Propaganda? Harz IV hat große Teile der deutschen Bevölkerung schlichtweg verarmen lassen und die Sozialangst brachial vergrößert. Dieses Rot- Grün Projekt steht für Freiheitsabbau, Sozialabbau, Kinderarmut etc. Es hat aber auch vielen die Augen geöffnet über den allgemeinen Politbetrug unserer Tage. Denn dazu kommen ja auch noch die vielen anderen Aushöhlungen des Rechts im Sozialstaat: Gesundheit, Bildung überall wird abgebaut. Und auch den Krieg hat Rot-Grün nach Deutschland zurückgebracht. Unter diesen Vorzeichen hätte die DDR 1989 wahrscheinlich keine Wende nach der BRD erlebt. Erstaunlich, welch soziale Wohltaten die bloße Existenz dieser DDR in der BRD freisetzte. Schon deshalb wird die Systemfrage aktuell bleiben.

  • HB
    Holger B.

    Man merkt schon, dass die taz in die Jahre gekommen ist - in den 80er Jahren wäre solch ein wirtschafts- und regierungsfreundlicher Kommentar nicht möglich gewesen.

     

    Ihr seid auf dem besten Weg zu einem (spieß-)bürgerlichen Blatt zu werden. Hoffentlich findet ihr bei "denen" genügend finanzielle Unterstützung. Linke werden euer Blatt bald nicht mehr kaufen oder gar abonnieren.

  • E
    Elke

    Es ging bei Hartz IV nie um Sozialklimbim. Es sollten Kosten gespart werden. Lohnsubventionen sind Umverteilungen. Und keine sozialen Wohltaten. Dem Kapitalismus ist es nie auf Dauer gelungen, Probleme wie ökonomische Depressionen, Massenarmut und Massenarbeitslosigkeit zu lösen. Der Kapitalismus kann die Arbeitslosigkeit nicht beseitigen, und er hat auch kein Interesse daran, dies zu tun. Es gibt nämlich keine effizientere Methode, Löhne zu senken und Volkseinkommen von Arm an Reich umzuverteilen. Die Reichen machen alles um den Betroffenen weiszumachen, dass ihre Lage ein nicht veränderbarer, natürlicher Stand der Dinge sei. Hält das vorgebliche Wachstumsgesetz(Umverteilungsgesetz) nicht seine Versprechen, ist ja alles natürlich. Die Gesellschaft und die Wirtschaft können also für die „Minderleister“ und „Leistungsverweigerer“ leider, leider nichts tun.

    Von denen, die meinen, besonders raffiniert zu sein, kommt dann die Bemerkung, dass es „richtige“ Arbeitslose und Arme „bei uns“ eigentlich nicht gäbe. Damit diese Verleumdung und Verunglimpfung der Opfer glaubwürdig erscheint, sind die Reichen bereit, viel in Politiker , Wissenschaftler und Journalisten zu investieren.

  • K
    Karl

    In welcher Höhe Zusatzverdienste verrechnet werden, ist kein Randthema, sondern ein durchaus bedeutsames für den, der mit jedem Euro rechnen muss! Zudem geht es hier um die Frage, wie Hartz IV umgestaltet werden kann, z.B. in Richtung Bürgergeld.

  • M
    Markus

    Hallo Autor,

    was Sie da schreiben kann man nur schreiben, wenn man noch in einer gutgeheizten bürgerlichen Existenz lebt.

     

    Die nach dem bordellbesuchenden Ex-VW-Betriebsratsvorsitzenden und Gewerkschafter genannte Reform ebnet den Weg in ausuferndes Präkariat, dass durch seine Existenz die Grundlagen unserer Gesellschaftsordnung bedroht.

     

    Auch der letzte brave Bürger wird irgendwann einsehen müssen, dass es nicht genug Arbeit für alle gibt.

     

    Der seit langem stattfindende Arbeitsplatzexport nach Asien, insbesondere nach China, ist die Hauptursache dafür. Diese Entwicklung wurde ebenfalls maßgeblich von VW vorangetrieben. Jetzt gegen Ende der Entwicklung sehen wir, was damit bezweckt wurde:

    Deutsche Arbeiter und Angestellte sind bereit, fast alles für einen Job zu tun, aber sie können trotzdem ihre Familien nicht ernähren. Dadurch wird zum einen unmenschlich hoher Druck ausgeübt, weil man ständig zu Höchstleistungen gezwungen wird, damit man seinen Job nicht an einen jüngeren und billigeren Konkurrenten verliert und zum anderen ganz real die Existenzgrundlage vieler Bürger bedroht.

     

    Die deutschen Konzerne scheffeln Geld in China.

     

    Der deutsche Staat hat die Sozialkosten und das Ausland die Steuereinnahmen.

     

    Die Arbeiter werden immer ärmer und das wird den sozialen Frieden bedrohen. Deswegen braucht unser Staat auch immer mehr Überwachung seiner Bürger.

     

    Die Aktionäre werden reicher, die Arbeiter und Angestellten werden immer ärmer. Das gilt auch für Journalisten. Ich hoffe, der Autor hat einen Großteil seines Einkommens in Aktien chinesischer Firmen investiert. Denn ansonsten kann in absehbarer Zukunft über Hartz IV aus eigener Erfahrung und nicht vom grünen Tisch aus schreiben.

