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Kommentar Grünen-SpitzenduoErdrutsch in Grün

Ulrich Schulte
Kommentar von Ulrich Schulte

Das neue Spitzenduo der Grünen Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin ist eine Überraschung. Und demütigt Claudia Roth.

Am stärksten vom Basisvotum betroffen: die langjährige Parteivorsitzende Claudia Roth. Bild: dpa

D as Wichtigste vorab: Das frisch gewählte Spitzenduo der Grünen ist eine gute Lösung. Die Parteibasis hat, wie Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke zu Recht feststellt, klug entschieden. Sie gab in der ersten basisdemokratischen Spitzenkandidaten-Kür einer Partei Jürgen Trittin das stärkste Ergebnis mit auf den Weg.

Die Mitglieder erkennen damit an, dass der Fraktionschef das Gewicht hat, um in der Finanz- und Europapolitik mit der Kanzlerin und dem SPD-Kandidaten Steinbrück mitzuhalten. Trittin gilt in der Partei zudem als eine Art personifizierter Atomausstieg. Die Grünen wären verrückt gewesen, hätten sie im Wahlkampf auf Trittin verzichtet – auch wenn seine steife Art auf Marktplätzen nicht wirklich ankommt.

Ihn ergänzt Katrin Göring-Eckardt. Auch diese Personalie ist wahlkampfstrategisch sinnvoll. Göring-Eckardt ist zwölf Jahre jünger als Trittin, moderater und sanfter im Auftritt und durch ihre Arbeit in der evangelischen Kirche in kirchlichen Milieus breit anerkannt.

Göring-Eckardt ist habituell die ideale Ergänzung zu Trittin, sie kann eine andere Art der Ansprache liefern, eine andere Erzählung. Um es im Slang der Marketingexperten zu sagen: Trittin plus Göring-Eckardt, das ist ein breites Portfolio.

Bild: Anja Weber
ULRICH SCHULTE

leitet das Parlamentsbüro der taz.

Mehr an Inhalte interessiert

Bei all dem ist jedoch klar: Die Wirkung des Spitzenduos für die Grünen darf man nicht überschätzen. Ihre Wähler interessieren sich traditionell stärker für Inhalte als für die Personen. Zudem wird es im Laufe des Wahlkampfes immer stärker um das Duell zwischen Kanzlerin und ihrem sozialdemokratischen Herausforderer gehen, während die Spitzenleute der kleineren Parteien in den Hintergrund treten.

Ebenso ist zweifelhaft, ob die Grünen gegen Angela Merkel und ihre CDU in konservativen Milieus im Bund wirklich relevant Stimmen holen. Diese These, die von Göring-Eckardts Unterstützern immer wieder zu hören ist, ist zumindest gewagt. Und Baden-Württemberg taugt nicht als Folie. Gegen eine traditionalistisch-muffige CDU unter Stefan Mappus eine Wechselstimmung zu erzeugen ist etwas anderes, als dies gegen eine weich-modern agierende CDU unter einer beliebten Merkel zu schaffen. Aber immerhin: Das Portfolio für diesen Versuch stimmt.

Überraschung

Was das Urwahl-Ergebnis in der Partei anrichtet, kommt einem Erdrutsch gleich. Es überraschte fast alle Parteistrategen, und es wird massive Wirkungen entfalten, die in Gänze noch nicht zu überschauen sind.

Am stärksten trifft das Basisvotum die langjährige Parteivorsitzende Claudia Roth. Roth galt bei den Grünen bis Sonntag als Frau der Basis, die jeden Kreisverbandschef persönlich kennt, und jeden Parteitag mit einer rhetorischen Umarmung drehen kann. Die Basis ist Roths Verankerung, ihre Verbündete, ihre Machtquelle. Dieses Image hat das Votum nicht zerstört, aber doch massiv beschädigt.

Dass sich nur ein Viertel der Mitglieder Roth ganz vorn vorstellen konnte, ist für sie eine Demütigung, die ihr Wirken als Chefin in Frage stellt. Roth muss jetzt für sich klären, ob sie sich auf dem Parteitag nächste Woche noch einmal als Vorsitzende zur Wahl stellt.

Nie Frau der Basis

Die zweite große Überraschung ist der klare Sieg Göring-Eckardts, mit dem intern niemand rechnete. Die aus dem Osten stammende Sozialpolitikerin bekam fast die Hälfte der Stimmen und lag bei den Frauen klar vorn. Göring-Eckardt, die nie als Frau der Basis galt, hat nun mächtige Rückendeckung. Ihr ist ein Comeback geglückt und eine Neuerfindung ihrer selbst als Sozialpolitikerin.

Als Fraktionsvorsitzende war sie in der rot-grünen Regierung im Bund schon einmal ganz oben. Sie bejubelte damals die Hartz-Reformen und setzte sie gegenüber einer skeptischen Fraktion durch. Heute wirbt sie engagiert dafür, den unteren Rand der Gesellschaft nicht zurückzulassen und bezeichnet die Grünen als „Wir-Partei“. Diese Erzählung kam offenbar an, viele Mitglieder sind vielleicht nicht lang genug dabei, um die Widersprüche dieser Wandlung zu identifizieren. Göring-Eckardt wird jetzt bei der Ausrichtung der Grünen ein wichtiges Wort mitsprechen.

