piwik no script img

Kommentar EnergiewendeAtom-Saulus, Öko-Paulus

Kommentar von Sven-Michael Veit

Eine Zukunft ohne atomare und fossile Energien ist nur denkbar, wenn sie auch im Kleinen und vor Ort geschieht. Denn großindustrielle Lösungen festigen die bestehenden Monopole.

S o kann es funktionieren. Was die Stadt Geesthacht und das dortige ehrenamtliche Umweltforum auf die Beine gestellt haben, hat eindeutig Modellcharakter. Denn die dortige Messe zeigt, dass die Energiewende nur gelingt, wenn alle mitmachen. Eine Zukunft ohne atomare und fossile Energien ist nur umsetzbar, wenn sie auch im Kleinen und vor Ort geschieht.

Die langwierigen Debatten über den Ausbau von Offshore-Windenergie und Stromtrassen durch die Republik verstellen den Blick für das Naheliegende. Denn es sind großindustrielle Lösungen, die bestehende Monopole festigen. Geld geht dahin, wo mehr Geld zu verdienen ist – Energiekonzerne und Banken haben bei Ökostrom keine Gewissensbisse, wenn denn die Rendite stimmt.

So unverzichtbar dieser Bestandteil der Energiezukunft auch sein mag, besteht der wichtigere Teil aus dezentralen Lösungen. Strom und Wärme weiterhin von Großunternehmen zu beziehen, ist ökologisch und ökonomisch unsinnig.

Selbst erzeugen, selbst einspeisen und selbst verdienen oder durch Selbstverbrauchen Geld sparen – das ist die Zukunft. Und genau dies zeigt das Beispiel von Geesthacht, das sein Atomkraftwerk durch Energiesparen, Wasser, Wind und Sonne ersetzen will.

Vom Atom-Saulus zum Öko-Paulus: Der Nuklear-Standort an der Elbe könnte vielen anderen Städten zeigen, dass es geht – wenn man bloß mal anfängt.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Hamburg-Redakteur
Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!