     

    Markus

  • G
    gelderlander

    "...größter Reformerfolg..." Das ich nicht lache! Wo ist HARTZ-IV, also die gewollte Verarmung und Klassifizierung von Menschen, ein Erfolg?

     

    Erfolg ist das bisher nur für die Arbeitgeber, können diese nämlich ihre Untergebenen schön damit erpressen.

    Erfolg ist es auch für windige Unternehmer, können diese doch Menschen unter Tarifgrenzen, als 1€-Kraft oder über Zeitarbeitsfirmen zu Dumpinglöhnen beschäftigen.

     

    Für die Sozialkassen und die Betroffenen ist das ganze nur kein Erfolg.

  • OM
    Onkel Mo

    Ist das wirklich die TAZ die ich hier lese, oder ein immitierter Artikel der FAZ, oder sogar dem anderen Neo-Lib. Meinungsblatt dem SPIEGEL. Ist ja komisch, also weiter mit dem Reformeifer und der Schleifung der sozialen Sicherungssysteme zwecks Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit mit Niedriglohnländern? Ich dachte die Phase wär überwunden, oder ist mir da eine unterschwellige Ironie entgangen?

  • ML
    Martin L.

    Einen solchen Artikel hätte ich in der taz ehrlich nicht erwartet.

     

    Um nur einige Ausführungen dazu zu machen:

     

    Nicht nur der Druck auf Arbeitslose wurde erhöht. Vielmehr sind auch alle Arbeitnehmer unter Druck, wenn eine Kündigung im Raum steht, oder das Unternehmen insolvent wird. Auch auf die Lohnpolitik hat die Erzeugung des Angstszenarios Hartz IV starke negative Wirkung. Und wie sollen sich denn alle einen neuen Job suchen, wenn der Staat nicht die Voraussetzungen für mehr Beschäftigung schafft?

     

    Hier 2 klare Falschaussagen in einem Satz:

    "Dies und der Wirtschaftsaufschwung der vergangenen Jahre haben dazu beigetragen, dass die Erwerbslosigkeit deutlich gesunken ist."

     

    Man kann doch nicht allen Ernstes jährliche Wachstumsraten unter 2% als Wirtschaftsaufschwung werten. Das liegt ja gerade mal im Bereich der Zunahme der Arbeitsproduktivität.

    Des Weiteren ist doch die Erwerbslosigkeit nicht tatsächlich zurückgegangen. Vielmehr sind das statistische Spielereien, um die Zahlen zu schönen. Arbeitssuchende, die auf sinnlose Bewerbertrainings oder ähnlichen Maßnahmen geschickt werden, tauchen darin z.B. gar nicht auf.

     

    Die eigentliche Frechheit ist der letzte Absatz. Hier stellt der Autor in meinen Augen ganz eindeutig heraus, dass er Erwerbslose für faule Menschen halte, die nur mit dem Mittel des Druckes in Arbeit zu bewegen wären und vielmehr stellt er implizit die These auf, dass in diesem Land für alle genug Arbeit zur Verfügung stünde. Dies ist allerdings nicht der Fall, da die Regierung ihren Fokus lieber auf die Verwaltung von Arbeitlosen konzentriert, als die Binnennachfrage anzukurbeln und somit mehr Arbeitsplätze zu generieren.

  • O
    Osten

    Ein "Erfolg" der Agenda 2010 ist, das Deutschland nicht mehr Exportweltmeister ist.

    Den mit Leiharbeitern, Ein Euro Jobbern und 400 Euro Jobs hält man keine Exporte am laufen.

     

    Der Redakteur feiert die Agenda als Erfolg, die Zeche für diesen organsierten Sozialabbau zahlen ja die Anderen (siehe Schlecker).

  • SS
    Susi Sorglos

    Natürlich findet man auch in diesem Kommentar wieder den neoliberalen Taschenspielertrick, der einem verkaufen will, daß »Arbeit« ein Wert an sich sei - ist sie aber nicht. Erst einmal dient Arbeit der Generierung eines Einkommens, das eine würdevolle Existenz ermöglicht. Der Druck, von dem da geschrieben steht, dient dem Zweck, ehemals recht stolze Arbeiter/innen in unwürdige Knechtschaft zu zwingen, damit Leute wie Herr Hannes Koch sich bspw. eine billige Magd als Putze oder Kindermädchen ins Haus holen können. Die langsam wieder sich hochwohlgeboren fühlenden Arbeit»geber« wollen schlicht und einfach nicht zahlen und streben deshalb an, Arbeitsplätze abzuschaffen, wobei nicht die Arbeit, sondern der Lohn abgeschafft werden soll. 20 Jahre nach dem Ende des Ostblocks braucht eben niemand mehr so zu tun, als wäre man als System besser als die »da drüben« - und so findet ein schleichender roll back Richtung Weimarer Republik statt…

     

    Aber man soll ja nicht immer nur kritisieren, sondern sich auch »konstruktiv« einbringen. Der ach so motivierende Druck läßt sich durch einige einfache Maßnahmen, welche die eigene Erpreßbarkeit verringern, erheblich mildern. Zum einen: keinen Kredit - niemals! Da Geld bekanntlich nichts weiter als buntes Papier darstellt, ist es die Lebensenergie der zinseszinspflichtigen Schuldner, welche die Vermögen der Reichen astronomisch steigert. Geld arbeitet nicht, Geld läßt arbeiten! Und je mehr man das Zinsgeldmonster füttert, desto hungriger wird es!

