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Angesichts der Finanzlage in den Kommunen kann man das Flüchtlingsproblem nicht totschweigen. Es muß eine offene Debatte darüber stattfinden, wie wir eine andere Willkommensstruktur schaffen, die Finanzlage der Kommunen verbessern und endlich integrieren statt separieren. Um diese Lösungen zu finden, müssen aber auch die Ängste und Sorgen der Bürger einbezogen werden. Es ist niemandem geholfen, jede Kritik als rechtslastig zu brandmarken und damit zu ignorieren. Wahrheiten tuen eben manchmal weh. Und wenn es Unwahrheiten sind, muß man das beweisen.
Lächerlich wenige Flüchtlinge in Deutschland? Wo lebt die Autorin denn? Im Eigenheim auf dem Land?
Selbst in kleineren kommunen fällt auf, dass sich die Zusammensettzung und das Lben verändert.
Das stimmt, wahrscheinlich ist es eintöniger gworden. So war doch der Hochpunkt der Asylbewerberzahlen Mitte der 90er und ist seitdem auf fast 1/3 gesunken.
Achso, richtig, 1995 war trotzdem nciht der Untergang des Abendlandes? Richtig!
Haha, da sind Sie wohl den Statistiken, die von der Bundesregierung verbreitet werden, aufgesessn, was?
Es geht auch nicht um den Untergang des Abendlandes, sondern darum, dass wie in Hellersdorf die Flüchtlinge in einem sozielen Brennpunkt untergebracht werden. Sie können ja gerne dafür plädieren, dass man die Asylbewerber bis zum Entscheid, ob sie asylberechtigt sind oder nicht, in de Wohnvierteln derjenigen wohnen können, die sich so vehement dafür einsetzen.
Ich vermute, Sie leben nicht in Hellersdorf, oder?
wenn wir eines der "reichsten Länder" wären, hätte ich gerne
mein Geld zurück.
Davon würde ich mir dann nämlich - wie Griechen und Italiener - eine schöne Wohnung am Mittelmehr kaufen.
Wo kann man sich bei der Taz melden, um das Geld zurück zu bekommen?
@Sondermann
Sowas läßt deine Firma zu??? Bei uns (Caterpillar) wäre der nach "scheiß nigger" sofort gekündigt!
So ein "Sorgenbürger" wie auf Ihrem Bild macht gerade unserem EA-Meeting zu schaffen: indem er sich z.B. über die "scheiß Nigger" auskotzt, meint er, die doitschen SchaffnerInnen vor Gewalt zu schützen.
Ich habe seinen widerlichen Rassismus irgendwann nicht mehr ertragen und ihn von der Telefonleitung abgeklemmt. Und im Meeting werde ich demnächst deutliche Worte finden, worum es geht und worum nicht. Howgh!
Wollen Sie jetzt ein Fleißkärtchen dafür oder warum erzählen Sie uns diese Geschichte? Allein bei dem N-Wort hätten Sie ihn bereits aus der LEitung werfen oder ihn zurecht weisen sollen.
Generell hat Bosbach recht. Spricht man nicht konstruktiv mit den Bürgern vor Ort und nimmt ihre Bedenken ernst, sorgt man nur für unnötig Zulauf bei Parteien wie der NPD. Äußerungen und Handlungen der etablierten Parteien - hier tuen sich die Grünen in übler Weise hervor - haben in den letzten Jahren für eine Stimmung gesorgt, in der man Probleme leider lieber totschweigt und Kritiker durch Rufmord ins soziale und politische Abseits stellt, als darüber zu reden, wie man sie lösen kann. Die Stärke einer Demokratie ergibt sich aus der Tatsache, dass Probleme angesprochen und gemeinsam geköst werden.
@Sondermann Deine Einstellung zur Meinungsfreiheit ist echt widerlich.
@gutmensch Was haben rassistische Beschimpfungen bitte mit Meinungsfreiheit zu tun?
Natürlich muss man die Sorgen der Anwohner ernstnehmen. WIR sind das Volk. Schon vergessen?
Abgesehen davon geht es nicht, wie die taz immer so falsch behauptet, um Asylbewerber in einem der reichsten Länder, also "irgendwo" in Deutschland, sondern in einem der sozialen Brennpunkte!
Kommentar Flüchtlinge in Deutschland: Aktion Sorgenbürger
Die Konservativen haben begriffen: Offener Rassismus wird auch von ihren Wählern weniger goutiert. Also rüsten sie ab. Aber nur verbal.
So sehen sie aus, die deutschen Sorgenbürger Bild: reuters
Schön ist das nicht, was in Berlin-Hellersdorf dieser Tage passiert, aber mit Lichtenhagen sei die Situation nun wirklich nicht vergleichbar. Diese Einschätzung nicht weniger Kommentatoren ist faktisch richtig und trotzdem verdammt ärgerlich.
Sicher, heute weisen auch die Konservativen die Polizei an, Asylbewerberheime gegen wild gewordene Anwohner und NPD-Aktivisten zu schützen. Und sie sagen auch nicht mehr, wie noch CDU-Spitzenpolitiker Jürgen Rüttgers im Wahlkampf 2000, „Kinder statt Inder“. Sie sagen: „Man muss die Sorgen der Anwohner ernstnehmen.“ So Wolfgang Bosbach angesichts der Proteste gegen das Asylberwerberheim im Berliner Randbezirk. Verbal wurde also in den letzten dreizehn Jahren abgerüstet. Und sonst?
Haben die Entscheidungsträger Konsequenzen gezogen aus dem Umstand, dass die „Sorgen“ der Anwohner und der NPD den Flüchtlingen das Leben einmal mehr zur Hölle machen? Quartieren sie sie in Wohnungen ein und zwar dort, wo sie vergleichsweise sicher sind, also in Innenstadtbezirken? Nein, das tun sie nicht. Das würde ja Geld kosten. Die Mieten sind dort hoch.
Was für eine Bigotterie, sich in einem der reichsten Länder der Welt erleichtert darüber zu zeigen, dass Polizei und Konservative sich ohne Rechtsbruch oder Diffamierungen mit dem Alltagsrassismus arrangieren. Also auf keinen Fall nach einer menschenwürdigen Unterbringung für die lächerlich wenigen Flüchtlinge in Deutschland suchen, die Residenzpflicht aufheben und Arbeitsgenehmigungen erteilen. Das nämlich würde sie sofort Wähler kosten.
Und so lange man nicht wieder – wie in Lichtenhagen – die Weltöffentlichkeit erregt, hält man den Preis für den sich selbst attestierten Humanismus lieber so gering wie möglich. Ein liberaleres Auftreten hilft dabei. Das haben die Konservativen inzwischen dazugelernt.
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Kommentar von
Ines Kappert
Gunda-Werner-Institut
leitet seit August 2015 das Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung. Mich interessiert, wer in unserer Gesellschaft ausgeschlossen und wer privilegiert wird - und mit welcher kollektiven Begründung. Themenschwerpunkte: Feminismus, Männlichkeitsentwürfe, Syrien, Geflüchtete ,TV-Serien. Promotion in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft zu: "Der Mann in der Krise - oder: Konservative Kapitalismuskritik im kulturellen Mainstream" (transcript 2008). Seit 2010 Lehrauftrag an der Universität St. Gallen.
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