Auch eine Machtfrage innerhalb des Realo-Flügels hat die Urwahl geklärt. Renate Künast, die klar hinter Göring-Eckardt liegt, wird es nach diesem Ergebnis schwer fallen, weiter die Meinungsführerschaft in ihrem Flügel zu beanspruchen. Davon könnte Parteichef und Realo Cem Özdemir profitieren. Gleichzeitig kann nun Göring-Eckardt mit Recht stärkere Mitsprache anmelden – die Lage ist also unübersichtlich.

Die Grünen starteten die Urwahl ursprünglich deshalb, weil sich ihre mächtigsten Politiker in Machtfragen verhakt hatten. Jetzt hat die Basis gesprochen. Und sie hat, dies muss man ihr lassen, gleich mehrfach machtvoll Position bezogen.

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Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
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59 Kommentare

 / 
  • T
    Teermaschine

    @) Martina

     

    Besten Dank für die frischen Infos aus dem Politbüro der Mauermörder-Partei. Da kennt man sich aus im Umgang mit zivilem Ungehorsam; und den Grundsätzen eines Rechtsstaates.

  • H
    horst

    liebe taz-redaktion,

     

    ein artikel zu den in letzter zeit sich merkwürdigerweise häufenden rechtspopulistischen kommentaren wäre mal interessant.

     

    ich vermute, dass auf kreuz.net oder ähnlichen debilen foren dazu aufgerufen wird, hier vermehrt zu kommentieren.

     

    recherchiert das bitte mal. ich finde es schlimm, dass sich hier auf einer meiner lieblingsseiten rechte freaks tummeln.

     

    aber so ist das halt mit der meinungsfreiheit. komischerweise würden diese rechten freaks als erste handlung an der macht die meinungsfreiheit abschsffen und alle meinung in den dienst des freak-nationalismus stellen.

  • H
    horszt

    liebe martina,

     

    das ist unfug. die linke hat bis vor fukushima nie wirklich den atomausstieg unterstützt - abgesehen von opportunismus.

     

    die grünen haben die energiewende gemacht. fakten geschaffen für erneuerbare energien.

     

    wenn sie jetzt zur sachbeschädigung auch sachbeschädigung sagen ist das zwar für bürgerinitiativen nicht verständlich.

     

    für jeden bürger, der auch nur ein wenig schimmer von gesetzen hat aber nachvollziehbar.

     

    das zeigt einfach, dass die grünen mittlerweile genau wissen, dass aktionen wie das dämliche schottern weniger bringen gegen atom als einfach eine förderung für erneuerbare aufzulegen.

     

    erneuerbare fördern statt schottern.

     

    das nennt man realismus. oder auch einfach ehrliche politik.

  • F
    Fritz

    Was ist eigentlich an Herz IV auszusetzen? Dass es Geld vom Staat gibt? Dass es nicht genug gibt? Was war denn beim alten Bundessozialhilfegesetz besser?

     

    Dass nicht einmal mehr eine so einfache Sachfrage ordentlich diskutiert und journalistisch aufgeaerbeitet werden kann, wundert.

     

    Dass der Rechtsstaat auf diesem Gebiet mittlerweile zusammengkracht, kann man nicht dem Gesetz, sondern nur den Verantworlichen in der Verwaltung vorwerfen.

     

    Wie koennte eine andere neue Sozialpolitik denn konkret aussehen? Konkret muss es schon sein, sonst kann man es nicht umsetzen.

  • M
    @martina

    "Aber nicht das Schottern gegen den Castor ist eine Straftat, sondern die Atompolitik der schwarz-gelben Regierung."

     

    Auf welchen Paragraphen beziehen Sie sich da, Verehrteste?

  • B
    Benedetto

    "Trittin plus Göring-Eckart, das ist ein breites Portfolio". In der Tat, effektiver können Ex-FDP-Fans ihre Wählerstimme kaum investieren. Ich wünsche dem Traumgespann eine ähnliche Zukunft wie den vergangenen Abgesang der WestLB.

  • M
    Martina

    Die Neugewählten Trittin und Göring-Eckardt wie auch die bisherige Spitze von Partei und Fraktion hat eine schwerwiegende Fehlentscheidung gegen die Anti-AKW-Bewegung getroffen und ist ihr offen in den Rücken gefallen.

     

    Wegen Widerstands gegen die Castor-Transporte ist vor zwei Tagen die Immunität von vier Bundestagsabgeordneten der Linken aufgehoben worden.

     

    Das Ungeheuerliche: Ob Trittin, Göring-Eckardt, Roth oder Künast - sie alle haben am Donnerstag im Bundestag für die strafrechtliche Verfolgung der "Schotterer" gestimmt!

    Aber nicht das Schottern gegen den Castor ist eine Straftat, sondern die Atompolitik der schwarz-gelben Regierung.

     

    Jedoch; die BT-Fraktion der Grünen, wohlgemerkt, die Spitze der Partei, stimmt gemeinsam mit der CDU/CSU, FDP und SPD für die Strafverfolgung der Castor-Gegner und sieht damit wie die Staatsanwaltschaft eine Straftat in der Schotter-Erklärung der Linken Diether Dehm, Inge Höger, Sevim Dagdelen und Jan van Aken.

     

    Ziviler Ungehorsam wird damit auch durch Trittin, Göring-Eckardt, Roth und Künast sowie der anderen Grünen-MdB kriminalisiert.

    http://www.jan-van-aken.de/?newid=248#d248

    Statement

    Atomkraftwerke sind das Verbrechen – nicht der Widerstand dagegen!

     

    So wie bereits die Friedensbewegung verraten wurde, so wird jetzt auch an der Seite von Schwarz-gelb Stimmung gegen die Widerständler gemacht.

