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Kommentar G20-Gipfel20 Lösungen für eine Welt

Reiner Metzger
Kommentar von Reiner Metzger

Die Gruppe der acht größten ehemals westlichen Industriestaaten wird abgelöst durch die 20 irgendwie wichtigsten Länder. Aber auch hier geht es ums Geld.

E ine neue Weltordnung bildet sich heraus. Es passiert so langsam wie das Kalben eines Gletschers, aber außerhalb von Kriegen ist das mit Weltdingen eben so. Die Gruppe der größten ehemals westlichen Industriestaaten wird abgelöst durch die 20 irgendwie wichtigsten Länder. Auch hier geht es ums Geld, die 20 Länder repräsentieren 90 Prozent der Wirtschaftsleistung der Erde.

Das ist ein Fortschritt gegenüber der Beschränktheit früherer Gipfeltreffen, aber es bleiben die Probleme einer weltweiten Organisation: Sie trägt in sich die widerstreitenden Interessen, die erst zu den Problemen geführt haben. Und sie ist kein gewähltes Parlament, dass nötigenfalls mit Mehrheit entscheiden kann und auch die Mittel hat, Beschlüsse durchzusetzen. Gipfelverträge bleiben immer auf den Konsens angewiesen.

Bild: taz

Reiner Metzger ist stellvertretender Chefredakteur der taz.

Im Falle des derzeitigen G-20-Gipfels von Pittsburgh können deshalb die eigentlichen Probleme der weltweiten Finanzarchitektur nicht angegangen werden. Jeder Finanzminister dürfte wissen, dass die Banken zu groß sind, dass sie zu viel Geld verdienen mit intransparenten Geschäften und dass die Banker jede private Haftung abwälzen auf die Allgemeinheit. Aber genau mit diesem Geschäftsmodell verdient Großbritannien sein Geld, die USA teilweise. Und vom Ungleichgewicht des Welthandels leben China, Deutschland und ein wenig Japan. Die exportierenden Schwellenländer wiederum wollen die Natur ausbeuten, nutzen niedrige Zölle und niedrige Löhne, andere versuchen sich vor dieser Billigkonkurrenz zu schützen.

Wie kommen die leidenden Regierten aus dem Dilemma? Indem sie ihren Regierungen drastisch zeigen, dass sie ein anderes Mandat erwarten. Doch wie soll dies zustande kommen, wenn der brasilianische, der chinesische und der deutsche Bürger ähnlich verschiedene Interessen haben wie ihre Repräsentanten?

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Reiner Metzger
Leiter Wochenendtaz
Reiner Metzger, geboren 1964, leitet taz am Wochenende zusammen mit Felix Zimmermann. In den Bereichen Politik, Gesellschaft und Sachkunde werden die Themen der vergangenen Woche analysiert und die Themen der kommenden Woche für die Leser idealerweise so vorbereitet, dass sie schon mal wissen, was an Wichtigem auf sie zukommt. Oder einfach Liebens-, Hassens- und Bedenkenswertes gedruckt. Von 2004 bis 2014 war er in der taz-Chefredaktion.
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1 Kommentar

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  • H
    hto

    Zitat Reiner Metzger: "Aber auch hier geht es ums Geld."

     

    Wenn wir weg wollen vom stets eskalierenden Kreislauf der stumpf- wie wahnsinnigen Idee von "WER SOLL DAS BEZAHLEN?", dann sollten wir uns nicht mehr stumpf- wie wahnsinnig an der Nase herumführen, doch wer will das schon, wo es soviel bequemer ist: "Demokratie" mit Kreuzchen auf dem Blankoscheck zu spielen, gebildet zu Verantwortungslosigkeit in Suppenkaspermentalität den Sündenbock zu suchen, der Konfusion in leichtfertiger Überproduktion von systemrationalen Kommunikationsmüll zu frönen!?

     

    Forderungen, Proteste, Fragen und schwachsinnige Berichterstattungen, immer wieder nur der blödsinnige Tanz um den heißen Brei / das Stecken der Finger in die Wunden, wo die Lösung doch ziemlich offensichtlich schon seit der "Vertreibung aus dem Paradies"* offenbar ist - geistig-heilendes Selbst- und Massenbewußtsein, auf der Basis eines bedingungslosen MENSCHENRECHTS auf Nahrung, Wohnen und Gesundheit, mit allen daraus resultierenden Konsequenzen / Möglichkeiten.

     

    *unser erster und bisher einzige geistige Evolutionssprung in die ALS MENSCHHEIT ... / in den geistigen Stillstand