     

    Sowie zum anderen: keine Kinder! In Zeiten der Refeudalisierung der Gesellschaft sollte man dem potentiellen Nachwuchs eine sehr wahrscheinliche Sklavenexistenz tunlichst ersparen. Außerdem erhöht ihre Nichtanwesenheit automatisch die Chancen der vorhandenen Kinder. Als Nebeneffekt wird bei anhaltend negativ wachsender Geburtenrate dieses universalzerstörerische Wirtschaftssystem personell stark ausgetrocknet - und zwar weit in die Zukunft hinein: fehlende Kinder = fehlende neuen Eltern = fehlende Konsumenten = fehlende Schuldner = fehlende Arbeitslose = fehlende Mägde und Knechte... In diesem Sinne finde ich sogar das neue, auf der Vererbungstheorie von Jean-Baptiste de Lamarck (1744-1829) beruhende »Kindergeld für Reiche« auf Grund seiner schwangerschaftsverhindernden Steuerungswirkung gar nicht so schlecht; sollen die »Leistungsträger« (also jene, die unsere Leistungen auf‘s eigene Konto tragen) ruhig selbst für jene Nachkommen sorgen, welche ihnen später mal dienen müssen. Für die Rente haben die Fehlenden mangels beitragszahlungsfähiger Jobs - trotz panikmachender Propaganda - übrigens keinerlei Bedeutung.

     

    Zum dritten ist es ja auch nicht mehr nötig, sich als Arbeitslose/r Musik und Filme vom Munde absparen zu müssen, bietet das Internet doch alles was man sucht und noch viel mehr - zur Verfügung gestellt von jenen in Argentinien, Mexiko, Brasilien, Rußland, China etc., die noch nie etwas anderes waren als von deren Regierungen in »Sonderwirtschaftszonen« an Westkonzerne vermietete Sklaven (auch wenn besonders in Südamerika die CIA bei manchen Regierungen nachhelfen mußte…).

     

    Wenn Politiker wie Jürgen Rüttgers oder Thorsten Schäfer-Gümbel eine Revision der Hartz-IV-Gesetze anstreben, dann ahnen sie womöglich, daß der »motivierende Druck«, der zur Entwürdigung führt, irgendwann in destruktiven Gegendruck umschlagen könnte. Die Berliner Brandanschläge, über die sich selbst linke Extremisten wundern, weisen schon mal die Richtung, in die es gehen kann. Anders als der Kommentator wissen sie vielleicht die Freiheit zu schätzen, sich in ihrem Villenbezirk nicht einmauern zu müssen, ohne Angst, bei einem unbedarften Schritt entführt zu werden wie ein Frachter vor der somalischen Küste. Wenn diese Gesellschaft nichts anderes als Zeitarbeitersklaverei, ALDI-Knechtschaft und ehrlose Bertelsmann-Propaganda zu bieten hat, so motiviert der Druck auch dazu, sich alternative Einkommensquellen zu erschließen und dabei das Legalitätsprinzip einfach mal außen vor zu lassen. Nicht jede/r wird sich widerstandslos ins Abseits schieben lassen, und dann gilt: Wer Wind sät, wird Sturm ernten!

     

    Abschließend stelle ich mir die Frage, wie (ja, ich muß es so bezeichnen) kleingeistig man als Person sein muß, um den Arbeitslosen drei Jahre lebensstandardsichernde Leistungen zu mißgönnen und in deren Verarmung und Enteignung den »größten Erfolg der Reform« zu sehen. Hauptsache, schnell einen neuen Job? In der menschenmordenden Rüstungsindustrie? Na klar! Als Giftmüllexporteur? Warum nicht! Als Hure oder Söldner? Darüber wird in den »Job-Centern« sicherlich schon nachgedacht!

  • W
    willy

    Bin ich hier noch bei der TAZ?

     

    Als ich diesen Kommentar las, dachte ich das.

     

    Herr Koch, ich empfinde diesen Kommentar echt als das Letzte!

     

    Bei fast 4 Millionen Arbeitslosen schwätzen Sie davon, dass eine Reform dieses unsäglichen Gesetzes die Motivation der Betroffenen zur Arbeitssuche bremsen würde.

     

    Sie meinen das nicht im Ernst! Oder?

     

    Niediglohn mit staatlicher Subventionierung durch Aufstockung sind für Sie normal?

    Falls die Partei der geldgeilen Perverslinge die TAZ übernommen haben sollte, geben Sie mir bitte

    Bescheid!

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    "Wie bekomme ich meinen Esel zum Markt" wurde von der Weltweisheit zur wichtigsten Frage aller Zeiten erklärt. Schon was sehr älter, natürlich.

    Wie die Weisen so sind, ist ein guter Schuss extrem tragikkomischer Ironie dabei.

    Der Kommentator beweist die Bedeutsamkeit der Frage prompt, indem er in der linken Taz eine auf-den-Arbeitsmarkt-befördende (motivierende) Wirkung von Hartz IV als unerlässlich und positiv bezeichnet.

    Vielleicht hängt das mit der Dringlichkeit der GRÜNEN Variante:

    Wie bekomme ich meinen Esel (Partei und Wähler) zur GRÜNEn Mark(wirtschaft) zusammen?

     

    Ein wenig Philosophie, Subjekt, Objekt, ein wenig Konstruktivismus, und schon sehen WIR, wer da in

    eine veritable Eselheerde verwandelt worden ist mit Hartz IV.