     

    Die Grünen - eine staatstragende bürgerliche Partei an der Seite von CDU/CSU/FDP/SPD.

  • D
    D.J.

    Es wächst nur zusammen, was zusmmengehört: Religionen (wie wir sie im Westen/Vorderasien kennen) gründen auf Angst, permanentes Erzeugen von schlechtem Gewissen, Fortschrittsskepsis, Ver- und Geboten teils irrationalster Art, missionarischem Eifer, vorgeblicher Askese. Dieses Spiel beherrschen auch die Grünen von Beginn an brilliant.

  • S
    Schimmelreiter

    Claudi hat jetzt mehr Zeit um mit ihren Winnetou-Büchern zu kuscheln, sie sollte das positiv sehen.

     

    Sie kann sich auch ein Pony zulegen um darauf zureiten, wenn sich schon kein Cowboy dafür findet, so ist die arme Claudi nicht mehr so einsam.

     

    http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/claudia-roth-einsamkeit-ist-schon-ein-thema-11956022.html

  • W
    willibald

    @n.n.:

    Zitat: "dieses ständige hartz-4-gesülze geht mir echt auf die nerven. das ist doch politische mottenkiste"

    Zitatende

     

    Wie schön für sie, wenn sie sich hier so vermeintlich locker und hemdsärmelig über die Probleme von über vier Millionen Betroffenen äußern können. Hoffentlich bleibt es auch in Zukunft so. "Die da" sind es ja schließlich selbst Schuld ... Hauptsache, Diejenigen, die sich diesen elenden Bockmist ausgedacht haben und skrupellos davon profitieren, können es sich weiterhin in der Toskana oder sonstwo bequem machen und haben endlich Ruhe vor dem lästigen Gesülze dieser nichtsnutzigen H-IV-Quälgeister ;-)

  • VB
    Volker Birk

    Was ist der Unterschied zwischen den Bundes-Grünen und den Grünen in Baden-Württemberg?

     

    In BaWü sind die Grünen katholisch.

  • M
    m_icke

    Ich gebe zu, ich habe mich geirrt. Selbst Grünen-Mitglied habe ich an der Urwahl nicht teilgenommen. Es sollen Inhalte sein, wegen derer die Grünen gewählt werden, nicht Köpfe. In den ersten Stellungnahmen der nun Gewählten sind aber bereits deutliche Positionen erkennbar, die in der Öffentlichkeit jetzt Widerhall finden und nun sicher auch intern diskutiert werden. Am Ende wird die Urwahl nun auch den Grünen Inhalten zur verdienten Aufmerksamkeit verhelfen.

  • A
    alex100

    Viele der Kommentare dudeln nun nochmal, was zig mal über Trittin (eitel) und Roth (schrill) fabuliert wurde. taz Leser sind klüger!

    Es geht nicht darum abzuschreiben oder mitzulabern, sondern zu entdecken, was Trittin und Göring-Eckardt auf die Beine stellen, wie sie sich bewegen, welche Richtungen sie markieren, wie sie sich den kommenden Herausforderungen stellen. Wenn Göring-Eckardt nachgesagt wird, sie habe einst Hartz4 zugejubelt muss sie jetzt erklären, welche Folgen sie für die Betroffenen sieht, da sie sich ja für jene am "unteren Rand" engagiert. Jeder Mensch hat ein Recht auf Wandlung. Und Trittin halte ich schon lange nicht mehr für eitel. Das heißt nichts anderes, dass auch er sich bewegt hat. Die Grünen bewegen sich - und das gefällt mir. Falls sie - wie vorausgeahnt- zu sehr die Mitte abschöpfen, wirds wohl ganz gewiß genug junge grüne Linke bei den Grünen geben, die den Kurs "kritisch begleiten", ich hoffe doch...

  • G
    grünerlügner

    Claudia Roth sollte sich in den Ruhestand verabschieden. Sie hat ihren Job, Deutschland zu schaden und abzuschaffen (siehe ähnliche Zitate von Trittin, Fischer) sehr gut gemacht.

  • HD
    horst dieter

    erklärt mir doch bitte, was genau die aufgabe der beiden "spitzenkandidaten" ist. sind das diejenigen, die in einer etwaigen rot-grünen regierung ministerämter übernehmen sollen? und wenns mehr als zwei posten gibt? bestimmen die zwei dann die richtlinien grüner politik? oder sind sie nur die werbewirksamen plakatgesichter und talkshowentertainer?

  • J
    Juergen

    Herzlichen Glückwunsch Grüne!

    Eine sehr gelungene Wahl, mit diesem Ergebnis machen sich die Grünen für viele noch wählbarer. Viell. verlieren sie ein paar Stimmen am linken Rand von Personen die die den Realitäten nicht ins Auge sehen können und die Hartz-Gesetze als Teufelszeug verdammen. Aber alles kann der Staat nicht bezahlen! Wir jammern hier in Deutschland auf hohem Niveau, jeder hat was zu Essen und wird im Krankheitsfall behandelt. SPD und Grüne sollten zu ihrer Vergangenheit stehen, Frankreich steht doch zehn Jahre später vor dem gleichen Problem wie wir damals.

  • F
    Falmine

    Die neuen jungen Grünen, die jetzt ihr Spitzenduo für den Bundestagswahlkampf aufgestellt haben und Göring-Eckardt neben Trittin stellten, hoffen auf Vergesslichkeit. Anders ist nicht erklärlich, eine geschmeidige Predigerin des Sozialabbaus als Kämpferin für soziale Gerechtigkeit inszenieren zu wollen. *feix* Vielleicht aber liefen sie selber damals noch in Pampers rum? Kein Wunder, dass sich die Grünen für das Wahlrecht ab 16 Jahren stark machen ...

