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Die Karawane zieht weiter!
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Für Außenstehende wird interessant sein, zu sehen, ob man im linken und ganz linken Lager gelernt hat, sich nicht nur verbal, sondern auch „handfest“ von Demo-Touristen und anderen Chaoten zu distanzieren.
Im Gegensatz zu G20, als die Veranstalter der Proteste zu brennenden Autos und Müllcontainern, eingeschlagenen Fensterscheiben und geplünderten Läden nur zu sagen wussten: „Wir waren’s nicht!“ und ansonsten der Polizei die Schuld für „Alles“ gaben!
@Pfanni Was hat der Anmelder ( nicht Veranstalter) einer Demo, und davon gab es beim G20 ganz viele verschiedene, mit Menschen zu tun, die Autos anzünden etc. ?
@ SENZA PAROLE: Deshalb schrieb ich nicht vom „Anmelder“, sondern von „VeranstalterN“ (Mehrzahl). Bitte nachlesen!
Aber das war eigentlich nicht mein Anliegen, sondern die Tatsache, dass sich die Chaoten mit Vorliebe unter die „normalen“ Demonstranten mischen. Sie sollten von den Ordnern am Schlafittchen ergriffen und an die Polizei übergeben werden, schon um sich nicht selbst mitschuldig zu machen. Diese Verrückten dürfen gar nicht erst auf klammheimliche Sympathie hoffen dürfen!
Ich merke schon, Sie waren noch nie auf einer Demonstration.
P.s. Eine Demo ist keine Veranstaltung, daher gibt es auch keinen Veranstalter, sondern einen Anmelder.
Die haben sich doch nicht unter die normalen Demonstrierenden gemischt, sondern im Schanzenviertel randaliert. Das ist ein komplett anderer Stadtteil und hat mit den Demos die gelaufen sind wenig zu tun, schon allein weil an ganz anderen Orten als bei den Demos randaliert wurde. Die Polizei hat ebenfalls ein ganz klares Statement abgegeben, dass "Welcome to Hell" aufgelöst wurde, weil Menschen vermummt waren. Von Gewalt als Auflösungsgrund ist in den Polizeiberichten keine Rede.
Das es bei gewaltsamer Auflösung einer Demo durch die Polizei zu Gewalt kommt, impliziert ja bereits die gewaltsame Auflösung. Und das "Welcome to Hell" gewaltsam aufgelöst wurde, gibt's ja alles auf Band.
Schon interessant, wie die Behörden das "Vermummungsverbot" vorschieben, als würden sie nicht abwägen müssen, ob das Recht der ganzen Unvermummten friedlich zu demonstrieren nicht höher wiegt, als die Straftat der Vermummung. Aber bitte hier nicht die Gewalt und brennenden Autos mit den Demos in Verbindung bringen, denn das ist an anderen Orten passiert. Von "untermischen" unter friedliche Demonstriende kann also nicht die Rede sein, weil bei den Krawallen keine Demo stattgefunden hat.
Die „Welt“ nennt die Bundesnetzagentur eine neue Zensurbehörde. Das ist ein unnötiger Aufschrei gegen eine normale rechtsstaatliche Aufgabe.
Kommentar „Ende Gelände“-Protest: Rheinland ist das neue Wendland
Tausende strömen diese Woche zum Klimaprotest ins Rheinland. „Ende Gelände“ ist Deutschlands neue Protestwerkstatt.
Es geht los: Klimacamp Rheinland am Sonntag in Erkelenz, NRW Foto: dpa
Hamburg? Na ja. Wer wissen will, was wirklich so los ist in der deutschen außerparlamentarischen Linken, hat jetzt die Chance, es zu erfahren. Anders als im Norden, wo bei der Großinszenierung rund um den G20-Gipfel kaum Zeit und Raum war, mal fundierter zu reden, sind die Klimaproteste im Rheinland inzwischen zu einer echten Protestwerkstatt geworden – und zwar zu Deutschlands erster Adresse in Sachen basisdemokratischer Demokratiedebatten und Blockadetraining.
Rund um den für kommendes Wochenende geplanten Sturm auf die Kohlegruben im Rheinland kommt dort inzwischen alles zusammen, was in Deutschlands außerparlamentarischer Linker Rang und Namen hat – wie früher nur bei den Castor-Protesten im Wendland. Wie kommt das – und was heißt das?
Im Rheinland ist über die Jahre – erst mit kleinen Zeltlagern, dann mit immer mehr Zulauf – etwas entstanden, das verbindet. Gruppen aus nahezu sämtlichen linksalternativen Lagern kommen hier inzwischen zusammen. Erst gibt es Redezirkel, Lesekreise und Protesttrainings, dann mit der Besetzung der Braunkohlebagger ein großes Gemeinschaftserlebnis. Wie einst im Wendland sind die Protestzonen fein aufgeteilt – nach Adrenalinbedarf: Hier diskutieren die Sanften, dort laufen die Besetzer.
Dass die Frage der Klimagerechtigkeit dabei im Mittelpunkt steht, ist Ergebnis eines jahrelangen außerparlamentarischen Arbeitsprozesses, dessen Erfolg anfangs wenige für möglich hielten. Was hat die Kohlegrube in Garzweiler mit irgendwelchen Pazifikinseln zu tun? Und was die Rahmenbetriebspläne von RWE mit der Arbeitslosenquote?
Die Energiefrage war schon immer eine geeignete Vorlage für die Erprobung systematischen und sozialen Denkens. Das ist einer der Gründe, weshalb sich diese Woche Tausende im Rheinland treffen. Der andere: Sie haben mit dem Kohleausstieg noch etwas zu gewinnen – und inhaltlich zu gestalten.
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Kommentar von
Martin Kaul
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