     

    In Griechenlabnd und Frankreich hat es schon Aufstände gegeben.

    Dort kennt man Esel noch aus eigener Anschauung.

    Ausgangspunkt in Griechenland war die UNI, die besonders störrisch und hellsichtig gegen eine allgeimene Eselverwandlung sind.

    Naja, der aktuelle Schnee verdeckt halt die Sicht.

  • F
    fidel

    habt ihr diesen schreiberling direkt aus schleckerhauptverwaltung.

  • B
    bla

    Nach langer Zeit mal wieder in die Taz geguckt - hatte sie früher mal abonniert. Ich reib mir nur die Augen, sorry. Wollt ihr die Faz rechts überholen?

  • B
    Benny

    Die Taz ein Forum für Hartz IV Versteher? Links war auch mal anders...

  • F
    Florian

    Vielleicht möchte Hannes Koch gleich noch über ganz andere Sanktionen nachdenken, um die Erwerbslosigkeit weiter zu senken? Schwachsinnsartikel. Hartz-IV schafft nicht nur Armut, sondern vernichtet noch Arbeitsplätze. Das eigentliche Problem, die Abschaffung der Arbeit, und die nötige gerechte Verteilung von Geld und/oder verbliebener Arbeit, das wäre ein Thema.

  • B
    Becky

    Die TAZ zu einem turbokapitalistischen,neoliberalen Schmierenblatt verkommen. Das ich hier so einen Artikel lesen muss.

     

    Echt unglaublich,Hartz4 bürdet Menschen soziale Härten auf raubt Menschen nach jahrerlanger Arbeit die Existenz,..aber das soll doch bitte in Kauf genommen werden,damit es ja keiner wagt es sich in der sozialen Hängematte auszuruhen,dann lieber für 1 euro Arbeiten oder sich zum Lohnsklaven der Zeitarbeiter machen und dann rechtlos ohne Würde zurückgelassen zu werden ,sich von den Behörden drangsalieren lassen.

     

    Das nenne ich doch eine super soziale Reform.

  • KM
    Kerstin Mahr

    Motivationswunder Hartz IV! Wie schön, daß die sogenannte Arbeitsmarktreform den Druck auf Arbeitslose erhöht hat, sonst wärend die Millionen freien Stellen, die wir haben, nicht zu bestzen gewesen.

    Im Ernst: Wer so etwas schreibt, war noch nie mit der Nerven zermürbenden, psychisch krank machenden und stigmatisierenden Wirkung von Hartz IV Konfrontiert. Außerdem scheint dem Autor auch nicht bakannt, daß die angeblich durch Harzt IV gesunkene Erwerblosigkeit allein auf statistischen Effekten basiert. Wenn nicht 1-Euro-Jobber, TeilnehmerInnen an Trainings- und Bildungsmaßnahmen, kranke Menschen, Menschen über 58 und Arbeitssuchende mit normal verdienenden PartnerInnen aus Hartz Iv herausgerechnet würden, hätte sich die Erwerbslosigkeit gesteigert und nicht minimiert.

  • J
    J.Böttcher

    Das sind doch durchsichtige Motive und Manöver:

    Punktlich vor den anstehenden Wahlen in NRW kommen Politiker mit populistischen Vorschlägen, um Wählerstimmen abzugreifen.

    Damit soll von den eigentlichen Problemen abgelenkt werden,

    denn hiermit wird kein einziger Mensch in sozialversicherungspflichtige Arbeit gebracht.

  • R
    robert

    Ich wusste nicht, dass Autoren der taz die Hartz IV Gesetzgebung auch nur im Ansatz verteidigen können. Dieses Gesetz ist widerlich und ganz besonders perverse Auswüchse finden sich bei jener Frage, wo es um die Arbeitsanreize für ALG II Bezieher geht.

    Man kann keine Anreize schaffen, indem man Leute mit Sanktionen überzieht und diesen nicht einmal das Lebensnotwendige lassen will. Würde man der Logik des Autors im ersten Teil seines Textes folgen, dann müsste man Arbeitslosen am besten keinen Euro mehr zahlen und dies ab dem ersten Monat. Die Anreize jede Arbeit aufzunehmen wären gigantisch!

  • K
    killingMeSoftly

    die Taz ist schon lange für mich gestorben. Solche Typen wie der Schreiberling hätte man früher geteert und gefedert, aber jetzt sind die ganzen gehirngespühlten am Stift.

     

    R.I.P.

    TAZ

  • V
    Veronika

    Beim Kommentar von Hannes Koch frage ich mich, warum ausgerechnet ein Journalist von der taz die These der sozialen Hängematte kauft? Wer länger arbeitslos ist, findet schwieriger einen Job. Wer häufiger arbeitslos ist, findet kaum eine Perspektive auf irgendeine Karriere - selbst wenn er seine Arbeitslosigkeit gar nicht selber verschuldet oder auslöst.

    In den letzten zwanzig Jahren ist die Arbeitslosigkeit stetig gestiegen - die Produktivität, die Exporte, die Qualität und der Stress beim Job auch. Bei diesen Anforderungen hat kaum ein Mensch Lust darauf, erst aus diesem System rauszufliegen und dann weit darunter wieder einzusteigen. Denn das ist die Realität: Wer in Deutschland seinen Job verliert und aus welchen Grund auch niommmer keinen neuen innerhalb von drei Monaten findet, der bekommt immrer größere Schwierigkeiten.