    Der kompetenten Arbeit von Claudia Roth, Renate Künast oder Bärbel Höhn gilt mein höchster Respekt. Offenbar haben sie in Zeiten fotogener grüner Beliebigkeit ausgedient. Ob Wähler/innen das auch so sehen, wird die kommende Bundestagswahl zeigen.

  • T
    Teermaschine

    Letzte Ausfahrt Böll!

     

    In Ermangelung einer beruflichen Alternative dürfte Clautschi zukünftig die noch zu gründende Heulgruppe in der Parteistiftung betreuen. Renate rückt derweil erst mal auf die Hinterbank; für alle Fälle. Man weiß ja nie, können Wowi und seine Wichtel ja jeden Tag endgültig in einer der vielen selbst gestellten Fallen versumpfen.

    Tja, so ist das mit der politischen Elite auch der Bündnisgrünen: Kratzt man etwas an der Patina, fällt der Blick in die toten Augen politischer Zombies.

  • M
    mdarge

    Die Überraschung beruht auf der selektiven Wahrnehmung der Presse. Würde sie wieder antreten, hätte Claudia beste Chancen wiedergewählt zu werden. Denn sie war nie Liebling der Basis, sondern der Redaktionen, die zu Talkshows einladen. Kein rotes Sofa, wo sie noch nicht war. Doch bei den Wahlen zum Vorsitz fehlte es regelmäßig an attraktiven Gegenkandidatinnen. Manchmal wurde sie mit hauchdünner Mehrheit gewählt. Doch Vorsitz und Wahlkampf sind zweierlei. Wie wurde Generalsekretär Bütighofer gehasst, wie wurde der Vorsitzende Bütighofer geliebt. Kein Grüner, doch ein neues Amt, eine neue Wahrnehmung. Hassobjekt Nr1 der Grünen war Wolfgang Schäuble. Den Finanzminister kritisiert kaum einer, eher im Gegenteil. Die Basis sah nichts, was die ewige Vorsitzende zum Zugpferd bei Wahlen qualifiziert hätte. Das hat nichts mit Richtung, sondern mit Alter zu tun. Auch wenn Katrin Göring-Eckhard schon zwei Legislaturperioden im Bundestag ist, war sie 1984-1989 anders aufgestellt. Als sich damals die Machteliten bildeten, stand politische Karriere noch nicht auf ihrer Agenda. Der Titel Erdrutsch ist korrekt, denn wie beim Fall der Mauer, ist ihre Personalie nur der Anfang eines größeren Umbaus. Bislang kochte man im eigenen Saft. Jetzt ist die Riege der Granden aufgebrochen, der Startschuss für Neue gefallen. Nur wenn KGE einen Ministerposten ergattert, wird sie nicht selbst diesem Umbruch zum Opfer fallen. Egal wie viele Stimmen sie zusätzlich im Wahlkampf gewinnt. Ein Patrick Held konnte gefallen. So er in den Bundestag einzieht, vertritt er die Grüne Jugend.

  • M
    Meerwind7

    Roth hat 13% der Stimmen erhalten (jedes Mitglied hatte zwei Stimmen).

    Roth ist offenbar nicht bei der Basis beliebt gewesen, sondern bei der unteren Ebene der Funktionsträger.

    Die Kandidaten zum Bundestag sollten nun möglichst auch per Urwahl bestimmt werden. Dann kommt was vernünftiges heraus.

  • VB
    Volker Birk

    Als ehemaliger Grünen-Wähler wird mir bei dem Personal nur noch schlecht.

     

    Die Grünen waren mal eine linke Partei. Jetzt sind sie rechtskonservativ und neoliberal, und geführt von der Kirche.

     

    Die Christlich Grüne Union eben. Wer hätte das gedacht, wie recht Jutta Ditfurth doch hatte!

  • B
    butzi

    Sorry, ist mir bischen viel Agenda2010-Protestantismus, obwohl der Trittin sonst eigentlich ganz ok ist, und wohl ein ganz guter Kanzler wäre. Aber die ehemalige Hartz4-Einpeitscherin würde ich never wählen.

     

    Die Urwahl - sorry, wo sind den die etwas hoffnungsvolleren Leute vielleicht mit Erfahrung aus der Landespolitik, die hier mal kandidiert hätten? Gibts nicht, oder sie dürften wohl nicht. Mit den skurrilen Zählkandidaten hat man sich jedenfalls keinen Gefallen getan, jetzt denken die Leute nämlich, dass die Grünen hauptsächlich aus solchen Leuten bestehen, und eben noch den 8, 9 bekannten Profis mit Ämtern.

     

    Grundsätzlich ist die nächste BTW dank dieser SPD sowieso ein Lose-Lose-Game. Steinbrück oder Merkel, Regen oder Traufe. Soll also ruhig die Merkel mit irgendwem anders weiterregieren, ich wähl solang die Piraten.

  • FS
    Frank Schneider

    Die grüne Basis ist wirklich nicht dumm.

    Sie wissen, dass sie mit Claudia Roth und "Deutschland verrecke" nicht an die Futtertröge kommen.

