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Kommentar EinbürgerungstestKein Anreiz zum Deutsch werden

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Die Zahl der Einbürgerungen sinkt derzeit kontinuierlich. Das wird sich mit dem neuen Einbürgerungstest nicht ändern, denn er muss als Schikane empfunden werden.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
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4 Kommentare

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  • IS
    ida sophia

    Ich habe ohne vorher ein Übungsbuch oder Ähnliches zu bemühen 135 der 300 Fragen in rund 45 Minuten als lange in deutschland lebende Ausländerin durchgearbeitet mit einer Fehlerquote unter 8%. Man muß wohl einfach nur regelmäßig eine Zeitung Lesen sowie der Deutschen Sprache wirklich mächtig sein! viele Länder kennen einen Staatsbürgerschaftstest. Wer Deutsche/r werden will und lange hier lebt und sich integriert hat, schafft ihn. Es müssen ja nur rund die Hälfte aller Fragen bestanden werden.Für die neuen Bürger mit geringerem Bildungsniveau bedeutet er vermutlich etwas mehr "Fleiß". Aber das ist schließlich eine alte, preussische Tugend...mit der man auch in der Bundesrepublik "aufsteigen" kann. Für ich ist die Hürde "Einbürgerungstest" ok.

  • MH
    Markus Hill

    "Sie ergab, dass 40 Prozent aller türkischstämmigen Studenten in Deutschland nach ihrem Abschluss lieber in der Türkei arbeiten wollen."

    Wird hier nicht ein Problem herbeigeredet, welches wir nicht haben? (Wie hoch ist die absolute Anzahl dieser Studenten? "Türkischstämmig" - was besagt das? Deutscher oder türkischer Pass? Deutscher Pass uns Sehnsucht nach Türkei?).

    blinken

    Ist meines Erachtens bei weitem kein akutes Problem. Nicht repräsentativ, das weiss die Redaktion aber wohl auch. Wichtiger: Eltern, die Ihren Kindern keine Ausbildung geben, die Sprache Deutsch nicht lehren. Kinder, die dann schon in Kindergarten und Schule den Anschluss verlieren und DANN erst recht kein Interesse daran haben sollten, eingebürgert zu werden. Auf deren Rücken wird das ausgetragen. Mit oder ohne Einbürgerung - der nächste Hartz-IV-Kandidat entsteht. Werdet doch einmal wach und greift die relevanten Probleme auf. Mit dieser Form von Berichterstattung tragt ihr dazu bei, dass notwendige Reformschritte nicht vorangetrieben werden.

     

    Viele Grüsse,

     

    Markus Hill

     

    PS: Erlebnis in Köln, S-Bahn. Jugendgruppe - Sozialarbeiterin sagt, dass viele Eltern Ihre zum grössten Teil türkischstämmigen Kinder NICHT zum freiwillig angebotenen Deutschkurs, zweimal die Woche nachmittags stattfindend, fahren wollen (Kein Einsicht? Bildungsferne? Faulheit?). Die Sozialarbeiterin bietet sich selber als Fahrhilfe an. So war das wohl nicht gedacht. So viel zu freiwilligen Intergrantionsgipfeln - wieder auf Kosten der Kinder. Zukunftsrelevant - relevanter als türkischstämmige Studenten. (Wer die deutsche Sprache DANN beherrscht, wir locker so einen Text bestehen).

  • W
    Walter

    Zitat: "Nur beim Fordern ist sie gut." Die BRD nämlich. Oh jeh.

    Liebe taz, ich lese Dich ja sehr gerne. Aber, 'mal unter uns, Deine Berichterstattung wenn es auch nur im entferntesten um Ausländer, Flüchtlinge, Fremde usw geht, ist dermaßen oberflächlich und einseitig. Und überwiegend nach dem gleichen Schema: die armen Fremden, Migranten, Zuwanderer oder wie auch immer, denen die Bundesrepublik nicht genüge tut.Dort hilfsbedürftig - hier böse und immer zu wenig.Gähn.

    Wieso schreibt ihr dann z.B. eigentlich nicht, daß die USA, Australien, Neuseeland usw. mit ihrer Forderung, bei Einbürgerung englisch zu können, die Bewerber schikanieren?

    Wißt ihr, was eigentlich wirklich 'mal ein spannendes Thema wäre? Die taz berichtet über Armenspeisungen, spricht mit den Betroffenen und ihren Kindern. Und recherchiert, wie die BRD mit ihren armen, (bereits) hier wohnenden, Menschen umgeht.

  • IK
    Irene Klaus

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Ich habe den Einbürgerungstest durchgeführt. Viele Fragen erfordern ein Detailwissen. So mancher Deutsche würden diesen Test nicht bestehen. Was machen wir dann mit ihnen? Entziehen wir diesen Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft? Ich halte diesen Test für schädlich und überflüssig.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Irene Klaus