    Bei Hartz-IV passiert nur eines: Die Leute sind drastisch unfreundlicher und es wird nichts angeboten, bzw. die Angebote bremsen eher. Wer mal einen 1-EURO-Job gemacht hat, weiß was ich meine: Es ist sinnlos, teurer als zuhause zu bleiben und dazu kommt eine psyeudo-Veranstaltung, die einzig und alleine den Trägern was bringt, nämlich konkret Geld für eine dubiose Gruppe von Hartz-IV-Gewinnern.

    Der Staat will den Arbeitslosen kontrollieren, aber nicht diese Träger. Darum scheitert diese Reform bei der Weiterbildung. Ausländer und Immigranten sollen speziell gefördert werden, in der Realität sitzen viele Akademiker aus dem Iran oder der Türkei in sinnlosen Deutsch-Kursen in bunten Haufen und halten sich an einem Kapitel fünf Wochen auf.

    Ich würde mich freuen, wenn die taz diese ganze Lügerei aufdeckt - und nicht zudeckt. An Motivation hat es 99 Prozent der Deutschen noch nie gefehlt. Ich kenne kaum ein anderes Volk, dass sich selbst so über Arbeit und Erfolg bei der Arbeit definiert. Viele Deutsche machen willenlos alles, was ihnen ein Arbeitgeber abverlangt - selbst für einen EURO die Stunde.

    Nach diesem Job bekommen Sie dann noch kalte Dusche in Arge ab, aber schauen auf andere Völker herunter und kommen sich schlauer als jeder andere vor.

    Vielleicht wäre es besser, wenn die Menschen hier sich verhalten würden wie Polen, Franzosen, oder Italiener. Hartz-IV würde nicht einen einzigen Tag dort existieren. Hier bleibt Hartz jetzt schon fünf Jahre.

  • AN
    Achim Nelke

    Geht's noch?

    Waren wir in der Diskussion nicht bereits weiter?

    Zum Beispiel bei einem menschenwürdigen Leben ohne Leistungszwang, gesichert durch ein Grundeinkommen?

    Zum Beispiel bei der Anerkennung von Reproduktionsarbeit und sonstiger Nicht-Lohn-Arbeit?

    Zum Beispiel bei der Forderung nach fairen und flächendeckenden Mindestlöhnen?

  • K
    kapi

    Nanu, noch keine wutschnaubende Kommentare?

     

    Sind etwa alle meinem ersten Reflex gefolgt und

    wollten kopfschüttelnd ignorieren?

     

    Oder glühen die Warteschlangen und der arme Admin

    ersetzt die schlimmsten Beschimpfungen durch

    Sternchen?

     

    Ok, "Reise nach Jerusalem", 10 Teilnehmer, 6 Stühle.

    4 fliegen raus, egal was sie machen. Der Autor schlägt

    vor, die Motivation der Teilnehmer durch kräftige

    Knüppelhiebe zu stärken.

     

    Auch ne Variante. Aber 4 fliegen raus. Hmm. Na, ja.

    Also mich überzeugt das nicht so richtig.

  • D
    dave

    es ist einfach unfassbar, einen solchen kommentar in der taz zu lesen. wenigstens muss sich die postille jetzt nicht mehr schämen, dass die von ihr hofierte partei ihrerzeit die gesetze mitbestimmt har. dem kommentator wünsche ich arbeitslosigkeit. so viel weltfremdes liberalbürgerliches gewäsch widert einfach nur an. hauptsache bio!

  • G
    genervt

    ach je, herr koch, hat man Ihnen schlechte drogen untergejubelt? oder sind Sie nur ein übereifriger insm-praktikant?

     

    soviel blühenden unsinn in so wenigen zeilen unterzubringen, ist jedenfalls schon eine kunst:

     

    "In einer Hinsicht war Schröders Agenda 2010 durchaus ein Erfolg. Die Leistungskürzung hat den Druck auf Arbeitslose erhöht:"

     

    ohja, dieser "erfolg" ist u.a. an den unter h4-betroffenen grassierenden suiziden zu sehen.

    ebenso an der gestiegenen zahl von teilzeitjobs, leih -und zeitarbeit und allgemein prekärer beschäftigung.

     

    "Wer kann, bemüht sich seither stärker um einen neuen Job, als er es früher getan hätte,"

     

    ohja, immer mit der - ähm, freundlichen wedelei mit dem sanktionsverzeichnis seitens des zuständigen sachbearbeiters (sanktionen, die im übrigen oft genug existenzbedrohend werden) und auf einem arbeitsmarkt, der krisengeschüttelt ältere und ungelernte fast von vorneherein ausschliesst und dazu die oben geschilderten arbeitsverhältnisse immer breiter anbietet - viel spass beim suchen auch.

     

    "und viele sind nunmehr auch bereit, für weniger Geld zu arbeiten."

     

    was ein "fortschritt", hm? @taz-redaktion: der herr koch schreit nach einer kürzung seiner bezüge - er wird doch wohl soviel mumm haben, auch die eigenen rezepte auszuprobieren? ich würde für den anfang empfehlen: die hälfte reicht auch.

     

    "Dies und der Wirtschaftsaufschwung"

     

    WAT für´n dings?!? hallo? falls Sie nicht zur spezies der börsenzocker, investmentbanker oder gleich zur mafia gehören, existiert dieser "aufschwung" bis auf weiteres nur in Ihren blühenden halluzinationen.