  • FF
    Freier Flug für Darth Vader

    Claudia hat gemerkt, daß in Wirklichkeit Darth-Vader-Trittin den grünen Todestern steuert? Frauen-Quotenmäßig zwangsweise mit einer Co-Pilotin, die außerdem etwas kirchlichen Segen zur Abschaffung Deutschlands mitbringt? Das ist bestimmt hart für Claudi. Dann hat sie nur noch die ganze Kohle, ihr Fingerfarbenmalset und ihre Empörung. Das reicht doch zum WutbürgerIn. Kopf hoch. Jeder denkende Bürger muß zusehen Darth-Vader auf seiner K-Gruppenmission in 5 jahren so richtig scheitern lassen. Nächstes Jahr wäre freier Durchflug gut, dann können sich die Rebellen besser sammeln, während er deutschland zu zerstören versucht. Am Ende wird Deutschland vom grünen Fluch befreit.

  • T
    tommy

    Ein ehemaliger kommunistischer Extremist und eine gescheiterte Theologiestudentin - tolles Führungsduo. Schockierend, dass trotzdem an die 10% der Wählerstimmen, zu großen Teilen von gut verdienenden Wohlstandsbürgern, an diese Partei gehen werden.

  • M
    manfred (60)

    Mit Frau Göring-Eckardt hat die Kirche erneut an Einfluß gewonnen. Eben gerade schwadroniert Frau G.-E. im MDR über den Zusammenhalt der Gesellschaft. Das sagt die gleiche Frau, die als Präses der Synode der EKD an herausragender Stelle die Gleichbehandlung für Beschäftigte der EKD verhindert und damit für diesen Personenkreis das Grundgesetz außer Kraft gesetzt hat. Es ist eben ein Unterschied, ob man in der DDR die Bürgerrechte für sich selbst einforderte oder jetzt in der Position ist, sie anderen gewähren zu müssen.

     

    Das paßt allerdings zur Politik des Sozialabbaus, für die Grün steht. Auch kann ich mich nicht erinnern, daß Frau G.-E. jemals gegen völkerrechtswidrige Kriegseinsätze der Bundeswehr eingetreten wäre, im Gegenteil, sie hat die Militarisierung der grünen Politik immer mitgetragen und vorangebracht. Das macht Frau G.-E. genau so unwählbar wie Roth, Künast und Trittin. Keine Stimme den Bündnisgrünen!

  • G
    Günther

    Klar das den TAZlern die Katrin Göring-Eckhardt gut gefällt:

    Mitglied in der Atlantik-Brücke,Policy Fellow im Institut zur Zukunft der Arbeit und aktive "Christin".Quelle Wikipedia:

     

    "Zu den – teils kontrovers diskutierten – Reformvorschlägen des IZA für den deutschen Arbeitsmarkt zählen das Workfare-Konzept als Alternative zum Kombilohn-Modell, die Ablehnung der flächendeckenden Einführung von Mindestlöhnen, flexiblere (längere) Arbeitszeiten, die Lockerung des Kündigungsschutzes sowie die Anhebung des Renteneintrittsalters. Laut einer Meldung des Magazins Focus präsentierte der IZA-Direktor für Arbeitsmarktpolitik Hilmar Schneider auf einer Tagung den Vorschlag einer „Arbeitslosen-Auktion“, bei der Unternehmen Arbeitskraft ersteigern können."Zitatende

     

    Eine typische Grüne.

    Widerlich.

  • U
    uteschnute

    au weiah - was wähl ich denn jetzt bloß?

    die sind doch irgendwie alle vorbelastet (u.a. hartz 4...) weiß jemand was über irgendwelche gut dotierten vorträge der neu gewählten grünen?( ich sammle jetzt einfach mal argumente...)oder hilft mir nur noch der wahlomat ? ist ja auch schon egal...

  • M
    Matthias

    Claudia Roth derartig lieblos zurückgewiesen von der Parteibasis – das macht mich jetzt wirklich betroffen ...

     

    Aber im Ernst: Ein wirklicher Neuanfang wäre es dann gewesen, wenn es Trittin auch erwischt hätte.

     

    Aber immerhin.

  • I
    ion

    Dem Urwahlvotum sei Dank, dass dem geneigten Wähler umso nachhaltiger aufgehen könnte, dass die Grünen im Grunde unwählbar bleiben, wenn nicht noch begründeter unwählbarer werden, indem sie das "Spitzenduo" mit der Sprechblase der: DEKT, EKD, etc., "ergänzten":

    KGE, aka Katrin Göring-Eckardt, die ebenso unverfroren wie inzwischen auch immer mehr andere Politiker-KollegInnen auf ihren parteilichen Websites (in-)direkt massiv Werbung für Aberglaubensdinge betreiben!

    Sucht man das Impressum ihrer Website, erhält man n.a.:

    “Oops, an error occured!”; Wie trefflich: Keiner da!

     

    Von solchen Personen, die generell nicht zwischen staatlichen Aufgaben, Erfordernissen und privaten (Aber-Glaubens-)Präferenzen zu unterscheiden wissen, wird absolut nix positives für die weitere Politik in D zu erwarten sein! Wie könnte so jemand der Entwicklung der Gesellschaft in Sachen ‘säkularer Staat’ Rechnung tragen‽

    Insofern: Es handelt sich mitnichten um einen "Erdrutsch in Grün", sondern eine “Sackung ins Schwarze”, an der auch solche Parteikollegen wie z.B. Volker Beck (cf.: 189. Plenarsitzung, 19.07.2012, Rechtliche Regelung der Beschneidungen von Jungen) kräftig mitwirken.