     

    "der vergangenen Jahre haben dazu beigetragen, dass die Erwerbslosigkeit deutlich gesunken ist."

     

    und das phantasieren geht fröhlich weiter - falls Sie jetzt mit der "offiziellen erfolgsstatistik" ankommen wollen:

     

    *Diese "Statistik" ist inzwischen die bei Weitem verlogenste, die amtlich in Deutschland erstellt wird*

     

    vielleicht beschäftigen Sie sich einfach mal mit all den gruppen, die gar nicht mehr in der offiziellen zählung auftauchen - aber vorsicht, könnte Ihr weltbild kollabieren lassen.

     

    fazit schon nach dem ersten absatz: einer der dümmsten, zynischten und antisozialsten kommentare der letzten zeit in der taz.

     

    ps. auch wenn ich selbst lohnarbeitend (ohne irgendwelche amtliche vermittlung) bin, kenne ich doch h4 aus vergangener eigener erfahrung - und für leute wie Sie gilt der einfache satz: "wenn man keine ahnung hat, einfach mal die fresse halten!"

  • KK
    Klaus Keller

    Wer kann bemüht sich stärker.

    Was folgt daraus?

    Wer nicht kann hat halt Pech gehabt?

     

    Mit dieser bekloppten These können sie auch alle Sozialleistungen auf Null setzen.

     

    Die Frage ob es überhaupt Jobs gibt von denen man leben kann ist damit auch noch nicht angerissen.

     

    Meine Überzeugung ist eine völlig andere.

    1-Jeder Mensch hat ein Existenzrecht

    2-Jeder Mensch möchte ein erfülltes Leben, dazu zählt auch das sinnvolle Tätigsein.

     

    Aufgabe der Behörden sollte es sein 1 sicherszustellen und bei 2 zu helfen falls es jemandem nicht gelingt(auch außerhalb der Erwerbsarbeit,inkl ehrenamtl Tätigkeit zB, als Angebot und nicht als Nötigung).

     

    Wenn sie nicht vor das fordern und fördern die Existenzsicherung stellen steigern sie nur die Angst der Betroffenen, deren Wut und was daraus folgt.

     

    klaus keller hanau

  • A
    alcibiades

    Pfui Deibel, der Neoliberalismus geht um bei der taz! Das ist also das Wichtigste, dass die faulen Schmarotzer sich schnell eine Arbeit suchen müssen! Alles andere sind Randthemen, gell Herr Koch, Kinderarmut (keine angepassten Sätze für chancenlose Unterschichtenkinder), Altersarmut (keine Chance, nach einer Hartz4-Phase auch nur ein paar Tausend Euro angespart zu behalten), die Schwerfälligkeit des ganzen Systems, mit dem sich zB auch durchaus motivierte, aber halt mittellose Berufseinsteiger rumschlagen müssen und und und... das ist ja alles nicht so wichtig. Der Sozialneid in diesem Land, der geht nicht von unten nach oben, das ist eher umgekehrt, gell Herr Koch?

  • M
    micha

    oberflächliches Geseiere

  • P
    popper

    Herr Koch hat wie so viele seiner Zunftgenossen Unrecht. Hartz IV ist auf der ganzen Linie ein Misserfolg und macht Menschen zu Bittstellern und brandmarkt sie als Arbeitsunwillige. Die Arbeitslosenzahl ist nicht gesunken, sondern hat sich permanent erhöht. Nur mit Hilfe einer der verlogensten Statistiken, die es je in Deutschland gegeben hat, kommt man zuderart abwegigen Erkenntnissen. Die höheren Schonvermögen sind eine Reaktion auf eine Gruppe von Hartz IV Empfängern, die aus gut bezahlten Jobs in Hartz IV fallen. Die große Masse der Hartz IV empfänger hat kein Vermögen. Lebenstandardsichernde Leistungen für unverschuldete Langarbeitslose ist ein Grundelement unseres sozialen Rechtsstaats. Daran ändert sich nichts, wenn die Politik vor 5 Jahren begonnen hat, unsere Verfassung zu missachten. Die Arbeitsplätze, die zu einem Verdienst führen, welcher eine Person oder eine Familie ernähren, gibt es nicht, sodass es sich durch nichts rechtfertigen lässt, Menschen in geradezu schickanöser Weise zu Arbeiten zu zwingen, die den Staat nötigen, eine Unzahl von Dampinglöhnen durch Aufstockung zu subventionieren. Hartz IV ist die eigentliche Motivationsbremse nicht die längst überfällige Ausstattung der Arbeitslosen, durch menschenwürdige finanzielle Transferleistungen.

  • LT
    L. T.

    Richtig ist: "um Jobs bemühen", nicht um das, was mal "Arbeit" hieß, denn die ist ja weitgehend abgeschafft. Am besten also um mehrere Jobs, damit es für's Leben reicht. Was ich mich frage ist, wie ein so konservatives Menschenbild wieder einmal in die taz geraten konnte. Wäre es nicht an der Zeit, endlich wieder konsequent über größere Zusammenhänge nachzudenken, z. B. kritisch über eine kontrollversessene Sozialgesetzgebung zu diskutieren und über die Frage, wem sie dient, wer also von den Niedriglohnjobwilligen profitiert? Das ist doch weder "der Staat" noch sind es seine braven Bürger, die noch einer ordentlichen Arbeit nachgehen und hinsichtlich der abzuführenden Steuern und deren Verwendung nach Gerechtigkeit gieren. Schließlich werden sie mit ihrem Bürgersinn vor den Karren eines eskalierten Wirtschaftssystems gespannt. Wann hat bloß der "faule Arbeitslose" in der öffentlichen Rhetorik und die damit einhergehende unendlich langweilige diskursive Verschleierung endlich ausgedient? Und sollte man über Hartz IV überhaupt noch sprechen, ohne die Grundlohndebatte zumindest zu erwähnen? Wo bleiben die neuen Ideen zu diesem Thema, die neuen Diskurse? Vor allem hier vermisse ich sie.

  • K
    Kontorist

    „Die Leistungskürzung hat den Druck auf Arbeitslose erhöht.“ Was ist daran denn vorteilhaft? Eine Vollbeschäftigung ist ohne großflächige Umstrukturierung der Wirtschaft nicht zu erreichen, da dient die „Motivierung“ der Arbeitslosen, indem ihnen mit Lebensqualitätentzug gedroht wird, schlicht nur der Individualisierung eines gesamtgesellschaftlichen Problems. – Schön waren doch Zeiten, als es der einen oder dem anderen (und hier schwingt keine eigene Trauer nach, ich pflegte diese Art der Freizeit- oder „Ehrenamts-“Finanzierung nie) noch gestattet war, sich aus dem erwerbsarbeitlichen Alltag zu lösen und Schöneres zu machen, oder auch gesellschaftlich Sinnvolleres. Denen, den mit der fehlenden Arbeit der Sinn abhanden kommt, muss nicht mit Geldentzug gedroht werden, um sie zur Arbeitssuche zu motivieren, und denen, die schon vorher oder dann nach einiger Zeit vergeblichen Bewerbens neben den anerkannten Qualifikationsschemen standen, hilft das Drohen auch nicht.

    Diesen Vorteil einer Drohmotivierung als einen solchen zu sehen, das lässt sich doch kürzer fassen mit „Wer nicht schuftet, braucht auch nichts zu fressen“ (mit der Einschränkung, dass Hartz IV gerade noch reicht, um die Armut verdeckt in den Häusern zu belassen und die Straßen von den Armen einigermaßen freizuhalten).

    Einfach mies, diese Ansicht, elitär, reaktionär. Und geizig (aber dieser Charakterzug gilt ja nunmehr auch als akzeptabel).

  • K
    kotzbrocken

    Na, wenn das mal kein Erfolg ist: "viele sind nunmehr auch bereit, für weniger Geld zu arbeiten". Hallo, gehts noch? Die Leute werden gezwungen, für Hungerlöhne zu arbeiten! Für die ausbeutenden Firmen ist das sicher ein Erfolg.. für alle anderen die Katastrophe, so lange man dies über längere Zeit duchhalten muss. Es mag vielleicht richtig sein, dass einige Arbeitslose in einen Trott hineingeraten, wo es schwierig ist, sich aufzuraffen. An dieser Stelle sollen die Betroffenen animiert werden, zu arbeiten. Diese Anreiz wird jedoch durch die gängige Praxis in den Behörden und das Lohndumping zunichte gemacht. Was bleibt ist ein Mensch am Ende seiner Kräfte - psychisch und physisch.

  • T
    topal

    Wozu lese ich eigentlich die TAZ, - einen Beitrag dieser Couleur würde ich eher auf Welt.de erwarten....

     

    wenn man nicht die Zusammenhänge darlegt, kann man natürlich alles behaupten - dann noch etwas Verharmlosung hier, etwas Beschönigung dort, ein paar Weglassungen - und schon ergibt sich das beabsichtigte Bild.

     

    Der Artikel (und zahllose andere) ist Ausdruck unseres Prozessierens mit der Realität, nicht Ausdruck von Prozessen der Realität.

     

    z.B. die im Artikel angesprochene "motivierende Wirkung (durch Harz IV), sich schnell um einen neuen Job zu bemühen"

     

    Panik ist immer eine extrem ungünstige Basis für Motivationsklärung, für konstruktive Entscheidungen.

     

    Harz IV installiert in weiten Teilen der Bevölkerung (besonders "Mittelschicht" und obere "Unterschicht") eine latente Panik, die das mikrosoziale Klima vergiftet und Lebensfreude nahezu verunmöglicht - das Schwert des Damokles.....

     

    Quasi ein perpetuierter Schockzustand, der ja auch genau in die Vorgehensweise der Neoliberalen Apologeten passt, also beabsichtigt ist. (s. Naomi Klein, Schockstrategie)

     

    Die Frage ist, wie lange die Leute sich diesen Unsinn, geboren aus der habgierigen Verblendung selbsternannter Wirtschaftseliten und ihren sie anhimmelnden Politikdienern gefallen lassen werden, bzw. WAS wir (alle) dagegen unternehmen werden - wie wir diesen geist- und seelenlosen Quatsch stoppen werden.

     

    Ein Bedingungsloses Grundeinkommen drängt sich da geradezu auf - jedenfalls vom Sinn her - in praxi.....?

  • F
    fireclay

    Wo stehst du Taz? Auf dem Weg zum Stürmer? Da wird sich über die Österreicher mokiert was die denn mit Ihren Ausländern machen, und in Deutschland wird der neue Faschismus als Vernunft ausgegeben. Blos gut das man auf der Seite auch noch lesen kann

    taz.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Beiträge nicht zu publizieren. Danke!