  • S
    Slimak

    Der grünen Basis kann mensch nur bescheinigen, dass sie vor angepasstem Mainstream stinkt. Wer die christliche Fundamentalistin K.G-E. wählt, hat nix kapiert. Aber hatte jemand ernsthaft genau das von unseren grünen Gutmenschen aus dem Milieu der Besserverdiener, die heute gut und gern von ihren Kindern repräsentiert werden, erwartet. Wählbar ist dieser Verein schon seit langem nicht mehr. Und Jürgen Trittin als Linken zu bezeichnen, ist ja wohl auch mehr als gewagt.

  • G
    Guido

    Erst tote Grüne sind keine Nazis mehr! Tötet diese Sozialfaschisten, wo sie ihre Infostände aufbauen und sprengt ihre Büros in ndie Luft (Kunstdünger + Benzin ergibt eine gute feste Masse).

  • I
    Irene

    Na, das nenn ich eine personelle Erneuerung, herzlichen Glückwunsch. Oops, eine Sekunde lang dachte ich tatsächlich, dass das die Gleichen sind, die von 1998 bis 2005 einen sozialen Schrotthaufen aus Deutschland gemacht haben.

  • A
    Alexander

    "Nach zwei Semestern brach sie ihr Studium der Theaterwissenschaft in München ab, danach arbeitete sie als Dramaturgie-Assistentin am Landestheater Schwaben in Memmingen und war anschließend an den Städtischen Bühnen in Dortmund ebenfalls als Dramaturgie-Assistentin und am Hoffmanns Comic Theater (HCT) in Unna tätig. Ab 1982 war Roth Managerin der Rock-Band Ton Steine Scherben um Rio Reiser, bis diese sich 1985 wegen Verschuldung auflöste."

    (In Wikipedia nach zulesen!).

    Im Leben gescheitert und dann wie viele andere von der Sorte in die Politik.

    Und jetzt hoffentlich weg! Liebe Grüne Ihr seit wieder wählbar.

    ;-)

  • H
    Hex

    Bilderberger Jürgen und Atlatik-Brücke-Göring. Na wenn das nicht staatstragend ist. Dazu noch KGE als Religionslobbyistin. Reichlich Argumente die Grünen nicht zu wählen. Das der Autor des Artikels das Duo so bejubelt paßt zum kritiklosen Zentralorganen.

     

    Die Grünen geben mir jedenfalls keinen Grund sie zu wählen.

  • K
    keks

    Von Überraschung zu sprechen, ist ... also überraschend wäre Jutta Ditfurth gewesen, oder vielleicht Ströbele - aber ja, ... dann wird's schon dünn; gibt kaum noch Nicht-Opportunisten in diesem Land.

     

    Das Wichtigste zuletzt: Ich werde die Grünen trotzdem nicht mehr wählen. Und bitte, Herr Schulte, wenn sich's einrichten ließe: Weniger Propaganda und etwas mehr Wahrheitssuche vielleicht. Oder geht es nicht mehr anders?

  • SR
    Stefan Rieger

    Frau Roth ist ohne jegliche Ausbildung. Die GRÜNEN waren ihr doppelter Boden. Ansonsten eine schillernde Figur ohne nennenswerte Akzente. Der Partei konnte mit ihrer Nichtwahl kaum Besseres geschehen. Das trifft auch auf Frau Künast zu. Ihren Redefluss habe ich nach 2 Minuten immer abgestellt. Mit so einer Tonlage vergrault man jedem Hund den Platz hinter dem Ofen.

  • N
    n.n.

    dieses ständige hartz-4-gesülze geht mir echt auf die nerven. das ist doch politische mottenkiste ...

  • T
    tazitus

    So werden wir also 2013 eine schwarz-grüne Bundesregierung bekommen. Vizekanzler und Wirtschaftsminister Trittin, Bildungsministerin KGE. Was will uns der Gott der Protestanten damit nur sagen? Dass wir uns auf eine Missionsoffensive im Lutherjahr 2017 gefasst machen müssen! A.M. hat es jüngst angedroht. Und was die will, das macht die. Kennen wir ja schon.

     

    @vic: Gegen Merkel kämpfen, das ist Squash gegen eine Schaumgummiwand.

  • PW
    Peter Warden

    Sehr guter Kommentar in der Eile! Schöne Analyse und interessante Einordnung. Und sehr guter letzter Satz.

    Danke.

  • ZS
    Zum Sonntag

    Claudia Roth sollte sich in Würde verabschieden und die Größe haben, nicht mehr für den Parteivorsitz/ Vorstand zu kandidieren. Alles andere wäre eine Verblendung des Wandels, aber in sich selber wichtig reden sind Politiker traditionell eher stärker als im Realismus. Ich wünsche mir für Sie Würde.

  • H
    haha

    Erdrutsch? Im Schach nennt man das Rochade. Statt Claudi der Inteligenzbestie und Renate der Symaptiespritze kommen jetzt eben Darth Vader als Führer aller K-Gruppen und Flaschensammler mit seiner Assistentin Mutter Theresa der Ostausgebeuteten. Alles im Allen eben die alten Recken der 90er. Warum auch nicht, bei der "Linkspartei" klatschen ja auch die alten SED-Hornbrillenrecken rhytmisch mit solange ihnen Gysi-ich-war-nie-bei-der-Stasi mit ein paar Wir-retten-die-Welt-Mädchen mit gefärbten roten Haaren und Lafo-Ich-werd-doch-noch-Kanzler die alten Bonzen-Renten sichern. Dagegn sind die Grünen ja richtig frisch und für Teildemokratie(gilt bei Bahnhöfen nicht bei Zuwanderung usw.).

     

    Ich hätte aber gerne etwas neues. Echte Alternativen zu den Alternativen statt mutti-Teflon-Merkel. Da heute alle links sind wäre rechts ganz nett.

  • W
    willibald

    @Dünnschiss90-die Lügner:

    Zitat: "Die Basis-Grünen sind ja nicht dumm, deshalb haben sie Claudia Roh nicht gewählt, denn die ist vor allem eines: oberpeinlich. Und besonders intelligent ist sie auch nicht, denn außer berufsbetroffen zu allen Themen zu sein, kann sie, die ungelernte Parteigenossin, ja nichts." Zitatende

     

    Das vermag _ich_ nicht unbedingt zu beurteilen ;-) Allerdings bedeutet das Ergebnis der Urwahl, die übrigens aus meiner Sicht schon seit Jahren fällig war, dass die Grünen für mich schon fast wieder wählbar wären ... wenn, ja wenn sie sich damals nicht zu H-IV-Befürwortern und Schröderchens willigen Claqueuren gemacht hätten.

    Es gilt also noch sehr viel Überzeugungsarbeit zu leisten, das kann die grüne Basis auch von ihren nunmehr gewählten Vertretern erwarten.

  • H
    habnix

    Grün werde ich nicht wählen und das aus Überzeugung. Es sind die gleichen Personen die, wie in der SPD, Hartz IV usw. zu verantworten haben. Scham über sie. Mit dem Chamäleon Göring-Eckardt an Trittins Seite werden die Grünen wohl mit der Regierungsbildung wenig zu tun haben. Da kann man schonmal tolle Forderungen aufstellen, denn man muss sie ja nicht einlösen. Ein Trauerspiel in mehreren Akten.

  • V
    vic

    Aber aber. Weich-modern regierende Merkel? Aha

     

    Beliebt?

    Bärchen Knut war auch beliebt- eine Zeit lang.

    Wem auch immer viel Glück gegen die Unberührbare.

  • H
    helene

    "Rhetorische Umarmung" von Claudia Roth? Eher erstickend und peinlich - Ideologie mit Heulsusenfaktor.

    Prima Wahl, so werden die Grünen für mich wieder interessant.

     

    Übrigens für mich ist der Ausgang der Wahl gar nicht so überraschend, denn Freunde von mir - aktive Grüne an der kommunalen Basis - sahen Frau Roth schon seit längerem nicht mehr gerne an der Spitze.

  • H
    Horsti

    Glückwunsch, GRÜNE!

    Habt ihr brav 2 Leute gewählt, die schon vor einem Jahrzehnt den Sozialabbau in Deutschland mitgestaltet haben.

  • H
    Hendrix

    Ungerecht gegenüber Claudia Roth. Sie mag mitunter etwas überdreht sein, doch ist sie authentisch und nicht korrumpierbar. Beides würde ich zum Beispiel nicht vom eitlen Mister Trittin behaupten. Göring-Eckhardt ist integer, aber zu blass. Fazit: Grüne Basis - Das war eine schlechte Wahl!

  • R
    reblek

    "Sie bejubelte damals die Hartz-Reformen und setzte sie gegenüber einer skeptischen Fraktion durch." - Nirgends ein Wort oder gar ein Satz, dass Frau G.-E. diesbezüglich etwas zurückgenommen hätte. Und gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Serbien wird die friedliebende Christin wohl auch nichts gehabt haben, oder?

  • L
    löppelmann

    GÖRING-ECKARDT ist halt die attraktivere Frau. die roth ist für mich kaum aufzuhalten.

  • N
    Naja

    Man muß auch bedenken bei dieser "Urwahl" wurde zwingen vorgeschrieben dass mindestens eine Frau gewählt werden muss. Das ist ungefähr so, als wenn ich jemanden nach seinen Liblingsgerichten Frage und dazu aber sage: "Aber der Schokopuddding MUSS auch dazu gehören"

    Einfach nur noch Irre.

  • MM
    Markus Meister

    Wie unterwürfig muss man als Grüner sein, um aus diesem Ergebnis noch ein positives Fazit für Claudia Roth zu ziehen. Man hatte zuwenig Stimmen zur Verfügung, sonst hätten wir alle 4 gewählt, oooh wie traurig und ungerecht. Wir haben doch alle 4 soo lieb! Wie lange will man noch in den 68ern verharren und sich gegen einen Neuanfang wehren? Wir Basisleute waren zu schwach, aber unsere Partei hat etwas Besseres verdient als Joschka 2.0 und die beiden Grand Dame die zumindest ja abgewählt worden sind und sich auf die hinteren Plätze hoffentlich setzen werden und auf Dinge wie Parteivorsitz verzichten.

  • T
    TST

    Mit Göring-Eckardt hat es eine Religionslobbyistin an die Spitze geschafft, welche u.a. das Zensurgesetz der Zensursula von der Leyen im Interview überschwänglich bejubelt hat und somit den Startschuss für die Piraten gegeben hat.

    Von dieser Frau habe ich noch keinen einzigen vernünftigen Satz gehört. Wenn ich die nur sehe bekomme ich Pickel.