  • A
    Andreas

    Man muss diesem Unsinn der "lebensstandardsichernden Leistung" des früheren Arbeitslosengeldes mal deutlich widersprechen. Das Arbeitslosengeld war nie in der Lage, auch nicht in der Zeit vor der "Reform", den Lebensstandard zu erhalten. Wer arbeitslos wurde, der musste rechnen und sich genau überlegen, wofür er oder sie das Geld ausgibt.

     

    Angesichts der vielen Mio. ALG2-Bezieher ist es außerdem eine Frechheit, von der "motivierenden Wirkung" dieses Armutsregelsatzes zu sprechen. Da haben wir sie wieder, die üblichen Vorurteile, die von den Schreiberlingen mal mehr, mal weniger versteckt geäussert werden. Als ob die Jobs auf der Straße lägen und die Langzeitarbeitslosen lediglich ein wenig "motiviert" werden müssten, um ihr Glück bei den Hörnern zu fassen.

     

    Was für ein reaktionärer Unfug. In einem Interview meinte ein SPD Politstratege mal (Name entfallen, ist auch nicht wichtig), der ALG2 Regelsatz sei deshalb so niedrig, weil er gar nicht darauf ausgelegt sei, dass die Betroffenen dauerhaft davon leben sollen oder müssen.

     

    Leute, AUFWACHEN! Man kann den Druck noch so sehr erhöhen, man kann den Regelsatz weiter kürzen, die Kinderbetreuung verbessern etc. All dies nützt nichts, wenn die Arbeitsplätze fehlen. Selbst gut ausgebildete Fachkräfte ohne Vermittlungshemmnisse haben derzeit keine guten Aussichten auf einen neuen Job. Ob sich das in absehbarer Zeit ändern wird, ist doch sehr fraglich. Der Langzeitarbeitslose, der seit einem Jahr oder länger keinen Job mehr hat, der ist "weg vom Fenster". Da nützen auch die tollen Sonntagsreden nichts, da helfen auch die zynisch-euphemistischen Leerformeln vom "Fördern und Fordern" nichts.

     

    Und bitte, wer immer noch meint, die Abnahme der Arbeitslosenquote in den paar Jahren vor dem Finanzcrash sei das Ergebnis der Hartz4 Reform, der hat seine Hausaufgaben wirklich nicht gemacht.

     

    Was also muss getan werden? Man muss zunächst einmal anerkennen und einsehen (das gilt auch für Sie, lieber Herr Koch), dass es einem großen Teil der Menschen nicht mehr gelingen wird, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Der Anteil dieser Menschen wird eher zu- als abnehmen.

     

    Wenn man diese Einsicht erstmal hat, so unbequem sie auch sein mag, dann stellt sich die Frage, ob in einem an sich reichen Land diesen Menschen nicht trotz allem ein menschenwürdiges Leben mit einer gewissen Teilhabe ermöglicht werden soll. Und NEIN, der derzeitige Armutsregelsatz ermöglicht dies NICHT.

     

    Da sich die Politik in dieser Hinsicht, wenn überhaupt, nur sehr widerwillig bewegt, wird man auf ein Urteil des BVerfG warten müssen, dass sich derzeit mit der Frage der Regelsatzhöhe beschäftigt. Zwar ist nicht davon auszugehen, dass sich der Senat explizit zur Regelsatzhöhe äußern wird, aber das Zustandekommen, besser gesagt, das Zurechtlügen der Regelsatzhöhe auf einen von der Regierung gewünschten Betrag wurde ja bereits in der ersten Anhörung kritisiert. Und hier wird es zu einer Korrektur kommen.

     

    Und um abschließend mit dem nächsten Irrglauben aufzuräumen, der in beinahe allen Medien zu finden ist: es geht bei dem Verfahren vor dem BVerfG nicht nur um die Regelsatzhöhe für Kinder sondern auch um die der Erwachsenen.

     

    Gruß,

    Andreas

  • RG
    Ralf Gotthardt

    Wow, da weht mal wieder der Geist des Stammtisches durch den Artikel. Der faule Arbeitslose, der nur den richtigen Tritt in den HIntern braucht (Hartz IV) und dann klappt das auch wieder mit der Arbeitssuche. Und dafür nimmt Herr Koch gerne in Kauf, dass durch Hartz IV der Niedriglohnsektor wächst und Armut trotz Arbeit ebenfalls.

    Es ist ihm also egal, ob es den Menschen schlecht geht, Hauptsache es liegt keiner auf der faulen Haut. Traurig sowas in der taz zu lesen.....

  • DK
    Dieter Koschek

    Lieber Hannes, ich will ja nicht zynisch sein, aber warst du mal arbeitslos und hast dich auf dem (Arbeits-)Markt beworben? Nicht die Höhe des Arbeitslosengeldes oder Hartz IV motiviert zur Bewerbung. Arbeitslos zu sein ist eine verdammt schwierige Situation, zumeist aufgund struktureller Veränderungen - und dann kannst du dich bewerben... Erwerbslosigkeit macht krank, verdammt zum Untätigsein, die Lage bei der ARGE ist diskriminierend.

    Genug, du glaubt ja dass Arbeitslose mit niedrigen Sozialleistungen Arbeitsplätze schaffen. Träum weiter.