  • W
    Waldgänger

    Jede Niederlage der peinlichen "Bundesempörungsbeauftragten" Roth kann nur freudig begrüßt werden. Allerdings ist die Knödel-"Überall-sind-Nazis"-Tante Göring-Eckardt auch nicht viel besser. Daß mit Trittin jemand antritt, der seit Jahren an der Entmachtung des deutschen Souveräns arbeitet, ist hingegen richtiggehend gefährlich. Leider haben es die Grünen geschafft sich im Volk als die Partei auszugeben, die immer "lieb" ist, sozial und "gut zu Tieren": "die machen wenigstens etwas für die Umwelt." Daß ihre tatsächliche Leistung genau das Gegenteil spricht, nimmt niemand wahr, auch der willigen Helfer, die sie in sämtlichen Medien haben. Nicht umsonst sind die Grünen unter Journalisten die am meisten gewählte Partei. Kein Wunder, daß sich das auf die Berichterstattung auswirkt.

  • G
    Grrramsci

    Die personelle Erneuerung der Grünen dauert viel zu lange. Man mag es begrüßen, dass zwei von vier in Jahrzehnten verbrauchten Personen klare Ansagen bekommen und hoffen, dass sie rasch abtreten, nur bleibt das Problem, dass Trittin und Göring Eckhardt doch auch schon alles hinter sich haben! Wo sind die frischen Gesichter mit unverbrauchten Idealen und Ideen? Schade.

  • WK
    Wolfgang Kronberg

    Im Artikel heißt es:

     

    "Dass sich nur ein Viertel der Mitglieder Roth ganz vorn vorstellen konnte, ist für sie eine Demütigung, die ihr Wirken als Chefin in Frage stellt."

     

    Diesen oder einen ähnlichen Satz wird man wohl in so ziemlich jedem Kommentar zum Urwahl-Ergebnis wiederfinden, doch er ist inhaltlich falsch. Das Ergebnis von 26,18% für Claudia Roth bedeutet eben /nicht/, dass 73,82% der Urwähler sie sich nicht ganz vorn vorstellen konnte. Das wäre nur dann der Fall, wenn man bei der Urwahl beliebig viele Stimmen gehabt hätte. Hatte man aber nicht. Man hatte nur zwei Stimmen.

     

    Ich bin Mitglied der Grünen und habe selber die Namen der beiden Sieger auf meinem Urwahlzettel angekreuzt. Heißt das, dass ich mir Claudia Roth nicht ganz oben vorstellen könnte? Auf gar keinen Fall! Claudia Roth /ist/ ja ganz oben, ich sehe jeden Tag wie das funktioniert, und es gefällt mir sehr gut.

     

    Das Problem, das ich hatte (und bestimmt auch viele andere Urwähler mit mir), war, dass ich eben mehr Kandidaten geeignet finde als ich Stimmen zur Verfügung hatte. Ich finde vier der Kandidaten auf dem Zettel eindeutig geeignet, nämlich Trittin und alle drei Frauen. Das sind allesamt sehr starke Kandidaten. Hätte ich vier Stimmen gehabt, so hätte ich Künast und Roth ebenfalls angekreuzt. Hatte ich aber nicht. Die Verteilung der Kreuze ist mir dadurch auch richtig schwer gefallen. Das ging bestimmt vielen anderen ebenso.

     

    Die Urwahl bezog sich auf die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl. Diese wurde entschieden, und zwar mit einem guten Ergebnis, wie ich finde. Mit dem Parteivorsitz hat dies nichts zu tun. Es war vor der Urwahl klar, dass zwei der vier Prominenten Teilnehmer durch das Wahlergebnis beschädigt werden könnten. Ich gehe aber davon aus, dass wir Urwähler diese Beschädigung allesamt nicht haben wollen. Ich hoffe sehr, dass Claudia Roth sich nicht beeindrucken lässt und stattdessen wie schon so oft ihre Kämpfernatur zeigt, damit sie uns als Vorsitzende erhalten bleiben kann und weiter den guten Job macht, den sie bisher gemacht hat.

     

    Zusammenfassend könnte man sagen: die Urwahl ist ein starkes Vertrauensbekenntnis zugunsten der beiden Gewählten. Sie ist aber keinesfalls ein Misstrauensvotum zuungunsten der nicht Gewählten. Diese zweite Aussage ist nicht offensichtlich, dafür aber um so wichtiger.

  • D
    Dünschiss90-dieLügner

    Die Basis-Grünen sind ja nicht dumm, deshalb haben sie Claudia Roh nicht gewählt, denn die ist vor allem eines: oberpeinlich. Und besonders intelligent ist sie auch nicht, denn außer berufsbetroffen zu allen Themen zu sein, kann sie, die ungelernte Parteigenossin, ja nichts.

     

    Gefährlich ist vor allem Jürgen Trittin, der neue Bilderberger, er hat genau wie Steinbrück beste Kontakte in die Machteliten Europas, denen es um ihr Geld und nicht um die Menschen in Europa geht. Deshalb erwarte ich auch, dass Rot-Grün die Schuldenkrise durch Enteignung der einfachen (nicht der Superreichen) Bürger zu lösen versuchen wird, so wie es jetzt auch in Griechenland passiert, wo Millionäre weiter unbehelligt bleiben. Ob es dann auch bei uns zu gewalttätigen Protesten kommen wird, wer weiß. Die Deutschen lassen sich sehr viel Mist bieten.

  • P
    Peter

    Nichts gegen Emotionen. Aber bei Claudia Roth ist mir die ständige Betroffenheitsattitüde doch ein wenig zu kitschig und irrational. Sachverstand wäre mir lieber. Aber wer's mag. Zum Glück hat es wohl nicht jeder gemocht.

  • W
    Wilfried

    Ich würde mich freuen, wenn Claudia Roth jetzt Platz für das Neue macht.